Ich bin mal wieder etwas nachdenklich gewesen und das nicht nur heute, sondern schon die letzten paar Wochen. Um genau zu sein Monate, nur kristallisiert sich das jetzt immer mehr und mehr in meinen Gemütszustand aus.
Mit Malike und MTC hatte ich ja schon per ICQ ein paar interessante Diskussionen über das Thema, wobei ich aber beiden eine 5 erteilen muss, weil sie mir in keinster Weise eine Hilfe waren.
Der Mensch hat es doch tatsächlich geschafft sich seine eigene Matrix zu schaffen. Sein eigenes Gefängnis und Heim in einer Gestalt. Jeder würde gerne fliehen, aber nur die wenigsten trauen es sich zu.
Fangen wir doch mal mit unseren Jobs an.
Wer kann 100%ig ehrlich sein und dabei sagen, dass ihm sein Job gefällt. Ich glaube nicht, dass das auf wirklich viele Menschen zutrifft. Warum machen wir sie dann? Die meisten würden sagen, damit man Geld verdient usw... den ganzen Scharrn halt. Wenn man hier alles zusammenzählt kommt auf ein nettes Wort: müssen. Wir "müssen" arbeiten, weil es von der "Gesellschaft" so verlangt wird. Wir "müssen" Geld verdienen, weil es von der Gesellschaft verlangt wird. Habt ihr es nicht satt Sachen tun zu müssen, die ihr in Wahrheit garnicht machen wollt?
Kommen wir mal zu den Medien und unserer Gesellschaft.
Was sieht man denn da? Krieg, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Betrug, Mord...bla bla bla... mir geht die ganze Scheisse wohin. Sowas nennt sich Zivilisation? Nein danke. Vor 1 Mio Jahren hat der Mensch nicht angefangen sich weiterzuentwickeln sondern ist zu der primitiven Form geworden, die er heute ist. Eine selbstzerstörrerische Rasse, die eigentlich keine Berechtigung hat auf diesen Planeten verweilen zu dürfen.
Ich könnte jetzt noch weitere Sachen aufzählen und näher darauf eingehen, aber ich denke einige von euch werden schlau genug sein, um zu wissen auf was ich hinaus will.
Wisst ihr was das genialste Gefühl war, dass ich je hatte? Es war vor ein paar Jahren im Sommer... ein paar Freunde riefen mich am Vormittag an, ob ich nicht mit Ihnen Basketball spielen gehen will. Ich war eigentlich gerade erst aufgestanden und hatte noch nichts gegessen, aber ich beschloss trotzdem hinzugehen. Nach ein paar Stunden wars dann kurz nach Mittag und meine Freunde beschlossen nach Hause zu gehen und schon ruften die nächsten an und fragten ob ich mit ihnen Basketball spielen will. Also setzte ich mich in die nächste Straßenbahn und fuhr zu einem anderen Platz. Dort hab ich dann bis ca. 19 Uhr gespielt und hab den ganzen Tag nichts gegessen. Mir war total schlecht und schwindelig und auf dem Heimweg kotzte ich eigentlich fast vor die Haustür. Aber wisst ihr was? Auch wenn ich mich total fertig und scheiße gefühlt habe, hatte ich einfach das Gefühl, dass ich wirklich lebe und das war es.
Ich hatte wirklich dieses "ich lebe(!)" Gefühl in mir und war einfach glücklich.
Vor einem Jahr habe ich dann angefangen meine versäumte Matura nachzuholen und hatte damals schon alles so schön geplant. Ich weiß nicht mehr was der Auslöser war, aber in den letzten paar Monaten wurde mir das immer mehr und mehr egal. Ich hab meine Pläne über den Haufen geworfen und bin eigentlich langsam wieder zu meinen Wurzeln zurückgekehrt. Einfach wirklich wieder leben. Die Fesseln, die mir meine Gesellschaft angelegt hat zu sprengen und aus meinem unsichtbaren Gefängnis zu fliehen.
Meine Wohnung, mein PC, mein Auto...nichts davon hat mehr die Bedeutung für mich, die es gehabt hat. Und wisst ihr was? Ich fühle mich von Tag zu Tag besser und vor allem freier.
In diesem Jahr werde ich noch nach Neuseeland fliegen und dort eine Zeit lang bleiben. Zuerst muss ich noch ein paar Schulden abbezahlen, aber da das nicht so viele sind, wird das nicht so lange dauern und dann noch ein paar Formalitäten klären. Wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, dann bin ich ab Oktober/November in Neuseeland. Am anderen Ende der Welt. In der Freiheit.