Anime Animereviews

Ein Landarzt war gut, sticht eindeutig aus dem einheitsbrei hervor und ich war überrascht, dass sich jemand daran versucht hat einen deutschen prosatext von Kafka im japanischen als animation umzusetzen. die rechnung ist aber aufgegangen und die stimmung kann sehr gut dargestellt werden.

ich finde die animationen allerdings nicht unsauber, sondern gewollt fließend. sie ermöglichen es, dass man realität und gedankenwelt des landarztes nicht wirklich unterscheiden kann, wodurch die handlung spannender wird.

naja, man sollte ihn sich auf jeden fall mal ansehen, wenn man gerade in einem typischen animetief ist, weil man zu viel "normalen scheiß" auf einmal geguckt hat.
 
Ich fand den Landarzt auch total geil. Bin immer beeindruckt wenn jemand es schafft, egal ob mit Film oder Buch eine solch bedrückende Stimmung hinzubekommen.
 
ich finde die animationen allerdings nicht unsauber, sondern gewollt fließend. sie ermöglichen es, dass man realität und gedankenwelt des landarztes nicht wirklich unterscheiden kann, wodurch die handlung spannender wird.
mit unsauber meinte ich z.B: dass mal eine Konturlinie nicht ganz zu ende gezogen ist oder dass manchmal dinge anders aussahen als zuvor (z.B: hat der opa, hin und wieder kleine ´´dellen´´ am kopf, bei anderen momenten sind die aber nicht da bzw. sind an anderen stellen)

aber stimmt, das ist der stil des anime, es störte mich nicht, ganz im gegenteil, dadurch hat ´´der Landarzt´´ seinen eigenen charme bekommen.


ansonsten stimme ich dir und Golum voll und ganz zu :blushed:


PS:

Makoto Shinkai ist ein sehr guter regisseur (eigentlich allrounder, der macht ja fast alles selber bei seinen anime ^^) guckt euch ruhig noch seine anderen werke an. She and Her Cat und Other Worlds sind sehr gute kurzfilme und Egao ein ganz nettes musikvideo

alle 3 könnt ihr jetzt hier live und in farbe erleben, ist das nicht doll?
She and her Cat, ist so super T__T
 
xD

das geile ist ja, ich hattes es mir im kopf gedacht wie komisch es wäre wenn man dich golum nennen würde, dachte aber auch das wäre zu gemein...


Der Beweiß das Gehirn und Körper nicht unzertrennlich miteinander verbunden sind :ugly:
 
Shugo Chara!

Genre: Magical Girl, Romance, School, Coming of Age, Comedy
Studio: Satelight
Jahr: 2007

Amu Hinamori ist eine 11-Jährige, die von ihren Schulkameraden wegen ihrer cool-ironischen Haltung verehrt wird. Innerlich wünscht sie sich aber nichts mehr, als von diesem Image wegzukommen und ein ganz gewöhnliches Mädchen zu sein. Sie ist auch in ihren Schülersprecher, den gleichaltrigen Tadase verliebt, aber kann nicht gestehen... Eines Tages findet sie drei Eier unter ihrer Bettdecke, aus denen drei der namengebenden Shugo Charas schlüpfen. Ran, Miki und Su, wie die drei heißen, bringen zwar ordentlichen Wirbel in Amus Leben, aber sie eröffnen ihr auch ganz neue Perspektiven und Wege...

Wer auf einen süßen Chara-Stil und auf Slapstick-Momente steht, macht mit Shugo Chara! nichts falsch. Aber nicht nur die optische Präsentation des Animes zeigt Wirkung - die Story ist für einen Mahô-Shôjo nämlich sehr gut durchdacht und bringt - wenn auch nur wenig - frischen Wind in dieses Genre. Die Charaktere sind auch in puncto Charakterentwicklung gut gestaltet und es fällt schwer, sie nicht zu mögen. Leider gibt es bei der Serie auch ein paar Längen, die aber nicht so sehr ins Gewicht fallen.

Fazit: Guter Genremix mit viel Humor und Liebe zu außergewöhnlichen Ideen, der aber ein wenig Zeit zum Einfinden braucht.
 
Evangelion 1.01 - You Are (Not) Alone

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positiv:

