Die kurze Antwort:
Ja, theoretisch wäre das technisch möglich. Nintendo
könnte die Switch-Cartridges so gestalten, dass sie primär als
Installationsmedium dienen,
anstatt (wie jetzt) direkt vom Spielmodul zu laden. Es ist eine
Designentscheidung, keine unüberwindbare technische Grenze.
Technische Betrachtung:
Aktueller Zustand (Nintendo Switch):
- Die Cartridge (Game Card) enthält das Spiel in einem speziell formatierten, verschlüsselten ROM.
- Beim Einlegen wird das Spiel direkt von der Cartridge ausgeführt, d. h. es wird nicht vollständig auf die interne Speicherkarte oder SD-Karte installiert, sondern nur teilweise (z. B. Updates oder DLCs).
- Der Vorteil: kein Installationsvorgang notwendig → Plug & Play.
- Der Nachteil: langsamere Ladezeiten im Vergleich zu digital installierten Spielen.
Alternative Möglichkeit – wie bei PS5/Xbox:
- Das Spiel könnte beim ersten Einlegen der Cartridge vollständig auf den internen Speicher kopiert (installiert) werden.
- Die Cartridge würde dann nur noch zur Lizenzverifikation benötigt (wie bei Discs).
- Vorteil: schnellere Ladezeiten, weniger Zugriff auf das Modul.
- Nachteil: mehr Speicherbedarf, längere Wartezeit bei Erstinstallation.
Warum macht Nintendo das (bisher) nicht?
- Portabilität und Einfachheit: Nintendo setzt bei der Switch stark auf Sofortspielbarkeit unterwegs – Cartridge rein, losspielen, wie bei einem Handheld. Eine Zwangsinstallation würde das bremsen.
- Kostengründe: Cartridges sind schneller als Discs, haben aber höhere Produktionskosten. Nintendo spart durch direktes Ausführen von der Cartridge Speicherplatz auf der Konsole und kann Spiele auch auf Geräten mit wenig internem Speicher lauffähig halten.
- Zielgruppe: Nintendo spricht auch weniger technikaffine Nutzer an, für die eine automatische Installation eventuell verwirrend oder störend wäre.
Fazit:
Ja, Nintendo könnte Cartridges wie ein Installationsmedium nutzen, genauso wie es bei PS5/Xbox mit Discs geschieht. Die Entscheidung, es nicht zu tun, ist
strategisch – zugunsten von Portabilität, Benutzerfreundlichkeit und geringem Speicherbedarf auf dem Gerät. Technisch wäre es mit moderner Speichertechnik durchaus machbar.