Die Welt von morgen

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Wieso muss man die Gesellschaft überhaupt "steuern"? Dieser Gedankengang ebnet den Weg.

du machst mit deinem neoliberalen weltbild deinem avaterträger alle ehre. die "chicago-boys" mit ihren neoliberalen lehren ihres meisters milton friedmann haben uns diese desolate wirtschaftspolitik eingebrockt. kapitalismus ist nicht vermeidbar und entspricht dem menschlichen wesen, die durch die protestantische lehre der calvanisten augearbeitet und begründet wurde, aber dieser milton'sche neoliberalismus hat nichts mit marktwirtschaft zu tun, sondern ist der "sozialismus" der reichen und vermögenden, weil gewinne in diesem system privatisiert werden und verlust sozialisiert!!! zur zeit wird dieses system durch wirtschaftsregime in fast allen westlichen ländern aktiv unterstützt.

man hätte die banken pleite gehen lassen sollen, die vermögen bis 50.000€ wären eh sicher oder hätte man staatlich durch steuergelder garantieren können.
wenn man sich die vermögenstverteilung in deutschland ansieht, haben durch die bankenrettung nicht die sparer profitiert, sondern die reichen vermögenden mit millionen und milliarden vermögen. um ihre guthaben zu sichern, wird dieses ganze affentheater um rettungspakete usw veranstaltet.

allerdings wird dem michel weiss gemacht, es gehe um seine mickrigen sparanlagen, die eh schon gesichert sind oder die man aus der portokasse hätte zahlen können, wenn es hart auf hart kömmen würde. der grossteil in deutschland hat eh keine vermögen, darf aber mehr steuern, gebühren, mehr zinsen für kredite (dispot usw) und produkte (kostenanteil der zinsen im produkt) und mehr miete zahlen, weil die vermögenden vermehrt in immobilein investieren, um ihre renditen zu scheffeln, weil der finanzmarkt zur zeit zu unsicher ist nichts zu bieten hat. nur 10% haben über 90% der vermögen. um diese geht es bei den ganzen rettungspaketen!!!:evil:

zu punkt 2) äussere ich mich am wochehende.......:blushed:
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
He, das hab ich auch gesehen (glaub auf N24). Am gefährlichsten sind wohl Superviren und Supervulkane.

Ich weiss nich aber meine die sind zu keinem Schluß gekommen was am wahrscheinlichsten is.

Supervulkane gibt es und es ist eine Tatsache das sie in gewissen Zyklen ausbrechen.....nach dieser Stastik sind sowohl der unter dem Yellowstone sowie der unterm Mittelmeer überfällig.

Ich finde allerdings, zumindest bei den Amis, das Problem Trinkwasser wesentlich greifbarer und näher.
Auch das Problem der Wirtschaft in den USA fand ich einfach greifbarer als immer die Theorien über Supervulkane, Meteoriteneinschläge und Superviren sowie die Bedrohung der Menschheit durch künstliche Intelligenz die zu hoch entwickelt ist.
 
Immer wenn ich auf Dienstreisen, meistens per Flieger, unterwegs bin und viel Zeit zum Freestyle-Nachdenken habe während Boarding etc. frage ich mich beim Anblick der heißen Stewardessen wie das Ganze mit der sexuellen Lust in Zukunft sein wird.
Da sich eh alles im Hirn abspielt und irgendwie hormonell gesteuert ist, müsste das Lustempfinden doch irgendwie komplett berührungslos simuliert/stimuliert werden.
Das visuell durch Bilder, ob auf dem Bildschirm oder im Kopf, stimulierte Selbsthandanlegen ist ja schon der erste Schritt zur virtuellen Lust.
Es muss doch irgendwann möglich sein komplett auf die haptische Stimulation verzichten zu können. Eine Art OcuLust Griff (Wortspielerei zu Oculus Rift) der direkt auf das Nervenzentrum zugreift wäre eine echte Marktlücke.
Oder nicht?
:)
 
Gesellschaft im Wandel.
Nach den talentlosen Youtubern bekommen nun endlich Gamer ihre wohlverdiente Chance groß raus zukommen und akzeptiert zu werden.
Und in 10 Jahren zockt, die ganze Menschheit elektronisch weil es hip ist.
Wahrscheinlich sind dann die VG-Veteranen endgültig im Ruhestand.

