Blödsinn:
Grundsätzlich wird die Influenza-Impfung für alle Personen ab dem vollendeten 6. Lebensmonat empfohlen, speziell aber halt für Ältere, chronisch Kranke, Personengruppen mit anderen Risikofaktoren und Personal im Gesundheitswesen.
Gesamt gesehen sind Geimpfte gegenüber Nicht-Geimpften jedoch jedenfalls im Vorteil. Denn sollten Geimpfte trotz Impfung erkranken:
- Verläuft die Erkrankung zumeist milder und kürzer,
- erleiden sie weniger häufig schwere Krankheitsfolgen
- und benötigen seltener einen Krankenhausaufenthalt.
Wichtig ist eben auch der Herdenschutz : Je mehr Leute geimpft sind, desto weniger Chancen haben die Viren, sich zu verbreiten. Damit schützt man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Mitmenschen, die eine weniger gute Immunabwehr haben: Krebspatienten etwa!
Denn auch bei uns sterben nicht nur alte Leute an Influenza, sondern auch junge Menschen (unter 60).
Das Problem ist ja die Impfskepsis bei uns. Einer aktuellen Umfrage zufolge sind zum Beispiel 20 Prozent der jungen Erwachsenen in den USA und der EU fest von der Annahme überzeugt, das Impfen zu Autismus führen kann. Dabei fußt diese Angst auf den gefälschten und manipulierten Daten eines Mannes – Andrew Wakefield.
In einer Studie im renommierten Magazin Lancet veröffentlichte der Mediziner Ergebnisse, die Impfgegner bis heute zitieren und Laien verunsichern. 1998 beschrieb Wakefield darin einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen dem Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) und Autismus (Wakefield et al., 1998). Erst
2010! wurde die Studie endgültig zurückgezogen. Mit seiner Firma wollte er einen Test auf die frei erfundene, impfspezifische Autismus-Erkrankung vermarkten.
Nachdem alle unabhängigen Versuche, Wakefields Ergebnisse zu reproduzieren, gescheitert waren, wurde 2004 bekannt, dass Wakefield vor der Veröffentlichung von Anwälten, die Eltern autistischer Kinder vertraten, 55.000 £ an Drittmitteln erhalten hatte. Diese suchten Verbindungen zwischen Autismus und der Impfung, um Hersteller des Impfstoffes zu verklagen. Die Gelder waren weder den Mitautoren noch der Zeitschrift bekannt. Daraufhin traten zehn der dreizehn Autoren des Artikels von diesem zurück. Darüber hinaus wurde 2006 bekannt, dass die Anwaltskanzlei 435.643 £ an Wakefield überwiesen hatte.
Aber noch immer läuft der Typ mit den gefälschten Studienergebnissen in Talkshows herum und wird interviewt! im August 2016 traf Wakefield auf Donald Trump während dessen Wahlkampf um die US-Präsidentschaft. Trump gilt als Impfskeptiker. So verbreitete er 2014 über Twitter die auf Wakefields Thesen aufbauende Behauptung:
Healthy young child goes to doctor, gets pumped with massive shot of many vaccines, doesn't feel good and changes - AUTISM, Many such cases!