@Damocles
Ich denke, du begehst einen "Denkfehler" dem hier viele unterliegen.
Du nimmst dein moralisches Verständnis von Gerechtigkeit, Gut und Böse aus unserer Zeit und Welt und projezierst dies auf die Welt in Westeros.
Das kann nicht wirklich passen was dich wiederum in deinem empfinden stört.
GoT war nie sonderlich fair, Gerecht oder hatte einen klaren moralischen Kompass. In dieser Beziehung ähnelte es ein wenig unserer vergangenen historischen Periode des frühen feudalen Mittelalters. Ein Aspekt, der gerade mich und imo viele andere beigeisterte.
Innerhalb dieses "Regelwerk", welches zu der Welt von GoT gehört war die Ratssitzung und Verbannung John Snows äußerst plausibel.
Und wir wissen ja, er ist nicht der erste Tagaryan der auf die Königswürde verzichtet hat und sein Exil bei der Nachtwache fand
Mir war das dennoch einfach zu wenig. Man weiß ja noch nicht einmal, dass er ein Targaryen ist. Auch in diser Hinsicht war der Spruch von Varys: "Das ist kein Geheimnis, sondern Information" im nachinein Unsinn, weil es ja offensichtlich im Endeffekt doch irgendwo ein Geheimnis geblieben ist.
Die Öffentlichkeit wird davon sehr wahrscheinlich nie etwas erfahren und auch da muss ich mich fragen, was war denn dann der Sinn der ganzen Sache?
Nur, damit Jon auf den Drachen reiten kann oder damit Daenerys ein bisschen nervöser wird? Das sind für mich schwache Gründe.
Den Targaryen-Kram hätte man bei Jon wirklich sein lassen können.
Ein verschwendeter und schlecht behandelter Charakter, vor allem in der letzten Staffel.
Die beiden letzten Staffeln wurden ohnehin gerusht, wie wahnsinnig und der ganze Aufbau der Figur Daenerys zur Mad Queen gehört mit zum schlechtesten. was ich seit langem in einer Serie gesehen habe. Das hätte man alles viel früher andeuten müssen. Spätestens am Anfang der siebten Staffel und nicht erst in der vierten Folge der achten Staffel.
Der Tod von Daenerys hat viele Zuschauer komplett kalt gelassen, da man diese Figur zu einer eiskalten Psychopathin umgeschrieben hat.
Wieso konnte sie ihre Taten in King's Landing in ihrem letzten Gespräch mit Jon nicht bereuen? Wieso hat sie vor Schuld nicht geweint und geschworen, dass sie so etwas nie wider tun wird? Dennoch wäre Jon eventuell gezwungen gewesen, sie zu töten, einfach nur, weil man bei Daenerys unter diesen Umständen kein Risiko mehr eingehen darf.
Unter diesen Umständen hätte ihr Tod nochmal um einiges trauriger und dramatischer wirken können. Sie schmiegt sich an Jon, weil ihr so "kalt" ist und sie über ihre eigenen Taten entsetzt ist und in diesem Moment ersticht er sie.
Ich kann dir versichern, dass die Zuschauer in diesem Fall um einiges mehr um diese Figur gertrauert hätten.
Man hätte sich nämlich wirklich fragen müssen, ob sie tatsächlich die Mad Queen gewesen ist und auch Jons Zweifel, ob er das richtige getan hat, hätten dann wesentlich mehr Sinn ergeben. So, wie das hier aufgelöst wurde, bestand diesbezüglich aber kein Zweifel und daher war das auch wieder lächerlich simpel.
Das nicht alles nur Weiß oder Schwarz ist, hat
mir immer an der Serie gefallen. Davon habe ich hier nichts gesehen. Ganz, ganz schwach...
Und warum hat man nicht einfach einen der Drachen für die fünfte Folge am Leben gelassen und ihn dann, nach dem läuten der Glocken, hinterrücks getötet? Das hätte um einiges besser erklärt, warum Daenerys auf einmal so einen hasserfüllten Amoklauf startet, auch wenn es immer noch keine Rechtfertigung gewesen wäre.
Das alles wäre wirklich um einiges sinnvoller gewesen, als der Müll, der uns in dieser Staffel präsentiert wurde, nur weil D & D keinen Bock mehr auf die Serie hatten.