Gamer sind die Cristiano Ronaldos von morgen
Die E-Sport-Szene hat sich zu einer Geldmaschine entwickelt. Denn die jungen Fans werden zusammen mit ihrer Sportart erwachsen. Ihre Stars sind selbstbewusste Profis, die genau auf ihr Image achten.
http://www.welt.de/sport/article146021689/Gamer-sind-die-Cristiano-Ronaldos-von-morgen.html

big-boss-salute-o.gif
 
Der Thread ist von 2006. Eigentlich interessant, was sich in den letzten 10 Jahren so getan hat, oder nicht? Damals hatte Apple noch mit iPods mit integrierten Festplatten und rund 20GB Speicher ihre Kohle verdient(wobei das erste iPhone auch schon bald 10 Jahre her ist). Heute gibts 200GB Micro-SD Speicherkarten in Fingernagelgröße.

Grafisch hat sich auch einiges getan:

wugnmc.jpg


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Die Social Media/Network -Seuche hat die Welt heimgesucht.
Die Smart-Phone-Hype-Welle hat zudem der Selbstbestimmung über die individuelle zeitliche Tagesplanung den ersten Sargnagel tief ins Mark getrieben.
 
Hallo Freunde! :)

Ich möchte gerne Eure Meinung lesen oder sehen wie ihr Euch die Welt von morgen vorstellt. Mit morgen meine ich einen Vorgriff auf die Zukunft in ca. 30 oder auch mehr Jahren.


An dieser Stelle nun einige kleine Leitfragen zur Inspiration ...

1) Wie und wo werden wir leben und arbeiten?
2) Wie werden wir unsere Freizeit gestallten?
3) Wie werden wir in Zukunft global miteinander umgehen?
4) Wie umgehen wir das Problem der immer älter werdenden Gesellschaft?
5) Haben wir überhaubt eine Zukunft oder wird sich die Menscheit ihrer eigenen Existens berauben?
6) Wie wird der rasente Technikfortschritt unsere Umwelt und uns verändern?
7) Welche neuen Technologien könnten uns zukünftig zur Verfügung stehen?
8) Wie ändert sich unsere Mobilität und Kommunikation?


Lasst Eurer Kreativität freien Lauf und habt Spass dabei. Ihr dürft auch ruhig Bilder posten, am besten als Tumbnails oder in ähnlich kompakter Form wegen der Übersicht im Thread.
Ich freue mich schon sehr auf Eure Vorschläge und Ergebnisse, sowie auf die anschließende gemeinsame Diskussion.


Vielleicht können wir in einigen Jahrzehnten diesen Thread noch Mal aufsuchen und dann analysieren wie treffsicher wir doch getippt haben. Natürlich nur für den Fall, dass CW so lange existiert.

OK! Let's get it on!! :smile2:

Ich geh mal alle Punkte kurz durch. Also so in 30 Jahren....



1) Wie und wo werden wir leben und arbeiten?

Da wird sich nicht viel ändern. In Städten oder auf dem Land, und die Jobs werden sich bis dahin auch nicht großartig ändern, schätze ich.


2) Wie werden wir unsere Freizeit gestallten?

Joggen, Lesen, Holo- und VR - Games :ugly: , Cruiseboarden, Reisen, schick essen gehen... sowas halt.


3) Wie werden wir in Zukunft global miteinander umgehen?


Internet, nach wie vor. Vielleicht eine schnellere Variante davon? Politisch? Keine Ahnung. Vielleicht erinnert man sich ja dann noch an Europa und die damalige Europäische Union nach dem alles zerfallen ist, währenddessen Bundeskanzler zu Gutenberg seine Geldscheinchen zählt?


4) Wie umgehen wir das Problem der immer älter werdenden Gesellschaft?


Bis dahin haben wir das Problem nicht mehr, weil es genug Nachwuchs von Einwanderern geben wird. :p



5) Haben wir überhaubt eine Zukunft oder wird sich die Menscheit ihrer eigenen Existens berauben?



Schön wär's wenn wir uns alle wegbomben, aber ich denke uns wird es in 30 Jahren immer noch geben. ... Naja, wenn uns die Atomkraftwerke nicht längst um die Ohren geflogen sind, so wie es derzeit gerade an der Grenze zu Belgien große Probs mit den Dingern gibt.



6) Wie wird der rasente Technikfortschritt unsere Umwelt und uns verändern?


