Die Hitparade der WM 2006
Die Tops:
Zinedine Zidane: Auch wenn er den goldenen Pokal kein zweites Mal nach Frankreich bringen konnte: Er brachte noch einmal seine Magie ins Spiel .
Franz Beckenbauer: Der omnipräsente Kaiser fand neben 48 Live-Spielen Zeit für seine Hochzeit.
Fans: Egal, ob in den ausverkauften Stadien oder in den Innenstädten, sie zeigten Fröhlichkeit in Hochform. Die WM war ein Fan-Fest.
Deutschland: Von der perfekten Organisation bis zur Freundlichkeit von Ordnern und Taxifahrern - hinter dieser WM ist ein gesamtes Land gestanden. Ein großes Vorbild für die EM 2008.
Jürgen Klinsmann: Wenn sich alle Kritiker aus dem Vorfeld während einer WM plötzlich so still verhalten, dann kann er nur alles richtig gemacht haben. Er kam als potenzieller Watschenmann und ging als Messias.
Guus Hiddink und seine Australier: Erfrischender Fußball von den "Socceroos". Wer weiß, wo die Australier ohne den Elfer-Fehlpfiff gegen Italien im Achtelfinale heute stehen würden.
Oliver Kahn/Jens Lehmann: Wenn zwei derart erbitterte Rivalen während eines Turniers so zusammenrücken, sagt das alles über die Klasse und Größe beider Sportler.
Goleo: Das WM-Maskottchen ohne Hose wurde doch noch zum Verkaufshit.
Schweiz: Kleiner als Österreich, aber zum wiederholten Male eine fixe Größe im Spitzenfußball. Man könnte gelb werden vor Neid.
Englands Spielerfrauen: Hätten die Gatten beim Elferschießen gegen Portugal ähnlich draufgehauen wie die Damen bei den Partys und Shopping-Touren, wären sie nicht im Viertelfinale ausgeschieden.
Die Flops:
Zinedine Zidane: Abschied mit einer roten Karte - sein Kopfstoß gegen Materazzi stürzte das französische Fußball-Denkmal vom Sockel.
Brasilien: Sie haben die WM bereichert. Allerdings nur durch den Zirkus vor der Weltmeisterschaft. Das Spiel selbst war einer "Selecao" nicht würdig.
FIFA-Regelkunde: Neu muss nicht immer gut heißen. Die Schiedsrichter waren mit der neuen, strengen Regel-auslegung überfordert. Die WM war auch ein Karten-Spiel.
Spiel-Niveau: Die Partien waren um eine Klasse schwächer als bei der EM 2004. Wohl auch eine Frage des mittlerweile völlig aufgeblähten Terminkalenders, der die Top-Spieler nicht mehr zur Ruhe kommen lässt.
Michael Ballack: Er hätte die deutsche Nationalmannschaft führen sollen. Das ist ihm höchstens ansatzweise gelungen.
José Pekerman: Der argentinische Trainer hat durch seine unverständlichen Auswechslungen und das Umschalten auf Defensive das Viertelfinale gegen Deutschland fast im Alleingang verloren.
Togo: Wenn Spieler um Prämien streiten und die Bosse des Verbands das Geld lieber in die eigene Tasche stecken, wirft das kein gutes Licht auf den afrikanischen Fußball.
Graham Poll: Für drei gelbe Karten an den gleichen Spieler gibt es für einen Schiedsrichter keine Entschuldigung.
Afrika: Mit Ausnahme von Ghana wird der Abstand zu den Spitzenteams aus Europa eher größer als kleiner.
Bockwürste: Die heißen wahrscheinlich so, weil kein normaler Mensch Bock auf so eine Wurst haben kann.