Eine Sucht ist es erst dann in meinen Augen, wenn man Entzugserscheinungen hat, heult weil PC/Konsole weggenommen werden, man kaum noch isst oder schläft. Aber in jeder freien Minute in die virtuelle Welt abtauchen, ist für mich noch keine Sucht.
Meine bessere Hälfte und ich haben damals 200€ in "Eden Eternal" geballert, standen nur für dieses Spiel (gegen 14 Uhr

) auf, und unterbrachen auch nur wegen Essen und Klogänge. Damals hatten wir viele Probleme und das Online- Game war unsere wirkungsvollste Flucht. Wir erkannten aber schnell das es zu nichts führt. Bevor wir gingen, schüttete ich frisch angemeldete Neulinge mit Ingame- Geld und Kostümen zu, welche sie nur mit Geld in einer Art Tombola hätten erkaufen können. (Der eine Typ war so froh, er hat sich nicht mehr eingekriegte

), und dann löschen wir alles, kehrten zum normalen Tagesablauf zurück und gingen unsere Probleme an.
In dem Spiel sind wir enorm schnell vorangeschritten. Ein Gamer, der quasi mit uns startete (Gruß geht raus an "TheWarrior"

), war nach einiger Zeit nicht weiter als Level 9, währenddessen wir uns bis kurz vor dem Levelcap gegrindet hatten. So wird man Pro, obwohl andere einen dann wohl für Cheater halten.
Pro- Gamer und eSportler leben vom Dauerzocken, und dass ganz ohne medial aufgebauschte Hirnschädigungen. Und auch jetzt noch kann ich nächtelang durchzocken und in virtuelle Welten versinken, nur um dann wieder einen Cut zu machen. Ich glaube wir Gamer, die mit SNES, PlayStation, Xbox und Co. aufgewachsen sind, können das noch besser lenken als Neueinsteiger oder generell Leute die wenig zocken. Sie können diesen Cut wohl nicht so einfach bewerkstelligen. Deswegen sehe ich bei Ihnen schon ein erhöhtes Suchtpotential. Aber dieses ist weit von der wirklich gefährlichen Alkohol- und Drogensucht entfernt.
Viel bedenklicher ist in meinen Augen, dass die Medien noch immer Videospiele zu diffamieren versuchen. Wir sind doch nicht mehr Anfang der 2000'er. Also bitte!