Zunähst einmal, ist das Remake an Sich super gelungen. Die Kürzungen/Änderungen und das Anpassen der Serie an die Filmlänge. Gerade als NGE Kenner betrachtet man alles sehr skeptisch. Und trotzdem bleibt einem nichts anderes übrig, als sich von dem Film begeistern zu lassen.
Kommen wir dann auch zu den Änderungen, die größtenteils audiovisuell sind. Alles wirkt aufwendiger und schöner gestaltet, bleibt aber dennoch unverkennbar. Man hat sich also nicht weit vom Original entfernd. Das beste ist aber nicht die genrell höhere Qualitätä, sondern das sie spezielle Situationen völlig neu Einfangen konnten. Und gerade das ist excellent gelungen. Der Soundtrack kann sich auch mehr als nur hören lassen. Zum Teil richtig geniale Stücke dabei und auch die veränderten Geräusche der Engel passen einfach perfekt.
Grundsätzlich kann man auch sagen, dass die Qualität nicht nur gehoben wurde. Evangelion 1.01 gehört für mich zu den schönsten und best animiertesten Animes überhaupt.
Gut, kommen wir nun zum Inhalt, welcher aber vom Original hinlänglich bekannt sein sollte. Das was mir an NGE so dermaßen gefällt ist die Liebe für die Details. Man nimmt sich Zeit das Umfeld darzustellen. Alleine wie die NERV Station aufgebaut ist, wie die Evas funktionieren, wie sie "gewartet" werden, wie man die Stadt in eine Festung umwandelt und und und. Das verleiht dem ganzen eine Tiefe und eine Authenzität die sehr selten ist. Man merkt was für ein Aufwand das alles ist und das wir es nicht wirklich mit einer perfekten Zukunfttechnick zu tun haben und alle Charaktere, wie Superhelden immer alles richtig machen. Man merkt sofort, dass es eine verdammt durchdachte Serie ist.
Und dann natürlich die Handlung selber. Shinji, so nervig wie er zum Teil ist, ist er zumindest eines nicht. 08/15! Endlich mal ein Held, der eben nicht mutig ist, der viele Probleme hat und sich die meisten sogar selber schafft. Dabei ist sein Charakter wirklich gut und tiefsinnig. Damit meine ich jetzt aber nicht die Mono- und Dialoge, die er immer in seinem Kopf führt. Ich meine damit viel eher, wie sich seine gestörte Persönlichkeit äußert. Die Angst verletzt zu werden oder die faszination, die er gegenüber Rei hat. Alles Dinge die man mit verschiedensten Theorien und Gedanken begründen könnte. Und das sind jetzt nur einige Beispiele.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die mysteröse Handlung von NGE. Was sind die Engel? Was sind die EVA's? Warum greifen sie immer nur eine Stelle an? Warum hat Ikari so eine Abneigung gegen seinen Sohn? Was hat es mir Ayanami Rei auf sich? Was ist das für eine Organisation in der Ikari ist? usw.
NGE wirft zahlreiche Fragen auf und die Auflösungen sind dann schlicht und ergreifend genial.

negativ:
Das Einzige was ich kritisieren würde, ist, dass man zu wenig auf den Second Impact eingegangen ist. Zumindest auf die offizielle Version.
Und man könnte nach wie vor einige Auflösungen und die hoch komplexe Handlung und vor allem die Vorgeschichte bessere präsentieren.
Was aber beim ersten Film noch relativ unwichtig ist. Die richtigen Hämmer kommen ja erst noch und da wird es spannend.

fazit:
Evangelion 1.01 ist ein perfektes Remake, dass für Fans als auch für komplette Neueinsteiger bestens geeignet ist. Dank dem Remake steht das audiovisuelle der genialen Handlung in nichts mehr nach, was NGE zu einem waren Kunstwerk macht.

Animationen/Design: 9.5
Sound: 9
Handlung: 8
Charaktere: 8.5

Fazit: 9/10 (Genial)
 
schönes review :goodwork:


und ich stimme dir größtenteils zu. besonders die neuen szenen (z.B: mit kaworu) fand ich ´´lohnenswert´´


ich hoffe nur die folgenden teile kommen bald, um ein ´´alle am stück-ansehen´´ kommt wohl kaum einer rum, sollte man aber auch nicht wollen :D
 
*pust* *staubabklopf*

Nach langer Zeit habe ich auch mal wieder große Lust, ein Review zu schreiben. Grund geliefert hat mir dazu eine ganz besondere Serie, auf die ich beim Stöbern im Web gestoßen bin. Ein etwas älterer und scheinbar wenig beachteter Anime - zu Unrecht, wie ich finde.

Uninhabited Planet SURVIVE!
Mujin Wakusei Survive


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Folgen: 52
Entstehungsjahr: 2003-04
Studio: MADHOUSE​


Story:
Wie sich schon beim Titel andeutet ist Uninhabited Planet eine Geschichte ala Daniel Defoes Robinson Crusoe, nur eben etwas zeitversetzt.

Mehrere Jahrhunderte in der Zukunft versucht die Menschheit durch Terraforming -das Bewohnbarmachen fremder Planeten - zu überleben. Die Erde ist nur noch eine leblose Kugel, die durch Raubbau an der natur und eine allzu rücksichtslose Lebensweise ihren ehemaligen Bewohnern keine Heimat mehr bieten kann.

Das Waisenmädchen Luna kommt neu in eine der unzähligen Planetenkolonien an und muss zusehen, sich schnellstmöglich allein zurecht zu finden. An ihrer neuen Schule freundet sie sich schnell mit einem Mädchen Namens Sharla an -eine Außenseiterin, wie sie selbst. Doch nicht alle ihrer neuen Klassenkameraden erweisen sich als so umgänglich. So zum Beispiel der angeberische Howard, dessen Vater Leiter der Kolonie ist und der sich deswegen gegenüber seinen Mitschülern scheinbar alles herausnehmen darf. Die strenge, kaltherzig erscheinende Klassensprecherin Menori und der schweigsame Kaoru, der jeglichen Kontakten aus dem Weg geht schlagen in die gleiche Kerbe. Doch all diese Charaktere müssen lernen miteinander auszukommen, als sie während eines Klassenausflugs zu einer Terraformingstation in eine Notsituation geraten und mit ihrem Rettungsschiff auf einem unbekannten, verlassenen Planeten notlanden.

