Ich fand diese Western Welt mit dem immer gleichen Ablauf so dämlich und monoton. Wie sehr habe ich mir gewünscht das die von dem Freizeitpark Quatsch wegkommen, es mehr darum geht das die Androiden die Macht übernehmen wollen und man auch mal die reale Welt sieht. Das ich das alles dann bekommen habe hätte ich nie erwartet. Ich hatte dass Gefühl als ob ich das Drehbuch geschrieben habe. Hatte ich noch nie bei einer Serie. Sie hat sich für mich perfekt entwickelt. Hätte gerne noch mehr Staffeln gesehen. Westworld ist eine gigantische Marke. Jeder kennt diesen Namen mittlerweile.
Deine letzten beiden Sätze finde ich sehr komisch & kann ich nicht glauben. Game of Thrones ist eine gigantische Marke, die "jeder" kennt, aber sicherlich nicht Westworld. Das belegen die Zuschauerzahlen & ich kenne niemanden, der die Serie mal gesehen hat oder kennt. Das muss nicht unbedingt was heißen, aber ich glaube das geht vielen CW'lern so, die die Serie gesehen haben.
Mittlerweile bin ich mit der 2. Staffel durch und habe ich mich auch weiterhin gut unterhalten gefühlt. Ich kann verstehen, dass die Staffel einem nicht so zusagt, da nun das "Neue" bzw das Mysterium weg ist.
Das "große Problen" der Serie ist wohl (für mich), dass die Serie keine sympathischen Charaktere hat. Die meisten Menschen besitzen wohl die Empathie, um das Dilemma und das Leid der Host & der Menschen zu verstehen. Jonathan & Lisa, die Schreiber der Serie, betonen in dem Extras das man mit den Hosts mitleide,
aber richtig mitfühlen bzw mitfiebern, tue ich bei niemanden. Die Hosts sind nun mal keine Menschen bzw echte Lebewesen, auch wenn sie vermeintlich Emotionen bzw Schmerzen empfinden & teilweise ein Eigenleben gewinnen könnten. Man versteht natürlich die eingebrachten moralischen Probleme & Fragen, aber aufgrund des Settings fühle ich nicht so intensiv mit wie in anderen Serien, wie z.B. GoT
In Staffel 2 gibt es quasi 2 große Twists. Einmal das
Delos Experiment, wo im Laufe der Zeit klar wird, dass James Delos nicht unter Alzheimer leidet, sondern sein "Geist" in ein Host integriert wurdr und die Erkenntnis, dass Westworld eigentlich dazu dient,
Daten über die Gäste zu sammeln, um daraus die Unsterblichkeit zu entwickeln. Das Tor am Ende der 2. Staffel war auch eine interessante Idee.
In Season 2 waren die Delos Folge & auch die Lakotha Folge unfassbar stark. Diese Momente machen für mich Westworld aus. Das Schauspiel ist wirklich überragend & die Settings sind klasse. Es ist toll, dass man so viel wie möglich haptisch macht & auf Greenscreens oder stark auffällige Computer-Effekte weitgehend verzichtet. Der Soundtrack ist ebenfalls stimmungsvoll. Raman Djawadi höre ich nun zum 2. Mal nach GoT.
Die "Shogun World" war auch eine nette Abwechslung.
Westworld ist keine einfache Kost, sondern schon etwas komplex und bietet eine gewisse Tiefgründigkeit, welche aber meistens sehr subtil vermittelt & nicht mit dem Schlaghammer reingehauen wird. Das ist nicht für jeden etwas und mit jeder Staffel wird es scheinbar, wieder etwas komplexer, weil man die ganzen Zusammenhänge sortieren muss. Der 2. Staffel hätte evtl eine Zeitlinie weniger gut getan. Das so die Zuschauerzahlen konstant abnehmen, ist dann leider auch selbstverschuldet.
Den 3. Twist hätte ich fast vergessen in Season 2. Das der Mann in Schwarz
selbst ein Host zu sein scheint, war nach bzw trotz Bernard überraschend. Das Delos Experiment scheint ja nicht gelungen zu sein, aber bei ihm hat das scheinbar geklappt? Das würde auch erklären, weswegen er in Season 2 trotz Alters & den ganzen Verletzungen so "imba" war.
Was ich mich nun auch fragte. Hatte er nun wirklich seine echte Tochter getötet oder war die doch ein Host?
Das wurde für meinen Geschmack nicht deutlich genug klar gestellt. Evtl wird das in der 3. Staffel noch erläutert.
Auf die bin ich genauso gespannt wie auf Aaron Pauls Auftreten in der Serie. Durch seine Breaking Bad Rolle kann ich ihn mir in anderen Serien gar nicht vorstellen, ohne rausgerissen zu werden. Ob er schauspielerisch dieses Level bei Westworld auch in einer anderen Rolle mitgehen kann?