So nach einer Arbeitswoche mal ein paar Gedanken zur Alarmo:
Zum Gerät
Die Uhr selbst ist recht schick und "hochwertig" verarbeitet (ist halt trotzdem Plastik, aber eben nicht einfach nur so Billo, es hat diesen etwas griffigeren, weichen gummierten Überzug, wie ich es anderweitig z.B. von meiner Logitech MX Masters 3X-Maus kenne). Der drehbare Leuchtknauf und das Drücken dessen fühlt sich gut an und bietet ein stimmiges Gefühl in der Bedienung. Die Uhr selbst steht stabil und wackelt nicht. Der Bildschirm ist kräftig genug und es fällt auch in der Bedienung nicht wirklich auf, dass es eigentlich nur ein rechteckiger Bildschirm (also nicht über die komplette Front) in der Mitte ist. Sehr angetan bin ich auch von der Qualität der Lautsprecher, die für so ein kleines Gerät schon ziemlich Radau machen können, aber eben auch einen klaren, kräftigen Klang mit sich bringen. Gerade hier hatte ich am Anfang wirklich noch die meisten Bedenken, bin aber positiv überrascht worden.
Zur Einrichtung
Direkt nach Anschluss an den Strom startet das Gerät mit seinem Einrichtungsprogramm. Optimalerweise sollte man die Einrichtung direkt am gewünschten Aufstellungsort vornehmen, weil im Laufe des Setups eben auch die Sensoren entsprechend kalibriert/getestet werden. Nach ein paar Schritten des Aufstellens und im Bett hin und her rollens die die Alarmo fast schon einsatzbereit. Nur noch Uhrzeit, Alarm und gewünschten Weckton auswählen und es kann schon losgehen. Jeder Schritt kann natürlich später wiederholt bzw. angepasst werden. Vom Prinzip ist die Einrichtung nicht allzu kompliziert, ich denke aber gerade, was das Fine-Tuning angeht, sollten Eltern, die die Uhr für ihre Kinder (k.a. vielleicht so unter 8/10?) holen, bei der Einrichtung dabei sein.
Da das Gerät ja auch online-fähig ist und später Updates erhalten kann (bisher für neue Wecktöne, später vielleicht auch andere Sachen) besteht natürlich auch die Möglichkeit, das Gerät mittels Telefon ins heimische Netz zu integrieren. Dieser Schritt ist völlig optional und ist auch nicht Teil der grundlegenden Einrichtung. Wir haben das bisher noch nicht gemacht, man muss aber glaub ich einen QR scannen, der auf der Uhr in der Netzwerkeinrichtung angezeigt wird und nachfolgend die Schritte durchführen.
Einstellungsmöglichkeiten
Zu Beginn stehen Töne von 5 Spielen je 7 Wecktönen zur Verfügung (Super Mario Odyssey, Zelda BotW, Splatoon 3, Ring Fit Adventure und Pikmin 4 - später Mario Kart 8 und Animal Crossing New Horizons). Das schöne ist - und mir selbst besonders wichtig - man kann auch zufällige Töne erklingen lassen - nicht nur pro Spiel, sondern auch über alle Spiele hinweg. Da ich mich selbst recht schnell an den immer gleichen Weckruf jeden Morgen gewöhne und das nach einer gewissen Zeit auch gern mal überhöre, begrüße ich die Möglichkeit sehr. Dazu aber später mehr in den Nutzungserfahrungen. Ansonsten besteht die Möglichkeit Lautstärke, Helligkeit von Display (inkl. Auto-Ausmodus - reagiert dann auf Bewegung), Leuchtknauf, Schlummerklänge und Weckmodus einzustellen. Den Weckmodus haben wir die Standard-Variante - also Power-Modus - gelassen. Somit werden intensivere Lieder gespielt, wenn man nach 20min immer noch nicht aufgestanden ist (im Trailer wurde dann z.B. Bowsers Thema gespielt und der Leuchtknauf blinkt stark rot). Einziges Manko imo, aber vernachlässigbar, dass man keine mehreren Presets speichern kann, wie zum Beispiel Uhrzeit + bestimmtes Lied oder sowas. Man definiert eine Weck-Zeit und kann dann lediglich noch die Wochentage mit aktivem Wecker auswählen. Ich vermute, da das Gerät eben auch an jüngere Personen gerichtet ist, hat man solche Möglichkeiten zugunsten der einfacheren Bedienbarkeit weggelassen.