Natürlich bietet die Story mehr, als nur Familie Robinson mit Schulkindern. Anfangs beschäftigt sich die Serie auch sehr damit, den Überlebenskampf der Gruppe zu schildern und erst im späteren Verlauf nimmt die eigentliche Geschichte ihren Anfang. Ich glaube ich spoilere nicht allzu viel, wenn ich andeute, dass der vermeindlich unbewohnte Planet nicht ganz so unbewohnt ist. :wink3:

Die Geschichte selbst wird aber auch so in keiner einzigen Folge langweilig, mitunter sehr spannend und sehr emotional und wenn gerade einmal nicht das, dann sehr kurzweilig.
Das Überleben der Kinder und all die Gefahren werden mitunter sehr ernst und eindringlich geschildert. Wenn man mal die Tatsache außer acht lässt, dass die Gruppe Gott sei Dank ein Technikgenie und zwei McGuyvers dabei hat -ohne die wären sie alle nach Folge 5 wohl tot- wird das alles sogar recht glaubwürdig erzählt.

Uninhabited Planet hat sogar so etwas wie eine Moral abseits des bekannten Zusammenhalts unter Freunden, die sich am Anfang schon leicht andeutet (Lunas Vater war Terraformer, die zerstörte Erde etc), später aber mehr und mehr Gewicht bekommt: Unser Umgang mit der Natur.

Jedoch ist die Geschichte nicht das, weswegen Planet Survive so herausragt.



Die Charaktere
Absolutes Glanzstück der Serie sind ihre Charaktere.
Man schließt sie alle irgendwann unweigerlich in sein Herz. Auch die, die am Anfang tierisch nerven und die man am liebsten an die großen fleischfressenden Echsen verfüttern möchte, die auf der Insel ihr Unwesen treiben.

Jede der Charaktere ist eine eigene, markante Persönlichkeit. Vom verschlossenen Einzelgänger Kaoru, bis zum sarkastischen "Pet-Robot" Chako, der wegen seiner witzigen Art und seinem "Slang" besondere Pluspunkte bei mir gesammelt hat -den hört man nämlich sogar aus dem Japanischen raus.

Egal ob ausgelassene Fröhlichkeit, egal ob Trauer, Selbstzweifel, Hoffnung, Angst, Wut oder Selbstaufgabe, das alles wird so lebenshaft geschildert, dass man unweigerlich mit ihnen fühlen muss.
Man sieht hier eine Familie zusammenwachsen und wirklich jeder macht eine tiefgreifende und glaubhaften Charakterwandel durch. jede Person des Casts wird näher beleuchtet, sodass es Nebencharaktere eigentlich gar nicht gibt.
Mir selbst -ja, bin da ziemlich nah am Wasser gebaut- kamen während des Schauens sehr oft die Tränen, bei ganz besonders schönen oder traurigen Szenen. Und eine Serie, die mich zum flennen bringt, kann so schlecht gar nicht sein :p

Charakterzeichnung, -entwicklung, ihre (auch konfliktreiche) Interaktion und ihr Zusammenwachsen als Familie sind hervorragend gelungen und wirken zu keinem Zeitpunkt kitschig. Ich kann mich an keinen Anime erinnern, den ich gesehen habe, welcher in diesen Aspekten an Planet Survive herangereicht hat.


Optik:
Nun ist die Serie ja schon etwas älter und außerdem ziemlich Low-Budget. Das merkt man ihr an. Durchweg ist das Geschehen auf dem Bildschirm ziemlich detailarm. Computergrafiken kommen vereinzelt zwar zum Einsatz -was dann sogar überraschend gut aussieht- aber das ist eher die Ausnahme denn die Regel. Dennoch wirkt die Serie nicht hässlich. Die Proportionen der Charaktere etwa, was Gesicht und Figur entspricht, sind nie verzerrt wie mitunter in weit teureren Serien von heute (ich denke da an Szenen in Toradora oder gewisse Patzer von Code Geass).


BGM
Auch hier muss sich die Serie nichts vorwerfen lassen. Das jeweilige Stück ist in allen Szenen stets passend. Zwar werden einzelne Themen oft bloß variiert, gut klingen tut es trotzdem. Der Anime wartet sogar mit dem ein oder anderen richtigen Gänsehauttrack auf, Ohrwürmer sind durchaus auch vorhanden. Ending und Opening fallen imo auch darunter. Für das Ending zeichnet sich Round table/Nino verantwortlich, die auch das Opening zu NHK ni Youkoso gemacht haben.


Fazit
In meinen Augen ist Wakusei Survive eine Serie, die man durchaus mal gesehen haben sollte, da sie in dem oben genannten Aspekten Charakterzeichnung und -entwicklung ein nonplusultra darstellt. Umso erstaunlicher erscheint das, wenn man sich vor Augen führt, dass die Serie deutlich ein jüngeres Publikum anspricht und wahrscheinlich eher im Kinderprogramm zu finden ist.

Mir hat das Ansehen riesigen Spaß gemacht, Gott sei Dank hab ich dieses Kleinod - eher zufällig - gefunden und auch mal reingeschaut





OP & ED

http://de.youtube.com/watch?v=UE-CdJCLGmA
Opening: Bokura no Message

http://de.youtube.com/watch?v=Mi7T5SHv1cc
Ending: Sunny Side Hill
 
Zuletzt bearbeitet:
Durch diesen Thread hier bin ich über den Umweg "gute Anime" überhaupt erst ein richtiger Fan geworden. CW hat mir schon so viel gegeben, daher wird es wohl mal Zeit, dass ich etwas zurückzahle.

