Ihr habt es so gewollt....
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Obwohl über das Heidentum noch immer viel Unsinn verbreitet wird, dürfte zumindest in der sogenannten spirituellen Szene bei Menschen, die geistig-religiösen Alternativen offen und informiert gegenüberstehen halbwegs klar sein, daß es dabei nicht um eine neue Religion oder Sekte geht, sondern um die natürlichste, selbstverständliche Sache, die es in der Welt der Religionen gibt, etwas, das in jedem Land der Erde mit seinen Menschen hervorgewachsen ist und sie seit jeher begleitet hat: seine eingeborene Naturreligion. Wie die native Americans oder eingeborene Afrikaner, die sich heute in wachsender Zahl wieder stolz zu ihren traditionellen Religionen bekennen, finden auch immer mehr native Europeans in den spirituellen Traditionen ihrer "vorchristlichen" Ahnen einen Zugang zum Heiligen, der langsam auch von Nichtheiden akzeptiert und als gleichwertig anerkannt wird.
Dem hab ich nichts hinzuzufügen, höchstens kann ich dem zustimmen. Das "Heidentum" ist die Besinnung auf die eingenen Wurzeln.
Darin liegt aber auch ein Problem. Wer das Heidentum anderen, nichtheidnischen Religionen gleichstellt, bestätigt ihm nicht immer nur eine gleiche Würde und Ernsthaftigkeit, wie es der Respekt vor den religiösen Überzeugungen aller Menschen gebietet, sondern verfällt oft auch dem Irrtum, es wäre inhaltlich ebenfalls mehr oder weniger gleich oder doch im großen und ganzen auf die gleichen Ziele und Vorstellungen ausgerichtet eine Religion wie alle anderen, von denen ein beliebter Gemeinplatz behauptet, daß sie doch letzten Endes "alle das gleiche meinen." Das ist bequem für alle, die ein einseitiges Verständnis von Religion vor der Irritation durch Andersartiges zu retten suchen, und eine Krücke für manche, die halb auf dem Weg zum Heidentum sind, aber den Sprung in eine völlig neue, unbekannte geistige Welt noch nicht ganz wagen. Für manche Seminarleiter und Buchautoren am boomenden Esoterikmarkt ist es auch nur eine gute Ausrede, um alten Wein in neuen Schläuchen verkaufen zu können. Für echte Heiden ist es ganz einfach unrichtig.
Meine Meinung ist auch hier die gleiche, "Heidentum" ist keine Religion, sondern eine Denk und Lebweise. Es ist eine andere Einstellung zu allem. Bäume, Berge, Wüsten, Eiswüsten, Schluchten und all die Natur sind nicht blos Teile einer Schöpfung eines Gottes, sondern sie sind das Göttliche. Wenn man sich hinsetzt und stundenlang die Berge auf sich wirken lässt, flüstern sie einem Weisheiten zu, man sieht plötzlich ein bischen mehr im Leben. Die Natur ist unsere Mutter/unser Vater. Sie darf nicht ausgebeutet werden, ausgelöscht und zerstört werden. Jeder Baum hat ein Recht zu existieren, und wenn man ihn fällt sollte man sich dessen bewusst sein, und danken das man ihn fällt.
Denn wie immer man Heidentum verstehen mag, eines ist es sofern es wirklich Heidentum und kein Verschnitt ist auf jeden Fall: Naturreligion. Damit aber unterscheidet es sich von allen Lehren, deren "Reich nicht von dieser Welt ist", so grundlegend, daß es nicht bloß als eine andere Form, sondern als völlig andere Art von Religion betrachtet werden muß. Es hat nicht nur andere Mythen und Riten als das Christentum und ähnliche Glaubenssysteme, deren Vergleich zu der Ansicht führte, daß "alle das gleiche" meinten. Als Naturreligion meint es auch etwas ganz anderes als naturferne, weltabgewandte Lehren, die den Sinn der Welt und des Lebens außerhalb ihrer selbst und das Göttliche in einem fernen Reich jenseits der Wirklichkeit der Natur suchen. Naturreligion heißt: Das Heilige ist in der Welt und eins mit ihr, die Natur ist göttlich und das Göttliche natürlich. Etwas "Übernatürliches" gibt es im Heidentum nicht und damit ist der gängige Begriff von Religion als "Hinwendung zum Übernatürlichen" hinfällig. Religion überhaupt muß neu definiert werden.
Das ist der schwerwiegenste Unterschied überhaupt. Es wird nicht ein Gott im Himmel angebetet, sondern erkannt, daß die Götter/großen Geister um uns sind und in uns. Die Welt selber ist heilig, aus sich selbst heraus. Weil sie IST und nicht weil jemand sie geschaffen hat.