Mehr Verschmutzung und mehr LMA- Stimmung in unseren Reihen, denn immerhin wird uns Dieter Bohlen auch mit 80 und mehr noch mit DSDS quälen. :hmpf:


7) Welche neuen Technologien könnten uns zukünftig zur Verfügung stehen?


Selbstfahrende Autos, VR an Universitäten (Schulen versorgt ohnehin keine Sau mit vernünftiger Technik, geschweige denn Fortschritt), Elektro- Rollis für alte Leute, das Cruiseboard, Hochgeschwindigkeitsregionalbahnen in einem höhergelegten Röhrensystem, mehr Fotovoltaik anstelle der Windkrafträder, Online Armbänder (wie bei Killzone Mercenary) anstelle der Smartphones, PS6, Microsoft Supercloud Games powered by EA und Co., Nintendo Holokarten (der neuste Scheiß nach Yu-Gi-Oh) mit 10k Dollar Turnieren usw...


8) Wie ändert sich unsere Mobilität und Kommunikation?



Nicht viel. Höchstens ultramoderne Elektro Roller mit Puls- und Herzfrequenz Messer, Verbindung zum Notarzt, Greifarm, GPS, Navi, Browsergames auf dem HUD, selbfahrend natürlich... für die alten Leute. Das Cruiseboard, welches mit einem Solarsegel ausgestattet eine Geschwindigkeit von 15km/h erreichen kann (gepimpt natürlich weitaus mehr, doch das wird nicht gerne von der Polizei gesehen).

Kommunikation? Durch das Online Armband ist man ständig mit Hinz und Kunz verbunden, kann an Umfragen teilnehmen, Sendungen im Stream TV ansehen und kommentieren usw. Das Internet verschmilzt mit dem Körper, was zudem noch vom Bio- Hacking auf die Spitze getrieben wird.

:scan:
 
Wie die Welt von morgen aussehen wird? Wenn es so weitergeht und der Körper des Liberalismus weiter geschröpft wird, ist es sehr Vorstellbar, dass Putins Strukturen die neue Weltordnung bestimmen werden. Verursacht wie Tucholsky auch damals feststellte, auch wegen Teile der Linke, welche die Wegbereiter dessen waren, indem man die Demokratie und die USA Angriff, welches dann die Rechten Strömung einfach übernahmen, siehe die Ukrainekrise 2014 und die daraus entwickelten Argumentationen, welche die Rechten Strömungen später von den Linken kopierten.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte man in der DDR − anders als in der Bundesrepublik − Tucholsky in die eigene Traditionsbildung einzubeziehen. Dabei wurde jedoch unterschlagen, dass er den moskauhörigen Kurs der KPD, den er für die Zersplitterung der Linken und den Sieg der Nationalsozialisten mit verantwortlich machte, aufs Schärfste abgelehnt hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Tucholsky#Tucholsky_und_die_Arbeiterbewegung

Das passiert wenn diese Teile der Linken in Verbänden, Strukturen, Foren und Organisationen den Liberalen Part zerstören, die Liberalen entweder davongejagt werden oder sich verabschieden, was auch der Bundesgerichtshofrichter Fischer feststellen musste, als die Zeit es sich nicht bieten lassen wollte, dass man - sich statt dem Demokratischen Diskurs zu stellen - hinter dem Rücken von Herrn Fischer seine Entlassung erwirken wollte. Die Zeit hat sich das nicht bieten lassen wollen und diese Herrn Fischer weitergeleitet. Heute wissen wir, dass Gina Lisa wegen Falschbehauptung vor Gericht steht und zurzeit deshalb Verurteilt worden ist.

Und nein, man darf das nicht wie von der Rechten Seite behauptet jetzt meinen, dass diese jetzt alles kontrollieren, im Gegenteil die nisten sich nur ein und zerstören die Sache langsam. Wie man am Beispiel der Zeit sieht, ist das eben nicht so, weil die Zeit sich gegen diese Farce gewehrt hatte und Herrn Fischer darüber informierte.

Ein solcher Mensch hat das Recht verwirkt … zu urteilen und seine juristische Arbeit muss beendet werden. Ich hoffe, lieber Herr Wegner, dass Sie geeignete Schritte gehen werden!
http://www.zeit.de/gesellschaft/zei...m-nachlese-empoerung-fischer-im-recht/seite-2


Die Gleichung ist also Liberale Struktur + Linke Aushöhlung = Rechte Herrschaft.

