Zero Tolerance Deutsche Wirtschaft 2025

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3) Politik darf nur thematisiert werden, wenn sie einen direkten Einfluss auf die deutsche Wirtschaft hat. Dieser Einfluss sollte auch im Beitrag ersichtlich werden.

4) Wenn Politik thematisiert wird, gelten die üblichen Verhaltensregeln, wie keine Politikerbeleidigungen und dass Kritik angemessen sein sollte.

Der Entwertung von Haupt- und Realschulabschluss sehe ich auch mehr als Skeptisch. Das ist eine direkte Auswirkung der Öffnung des (Fach-)Abiturs. Wenn jeder mindestens über den zweiten Bildungsweg die Fachhochschulreife erreichen kann, sind automatisch anderen Anschlüsse weniger wert und das führt dann zu solchen Ergebnissen.

Das ist aber nicht direkt das, was ursprünglich von @Steras83 geschrieben wurde.
Ja und je nach Fachbereich ist es erwünscht viele Hochschulabsolventen zu haben. Da ist ein verwässertes Schulssytem vom Vorteil. Wer kann nutzt selbstverständlich jeden Wettbewerbsvorteil, sei es Auslandserfahrung finanziert von den Eltern.

Dort wo man als Vertretung Einfluss ausüben kann ( Medizin), hält man bewusst deswegen die Anzahl von Absolventen gering.
Anders ausgedrückt die Interessenvertretung der Mediziner hat eine so hohe macht, da Sie einen geschützen Beruf nachgehen und diese nicht so einfach Ersetzbar sind.
Die typischen BWL Berufe sind hingegen nicht geschützt und können angelernt werden.
Da ist es eher die Interessenvertretung der Industrie die den Ton angibt ( Viele BWL Studienplätze = Möglichkeiten zur Lohndrückerei)

Das was @Steras83 vorfindet sind vorgefertigte Argumente die Lohndrückerei rechtzufertigen.
 
Dort wo man als Vertretung Einfluss ausüben kann ( Medizin), hält man bewusst deswegen die Anzahl von Absolventen gering.
Anders ausgedrückt die Interessenvertretung der Mediziner hat eine so hohe macht, da Sie einen geschützen Beruf nachgehen und diese nicht so einfach Ersetzbar sind.
Die typischen BWL Berufe sind hingegen nicht geschützt und können angelernt werden.
Da ist es eher die Interessenvertretung der Industrie die den Ton angibt ( Viele BWL Studienplätze = Möglichkeiten zur Lohndrückerei)

Das was @Steras83 vorfindet sind vorgefertigte Argumente die Lohndrückerei rechtzufertigen.
Ja, wir arme und hochqualifizierte BWLer haben es echt nicht leicht und werden nur von der Industrie ausgebeutet....

Der Thread ist echt Kanone. Erst wird über Chancenungleichheit rungeheult und im selben Zug wird sich dann darüber beschwert dass jeder Schwanz heute Zugang zu nem BWL-Studium hat :awesome:

Kann mir bei Gelegenheit noch jemand erklären was ein typischer BWL - Beruf ist? Ich kenne 50 Leute die das mit mir studiert haben und da ist von Hochzeitsplanern, Data Analysten, Hostel-Betreibern in der Karibik, technischen Vertrieblern für Buchhaltungssoftware für Arztpraxen und Pflegeheime, Content-Verantwortlichen bei Boomer-TV-Sendern bis zu Betreibern von Fisch-Zucht-Betrieben alles dabei.
 
Der Thread ist echt Kanone. Erst wird über Chancenungleichheit rungeheult und im selben Zug wird sich dann darüber beschwert dass jeder Schwanz heute Zugang zu nem BWL-Studium hat :awesome:

Beide Faktoren bedingen sich nebenbei gar nicht, selbst wenn beides stimmen sollte.

(Die Zahl wie viele Arbeiterkinder überhaupt studieren gehen sank im Schnitt, die Zahl wie viele Studenten überhaupt studieren gehen stieg im Schnitt.)
 