Wenn sich aber schon an den Grundprämissen ihrer Weltsichten die Geister scheiden, liegt der Unterschied zwischen heidnischen und nichtheidnischen Religionen nicht erst auf der Ebene der einzelnen Inhalte, sondern bereits in den Grundvoraussetzungen ihres Denkens und Erkennens, in ihren Paradigmen. Der Wissenschaftshistoriker Thomas Kuhn, der diesen Begriff eingeführt hat, erklärt ein Paradigma (griechisch: "Vorbild") als eine Konstellation von Überzeugungen, Wertvorstellungen und Techniken, die von den Wissenschaftlern eines bestimmten Fachs zu einer bestimmten Zeit geteilt und akzeptiert werden. Es ist die gemeinsame Weltanschauung dieser Wissenschaftler und das vorgegebene Denkmuster, nach dem sie die Phänomene ordnen, beschreiben und erklären, ja oft die Bedingung, unter der Erfahrung überhaupt möglich ist: der Rahmen dessen, was sich überhaupt denken läßt. Neue Erkenntnisse, die sich ins herrschende Paradigma nicht einordnen lassen, setzen sich daher erst durch, wenn sich auch das Paradigma verändert hat denken wir an Kepler, Galilei oder Darwin. Kuhn geht denn auch davon aus, daß verschiedene Paradigmen grundsätzlich "inkommensurabel" sind: Wissenschaftler, die mit ihnen arbeiten, betrachten die Welt unter völlig verschiedenen Gesichtspunkten, verstehen sie verschieden und sprechen verschiedene Sprachen.
Hier wird gut erklärt wie Menschen aneinander vorbei reden können. Es ist schwierig miteinander zu sprechen, wenn man mit dem gleich klingenden Wort etwas anderes meint. Im Christentum sitzt Jesus in einem Holzturm und schaut hinaus zur Menscheit und teilt seine Weisheit mit. Im "Heidentum" ist es der Baum, aus dem der Turm gebaut wurde, der "Verkünder" der Weisheit.
Der Paradigmenbegriff hat sich auch in der Sozialforschung als fruchtbar erwiesen. Er erklärt nicht alle, aber eine ganze Menge der Verständigungsprobleme, die zwischen Menschen mit verschiedenen Weltbildern, Kulturen oder eben auch Religionen auftreten und oft beim besten Willen nicht lösbar sind. Die betroffenen Menschen können einander gar nicht verstehen, denn durch die gegensätzlichen Paradigmen, die sie durch ihre Erziehung und Bildung aufgenommen haben, denken sie völlig verschieden, arbeiten gewissermaßen mit inkompatibler Software. Was für die einen logisch, vernünftig, normal und glaubwürdig ist, erscheint anderen irreal und verrückt, Normen und Werte der einen Seite haben für die andere keine Gültigkeit, Weisheit der einen ist für die anderen albern, das Heiligste einer Religion ist für eine andere Blasphemie, Aberglaube oder ganz ohne Bedeutung. Es ist unverständlich, daß jemand "so etwas glauben" kann, daß das überhaupt etwas mit Religion zu tun haben könnte.
Hier wird nochmal darauf eingegangen, was der Unterschied zwischen den Denk/Sichtweise ist. Was soll ich dazu schreiben? Ich stimme der Ausführung zu.
Im Grunde ist das ein alter Hut. "Wir wissen, daß der weiße Mann unsere Wege nicht versteht", erkannte Chief Seattle in der berühmten Rede über das Naturverständnis seines Volkes. Auch Paulus aus Tarsus, der das Christentum nicht nur verkündete, sondern auch sein zentrales Dogma über die Erlösung durch den Kreuzestod Christi schuf und damit als sein eigentlicher Gründer gelten kann, war sich völlig klar darüber, daß er in der heidnischen Welt vor einer geistigen Barriere stand. Seinen Anhängern in Korinth schrieb er (1 Kor 1, 23), seine Lehre sei "den Juden ein Ärgernis und den Heiden eine Torheit". Er bezog sich dabei, obwohl er sich ihrer bewußt war, nicht auf die intellektuelle Schwäche seiner Verkündigung, sondern auf die, wie er es nannte, "ungeistige" oder "fleischliche" Lebenseinstellung der Heiden ihre "Weltverfallenheit" in einem religiösen Paradigma, das Welt und Gottheit nicht trennte und daher für weltabgewandte Erlösungslehren keinen Platz hatte. "Der ungeistige Mensch nimmt nicht an, was vom Geist Gottes kommt", schrieb Paulus im selben Brief (1 Kor 2, 1-3): "Torheit ist es für ihn, und er kann es nicht verstehen." Die Juden konnten das zwar, aber als konsequente Monotheisten lehnten sie die Vergöttlichung des Menschen Jesus ab. Den Heiden dagegen war die ganze Art dieses Denkens fremd. Sie konnten nichts damit anfangen und empfanden es nur als wirr und unsinnig.
Ehrlicherweise hab ich die Stellen in den Büchern nicht nachgelesen. Aber hier wird eben das Problem der unterschiedlichen Denkweisen gezeigt, und wie seltsam das Christentum eigendlich ist. Das Fleischliche, die Freude am Körper, am Sex, am Essen, am Saufen, am Tanzen am Singen am Existieren ist etwas was völlig anders ist als die Einstellung der Christen, daß die Menschen Sünder sind und in die ewigen Höllenqualen hinabstiegen werden, wenn sie sich den Regeln der Kirche nicht beugen.