Und so wird die Welt von morgen aussehen, egal ob diese Teile der Linken den Liberalismus gekillt haben und damit dafür sorgen, dass der Staat von der Neuen Strömung übernommnen werden konnte, weil die Glaubwürdigkeit dahinschwankte und der Staat Handlungsunfähig wurde. Sie werden damit keine Linke Herrschaft errichten, sondern nur eine Herrschaft ermöglichen welche sie abschaffen wird.

In Putins neuer Weltordnung werden diese keinen Platz finden, das Karma ist also für seinen eigenen Untergang hinzuarbeiten, dagegen werden keine von einer bestimmten Person in Sekundenentscheidung durchgeführten Bereichssperren helfen (welche gegen das Liberale Gruppenabstimmungsprinzip separiert von der Eigenen Persönlichen Meinung verstoßen, die als Voraussetzung definiert ist).

Wenn der letzte Liberale verscheucht, der letzte Liberale gesperrt, die letzten Freiheit erstickt worden ist, wird man feststellen, dass Putin die Homosexuellenrechte nicht schützt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht, ob ich dich nun für besonders konsequent oder besonders inkonsequent halten soll.
 
Konsequent inkonsequent! :sorry:

Ansonsten sehe ich neuen Protektionismus, gesellschaftliche Rückschritte in die 30er und Fackelmärsche der Identitäten, während ich in NRW nur mit Turban und Bart auf die Straße kann, da dort schon die islamische autonome Zone ausgerufen wurde. :sorry:
 
Zuletzt bearbeitet:
Identitätspolitik
Die liberale Gesellschaft und die irre Suche nach ihren Feinden

http://www.zeit.de/2016/50/identita...s-rechtsextremismus-linke-rechte-liberalismus
Ist jemand ein Menschenverächter und Rassist, wenn er die identitätspolitischen Auswüchse unserer Zeit anspricht? Anmerkungen zu einer hysterisierten Debatte

Das ist rabulistisch und geradezu bösartig. Für Bahners gibt es offenbar nur einen Weg zum Heil: Wer auf die Widersprüche der Identitätspolitik hinweist, kann damit keine aufklärerischen Absichten verfolgen, wer den Universalismus stark macht, will in Wahrheit Minderheitenrechte kassieren. Lillas Versuch, gegen den identitätspolitischen Partikularismus, mit dem Hillary Clinton in ihrem Wahlkampf offensichtlich erhebliche Bevölkerungsteile verfehlt hat, einen republikanischen Universalismus stark zu machen, muss Bahners ein reaktionäres Rollback unterstellen. Als sei Universalismus nur das Deckwort für Diskriminierung, von der laut zu sprechen man sich nicht traut. Dass sich gerade Vertreter von Minderheiten durch universalistische Rechtsansprüche auf Dauer sicherer geschützt fühlen könnten als durch gruppenspezifische Sonderbehandlung, das darf in diesem Diskurs noch nicht einmal als Möglichkeit gedacht werden.

Der Erste, der in dieser Situation eine neue These zu bieten hatte, war der New Yorker Ideengeschichtler Mark Lilla. Hillary Clinton, schrieb Lilla in der New York Times, habe ihren Wahlkampf zu sehr auf Identitätspolitik abgestellt, sie habe sich als die Stimme der Afroamerikaner, der Latinos, der Schwulen-, Lesben- und Transgenderbewegung und der Frauen ins Licht gerückt. Dabei habe sie nicht bedacht, dass Identitätspolitik ein zweischneidiges Schwert ist: Wenn nicht mehr Bürger, sondern gesellschaftliche Gruppen zu Adressaten von Politik gemacht werden, dann wird sich am Ende die Gruppe, die wegen traditioneller Privilegierung immer unerwähnt bleibt, nämlich die heterosexuellen Weißen, selbst als bedrohte Gruppe fühlen und sich hinter den Mann scharen, der aus seiner Verachtung für Minderheitenrechte keinen Hehl macht.