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Kann mir bei Gelegenheit noch jemand erklären was ein typischer BWL - Beruf ist? Ich kenne 50 Leute die das mit mir studiert haben und da ist von Hochzeitsplanern, Data Analysten, Hostel-Betreibern in der Karibik, technischen Vertrieblern für Buchhaltungssoftware für Arztpraxen und Pflegeheime, Content-Verantwortlichen bei Boomer-TV-Sendern bis zu Betreibern von Fisch-Zucht-Betrieben alles dabei.


Ja, viele haben Zugang zu einem BWL Studium, aber was deren jeweilige Qualität angeht, da gibt es Unterschiede und auch wie man selber das Studium bestreiten kann. Und das man einen leichten Zugang zum BWL Studium hat, ändert nichts daran dass Chancenungleichheit existiert.
(Das Thema mit dem Wettbewerbsvorteil bei bestimmten Faktoren wurde mehrfach erläutert.)
Und dass man in der Theorie einfachher studieren kann, heißt nicht dass es für jeden gleich möglich ist aufgrund anderer Gegebenheiten. Die Schicksale sind nunmal nicht alle gleich.
Und typische BWL Berufe hast du doch eben selber genannt als Beispiele. Die Palette ist groß da die Berufe auch nicht geschützt sind.
Man könnte auch von Theroie (Ob Sinnvoll ist eine andere Frage) einen Friseur als Daten Analysten einstellen.
Dass man als BWLer in so vielen Bereichen in der Theorie einsteigen könnte unterstützt meine Aussage, dass viele Absolventen gewollt sind. So haben die Unternehmen bessere Selektionsmöglichkeiten, bezogen auf Gehaltsforderungen und den Fähigkeiten.
 
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So haben die Unternehmen bessere Selektionsmöglichkeiten, bezogen auf Gehaltsforderungen und den Fähigkeiten.
Das haben in erster Linie die Studenten die nach einigen Semestern der akademischen Version einer kaufmännischen Ausbildung einen unglaublichen Freiheitsgrad haben bei der Spezialisierung und Aufbau der Fähigkeiten für ihr Wunschberufsfeld.

Ich verstehe btw. immer noch nicht warum du es für sinnvoll hälst Berufseinstiege nach Studienabschlüssen und dafür wiederum die Plätze zu limitieren.

Ob ein Data-Analyst seine skills in Rahmen eines Studiums erworben hat oder eigenständig anhand von YT-Tutorials wäre mir als Arbeitgeber absolut egal.
 
Das haben in erster Linie die Studenten die nach einigen Semestern der akademischen Version einer kaufmännischen Ausbildung einen unglaublichen Freiheitsgrad haben bei der Spezialisierung und Aufbau der Fähigkeiten für ihr Wunschberufsfeld.

Ich verstehe btw. immer noch nicht warum du es für sinnvoll hälst Berufseinstiege nach Studienabschlüssen und dafür wiederum die Plätze zu limitieren.

Ob ein Data-Analyst seine skills in Rahmen eines Studiums erworben hat oder eigenständig anhand von YT-Tutorials wäre mir als Arbeitgeber absolut egal.
Das wäre mir persönlich auch egal, da man sich aber gerade hierzulande auf Abschlüsse eher verlässt, ist der Berufseinstieg als Hochschulabsolvent einfacher.
Und ich halte es nicht für Sinnvoll alles zu limitieren. Dieser offene Zugang sollte aber imo mit der Angleichung der Chancen einhergehen und da haben wir das Problem.
Das Kernproblem warum wir detzeit in der Wirtschaft diesen Status haben ist imo die weitgreifende Vetternwirtschaft gepaart mit Potenzialverschwendung.
Menschen aus schwierigen Verhältnissen sollten besser gefördert werden.
Momentan landen aber viele unfreilig in den Bürgergeldbezug und es ist nicht richtig bei denen den Rotstift anzusetzen. Ich kann mir schwer vorstellen dass dieser Zustand für irgendwem Erstrebenswert ist.

Ich schrieb woanders mal dass ich es versuche zu vermeiden von meinen Werdegang viel preiszugeben. Ich kann für mich nur diesen in soweit bewerten dass ich mit dem ganz zufrieden sein kann und ich auch die Möglichkeit habe meine Fähigkeiten weiter im Berufsleben auszubauen.
Mir ist aber sehr stark bewusst, hätten gewisse Personen nur etwas anders gehandelt wäre ich durch das System gefallen.