Gegen diese paradigmatische Barriere half es auch nichts, daß sich Generationen christlicher Apologeten (wörtlich: "Verteidiger" vor Gericht, im Alltag eher "Entschuldiger") die Finger krumm schrieben, um das intellektuelle Manko auszugleichen und mit Anleihen bei der "Weisheit der Welt", die sie eigentlich ablehnten, die fehlenden Argumente nachzuliefern. Die griechische Philosophie lieferte dazu das Handwerkszeug, doch das Christentum näherte sich keineswegs dem europäisch-heidnischen Denken an. Es plünderte seinen Wortschatz, sein Welt- und Menschenbild aber blieb ihm fremd. Die Gebildeten der urbanen Oberschicht, an die sich diese nachträgliche Intellektualisierung eines blinden Glaubens wandte, blieben denn auch unbeeindruckt. Einige wenige schrieben Gegendarstellungen, die meisten aber ignorierten das Christentum völlig. Erst als Kaiser Theodosius die traditionelle Bildungsschicht entmachtet und teilweise ausgerottet hatte, konnte sich das christliche Denken etablieren und nahm prompt eine Umwertung aller bisherigen Vorstellungen von Geist, Vernunft und Logik vor. Augustinus (354 - 430) schob jede rationale Kritik beiseite und erklärte offen: "Credo quia absurdum est. Ich glaube, weil es widersinnig ist."
Da ist einiges was mich sehr aufregt. Diebstahl. Die heiligen mächtigen Worte wurden genommen und aus das eigene Weltbild draufgepappt. Goth, Mutter Gottes, Dreifaltigkeit, all diese Dinge gibt es schon im Heidentum. Und das vieles einfach übernommen und umgedichtet wurde, ist mir sehr schnell klar geworden. (->Ostern wiederauferstehung Christi/wiederauferstehung der Natur..Frühling..Ostara Göttin des Frühlings)
Diesem Augustinus verdanken wir letztlich auch die irreführende Vorstellung, Religion wäre im Grunde für alle Menschen das gleiche nämlich Religion nach christlichem Vorbild. "Die Wirklichkeit, die jetzt Christentum genannt wird", schrieb er, "gab es schon bei den Alten. Sie fehlte nicht seit Anbeginn der Menschheit, bis Christus im Fleisch erschien. Von da ab begann die wahre Religion, die schon da war, die christliche zu heißen." 1400 Jahre später präzisierte Friedrich von Hardenberg, alias Novalis, mit deutscher Gründlichkeit: "Es gibt keine Religion, die nicht Christentum wäre." Als Vertreter der "wahren Religion", die "seit Anbeginn der Menschheit" da war, fühlen sich auch die Moslems, die ledigich dem Juden- und Christentum gewisse Teilwahrheiten zugestehen, weil sie inhaltlich verwandt sind. Scheinbar weltoffene und tolerante Theorien von "universaler Religion" erweisen sich bei näherer Betrachtung als genau das gleiche: Um darin überhaupt Berücksichtigung zu finden, muß eine Religion ausreichende inhaltliche Verwandtschaften zu den "ewigen Wahrheiten" aufweisen, die sie nach christlich- abendländischer Denktradition braucht, um als wahr und weise, als "Hochreligion" oder überhaupt als Religion anerkannt zu werden.
Dies ist mir auch bewusst geworden, aber schon bevor ich den Text kannte. Wenn über Gott geredet wird, wird immer eine Wesenheit außerhalb der Welt gemeint. Und auch nach dem Tode wird man "woanders" hingehen. Dies wird oft als gegeben angenommen. Selbst als der Westen den Buddhismus für sich entdeckte, da wurde das Kharma in dem Sinne von Sünde übersetzt.
Was Heidentum nicht ist, läßt sich demnach auch daran erkennen, welche religiösen Lehren zu dem nach christlichen oder von christlicher Tradition bestimmten Kriterien auserwählten Kreis der "Hochreligionen" gezählt werden. Ganz verläßlich ist das nicht, denn es war nicht gut möglich, Religionen hoch entwickelter Kulturen mit Hunderten Millionen lebender Mitglieder ganz aus diesem Kreis auszuschließen. Aber die Frage, was christlich- abendländische Deuter an einer polytheistischen Religion wie dem Hinduismus oder einer theoretisch atheistischen, in der Praxis mit heidnischen Gottheiten verbundenen Philosophie wie dem Buddhismus als wahr und weise beurteilen, läßt sich eindeutig beantworten: Es sind ausschließlich die dualistischen, weltabgewandten, jenseits- oder erlösungsorientierten Denkmuster, die moralisierenden Weltdeutungen, die Skandalisierung von Leiden und Tod, der Frust an der Vergänglichkeit und die Sehnsucht nach einem Ewigen, Unwandelbaren und Absoluten jenseits der unbeständigen Realität steten Wandelns und Werdens.
Da stehen einige zentrale Bedeutungen. Das Christentum ist meiner Meinung nach so aufgebaut, damit die unfreien kleinen Christen sich mit ihrer Situation abgeben und auf errettung nach dem Tode hoffen. Es ist eine "wir halten dich klein" Technik. Somit wird den Menschen der Gedanke daran, daß man sich hier und jetzt ranmachen sollte an die Veränderungen, ausgebrannt. Dies hat sich verändert, zum Beispiel ist ja der zusammenbruch der DDR von den Kirchen vorangetrieben worden, wobei nicht vergessen werden sollte, daß die Kirche sehr gegen den Kommunismus war, weil er ihr keinen Platz bot.
