Im inneren des Gerätes befindet sich ein ca. 200g schwerer Rotor, das Herzstück.
Wird der Rotor in Drehung versetzt, entsteht ein Drehimpuls um die Achse. Wie sich so ein Drehimpuls auswirkt, kennt man vom Fahrrad her. Setzt man sich auf ein stehendes Rad, so fällt man um. Je schneller man aber fährt, desto stabiler wird es. Für die Lenkbewegung muss deshalb mit zunehmender Geschwindigkeit mehr Kraft aufgewendet werden.
Genauso baut der Rotor im innerern des Gyrotwister eine Stabilität auf, die durch das Trägheitsmoment sowie durch die Rotationsgeschwindigkeit verursacht wird.
Der Benutzer versucht nun den Rotor und somit die Rotationsachse seitlich zu kippen und übt ein Drehmoment auf den Rotor aus. Der Kreisel reagiert darauf mit einer Gegenbewegung, er möchte sich wieder aufrichten. Diese Kraft nennt man Präzession. Diese Gegenkraft ist stärker als man vermuten möchte. Das Prinzip der Präzession dürfte jedem bekannt sein, der schon einmal einen Autoifen auf der Strasse gerollt hat. Dieser läuft zuerst geradeaus, kippt dann rechts oder links weg und richtet sich dann gleich wieder auf, um noch einige Umdrehungen weiterzutaumeln.
Im Gegensatz zum Autoreifen befindet sich der Rotor jedoch in einer kreisförmigen Führung.
Er kann sich deshalb nicht vollständig aufrichten, die Präzession wird von der Führung kanalisiert. Der einzige Ausweg für den Rotor ist es somit, innerhalb der Führung wegzurollen und dabei seine Geschwindigkeit zu erhöhen.
Inzwischen hat der Benutzer das Gehäuse schon wieder um eine viertel Umdrehung gekippt und der Rotor präzessiert weiter. Dieser Vorgang setzt sich ständig fort. Die Energie, die der Benutzer dabei aufwendet wird in zunehmende Drehzahlen des Rotors umgesetzt. Sobald der Benutzer seine Bewegung einstellt, wird die gespeicherte Energie durch Reibung aufgezehrt.