Erstrebenswert sollte sein, solche Fälle zu minimieren, dass jemand abfällt.
 
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Und das man einen leichten Zugang zum BWL Studium hat, ändert nichts daran dass Chancenungleichheit existiert.

Im Gegenteil kann man gar von einem Anstieg der Chancenungleichheit sprechen, wenn sich Deutschland immer mehr Studenten leistet, diese aber konstant immer aus der bessergestellten Klasse kommen.

Bei der Betrachtung von Statistiken des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über den höchsten Schulabschluss von Eltern der Studierenden wird über die Jahre verteilt klar, dass die Quote der Arbeiterkinder im Studium abnimmt. Allein in den letzten 30 Jahren hat sich die Zahl an Studierenden, die mindestens einen Elternteil mit Hochschulabschluss haben, verdoppelt. Das teilte das Bundesministerium für Bildung und Forschung 2021 in einer Studienbefragung mit. Zeitlich gesehen hat sich somit eine negative Entwicklung hinsichtlich der Bildungsungleichheit von Arbeiterkindern ergeben.

Auf den Trick fallen auch nur die Grünen herein, die ja meinen damit die Armut zu bekämpfen (Ich würde sogar sagen, dass die Grünen zynischerweise darauf gerne hereinfallen, immerhin profitieren sie von am meisten.)
 
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Im Gegenteil kann man gar von einem Anstieg der Chancenungleichheit sprechen, wenn sich Deutschland immer mehr Studenten leistet, diese aber konstant immer aus der bessergestellten Klasse kommen.



Auf den Trick fallen auch nur die Grünen herein, die ja meinen damit die Armut zu bekämpfen (Ich würde sogar sagen, dass die Grünen zynischerweise sogar darauf gerne hereinfallen, immerhin profitieren sie von am meisten.)
Guter Artikel! Ich bin mal gespannt wie diverse Personen den auseinandernehmen.
 
Und es ist ja genau das Gegenteil von dem was du schreibst, die Anzahl der Ärzte wird künstlich klein gehalten um die Löhne hoch zu halten.

Hier muss ich noch was ergänzen: Erstmal bezog ich mich nicht auf die Anzahl der Ärzte bei der Zitierung von Marx, sondern auf das "Jammern über den Fachkräftemangel der Unternehmen", was TheLastJedi umschrieb, zweitens - wie du richtig erkannt hast - läuft das bei der bessergestellten Klasse genau umgekehrt, weil die bürgerlichen Klasse gerade sich vor den kapitalistischen Mechanismen schützen will, welche sie der Arbeiterklasse aussetzen.

Das widerlegt die Aussagen von Marx nicht sondern belegt sie, da die künstliche Verknappung eben deshalb geschieht um die Löhne hoch zu halten (Was im Falle der Ärzte primär mit der Aufrechterhaltung der hohen Patientenanzahl zu tun hat). Dabei es um den Verdienst der Ärzte geht und nicht die der Spargelstecher. Zugleich belegt das, dass die bürgerliche Klasse eigens sich sehr gut damit auskennt welche Mechanismen im Kapitalismus notwendig wirken und welche nicht, welche Mechanismen daher gerade für die Arbeiterklasse gelten sollten und welche gerade für die bürgerliche Klasse nicht gelten sollten.

Statt also erstmal ein Mechanismus zu lernen den Marx beschreibt, um damit zu erkennen, dass das auf die eine oder die andere Richtung angewendet werden kann, meinst du mich damit widerlegen zu können, dass das ja bei den Ärzten exakt in die andere Richtung läuft, obwohl das doch der Punkt des Users war, den ich zitierte.
 
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Guter Artikel! Ich bin mal gespannt wie diverse Personen den auseinandernehmen.
Dem Artikel nach nehmen die Eltern aus ärmeren Haushalten also ihren Kindern die Chancen weg weil sie u.A. das Kindergeld und die anderen bisherigen Ausgaben bis Auszug lieber versaufen als es dem Kind zu geben das fürs Studium in eine andere Stadt gezogen ist.
#DankeEltern.
 
Dem Artikel nach nehmen die Eltern aus ärmeren Haushalten also ihren Kindern die Chancen weg weil sie u.A. das Kindergeld und die anderen bisherigen Ausgaben bis Auszug lieber versaufen als es dem Kind zu geben das fürs Studium in eine andere Stadt gezogen ist.
#DankeEltern.