Frust am Vergänglichen: Das ist auch sehr wichtig, und ist ein zentrales Problem der heutigen Gesellschaft. Schönheitschirurgie ist weitverbreitet, Genetisch manipulierte Menschen die dann nicht altern sollen hergestellt werden. Dahinter spricht die große Angst der Menschen zu sterben. Auch riesige Gräber und Riesenbauten sprechen von der Angst zu vergehen. Durch diese Angst, konnte die Kirche die Menschen sehr gut lenken. Auf die Frage, warum jemand Christ ist und warum er betet und so weiter, bekam ich oft die Antwort; "weil man sonst in die Hölle kommt". Dies hat mich sehr erschrocken, zeigte es mir doch ganz krass, das diese Religion auf Angst basiert.
So pickt sich die konventionelle Interpretation aus der gewaltigen geistigen Vielfalt Indiens, die auf dreitausend Jahre freier Entwicklung zurückblickt, nur jenen Teil heraus, der ins gewohnte Bild christlich-abendländischen Religionsverständnisses paßt, genauso wie einst die christlichen Apologeten aus der griechischen Philosophie nur diejenigen Denker zitierten, die ihnen gelegen kamen, genauso wie jene Althistoriker, die in der durchaus heterogenen religiösen Szene der griechisch-römischen Antike die traditionellen, kulturprägenden Naturreligionen als bloße Folklore abtun und höhere Religiosität nur in subkulturellen Mysterienkulten vermuten, und ebenso wie vergleichende Religionsforscher, denen zu Mythen und Riten "primitiver" Kulturen nur vorgefaßte Deutungsmuster einfallen, die lediglich ihr eigenes Denken spiegeln etwa die notorische Fehlinterpretation sexuell betonter weiblicher Kultfiguren ausschließlichals "Fruchtbarkeitsidole", weil in der christlichen Denktradition weibliche Sexualität nur als Mittel zur Fortpflanzung toleriert wird und die Vorstellung, sie könnte etwas an sich selbst Heiliges sein, einfach undenkbar ist.
Dass ist wieder ein Hinweis auf die Sichtweise der Menschen. Es wurden Dinge übernommen aus anderen Denkweisen und adaptiert. Vorhandene Brauchtümer als lächerlich und primitiv abgewatscht, und die Sexualität unterdrückt. Es gibt viele Studien über den Zusammenhang von unterdrückter Sexualität und Gewalt. Die Lust und die Freude daran, und das bedenkenlose auskosten dieser Kraft ist sehr erfüllend, wenn man aber den Menschen einredet, das genau dies Sünde sei, haben sie angst davor und können nicht frei sein. Man sollte sich mal in besonders Konservativen Städchen umsehen wieviele Puffs es dort gibt. Oder auch die verkrampftheit der VS-Amerikanischen Verwaltung, bzw. ihre Agressivität. Diese Leute sind größtenteils Christliche-Extremisten.
Wer das Heidentum - die Art von Religion, deren Paradigma im europäischen Kulturkreis seit der Zwangsmissionierung durch christliche Kaiser und Könige unterdrückt und als "ungeistig", fehlerhaft, irreal oder barbarisch und primitiv denunziert wird - verstehen und selbst wieder ausüben will, muß aber genau das tun: das Undenkbare zu denken lernen. Heidnisch zu denken heißt zuallererst, sich von sämtlichen Vorurteilen der christlich- abendländischen Denktradition zu befreien, jede aus ihr überkommene Vorstellung von Göttlichkeit, Heiligkeit, Diesseits und Jenseits, Natur und Mensch zu hinterfragen und nichts als bekannt vorauszusetzen. Dinge, die einander scheinbar gleichen, sind oft ganz verschieden: Die keltische Anderswelt ist kein weltfernes Jenseits, sondern inmitten der Alltagswelt gegenwärtig und untrennbar mit ihr verwoben, die neun Welten im germanischen Mythos sind durch den Weltbaum Yggdrasil sogar ein einziger lebender Organismus, das Schicksal ist keine von außen gelenkte Vorsehung, sondern ein immanentes Kausalgesetz, Seele und Geist nicht vom Körper getrennt und die Wiedergeburt kein wiederkehrendes Leid, das Erlösung verlangt, sondern ein Aspekt des natürlichen Kreislaufs von Werden und Vergehen, der heilig und gut ist.