Die Räume des Diskutierbaren werden mit kuriosen Tabus belegt

Lilla und Soboczynski geht es um einen politischen Universalismus, der Minderheiten nicht ausgrenzt, sondern alle als gleiche Bürger anspricht. Um zu seinem Bannspruch über Lilla zu kommen, muss Bahners dessen zentrales Argument unter den Tisch fallen lassen: dass Identitätspolitik nämlich rechts wie links geht. Dass man im Namen der Identität nicht nur progressive Emanzipationsprojekte betreiben kann, sondern auch sehr finstere: Der Ku-Klux-Klan, schreibt Lilla, war eine identitätspolitische Bewegung. Und es ist auch kein Zufall, dass die Identitäre Bewegung in Europa so heißt, wie sie heißt: Die Berufung auf Identität ist ein mächtiges Instrument der Ausgrenzung und des Antiindividualismus.

Schon in den neunziger Jahren hatte der amerikanische Philosoph Richard Rorty festgestellt, dass die, wie er sie nannte, "kulturelle Linke" sehr differenziert über Rasse, Ethnie und Geschlecht zu reden wisse, zu den Armen aber wenig zu sagen habe. In gewisser Weise führt Lillas These Rortys Intuition fort. Sie ist unbequem, weil sie das linksliberale Milieu zu einer kritischen Selbstbefragung auffordert. Doch dafür scheint gerade keine Zeit zu sein. Die Reaktionen auf Lillas Text sind von dogmatischer Unerbittlichkeit: Der sei halt, erklärte der französische Soziologe Didier Eribon in der Süddeutschen Zeitung, "erzkonservativ". Wenn das schon erzkonservativ ist, dann wird das Spektrum für produktive Meinungsverschiedenheit verdammt eng.


Studentenproteste: Die Debatten-Polizei
http://www.zeit.de/2016/03/diskrimi...elle-aneignung-minderheiten-studenten-protest
An Amerikas Universitäten tobt ein Kulturkampf: Studenten wollen jegliche Diskriminierung und Sexismus vom Campus verbannen. Sie verlieren dabei jedes Maß.

Angehörige einer privilegierten Mehrheit, so meinten die Studenten, hätten kein Recht, in der Kultur von unterprivilegierten Minderheiten zu wildern. Dies gelte für Christen, die das Wohnzimmer mit Buddhastatuen dekorierten, genauso wie für weiße Frauen, die sich einen Turban umbänden. Und was für Religion und Mode gilt, trifft in letzter Konsequenz auch aufs Essen zu – weshalb Oberlins weiße Kantinenbetreiber eine politische Sünde begingen, als sie ohne die nötige Rückfrage mit asiatischen Studenten mittelmäßiges Sushi auf die Karte setzten.

Ich weiß: Diese Furcht wird auf den ersten Blick überzogen wirken. Aber auf dem Campus ist die Angst allgegenwärtig. Die Sorge, zum Opfer einer Hexenjagd zu werden, begleitet fast jeden Lehrenden. Auch ich habe meinen eigenen Zensor entwickelt. Vor allem, was ich sage, frage ich mich im Stillen, ob ein radikaler oder nur misslauniger Student mich missverstehen könnte. Besonders kontroverse Themen umschiffe ich von vornherein. Warnende Beispiele habe ich genug. In meinem Bekanntenkreis gibt es einen Professor, der des Rassismus bezichtigt wurde, weil er die Namen zweier asiatischer Studenten verwechselte. Es gibt eine Professorin, die zur Zielscheibe von Studentenprotesten wurde, weil sie sich gegen die neuen Richtlinien ihrer Uni zur sexuellen Belästigung aussprach. Es gibt eine Professorin, die des Rassismus bezichtigt wurde, weil sie schwarze Studenten angeblich schlechter benotete. Es gibt einen Professor, der am Pranger stand, weil er sich dagegen aussprach, Angehörige ethnischer Minderheiten auch dann aufzunehmen, wenn sie schlechtere Schulnoten hatten.