Vielleicht kennen einige Xam'd-Review schon aus meinem Blog, trotzdem poste ich es noch mal der Form halber noch mal hier rein, fast jemand nicht in den Xam'd-Thread geschaut hat und trotzdem auf der Suche nach einem neuen Anime ist.



Xam'd: Lost Memories

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Ende gut, alles gut?

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Aus aktuellem Anlass folgt auch bei uns wie im Goethes bekanntem Werk nach dem Willkommen - im diesem Fall dem unseres Blogs - direkt ein Abschied. Die Rede ist von der neu erschienenen 26ten und letzten Folge vom Anime „Xam'd : Lost Memories".

Aber jedes Ende birgt einen Anfang und das gleiche gilt auch umgekehrt. Was ist das eigentlich für eine Serie? Hier eine kurze Vorstellung.

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Xam'd: Lost Memories

Xam'd stammt aus dem Studio Bones, das unter anderem für Full Metal Alchemist, Darker than BLACK oder Eureka Seven verantwortlich war. Die Serie wurde von Sony Computer Entertainment in Auftrag gegeben und erschien wie die meisten Anime im wöchentlichen Abstand. Allerdings nur im Playstation Network der PS3, was einen kostenpflichtigen Download der einzelnen Folgen bedeutete. Zudem gingen die europäischen PS3-Zocker leer aus, denn nur jene in Japan und in den USA kamen in den Genuss dieses Services. Aber nicht dass wir Anime-Fans im Westen ohne Torrent nicht ohnehin aufgeschmissen wären.

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Akiyukis Xam'd-Gestalt

Inhaltlich gesehen ist die Story überaus komplex, um nicht zu sagen wirr. Es gibt zahlreiche Protagonisten und Handlungsstränge, dazu kommen Unmengen an Flashbacks.
Einfach zusammengefasst geht es hauptsächlich um den Jungen Akiyuki von der Insel Sentan, der plötzlich aus seinem ruhigen Schulleben mit seinen Freunden Haru und Furuichi herausgerissen wird und sich in einem Krieg wiederfindet. Klingt zwar sehr nach Shonen 08/15, ich kann euch aber versichern, dass dies nicht der Fall ist.

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Der Hauptcharakter Akiyuki

Akiyuki wird von einem mysteriösen, weißhaarigen Mädchen mit einem so genannten Hiruko infiltriert. Dieser ermöglicht es ihm zwar, sich in einen so genannten Xam'd zu verwandeln, ist aber gleichzeitig kaum unter Kontrolle zu halten und versteinert, sollte es aus dieser geraten, seinen Nutzer. Auch führen Verletzungen zu der kristallartigen Versteinung.
Wie auch immer, kaum hat unser Hauptcharakter seine Form geändert und sich beim Militär unbeliebt gemacht, das irgendwie keine monströs-mutierten Ungetüme zu mögen scheint, da wird die Insel auch schon mit einem so genannten Humanform bombardiert, wiederum einer der Mutanten, die als biologische Waffen eingesetzt werden.

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Nakiami in action

Prompt kommt es natürlich zum Kampf zwischen den zwischen den beiden, am dessen Ende Akiyuki den Humanform tötet und dessen Versteinerung auslöst. Allerdings hat Akiyuki natürlich keine Kontrolle übe den Xam'd, so dass an dieser Stelle mein persönlicher Liebling der Serie, Cloud Rider Nakiami auf die Bühne tritt. Sie stoppt Akiyuki, verwandelt ihn in seine normale Gestalt zurück und nimmt ihn mit zum Postlieferungsschiff dieser netten Crew:

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Ist es ein Vogel, ist ein Flugzeug, nein, es ist die Nakiami auf ihrem Rider!

Hier bringt sie ihm bei, seinen Hiruko zu kontrollieren. Gleichzeitig spitzt sich der Konflikt zwischen den Völkern zu...
Das ist nur der Anfang, aber ich spare an dieser Stelle mal den weiteren Verlauf der Story aus, da ich diesen selber nicht geraff...äh, ich meine, dieser überaus komplex und wendungsreich ist und ich euch nichts vorwegnehmen möchte. Deshalb ist hier der Trailer, damit ihr euch selbst einen ersten Eindruck verschaffen könnt:

http://www.youtube.com/watch?v=s9sJuN8mmKc&feature=related&fmt=22

Wie man hoffentlich erkennen kann, ist die Animation einfach fantastisch. In optischer Hinsicht muss man Bones wirklich ein großes Lob aussprechen. Wenn ihr euch fragt, was denn das denn für ein fesselnder Song im Hintergrund ist, bitte sehr, es ist das Opening:

http://www.youtube.com/watch?v=qVk4hgt11nU&fmt=22

„Run away" ist nicht umsonst schnell Kult geworden und wird wohl noch lange mit Xam'd in Verbindung gebracht werden.

Auch das Ending ist nicht von schlechten Eltern und möglicherweise der erste Schritt zu einer großen Karriere für die erst 14-jährige Sängerin:

http://www.youtube.com/watch?v=-QLNJXTV8wk&fmt=22

Halten wir fest: Xam’d verfügt über grandiose Anlagen, denn auch an den Synchronsprechern gibt es nichts zu meckern. Aber handelt es sich auch tatsächlich um eine grandiose Serie?

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Studio Bones zeigt bei den emotionalen Szenen viel Fingerspitzengefühl.