Das ist das schwierigste. Außerhalb seiner eigenen Grenzen denken. Zu bemerken, daß der Teufel nur die Angst der Kirche wiederspiegelt, zu bemerken das alles ein großer Kreislauf ist, und das Tod nicht TOD ist, sondern nur eine Tür zwischen Welten. Dies bedeutet aber nicht die Lehren von Jesus zu verwerfen, er selber war wohl eh nicht so konservativ, wie das Beispiel mit der Magdalena zeigt, die von der Kirche als Hure benannt wird, aber eher zum Kult der Magdalenen gehörte. Es ist schwierig auf eine andere Art zu denken, vorallem wenn man immer gelernt hat auf eine Art zu denken. Tod und Leben, Krieg und Frieden, Gut und Böse. Es gibt weder den Tod noch das Leben, sondern verscheiden arten zu sein. (Oder vielleicht verschiedene Arten das Sein zu erkennen) Gut und Böse existieren auch nicht, es ist eine willkürliche unterteilung die nirgens festgelegt gehört, weil zum Beispiel eine Abtreibung gut sein kann und auch schlecht (aus Faulheit der Mutter..wobei es dann vielleicht doch gut ist, wenn die Frau zu faul ist die Kinder auszutragen, was wäre sie wohl für eine Mutter). Es geht eher ums sowohl als auch, besonders weil die Welt so widersprüchlich, und dadurch wieder nicht widersprüchlich ist.
Als Naturreligion ist das Heidentum immer lebensbejahend. Eben deshalb, weil es das Heilige in der Natur findet, ist ihm das Leben in dieser Welt heilig. Es ist durchaus nicht "diesseitig" im oberflächlichen Sinn, denn es weiß, daß die Welt tiefer als ihre Oberfläche ist, wohl aber insofern, als es Sinn und Ziel des Daseins nicht außerhalb seiner selbst, sondern in der Welt und im richtigen Leben sucht. Heiden streben genauso nach religiösem Heil wie die Anhänger anderer Religionen, doch sie wollen nicht von der Welt geheilt, sondern in der Welt heil werden ganz (griechisch "holos"), intakt, vollendet und "rund", sowohl im spirituellen als auch im ganz handfesten Sinn: gesund, frei und ein bißchen glücklich. Heidnisches Heil ist das, worum es auch im Christentum den Menschen in Wirklichkeit immer ging, dann nämlich, wenn sie um gesunde Kinder, eine gute Ernte und Frieden beteten. "Gute Ernte und Frieden" (Ár ok friðr) war auch der traditionelle Heilswunsch der heidnischen Wikinger. Dieses Heil ist keine theologische Spekulation, sondern konkret erfahrbar: als Freude an den Segnungen der Natur, als Kraft, Schwierigkeiten zu meisten, und selbst noch im Scheitern, wenn wir mit dieser inneren Kraft auch ihm ins Auge sehen können. Das europäische Heidentum war nie groß im Trösten, aber stets unerreicht darin, in Dichtungen wie der Völsungasaga und der griechischen Tragödie das Scheitern nicht nur schonungslos darzustellen, sondern mit dieser Darstellung auch die Kraft zu vermitteln, es anzunehmen.
Es ist wirklich sehr banal was als großartig angesehen wird im Heidentum, jedenfalls auf den ersten Blick. Eine gute Ernte ist heute genauso wichtig wie früher, nur ist das vielen Menschen nicht bewusst. Es wird nicht darum gebeten das jemand ihre Sünden vergibt, sondern die Geisteskraft der Menschen in eine gute Ernte "gesteckt". Auch das Schreckliche was in den Geschichten (und verdrängt wird in den heutigen Zeiten) erzählt wird, muß erfahren werden, als Teil der Welt. Der Tod, die Schande, die Zerstörung; all das gehört dazu, und ist nicht der Teil eines Plans um die Menschen zu Prüfen, oder ein Plan Satans. Die Zerstörung Roms war wohl schrecklich für die Bewohner Roms, aber erleichternd für die durch die Römer eroberten Völker.
Woher aber kommt diese Kraft, an der es Religionen, denen der Weltschmerz nur die Flucht in billigen Trost und Verheißungen eines besseren Jenseits erlaubt, ganz offenbar mangelt? Zum Teil sicherlich aus der Vitalität früher Kulturen, deren Menschen mit beiden Beinen im Leben standen. Der verwöhnte Prinz Siddharta hielt der Konfrontation mit Krankheit, Alter und Tod nicht mehr stand, er verzweifelte an der Welt und erfand den Buddhismus. Zivilisationskrüppel waren aber auch die Griechen der Spätantike, von denen etliche auf die Erlösungsverheißungen orientalischer Jenseitsmysterien abfuhren, ähnlich wie sich heute frustrierte Stadtneurotiker in den Netzen von Scientology und abstrusen Geheimkulten fangen. Nur sehr viele, nach der ungebrochenen Beliebtheit der homerischen Götter zu schließen die meisten, verstanden immer noch, warum es Odysseus, dem Kalypso Unsterblichkeit versprach, dennoch vorzog, zu seiner Familie heimzukehren und einmal zu sterben.
Hier stimme ich auch zu, wobei ich die Geschichte Siddhartas nicht kenne. Aber immer wenn es heißt, "du must dieses und jenes tun" damit man von den Göttern angenommen wird / oder damit Gott dich in den Himmel nimmt / du Unsterblich wirst" Kann man automatisch sicher sein, das dies nicht stimmt. Man muß garnichts tun! Man muss keine Opfer bringen, keine Taten vollbringen, denn wenn man es tut um von Gott anerkannt zu werden oder weil man sich etwas davon erhofft, ist es falsch.
