Hier muss ich noch was ergänzen: Erstmal bezog ich mich nicht auf die Anzahl der Ärzte bei der Zitierung von Marx, sondern auf das "Jammern über den Fachkräftemangel der Unternehmen", was TheLastJedi umschrieb, zweitens - wie du richtig erkannt hast - läuft das bei der bessergestellten Klasse genau umgekehrt, weil die bürgerlichen Klasse gerade sich vor den kapitalistischen Mechanismen schützen will, welche sie der Arbeiterklasse aussetzen.
Was genau meinst du denn mit den "kapitalistischen Mechanismen"?
Das widerlegt die Aussagen von Marx nicht sondern belegt sie, da die künstliche Verknappung eben deshalb geschieht um die Löhne hoch zu halten (Was im Falle der Ärzte primär mit der Aufrechterhaltung der hohen Patientenanzahl zu tun hat).
Ja Akteure mit politischen Einfluss versuchen über den Staat Angebot und Nachfrage zu ihren eigenen Gunsten zu steuern.
Aber das könnte man genau so gut als Argument gegen Linke/Sozialisten verwenden.
Statt also erstmal ein Mechanismus zu lernen den Marx beschreibt, um damit zu erkennen, dass das auf die eine oder die andere Richtung angewendet werden kann, meinst du mich damit widerlegen zu können, dass das ja bei den Ärzten exakt in die andere Richtung läuft, obwohl das doch der Punkt des Users war, den ich zitierte.
Angebot und nachfrage sind als Begriffe lange vor Marx bekannt gewesen.
Und ja gut, Masseneinwanderung erhöht den Druck auf die Sozialausgaben und das Angebot von Hilfsarbeitern.
Der Staat erhöht das Angebot an Studienplätze nicht so stark wie das Angebot an Abiturienten dies erlauben würde.
Das sind ja auch wieder in beiden Fällen Dingen die der staat bewusst nicht zugunsten der eigenen Bürger regeln will.
Was meinst du wovon die Kinder in solchen Haushalten leben, wenn die Eltern das Kindergeld anderweitig verbrauchen? (Wir reden natürlich hier dann auch von Haushalten, wo das Kindergeld nicht auf die Sozialleistungen angerechnet wird.)
Ich bin selbst ein Akademiker aus einer nicht Akademiker Familie und fühlte mich durch den Artikel angesprochen und irgendwie auch nicht.
Ich denke in gehobenen Schichten besteht ein sehr hoher Druck quasi studieren zu müssen, so als eine Art Statussymbol und fester Teil der Biographie, um zur gehobenen Gesellschaft dazugehören zu können.
Und dann wird halt irgendwas studiert, was weiß ich, Archäologie oder Germanistik und Philosophie im Doppelbachelor.
Ich denke das ist auch ein Problem unserer Gesellschaft, eine "Elitenüberproduktion" also immer mehr Leuten mit den höchsten formellen bildungsabschlüssen, die für sich selbst den Anspruch auf gehobene berufliche Stellen erheben aber nicht über herausragende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen.
Für die werden dann Im managerialismus immer mehr Stellen erschaffen, ein Koordinator für X einer für Y, Gleichstellungsbeauftragte, Diversity Manager, respect coaches, immer mehr migrationsdienste, immer mehr Schulsozialarbeiter, dann den QM Berater für die betriebe, dann die QM Prüfer die vorbeischauen, dann immer noch einen Fachbereichsleiter für die einzelnen themenfelder und die haben wieder ihre Stellvertreter, dann gibt es da noch deren Netzwerktreffen und Weiterbildungen mit übergeordneten referenten und Dozenten.
Und dann brauchst du noch jemanden für die Nachhaltigkeit und grüne Kreislaufwirtschaft der darauf achtet dass dein Toilettenpapier recycelt wurde.
Ganz ehrlich, wenn jemand jetzt lieber Handwerksmeister als Sozialwissenschaftler werden will, kann ich das absolut nachvollziehen.
Wahrscheinlich ist das langfristig die bessere Entscheidung.