Meine Antwort lautet Jein. Erzählerisch ist die Serie hervorragend, ebenso wie die Musikuntermalung. Beide Punkte vermitteln die Atmosphäre glaubhaft und schafften es, mich emotional zu berühren, was bei weitem nicht jedem Anime gelingt. Die Animationen sind wie schon erwähnt absolut vorbildlich, vor allem die Action-Sequenzen sind atemberaubend. Generell merkt man Xam’d die Liebe an, die in den Anime gesteckt worden ist. Hinzu kommt, dass das Gesamtpaket absolut rund ist und die Story gut durchdacht und geplant wirkt.

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Die Kämpfe hervorragend gestaltet.

Der letzte Punkt ist allerdings gleichzeitig auch mein größter Kritikpunkt, denn die Story wurde meiner Meinung nach viel zu schnell abgehandelt. Ich bin immer offen für anspruchsvolle Serien, aber hier lehne ich mich mal so weit aus dem Fenster, zu sagen, dass wohl kein einziger Zuschauer bis zum Ende verstanden haben dürfte, wie denn nun die einzelnen, unendlich viel erscheinenden Parteien verteilt sind und wer eigentlich für welche Sache kämpft.

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Animation bewundert: 100% Story verstanden: 0%

Die Charaktere haben es leider nicht geschafft, mir ans Herz zu wachsen, dafür waren sie einfach zu zahlreich, so dass viele einfach zu kurz kamen. Schon zum letzten Drittel der Serie hin wurde klar, dass Bones es nie und nimmer schaffen würde, eine derart komplexe Story in so kurzer Zeit vernünftig zu beenden. Es waren einfach zu viele Fragen offen. Ein User aus dem Forum von myanimelist.net schrieb mal, dass die Serie im Grunde nicht durchs Ergänzen nahe an die Perfektion herankäme, sondern durch das Entfernen unwichtiger Inhalte und Charaktere. Da stimme ich ihm vollkommen zu. Während Xam’d im Mittelteil über mehrere Folgen vor sich hinplätschert, ohne dass etwas Nennenswertes geschieht, wirkt der Schlussteil überhastet und ist geschichtlich kaum zu folgen.

Letztendlich würde ich Xam’d: Lost Memories als ein unfertiges Kunstwerk bezeichnen. Das Bild wirkt auf den ersten Blick wunderschön und vollkommen, beim genauen Betrachten fallen aber die letzten, fehlenden Striche auf. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass ich die Serie der verlorenen Erinnerungen in guter behalten werde. Die Serie ist nichtsdestotrotz gut und gehört ohne Zweifel zu den besten Action-Serien der vergangenen Jahre.

Ob es sich wirtschaftlich für Bones gelohnt hat, bleibt dagegen fraglich. Das Vertreiben per Playstation Network hat sich nicht unbedingt als großer Erfolg herausgestellt, denn gemessen an der Qualität der Serie sind Popularität und Resonanz recht gering. Zudem ist die Zielgruppe durch die mauen Verkaufszahlen der PS3 stark eingeschränkt, so dass auch das Merchandising, eine Hauptgeldquelle für Anime, negativ betroffen wird. Ein Modell für die Zukunft? Wohl eher (noch) nicht.

Wie auch immer, die Serie sollte man als Action-Fan gesehen haben. In diesem Sinne: Run away!

Meine Endwertung lautet:
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Nun, das war mein erstes Review für eine Anime-Serie, daher ist es sicherlich noch unausgereift und ich freue mich über jeden Tipp für die Zukunft.​

Auch würde ich mich, sollte es euch gefallen haben, über eine kleine Resonanz auf meinem Blog freuen, aus dem das Review stammt.​
 
Ferien für mich fast um also ein Update seit dem Sommer. Manches hatte ich ja in den entsprechenden Threads bereits erwähnt.


Code Geass (R2) - 13/15
Code Geass wusste ja bereits mit der ersten Staffel zu begeistern und so waren die Erwartungen natürlich ungeheuer hoch. Konnten diese nun erfüllt werden? Für mich hat das geklappt. Wenn man ehrlich ist muss man aber natürlich auch die Schwächen erkennen. Die zweite Staffel macht eigentlich alles was die erste Staffel gemacht hat, nur lieder fast alles ein klein wenig schlechter. Ich gehe hier auch nicht weiter auf Charaktere und Story ein, wer Interesse hat möge mein Review dazu lesen oder sich auf den üblichen Portalen informieren. Jetzt habe ich der ersten Staffel noch 12 Punkte gegeben und der zweiten (und damit der Serie als Gesamtes) 13 obwohl eigentlich schlechter, wie kommt das? Nun, das Finale ist, um es kurz zu machen, gigantisch. Ich hatte nicht auf ein so durchdachtes Ende gehofft und wurde absolut positiv überrascht. Man ist es leider fast schon gewohnt dass ein Anime durch ein ach so tolles Finale noch einmal kräftig ruiniert wird, aber hier ist den Autoren ein absoluter Glücksgriff gelungen. Ich hoffe nur es kommt keine Fortsetzung, das würde das (fast) perfekte Ende entwerten. Code Geass gehört somit zu den Animes die man unbedingt gesehen haben sollte und schrammt wirklich nur hauchdünn an noch höheren Weihen vorbei.