(wenn ein Kind aufräumt weil es dadurch eine Stunde länger Fernsehgucken kann, ist es auch kein "richtiges" aufräumen)
Sterben ist nicht schlimm, die Angst vor dem Tod ist schlimm.
Denn genau daher kommt diese Kraft: aus den Wurzeln, die uns von Geburt an mit der Natur und dem Göttlichen, dem Mysterium allen Seins und der Quelle aller Kraft und Stärke verbinden. Die Familie, die Kette der Generationen bis zurück zum Ursprung des Lebens und vorwärts in ferne Zukunft, ist ein Teil davon, ein anderer ist das Land, dem wir angehören, die Erde, aus der wir gewachsen sind und in die wir zurückkehren werden, und ein dritter, nicht unwesentlicher ist das Bewußtsein darüber. Religion, lateinisch re-ligio, Rückverbindung, ist auch für europäische Heiden, die Eingeborenen unseres Kontinents, genau das, was eingeborene Amerikaner in der Sprache des weißen Mannes die spirituelle Verbundenheit mit der Erde nennen das Bewußtsein eingeborener Menschen, daß sie eins mit der Erde ihres Landes sind, eins mit der Natur, die sie umgibt, deren Geist in ihnen lebt und in deren Geist sie leben. Diese Natur ist nicht "Umwelt", sondern ein Teil von ihnen. Sie sind keine Fremden in der Welt. Sie sind Verwandte, Angehörige allen Seins.
Was soll ich dazu sagen? Genau. Die Liebe zum Land, (ich meine jetzt keinen Patriotismus und keinen Nationalismus) das gefühl der Ehre, weil man an so einem Ort gewachsen ist, wo die eigenen Lieder gedeihen, wo man das Licht der Welt erblickte. Wenn das wieder in den Menschen drinnen ist, denn das ist unmittelbar, es braucht keine Beweise, es braucht keine Texte und keine Bibel. Das Land ist da, ich kann mich davon ernähren, ich habe existiere. Und dies können all die Bücherreligionen nicht vermitteln, _weil_ sie sich nicht auf die Natürliche Lebensumgebung beziehen sondern auf irgendwelche Gedankenexperimente.
Deshalb kann man nicht oder eben nur aus der Sicht eines anderen Paradigmas behaupten, das Heidentum "übersehe" etwas, sei "blind" für ein angeblich höheres Sein jenseits der Welt oder ließe die Menschen mit ihren letzten Fragen allein. Diese Fragen stellen sich gar nicht. Der Welt und das heißt, um es noch einmal zu betonen: der Ganzheit des Seins in allen seinen Dimensionen, dem umfassenden Organismus der neun Welten Yggdrasils fehlt gar nichts, das man in einem "Reich" suchen müßte, das "nicht von dieser Welt ist." Der griechische Philosoph Thales, einer jener ältesten Denker, die in der christlich-abendländischen Tradition als "bloße" Naturphilosophen nur noch eine Nebenrolle spielen durften, während die Hauptrollen spinnigen Metaphysikern zuerkannt wurden, faßte das heidnische Wissen um die Heiligkeit der Natur in einem einzigen Satz: "Alles ist voll von Göttern." Das höhere Sein, das sie verkörpern, ist nicht irgendwo draußen. Es ist um uns und in uns, seit jeher und immerdar. Wenn wir unsere wahren Ursprünge und Wurzeln in der Natur finden, die ganz ohne Zweifel existiert, greifbar und echt ist, haben wir keinen Grund, sie in einer erdachten Hinterwelt zu vermuten, von der wir bloß glauben könnten, daß es sie gibt.
Das Reich Gottes muss nicht erschaffen werden, weil es bereits da ist. "Wer sehen kann der sehe", sagte das nicht Jesus? In diesem Zusammenhang ist die heilung eines "Blinden" durch Jesus etwas ganz anderes als das man ihm das Augenlicht wieder gab. Und die eines Lahmen.. Das Göttliche ist da. Der Baum ist da, er existiert, er ist eine Art der materialisierung der Energie die existiert. Nicht mal die Energie Existiert, die Energie ist die Existenz... naja wird ein bischen abgehoben..
Das Heidentum ist daher auch kein Glaube. Die Gleichsetzung von Religion und Glaube ist nur eine protestantische Altlast der deutschen Sprache. Eine der an diesem Buch mitarbeitenden Gurppe, der Heidenkreis Hamburg, prägte den Begriff "Erfahrungsreligion". Als solche unterscheidet sich das Heidentum einmal dadurch von den Offenbarungsreligionen, daß es anstelle einer autoritären Offenbarung eine freie mythische Überlieferung besitzt, die selbst in Freiheit entstanden ist und frei akzeptiert und kritisiert werden kann, und zum anderen dadurch, daß es an einer solchen Offenbarung auch gar keinen Bedarf hat. Sie würde voraussetzen, daß die Menschen selbst nicht in der Lage wären, das Göttliche zu erfahren, und deshalb Hilfe von außen bräuchten: gleichsam Signale aus dem All, die der ewige Alien schickt, um mit uns in Kontakt zu treten. Seit mindestens 30.000 Jahren gezählt nach den ältesten erhaltenen religiösen Kunstwerken in den Pyrenäenhöhlen und an der Donau haben die Heiden in aller Welt bewiesen, daß das nicht nötig ist. Das Heilige gehört derselben Realität an wie wir und ist mit angemessenen Mitteln, die sich millionenfach bewährt haben, durchaus erfahrbar. Die Aufgabe der Religion ist es daher nicht, Lehren zu verkünden und Glauben an sie zu predigen, sondern diese bewährten Mittel zur eigenen religiösen Erfahrung jedes Menschen bereitzustellen oder, wie die Wicca-Heidin Viviane Crowley schreibt, "uns zu befähigen, das Universum zu erfahren, um so zu unserem eigenen Verständnis über seine Natur und seinen Sinn zu gelangen." Somit ist Heidentum selbstbestimmte Erfahrungsreligion. Es ist im ganz persönlichen Sinn die eigene Religion jedes einzelnen Heiden.