Wecker im Einsatz
Der Wecker reagiert im Gegensatz zu herkömmlichen Wachmachern auf Bewegung, um sich abzuschalten. Wenn der Alarm losgeht, fängt es meist etwas leiser an und wird lauter, wenn in der Zwischenzeit keine Bewegung von den Sensoren erfasst wurden. Um den Wecker jetzt auszustellen müsst ihr euch ein wenig im Bett bewegen. Dazu kann man wirklich hin und her rollen oder auch einfach mit einem Arm oder Bein ein wenig in der Luft zu wedeln. Dabei hört ihr den Wecker-Zustand an entsprechenden Signalen - ein stetig höher werdender Ton steigt bis zu einem Final-Ton (bei Splatoon ist es das Splatten eines Gegners), dann schaltet sich der Wecker quasi in den Schlummer-Modus. Der Leuchtknauf dunkelt wieder etwas ab, die Musik spielt leise weiter. Nach 5 Minuten wiederholt sich das Ganze, solange bis man tatsächlich aufsteht und das Bett verlässt. Wenn man weit genug vom Wecker entfernt ist, erklingt ein ikonischer Sound (Splatoon-Siegesfanfare, Mario Mond eingesammelt, etc.). Dann schaltet sich der Wecker von alleine aus. Legt ihr euch innerhalb von einer Stunde noch einmal ins Bett (oder liegt, wie in unserem Fall, zu zweit im Bett), geht der Alarm automatisch wieder an, weil er davon ausgeht, dass man nur den Wecker ausmachen wollte, aber direkt weiterschläft. Das Weckspiel beginnt quasi erneut und versucht euch aus dem Bett zu schmeißen.
An dieser Stelle ist wohl anzumerken, dass der Wecker in erster Linie Sinn macht, wenn man allein im Bett liegt oder zumindest wie bei uns so ziemlich gleichzeitig aufstehen muss. Wenn die Aufstehzeiten sehr weit auseinander gehen oder vielleicht Haustiere im Schlafzimmer aktiv sind, könnte das Ganze etwas schwieriger werden. Man kann zwar den erneuten Weckruf über den Knauf ausstellen, muss dies aber eben jedes Mal manuell tun, damit vielleicht andere Mitbewohner nicht weiter gestört werden. Da ist die eigentliche Funktion in der alleinigen Benutzung schon etwas bequemer. Ich für meinen Teil bleibe dann frühs immer noch ein paar Minuten länger liegen und lausche zur Musik bevor ich dann aufstehe und Frühstück mache. Als ewiger Snoozer/Schlummertastendrücker hilft mir zumindest die Musik und selbst die scheinbar kleinen Bewegungen frühs direkt wach zu bleiben und letztlich auch aufzustehen. Das aufblinkende Licht des Knaufs hilft zusätzlich wach zu werden, ohne das jemand direkt die Lampe in der Dunkelheit der Nacht hell erleuchten lässt (und man direkt genervt ist, weil es einfach viel zu hell ist - ich reagiere da zumindest immer sehr angefressen). Zusätzlich speichert die Uhr Statistiken zum Schlaf, in erster Linie Dauer und von wann bis wann, aber diese Funktionen sind für uns jetzt nicht sonderlich wichtig. Vielleicht schauen wir gelegentlich mal rein.
Fazit
Alles in Allem ist die Alarmo ein wirklich robustes Gerät, was sowohl als reine Uhr, aber auch als Wecker eine gute Figur macht. Es bring einfach ein bisschen Spaß bzw. Abwechslung in den Morgen und weckt mMn wirklich gut. Ich kann noch nicht beurteilen, wie das Ganze an einem richtig nervigen Morgen mit unruhigem Schlaf, Kater oder Ähnlichem wirkt, bin aber denke ich zuversichtlich, dass es angenehmer und vielleicht sogar effektiver ist, als ein klassischer Wecker.
Preislich schlagen 100€ natürlich ziemlich zu Buche und ist an der Stelle noch kein No-Brainer. Ich denke für Nintendo-Fans, die eben gern auch etwas mehr von "Weird Nintendo" sehen wollen, ist es definitiv einen Blick wert. Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man das Gerät sicher auch gut verschenken. Da die Uhr aber Anfang kommenden Jahres ohnehin allen zugänglich wird, macht es vielleicht Sinn später auf ein Angebot zu warten. Auch vorstellbar und absolut wünschenswert wären einfach mehr Spiele mittels Updates (gerne Fire Emblem, Metroid, Switch Sports Resort, ein Classic-Pack mit Retroklängen, etc. - könnte man sich unendlich bedienen) und vielleicht auch unterschiedliche Farbvarianten, da das bisherige Design halt schon sehr stark Mario-orientiert ist.
9 von 10 für Fans (wenn man ihn auch benutzen will, rein als Sammlergegenstand lieber warten), für anderweitige Konsumenten ohne großen Bezug zu Nintendo eher uninteressant, gerade zu dem Preis.