Infinite Ryvius - 6/15
Das Setting auf einer Ausbildungsstätte für angehendes Weltraumpersonal klingt eigentlich vielversprechen und auch die sich ab der ersten Folge entwickelnden Hauptgeschichte bietet viel Potential. Leider wird dies größtenteils verschenkt. Zwar entwickeln sich die anzunehmenden Herausforderungen, die Story kümmert sich dann aber oftmals lieber um den Kleinkrieg der Protagonisten untereinander anstatt sich mit dem großen Ganzen zu befassen. Die Protagonisten sind überdies zum Teil ziemlich nervig und werden wieder einmal in die Emo+ich-kann-mich-nicht-entscheiden Ecke gepresst. Auch die Raumkämpfe sind eher mäßig denn spannend und das Finale sowie der Epilog sind eher undramatisch wenn auch nicht unbedingt schlecht.

Initial D (First+Second Stage) - 11/15
Initial D ist schon etwas älter und leider sieht man den ersten beiden Staffeln das Alter auch an. Mit dem eher schwachen Zeichenstil habe ich null Probleme, aber warum meinten die Produzenten auf Computergrafik setzten zu müssen? Die ist hier nämlich vor allem eins: extrem mies. Dennoch ist Initial D ein wirklich sehenswerter Anime. Da wären zum einen der gelungene Cast mit, für eine Shonen Serie, überraschend vielschichtigen Charakteren und natürlich die Rennen selbst. Ja, sie sehen hässlich aus, aber sie sind unglaublich spannend gemacht. Auch jemand der mit Autorennen sonst nichts am Hut hat wird hier mit fiebern müssen. Die Stimmung wird dazu auch noch von trashigem, aber unglaublich passendem JPop unterlegt.

Macross F - 11/15
Vorneweg sei gesagt dass dies mein erstes Macross ist und ich mich nur kurz mit dem Universum bzw. der Vorgeschichte befasst habe. Macross zeigt gleich von Begin an wohin die Reise geht. Die Rollen werden in den ersten beiden Folgen verteilt und die Charaktere beschreiten den vorgezeichneten Weg den Rest der Serie über ohne groß Überraschungen zu bieten. Wie sich bereits erahnen lässt gehorchen die Protagonisten den üblichen Klischees, sind hier aber fast ausnahmslos sympathisch umgesetzt. Auch die Story geht bereits beschrittene Pfade ist ziemlich vorhersehbar und man hat des Öfteren das Gefühl in einem Werbespot für irgendeine japanische Sängerin denn einer Spaceopera zu sitzen. Macross F macht aber trotzdem Spaß. Da sind zum einen die bereits erwähnten sympathischen Charaktere (der Held darf hier auch einmal kein Emo sein!), die Story, wenn auch nicht furchtbar originell, weiß zu unterhalten, die Action ist Oberklasse und eine Romanze gibt es auch noch. Ein wenig mehr Epik und Dramatik im Finale hätte ich mir dann aber doch gewünscht. Nichts desto trotz hat es sich gelohnt Macross F gesehen zu haben.

School Rumble San Gakki - 1/15
Über Hörensagen war man schon vorgewarnt dass der Manga ein ziemlich unrühmliches Ende genommen hat. Das er schlechter als das Animefinale war wage ich aber zu bezweifeln. Das man die gesamte Handlung des dritten Halbjahrs einfach überspringt kann man ja noch verkraften, auch wenn man durch eine "Rückblende" zu Beginn der ersten Folge zusätzlich verwirrt wird. Dass man aber als Fan so einen Tritt ins Gesicht bekommt ist unverschämt. Wenn man keine Lust auf ein Finale hat soll man es lassen und bitte nicht so etwas produzieren wo einfach gar nichts passt. School Rumble demontiert sich damit leider selbst und lässt damit leider sogar fast die wirklich gelungene erste Staffel vergessen.

Spice and Wolf - 12/15
Ein relativ frisches Setting und eine ungewöhnliche Geschichte heben diesen Anime aus der Masse hervor. Die beiden Protagonisten sind sehr sympathisch und auch die Personen denen man im Lauf der Geschichte über den Weg läuft sind gut getroffen und helfen der Geschichte. Auch braucht diese nicht lange um in Fahrt zu kommen und so sind die 13 Episoden leider viel zu schnell vorbei. Die aufkeimende Romanze wird schön umgesetzt und für jemanden der sich dafür begeistern kann ist Spice and Wolf definitiv eine Empfehlung wert. Die Serie bleibt zwar vorerst ohne Abschluss, die für den Juli angekündigte zweite Staffel kann aber hoffentlich das Niveau des Vorgängers halten und die Story gelungen weiterspinnen. Da die Vorlage auch noch läuft gibt es offensichtlich auch genug Material dass es zu erzählen gilt.

Welcome to the NHK - 10/15
Die Serie beginnt auf wirklich hohem Niveau mit einer tollen Gagdichte und Qualität. Umso trauriger fand ich es dass dieser Weg über die Zeit verlassen wird und das ganze mehr und mehr zum Drama wird. Denn eigentlich bieten der "Held" und sein Umfeld ein irres Potential was zu Beginn ja auch wirklich genutzt wird. Etwa ab der Hälfte verliert er aber die vorher aufgebaute Sympathie und gegen Ende hatte ich weniger Mitleid denn vielmehr Ablehnung ihm gegenüber. Vielleicht war es aber auch genau das was die Autoren erreichen wollten denn zumindest nachvollziehbar ist das Ganze. Der interessante Mix dieser beiden Komponenten, Comedy und Drama, ist also vielleicht einen Blick wert.
 