Genauso ist es. Wie ich bereits geschrieben habe, die Natur ist da, ich brauche keine Intelektuellen Beweise das es sie gibt. Es braucht keinen der mir sagt wie ich zu sehen habe, wenn ich sehen will, kommt es von alleine. ...Das Krähen einer Krähe, das sausen des Windes.. Man sollte nur nicht so viel Denken dabei. Und die Worte... Worte sind Macht, das merkt man sofort wenn man das Wort Gott rausholt.
Jeder Mensch ist unterschiedlich, jeder Ort ist anders als der an dem jemand anderes ist, jeder Mensch erfährt die Welt anders. Wie kann man dann für alle eine definiton machen was gut und was schlecht ist? In meinen Augen sehr anmaßend.
Zugleich ist es aber die eigene Religion seines Landes, seiner Kultur und Geschichte. Es ist keltisches, finnisches, russisches oder japanisches Heidentum, native Americanund traditional African religion, englisches Wicca und nordische Ásatrú. Die Vielfalt und Verschiedenheit der heidnischen Traditionen ist notwendig und richtig, denn sie kommt aus der Vielfalt der Natur, die überall anders ist, und der Verschiedenheit kultureller und historischer Erfahrungen. Im Heidentum wird der Mensch nicht auf das "allgemein Menschliche" reduziert, das ihn zwar mit allen Menschen ein wenig, aber mit niemandem fest und ganz verbindet. Der "Mensch an sich" ist keine konkrete Person, nur ein auswechselbares Individuum ohne Eigenart, Ursprung und Platz in der Welt. Er ist nirgends zu Hause und überall fremd. Daher legen Heiden Wert auf historische und kulturelle Verwurzelung, knüpfen an die Tradition ihrer Vorfahren und ihres Landes an und begnügen sich nicht mit individueller Selbstverwirklichung und persönlicher Reifung. Eine rein kontemplative, nur auf Erhöhung und Weisheit des einzelnen zielende Tradition gab es im alten Heidentum ebensowenig wie eine eigentlich elitäre, geheimbündlerische. Selbst die Druiden waren keine abgehobene Elite, sondern hatten mit ihrem Wissen, ihrer geistigen Stärke und ihren magischen, seherischen und heilenden Kräften in erster Linie eine gesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen.
Und hier wird wieder darauf eingegangen, wie die Heidnische Denkweise sich unterscheidet, und wie bereichernd sie ist, im Vergleich zu einer einzigen, die überhaupt nichts mit den natürlichen Lebensbereich der Menschen zu tun hat. Wie die Druiden waren weiß ich nicht, bestimmt gab es auch bei ihnen Intrigen und Eitelkeiten, wobei ich das bezweifle, da die Druiden/ und Druidinnen(!) über 10 Jahre "ausgebildet" wurden. Jeder Mensch sieht die Welt anders, und dadurch können sich die Rituale nicht überall gleichen, es wäre eine Torheit dies zu tun. Denn ein Land wie Japan mit Christlichen Ritualen zu besänftigen wird nicht funktionieren.
Nur in dieser Einheit von ökologischer, sozialer und traditioneller Verwurzelung und Verantwortung kann sich das Heidentum auch als eigene Religion jedes einzelnen verwirklichen. Als Lebewesen, die nicht für sich allein existieren, können wir nur in ihr ganz und heil werden, nur in ihr sind wir überhaupt wir selbst. "Erkenne dich selbst", der Rat des Apollon von Delphi, ist keine Aufforderung zu selbstgenügsamer Nabelbeschau, und "Du selber leite dich selbst", wie die Seherin Groa in der Edda sagt, keine Ermunterung zur Beliebigkeit oder zu der in heutigen Esoterikerkreisen so weit verbreiteten unbekümmerten Mischung verschiedener Traditionen zu einem indifferenten Brei nur sehr lose und künstlich verbundener Ideen. Man mag einwenden, daß auch in diesem Beitrag Griechen, Germanen und Kelten bunt durcheinander zitiert werden, doch ich denke hinreichend gezeigt zu haben, daß deren Traditionen als Ausprägungen ein und desselben religiösen Paradigmas mit Recht vergleichbar sind. Von einer Mischung heterogener Traditionen, etwa Runen und Kabbalistik, keltischer und buddhistischer Wiedergeburtslehren, Theosophie und schamanischer Erfahrung, kann man das nicht behaupten. Es ist zwar durchaus begrüßenswert, wenn sich esoterisch orientierte Menschen nun endlich auch mit den eingeborenen Traditionen der eigenen Länder und Kulturen beschäftigen, statt immer nur stur nach dem Osten zu blicken, doch es muß auch klar sein, daß sich heidnische Elemente nicht in das bestehende Schema einordnen lassen.
