die Frage ist nur: passiert das in allen Realitäten? Wenn ja, würde dies dann nicht auch mit allen Comstocks geschehen, wenn eine version stirbt, und sie sich nicht anpassen?
Nun, wahrscheinlich schon. Vorrausgesetzt sie würden in die Realität befördert, in der sie eigentlich tot sein müssten, sprich : Wenn sich die verschiedenen Universen kurzeitig berühren, überschneiden. Für den Verlauf unserer Story in Colombia ist aber kein solcher Vorfall bekannt.
...and now for something completely different :
Bin vorhin bei meinem zweiten Durchgang über eine weitere Post-Credit-Theorie gestoßen die mir sehr gefällt.
Die Theorie knüpft an das Münzwurfspiel am Anfang an (122 mal Kopf) , oder auch die Feststellung „He does not row“. Sprich, die Luteces haben gerade die 122. Booker-Variante nach Colombia geholt, und machen am Anfang Tests ob sich dieses Mal etwas anders verhält, als in den letzten 121 Durchgängen. Deswegen auch die definitive Feststellung „He does not row“ und die Enttäuschung wenn Bookers Münzspiel immer den gleichen Ausgang hat : Manche Variablen mögen sich ändern, einige Konstanten nie.
Hier kommen wir jetzt zu einer Meta-Deutung des Endes, das niemals ein Ende sein darf, weil mir als Spieler ja sonst kein weiterer Durchgang zustehen würde. Ein weiterer Durchgang in dem ich zwar die Variablen ändere (ich kann andere Entscheidungen treffen, andere Taktiken entwerfen) aber die Konstanten nie verändere. Und wenn wir die Betrachtungsweise vergrößern, die unzähligen Leuchttürme, so haben wir zwar alle quasi das gleiche Spiel gespielt, aber mit unendlich unterschiedlichen Konstanten (unserer unterschiedlichen Spielweise) in unterschiedlichen Welten (unseren Wohnungen, Köpfen, Verständnissen).
Mit meinem zweiten Playtrough spiele ich quasi Booker-Variante 124, und er auch wird am Ende scheitern, muss scheitern, denn die Konstanten (das von Irrational programmierte Spiel) sind nicht änderbar, nur seine Konstanten.
Auch ohne diesen Meta-Text ergibt das ganze Sinn, weil in unendlich Universen immer ein Universum, ein Booker, ein Comstock übrig bleiben wird, denn Elizabeth nicht erreichen kann, und das Ende so wieder zum Anfang wird, aber gerade die Meta-Deutung gefällt mit deswegen so gut, weil der Twist von BIOSHOCK 1 ja nicht nur ein Twist über seine Hauptperson war, sondern auch ein Kommentar über den „Silent Protagonist“ und die Funktionsweise von Spielen.
In diesem Licht wäre INFINITEs Twist eine direkte Fortsetzung, eine Meta-Kommentar zu allen Spielen, ihren Funktionsweisen und Eigenleben in den Köpfen von unendlich unterschiedlichen Spielern.
Ist glaube ich bis jetzt meine Lieblingstheorie…