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So, letzte Woche habe ich "Princess Tutu" beendet und fand die Serie so gut, dass ich mich gezwungen sehe ihr ein kleines Review zu widmen. *klopft die dicke Staubschicht des threads ab*

Die Geschichte und ihre Figuren
Protagonistin von "Princess Tutu" ist das Mädchen Ahiru, das regelmäßg die Balettschule ihres kleinen Heimatortes besucht. Auf den ersten Blick unscheinbar und nur durch ihre etwas naive Sicht auf die Welt und ihre Tapsigkeit auffällig, ist Ahiru in Wahrheit jedoch kein Mensch, sondern eine von dem mysteriösen Herrn Drosselmeyer verwandelte Ente.
Ahiru trägt ständig ein Medaillion um ihren Hals. Nimmt sie es ab verwandelt sie sich sofort wieder zurück in ein Tier. Es verleiht ihr aber ebenso die Fähigkeit sich in Princess Tutu zu verwandeln, eine alte Märchengestalt, die mit ihrem Tanz die Herzen der Menschen besänftigen kann.

Ahiru-chan ist natürlich bei weitem nicht die einzige wichtige Figur der Nerie. Neben dem schon angesprochenen Drosselmeyer, der scheinbar im Hintergrund die Fäden in der Geschichte zieht und die Story ebenso als Erzähler vorantreibt gibt es noch Mytho, Ahirus heimliche Liebe, der aber keinerlei Gefühle zu kennen scheint, die schöne Rue, die ebenfalls Mythos Nähe sucht und Fakir, der Mytho von allen Einflüssen Princess Tutus vernhalten will.

Der rote Faden der Geschichte ist das Unterfangen Ahirus als Prinzess Tutu Mythos verschwundenes Herz wiederzufinden, dessen Stücke überall in der Stadt verstreut wurden.
Was zunächst nach einem typischen, kindlich angehauchten und genauso seichten wie harmlosen Magical-Girl-Abenteuer klingt ist aber viel mehr.
Jeder der Charaktere hat seine eigenen Ängste, Sorgen Wünsche und Geheimnisse, die Story geht tief und auch wenn Princess Tutu eine im Grunde klassische Geschichte mit klassischen Charakterrollen erzählt, so wartet diese doch in ihrem Verlauf mit vielen Plottwists und überraschenden Wendungen auf. Die Prämisse der ganzen Gesichte, die sich in den vielen Folgen andeutet, aber erst am Schluß wirklich im ganzen Ausmaß offenbahrt wird ist unverbraucht und klever.
Zwar schwächelt die Serie zur Mitte hin etwas ab und folgt einem typischen Magical-Girl Muster, fängt sich aber schnell wieder und behält ihr hohes erzählerisches Niveau bis zur letzten Folge.

Princess Tutu ist ein spannender, interessanter Mix aus Liebesgeschichte, Comedy, Drama und Märchen (wundert euch nicht, dass es sprechende Tiere gibt, es hat seinen Grund :wink3: ). Die Dramaelemente sind sogar die größte Stärke der Serie überhaupt.
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Stil, Animationen, Sound
Die Inszenierung der Geschichte ist mehr als gut gelungen. Der Wechsel zwischen reinen Comedyelementen mit dazu passendem eher unernsten Stil und einer tollen Präsentation der dramatischen Szenen funktioniert prima. Gerade letzteres ist mitunter mitreißend, wirkt wie eine Mischung aus Film, Balett und Theater und lehnt sich auch an einigen bekannten Werken an. Das Balett ist übrigens ein Hauptmotiv von Princess Tutu. Es wird die ganze Serie über viel getanzt, auch und vor allem in den Aktion- und Dramaszenen (jawohl, Aktion, Drama und Balett! Klingt zuerst einmal gewöhnungsbedürftig, klappt aber wunderbar)
Dazu passt, dass sämtliche Backgroundmusik klassische Kompositionen sind, die auch bei Balett oder Theateraufführung gespielt werden. Wie etwa der berühmten Nußknacker-Suite, um mal ein bekanntes Beispiel zu nennen. Nur selten wirkt der Sound deplaziert, wenn die kräftigen Klänge mit Alltagsszenen nicht recht zusammenpassen wollen.
Die Animationsqualität ist für eine Serie, die ja jetzt schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat in Ordnung. Hier und da gibt es die ein oder andere Wiederholungsanimation, die Zeichnungen sind meist aber recht sauber und die Tanzszenen durchaus flüssig. Nichts herausragendes, aber auch nichts, dass groß zu beanstanden wäre.