Dazu sach ich mal nicht, da auch das wissen über andere Kulturen interessant ist, aber die eigenen sollte man nicht vergessen.
Die landläufige Esoterik verfolgt sein gut zweitausend Jahren, seit sie sich aus den gnostischen, neoplatonischen und manichäischen Hinterwelt-Philosophien der Spätantike entwickelt hat, ein im Grundprinzip dualistisches Schema, das geistige Höherentwicklung als Abkehr von allem zu Irdischen, Materiellen und menschlich Natürlichen sieht. Weltabgewandtheit, Mißachtung des sterblichen Lebens, Körper- und Sexualfeindlichkeit gehören trotz allen heute offenbar nötigen Gegenbehauptungen zum Grundrepertoire esoterischer Lehren, die auf "Vergeistigung" zielen und eine Selbstverwirklichung anstreben, die eigentlich Selbsterlösung ist, also letztlich nur das christliche durch das buddhistische Modell ersetzt. Damit bietet die traditionelle abendländische Esoterik keine wirkliche Alternative. Sie ist nur eine weitere Variante im Spektrum naturferner Hinterwelt- und Erlösungslehren, die mit Versatzstücken heterogener Traditionen ihr eigenes, Nichteingeweihten verschlossenes "Reich" schafft, das "nicht von dieser Welt" ist und nicht von dieser Gesellschaft, denn die selbsternannte Elite der Eingeweihten besteht eben nicht aus Druiden und Medizinmännern, die ihrem Stamm dienen, sondern ist lediglich an ihrer eigenen, individuellen Vervollkommnung interessiert.
Der Grunsätzlichen Kritik an der getrennten Denkweise stimme ich zu. Was passiert wenn man sich sehr von der Welt entfernt und nur irgendwelchen Intelektuellen Denkweisen folgt, sieht man an der Welt. Die Kriege werden wegen irgendwelchen Ideologien (Egal ob Geldmacht oder Religöse Prinzipien) gemacht, die ein nebeneinander nicht erlauben.
Ich will nicht alle Esoteriker in einen Topf werfen, aber was heute im Großen und Ganzen im Handel ist, bestätigt meine Behauptung, daß das Heidentum der einzige gangbare Weg ist, der aus der Entfremdung und Entwurzelung des modernen Menschen hinausführt, ihn wieder mit seinen wirklichen Ursprüngen in der Natur und im Göttlichen in Verbindung und Einklang setzt und ihm ermöglicht, sein eigenes Wesen als Kind der Natur und der Götter, seines Landes und seiner Kultur und Geschichte, als in seinem Dasein geborgener, freier und für sich selbst und die Seinen verantwortlicher Angehöriger seiner menschlichen und nichtmenschlichen Mitwelt erfüllen, verwirklichen und vollenden zu können. Keine elitäre Selbstverwirklichung auf "rein geistiger" Ebene, keine beliebig- synkretistische Heilslehre ohne konkrete Wurzeln, sondern einzig das heidnische Paradigma der Einheit von Natur und Gottheit, der bewußten Bindung an Erde, Ahnen und Sippe, des Dienstes der Religion am Heil aller auf allen Ebenen des Lebens und ihrer Verwurzelung in der eigenen, eingeborenen Tradition ist imstande, uns nach all den Jahrhunderten geistiger Fremdbestimmung durch autoritäre Glaubenslehren wieder auf den Weg eigenständiger religiöser Erfahrung zu führen.
Ich bin auch der Meinung, daß eine Denkweise die in ihrem Grunde schon auf Vielfalt ausgelegt ist, besser für die Menschheit ist, als Religionen die die Meinung vertreten die einzige Warheit zu vertreten. Wenn ich an Götter denke, stört es mich nicht, daß es andere Götter gibt, die ich nicht benennen kann. Es gibt nunmal so viele Kräfte und Geister wie man sie benennt und wie es Orte/Kulturen gibt. Bei Christentum gibt es nur einen Gott, und nur er darf bedacht werden. Erstens ist das sehr egoistisch von ihm, und zweitens gibt er all den unriefen Leuten eine Begründung um Kriege zu führen.
Der Markt ist voll von Lehren, deren "Reich nicht von dieser Welt" ist. Sie unterscheiden sich nur dem Namen nach voneinander. Das Heidentum, die einzige wirklich "andere" Religion, ist die einzige wirkliche Alternative.
Mit "anders" mein der Autor das die Denkweise wirklich anders ist, nicht nur anders Benannt. (Wie SPD und CDU die ja doch nur die Reichen Firmen bedienen) Es gibt viele Beispiele wie das offene freie Denken und fühlen in einem Nebeneinander funktoniert. Das beste Beispiel ist Linux gegen Microsoft. *g*
So, ich hoffe ihr seid zufrieden.
/ajk