Bier oder Met sind alte Rauschmittel mit welchem die früheren Mitteleuropäischen Völker zum Beispiel Feste feierten und sich "im Rauschbewusstsein" verbanden. Das bedeutet "ungefähr" das sie sich zusammen in einen Rausch brachten, in diesem Augenblick "eins" waren und ihre Verbindung zueinander vertieften. Die letzten reste davon sind das Oktoberfest und allgemein alle Feste mit viel Allohol.
Aha, so war das damals also vor tausenden von Jahren. Einem Historiker (ich bin angehender Historiker) dreht sich da der Magen um, wenn er das liest.
Was du hier als Rausch-Fest alter Völker darstellst, das versuchen Wissenschaftler in unzähligen von Forschungsarbeiten überhaupt erst einmal zu fassen.
Also laß bitte einmal dein Pseudowissen über die vergangenen Epochen beiseite und lasse uns auf das Heute schauen.
Es heisst nicht ohne Grund das Drogen "bewusstseinserweiternd" sind. Das ist keine Ausrede oder Verklärung sondern einfach Tatsache.
So, ist es das? Dann erkläre das bitte einmal einem Mediziner, der wird über diese Tatsache herzlich schmunzeln können.
Drogen sind nicht bewußtseinsERWEITERN, sondern -VERÄNDERND. Über die Frage, ob das menschliche Bewußtsein überhaupt erweiterbar sei, haben sich in unserer Kulturgeschichte etliche vorzüglicher Philosophen den Kopf zerbrochen. Vielleicht solltest du mal einen Schritt nach dem anderen gehen, anstatt gleich drei Schritte auf einmal zu machen und einen Genickbruch zu erleiden.
Bewußtseinsverändernd - das ist das richtige Wort in unserer Diskussion, und das darf man als Tatsache bezeichnen.
Wenn man zum Beispiel bewusst berauschende Mittel zu sich nimmt, um die verschütteten Gedanken/Gefühle rauszulassen, erlebt etwas völlig anderes als die ganzen Menschen die unbewusst saufen um genau dasselbe zu tun
Wobei wir jetzt endlich bei der Frage angekommen wären, die ich dir gestellt hatte.
Du schreibst: wenn man BEWUSST berauschende Mittel zu sich nimmt. Eine sehr eigenartige Formulierung, denn daß sich jeder dessen bewußt sein sollte, was er da einnimmt, hoffe ich doch. Aber der Satz ging ja weiter, entschuldige: wenn man BEWUSST berauschende Mittel zu sich nimmt, UM die verschütteten Gedanken/Gefühle rauszulassen...
Genau um diese Idee von dir geht es mir hier. Ich frage mich, wie man eigentlich BEWUSST seine Gefühle herauslassen soll, wenn man nach der Einnahme von bewusstseinsverändernden Drogen gar nicht mehr über sein Bewußtsein verfügt? Wie soll das gehen?
Man kann, wenn man ein wenig gebildet ist, und womöglich Freunde bei sich hat die einen bewachen dabei (dazu braucht es eben eine Kultur des Rausches), in sich gehen, durch Fragen von aussen die eigenen Antworten alleine rausgehen lassen, versuchen "in sich zu tauchen" und sich vorzustellen wie ein Problem/ein Komplex/ein Trauma in einem selber aussieht. Das Bewusstsein selber arbeitet in Bildern, daher sind Bilder auch die besten mittel um sich zu erforschen.
Das Bewußtsein arbeitet in Bildern...und in scharfsinnigen Gedanken und in Gefühlen. Wenn du glaubst, daß Bilder das ideale Medium der Selbstfindung seien, dann empfehle ich dir seelische Imaginationen. Gehe BEWUSST - also kraft deines Bewußtseins und nicht im Rausch - auf eine Bilderreise und schaue, was sie dir bringt. In der Psychologie ist die Imagination eine grundlegende Methode zur Seelenergründung.
Die Vorstellungskraft wird oftmals gestärkt und darum für so etwas hilfreich. Im grunde geht es darum bewusst sein Bewusstsein einzusetzen.
Man merkt, daß du dich noch nie in einem Rauschzustand befunden haben kannst, denn was du hier beschreibst, das hat aber auch gar nichts damit zu tun. Wer sich im Rausch befindet, dessen Vorstellungskraft ist erst einmal nicht "gestärkt", sondern manipuliert. Der Berauschte sieht die Dinge nicht mehr durch ein KLARES Bewußtsein, sondern durch ein infolge des Rausches getrübtes. Von Klarheit kann hier überhaupt nicht mehr die Rede sein. Und BEWUSST seinen Rausch erleben ist ein Paradoxon. Dem Berauschten mangelt es nämlich an Lenkungsgewalt, er wird vielmehr getrieben. Deshalb frage ich mich umso mehr, wie der Berauschte eigentlich Seelenforschung betreiben soll, wenn er gar nicht den Gegenstand seines Interesses im Rausch BEWUSST wählen kann. Dem Berauschten zeigen sich die Dinge auch nicht KLAR und EINDEUTIG, sondern im Gegenteil MEHRDEUTIG, weswegen eine Bestimmung des Seeleninhaltes nur erschwert wird.
Saufen und Kiffen und Rauchen tut die Leute so oder so. Sie Vergnügen sich am Rausch, an der Flucht usw.. Sie tun es unkontrolliert und aus Gründen die sie oft selber nicht verstehen. Es gibt halt ein "schönes Gefühl" oder womöglich krasse gefährliche Gefühle. Ich denke die Menschen fühlen unbewusst das es dort was gibt..
Da sprichst du einen interessanten Aspekt an. Ich denke auch, daß man am Thema völlig vorbeirauscht, wenn man den Drogenkonsumierenden bloße Dummheit unterstellt. Damit ist überhaupt nicht erklärt, warum Menschen Rauschgifte konsumieren.
Gerade dein letzter Satz spricht einen sehr interessanten Aspekt an: die Menschen fühlen, daß es noch etwas gibt. Die Menschen erfüllt eine Sehnsucht nach etwas Unbestimmtem, was sie hier auf Erden nicht finden können. Diese Sehnsucht ist nach meiner Auffassung jedenfalls der Grundantrieb zur Flucht, sei es Flucht in den Drogenkonsum, Flucht in virtuelle Welten oder Flucht in andere Dinge, die einem diese Sehnsucht ersetzen bzw. diese Sehnsucht BETÄUBEN sollen.
Meditation ist auch ein Teil davon. Die dem Mittel innewohnenden Kräfte bewirken noch einiges mehr als nur Meditation.
Tja, da hast du die Sachlage mal völlig ins Gegenteil verkehrt: nicht Rauschmittel stärken und erweitern das Bewußtsein, sondern die Meditation, mit deren Hilfe das Gedanken- und Gefühlsleben geschult werden. Das eine hat mit dem anderen Thema nichts zu tun, und wenn du jetzt wieder den Schamanismus ins Gespräch bringst, dann laß dir gleich gesagt sein, daß man über Dinge erst gar nicht reden sollte, von denen man sowieso keine Ahnung hat.
Wenn die Grüne Fee erst tanzt
Dann ist man nicht mehr Herr seiner Sinne...