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Wert
Ich hab die Serie verschlungen. Die Geschichte war neu, sie war anspruchsvoll erzählt und sie war vor allem eines, spannend.
Princess Tutu ist eine der Serien, die einem anfangs ein ganz anderes Bild von sich selbst vermittelt und von der man eigentlich nichst erwartet, bis man schließlich überrascht mitgerissen (ja ich verwende das Wort heute oft :ugly: ) wird.
Man darf sich nicht vom etwas albernen Namen oder der kindlichen Aufmachung abschrecken lassen. Jeder der sich traut und der Serie eine Chance gibt wird angenehm überrascht sein, wie ausgearbeitet die Charaktere sind, wie komplex sich die Handlung entwickelt und vor allem wie ernst und mitunter sogar düster die Athmosphäre wird. Wer also Manns genug ist, sich die serie trotz des Stils, des Getanzes und der Thematik anzugucken wird es sicher nicht bereuen. Wer nicht, der verpasst eine wahre, aber leider versteckte Animeperle.​

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Zuletzt bearbeitet:
First Squad: Moment of Truth


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...the truth is: Dieser Streifen ist konzentrierter Bullenschiss. Und das Ende droht sogar noch eine Fortsetzung an.
Aber alles von Anfang an. Denn genau da geht es nämlich schon los. Der Film muss in einer Parallelwelt spielen, oder so, denn ein Blick auf den Prolog verrät uns, die wiedervereinigte Nazi-BRD unterjocht Europa. In einem Film über tote Deutschritter aus dem Mittelalter im 2. Weltkrieg verlange ich ja gar keine 100%ge Geschichtreue, aber auch in Rußland dürfte es sowas wie Geschichtsatlase geben (Wiki reicht auch).
Umso erbärmlicher, dass der ganze Film im Verlauf zu einer missratenen Geschichtsstunde mit Interviews von Möchtegernveteranen verkommt, die uns erklären, was der Anime gerade zeigt (oder auch nicht).
Was bitte sollte diese Guido-Knopp-Scheiße??? Mitunter vergehen in manchen Momenten keine 20 Sekunden, bis die Geschichte schon wieder von alten Säcken mit Pseudokriegserfahrung unterbrochen wird.
Das reißt den ganzen Film auseinander und würde dasselbe mit der Spannung tun, wenn es sie denn gäbe.

Der Plot

Der Plot? Der Plot ist ein Witz. Kurz: Das prophetisch begabte Mädchen Nadja muss ihre toten Freunde aus der Vorhölle holen, um einen von den Nazis widererweckten Untoten zu stoppen.

Der ganze Film wirkt wie eine Anhäufung von Szenen, die man provisorisch zusammengeklebt hat. Ein bischen Rückblende hier, ein bischen psychedelischen Wirrwarr da. Plotholes und Zufälle noch und nöcher und ungefähr nach der ersten halben Stunde fragt man sich, welcher wodkafizierte Russe den ganzen Blödsinn eigentlich um wie spät in der Nacht kurz vor Drehbeginn noch zusammengeschrieben haben muss. Spannungsbogen gibt es übrigens keinen. Gefühlte 90 von den 110 Minuten wird gelabert, und nichtmal was Intelligentes. Selten habe ich einen Film gesehen, der dem Equivalent des Leierkastens so entsprochen hat. Unmotiviert spult er seine ohnehin dünne Story ab, vom Begin bis zum Schluss.

Das Finale, und hier schenk ich mir die Zurückhaltung von wegen Spoiler, besteht darin, dass die "Squad" 10 Minuten lang den untoten Deutschritterorden ohne Probleme niedermetzelt. Am Schluß fragt sich der geneigte Zuschauer was jetzt eigentlich die große Bedrohung war, die der Film (vergeblich) versucht hat in seinen ersten 90 Minuten aufzubauen, wenn sie am Schluß mal so nebenbei abgefrühstückt wird.

Die Charaktere

Sämtliche Charaktere sind blaß und leblos. Einige eigentlich für den Film wichtige sieht man nur ein paar Minuten lang. So zum Beispiel die gesamte 1. Squad außer Nadja (was mich zu der Frage bringt, wieso im Titel überhaupt was von "First Squad" steht). Und selbst Nadja als Hauptprotagonistin bekommt keine Farbe, obwohl die Kamera ihr 110 Minuten lang an den Versen klebt.
Der Film versucht zwar durch allerlei Rückblenden so etwas wie eine Persönlichkeit zu erschaffen und den Zuschauer so etwas wie Emphatie für sie empfinden zu lassen, versagt aber durch die lahme Inszenierung auf ganzer Linie. Es gibt auch ein großes Geheimnis um Nadjas Vergangenheit, das aber, wie alle anderen Fragen auch, die der Film aufwirft nicht aufgelöst wird.

Extra hervorheben möchte ich noch die Hauptbedrohung des Films, den toten Dämon/Ritter/whatever "von Wolf", den man zwar ebenfalls nur höchstens ein paar Sekunden lang zu Gesicht bekommt, der aber über einen tollen eingebauten Wärmebildsensor verfügt, damit er die Lebenden von den Toten unterscheiden kann. :lol:

BGM/Musik
Hier geht's kurz: nicht vorhanden. 99% des Films kommen ohne aus.

Animationen
Nichts, was mich umgehauen hätte, aber auch nichts, das schlecht wäre. Passabel bis gut.

Fazit
Viel Wind um nichts. Ich habe nichts tiefgründiges erwartet oder so, mich nur auf einen schönen Aktionfilm mit WWII-Ambiente und ein bischen verquerer Mystik gefreut. Aktion war tatsächlich aber Null vorhanden. Es dauert sage und schreibe 45 Minuten, bis mal ein Fünkchen Spannung aufkeimt, das aber dann auch ganz schnell wieder vergeht.
Die Geschichte ist Bockmist, die Inszenierung lahm, es kommt den ganzen Film über keinerlei Athmosphäre auf, 110 Minuten Langeweile pur.

Ich kann mir keinen Grund vorstellen, wieso man sich den Film angucken sollte

2/10
 
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