Solch vorauseilende Zensur hat es nicht nur auf große Werke der Ideengeschichte abgesehen – sondern auch auf kleine Aussagen im Alltagsleben. Für sogenannte microaggressions, die gar nicht böse gemeint sein müssen, werden Studenten und Professoren auf Facebook und Twitter angefeindet. Was als "Mikroaggression" gilt, ist dabei so vage definiert, dass es vorgebliche Opfer geradezu ermuntert, sich über Lappalien zu echauffieren. So forderte die Präsidentin der University of California Professoren in einem offenen Brief auf, den Gebrauch von Mikroaggressionen zu vermeiden. Ein gut gemeintes Anliegen – doch die Beispiele für die verbotenen Sätze schränken die Meinungsfreiheit des Lehrkörpers eindeutig ein. Denn laut Uni-Verwaltung sind Sätze wie "Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" oder "Ich finde, der qualifizierteste Bewerber sollte den Job erhalten" nun tabu. Sie würden den "Mythos der Meritokratie" befördern und so tun, "als spielten Rasse oder Gender keine Rolle". Auch Aussagen wie "Amerika ist ein Schmelztiegel" oder "Es gibt nur eine Rasse, und zwar die menschliche" gelten fortan als Fauxpas. Denn obwohl sie antirassistisch anmuten mögen, implizierten sie in Wirklichkeit, "dass ein Weißer die gesellschaftliche Bedeutung von Rassenzugehörigkeit nicht zugeben will". Trotz ihres schönen Klanges sind sie vorgeblich das, was George Orwell ein Gedankenverbrechen genannt hätte.

Um die von ihnen erträumte Utopie durchzusetzen, sind viele Studenten bereit, die Grundwerte einer freiheitlichen Gesellschaft zu opfern. "Ich will nicht irgendwelche Debatten führen müssen", schrieb eine Protestführerin in Yale während der Kontroverse um Halloween-Kostüme. "Ich will über meinen Schmerz reden." Immer mehr geben ihr recht. Laut einer Umfrage fordern über die Hälfte der amerikanischen Studenten, ihre Universität solle die Meinungsfreiheit auf dem Campus einschränken. Fast zwei Drittel wollen von ihren Dozenten per trigger warning vor unangenehmen Inhalten gewarnt werden.


Die Meinungsdiktatur der Linken
http://www.jetzt.de/usa/diskussion-um-political-correctness-an-us-unis
An Unis in den USA schlägt politische Korrektheit in Zensur um. Wer dort genauer hinschaut, versteht auch den erbitterten Wahlkampf besser.

„Ihr werdet dazu angehalten, Debatten, Diskussionen und sogar Streits zu führen. Das wird euch manchmal herausfordern oder sogar für Unwohlsein sorgen“, schrieb Ellison den Studenten. „Wir verpflichten uns zu akademischer Freiheit und unterstützen darum keine sogenannten ‚Trigger-Warnungen‘, laden keine Redner aus, die kontroverse Themen ansprechen, und lehnen intellektuelle ‚Safe spaces‘ ab, in denen sich Personen vor Meinungen verstecken können, die ihren eigenen widersprechen.“


Proteste von linken Studierenden
Professoren am Pranger

http://www.tagesspiegel.de/wissen/p...ierenden-professoren-am-pranger/12881560.html
An amerikanischen und britischen Hochschulen protestieren linke Studierende lautstark gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie. Gehen sie dabei zu weit?

Die Lage sei nicht nur bizarr, sondern furchteinflößend, schrieb nun ein Dozent an einer US-amerikanischen Universität in der „Zeit“. In den USA sei die linke „Debatten-Polizei“ dermaßen einflussreich, dass „ein paar Tweets von empörten Studenten“ Karrieren von Uni-Beschäftigten beenden könnten. Der Dozent will deshalb anonym bleiben. In seinem Bekanntenkreis sei ein Professor des Rassismus bezichtigt worden, weil er die Namen zweier asiatischer Studenten verwechselte. Eine Professorin sei ins Feuer geraten, weil sie sich gegen die neuen Richtlinien ihrer Uni zur sexuellen Belästigung ausgesprochen habe. Ein Professor habe am Pranger gestanden, weil er sich dagegen aussprach, Angehörige ethnischer Minderheiten auch dann aufzunehmen, wenn sie schlechtere Schulnoten haben. Oft würden sich Univerwaltungen dem Druck von links beugen und die angeprangerten Dozenten lieber nicht berufen, um selbst nicht Opfer der linken Attacken zu werden.

In Deutschland sind ähnliche Debatten zu erkennen, wenn sie auch nicht annähernd so verbreitet sind. So diskutierte die deutsche Amerikanistik im vergangenen Jahr, ob weiße Europäer afroamerikanische Geschichte lehren dürften. Kürzlich listete die Zeitschrift „Forschung und Lehre“ Fälle auf, bei denen sich Professoren an den „digitalen Pranger“ gestellt sahen und sich „ohnmächtig“ fühlten.
 
Zuletzt bearbeitet:
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