XLA Decimation X

runemaster

L13: Maniac
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indienerds
Ich spiele zwar immer noch den einen oder anderen mainstream titel, aber in letzter Zeit habe ich eine enorme Vorliebe für Indie Games entwickelt. Wenn ich aber die Suche bemühe, dann sehe ich, dass die derzeit noch viel zu kurz kommen auf cw. Das will ich ändern und gelegentlich das eine oder andere Indiegame vorstellen.




Ich fange heute mal mit Decimation X an - einem Shooter der auf dem guten alten Space Invaders basiert und das ganze auf heutiges Niveau hebt, zumindest was das Gameplay angeht.

http://www.youtube.com/watch?v=ABV7tetHuwU

Als Space Invaders 1978 erschien war meine Wenigkeit noch nicht einmal ein Jahr alt und Videospiele lange kein Mainstream-Vergnügen. Da aber gerade das Star Wars Fieber ausbrach und die Öffentlichkeit offen für alles „from Outerspace“ war, brachte Taito einen Arcade Automaten heraus der an die Grenze des seinerzeit machbaren stiess: SPACE INVADERS.

Das Spiel war so erfolgreich, dass in Japan die 100¥ Münzen knapp wurden und weltweit soll es Taito über 500 Mio. $ (das war damals noch deutlich mehr als heute) eingespielt haben. Sogar ins Guinness Buch der Rekorde ist es als Nummer 1 Arcade Titel gekommen.

Heute wirkt Space Invader ein wenig altbacken mit seiner Pixelgrafik und dem einfachen Spielprinzip:

"Der Spieler steuert eine Kanone, die er am unteren Bildschirmrand nach links und rechts bewegen kann. Jeder Level beginnt mit mehreren Reihen regelmäßig angeordneter Aliens, die sich ständig horizontal und dabei nach und nach abwärts bewegen und den Spieler mit Geschossen angreifen. Der Spieler selbst hat einen unbegrenzten Munitionsvorrat, kann aber erst dann ein neues Geschoss abfeuern, wenn das vorige vom Bildschirm verschwunden ist. Wenn es einem der Aliens gelingt, den unteren Bildschirmrand zu erreichen und neben der Kanone zu landen, verliert der Spieler eines seiner Leben.Als Deckung stehen dem Spieler „Blöcke“ zur Verfügung, hinter denen er sich so lange verstecken kann, bis der Block von den Aliens oder von ihm selbst zerschossen wird. Gelegentlich taucht ein Bonus-Raumschiff auf. Wenn der Spieler es trifft, erhält er zusätzliche Punkte."

Quelle: Space Invaders in der Wikipedia

Decimation X ist jetzt ein Space Invader Klon der sich sehr stark am Original orientiert. Es gibt zwar kein Bonus Raumschiff mehr, aber das originale Space Invaders Feeling ist erhalten geblieben. Dafür gibt es jetzt ein paar neue Extras. Der Spieler rüstet regelmässig sein kleines Raumschiff auf und darf somit immer mehr Schüsse gleichzeitig auf dem Bildschirm haben und kann diese immer schneller und gefächerter abfeuern. Dazu sammelt er kleine Icons ein die gelegentlich von oben runter fallen wenn ein Gegner zerstört wird. Mit diesen Icons kann er auch seine Schutzschilder erneuern oder sogar einen kurzfristigen mobilen Schutzschirm erhalten. Hat man genug Punkte gesammelt fällt gelegentlich ein Icon-Regen vom Himmel und segnet den Spieler mit den nötigen Extras (sofern die Spielsituation es erlaubt genug einzusammeln). Auch gibt es für genug zerstörte Gegner Extraleben.

Mit jeder Welle werden die Aliens aggressiver und schwerer zu zerstören, da man aber sogar nach dem Bildschirmtod seine Upgrades behalten darf wird die Action auf dem Bildschirm immer extremer und unübersichtlicher. Es bricht Hektik aus und die Freude über jedes Icon an das man herankommt steigt umso mehr.

Die Grafik ist hierbei schon fast auf dem Niveau des originalen Space Invaders, allerdings durch die vielen Sprites die sich parallel bewegen dennoch spassig. Es kommt einem ein wenig vor wie Geometry Wars – altbacken aber cool. Ähnlich sieht es beim Sound aus – es gibt nur ein Musikstück, dieses variiert im Tempo entsprechend der Spielsituation. Es reicht vollkommen aus, Meilensteine im Indiebereich werden aber eindeutig keine gesetzt.

Die Steuerung ist sehr sensibel, erlaubt aber dennoch auch feine Bewegungen – nur hat man für diese oftmals nicht die Zeit. Da es aber nur links, rechts und schiessen gibt kann das Spiel jeder in kürzester Zeit lernen. Es ist halt ein simples Spiel das dennoch erstmal gemeistert werden möchte und perfekt für kurze Pausen ist (es sei denn man ist richtig gut).

Die größte Neuerung gegenüber dem Original ist der Mehrspielermodus bei dem man lokal mit bis zu 4 Spielern auf Alienjagd gehen kann. Zu zweit habe ich es bereits angespielt und das macht auch sehr viel Spass – es hat sich scheinbar nichts gegenüber dem Single geändert, nur dass man jetzt an zwei Stellen auf den Gegner schiessen kann und ggf. auch Boni des Mitspielers (wie das mobile Schild) geniessen darf. Dafür muss man sich aber auch die Power-Ups teilen und das bedeutet langsameres Aufsteigen. Verliert man dann seinen Partner und hat selbst weniger aufgerüstet geht einem schnell die Puste aus. Zu zweit auf jeden Fall auch ein sehr spassiges Spiel.

Fazit: Angesichts des Preises von nur 80 MS Points ein absolut guter Kauf. Spiele wie dieses kann man immer mal zwischendurch für ne Runde einlegen und loslegen. In Japan hat es zwar wegen des Spiels keine Münzenknappheit gegeben, aber dort ist es wohl das meistverkaufte und bestbewertete Indiespiel Anfang des Jahres gewesen. Also nicht lange zögern, wer Shoot´em Ups mag sollte direkt zugreifen.
 
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