Was meinst du wovon die Kinder in solchen Haushalten leben, wenn die Eltern das Kindergeld anderweitig verbrauchen? (Wir reden natürlich hier dann auch von Haushalten, wo das Kindergeld nicht auf die Sozialleistungen angerechnet wird.)
 
Steht das irgendwo klein geschrieben? Ich kann dazu nichts im Artikel finden.
Ergibt sich aus der Logik des Artikels...ok das versaufen nicht direkt, kann auch sein das sie auf Reisen gehen oder sich besseres Essen gönnen, whatever....das Kind geht jedenfalls leer aus wenn es rein vom Bafög und dem Studentenjob leben muss weil die Eltern sich verweigern. Laut Artikel ist das bei 85% so und wird noch schlechter je länger das Kind studiert.
Was meinst du wovon die Kinder in solchen Haushalten leben, wenn die Eltern das Kindergeld anderweitig verbrauchen? (Wir reden natürlich hier dann auch von Haushalten, wo das Kindergeld nicht auf die Sozialleistungen angerechnet wird.)
Von dem Geld das die Eltern für das Kind ausgegeben haben natürlich.
Bei der Anrechung von Sozialleistungen dürfte der Kindergeldanspruch wieder da sein wenn das Kind zwecks Studium ausgezogen ist.
 
Ergibt sich aus der Logik des Artikels...ok das versaufen nicht direkt, kann auch sein das sie auf Reisen gehen oder sich besseres Essen gönnen, whatever....das Kind geht jedenfalls leer aus wenn es rein vom Bafög und dem Studentenjob leben muss weil die Eltern sich verweigern. Laut Artikel ist das bei 85% so und wird noch schlechter je länger das Kind studiert.

Von dem Geld das die Eltern für das Kind ausgegeben haben natürlich.
Bei der Anrechung von Sozialleistungen dürfte der Kindergeldanspruch wieder da sein wenn das Kind zwecks Studium ausgezogen ist.
Ok, verstehe. Der Aspekt Kindergeld hätte noch aufgeführt werden können.
Wenn das Kind nicht das Kindergeld weitergeleitet bekommt ist es nicht richtig, wird aber auch Gründe haben.

Die Regel ist auch eher so, dass in solchen Situationen dass Kind gar nicht ausziehen kann wegen fehlender finanzieller Mittel.
Es wird daher oft entschieden eher einer Ausbildung nachzugehen oder doch falls möglich in der Nähe von zuhause zu studieren ( Was die Auswahl des Studienganges wiederum einschränkt).
Im beiden Fällen gibt es dann nur wenn ein geringes Bafög, falls überhaupt.
 
Von dem Geld das die Eltern für das Kind ausgegeben haben natürlich.

Also das Kindergeld?

Bei der Anrechung von Sozialleistungen dürfte der Kindergeldanspruch wieder da sein wenn das Kind zwecks Studium ausgezogen ist.

1. Wäre das dann das Geld was nicht bis zum Studium zusammengespart werden kann.

2. Wenn das Kindergeld während des Studiums nicht ausgezahlt wird, können die Kinder einen Antrag stellen, dass das Kindergeld an ihnen persönlich ausgezahlt wird. Dies folglich als Ursache anzusehen, hat eine zu geringe Wahrscheinlichkeit.
 
Ok, verstehe. Der Aspekt Kindergeld hätte noch aufgeführt werden können.
Wenn das Kind nicht das Kindergeld weitergeleitet bekommt ist es nicht richtig, wird aber auch Gründe haben.

Die Regel ist auch eher so, dass in solchen Situationen dass Kind gar nicht ausziehen kann wegen fehlender finanzieller Mittel.
Es wird daher oft entschieden eher einer Ausbildung nachzugehen oder doch falls möglich in der Nähe von zuhause zu studieren ( Was die Auswahl des Studienganges wiederum einschränkt).
Im beiden Fällen gibt es dann nur wenn ein geringes Bafög, falls überhaupt.
Der Artikel geht um das Szenario das die Kinder ausziehen zwecks Studium und dann greifen Bafög, Kindergeld, Studentenjob, außer die Eltern gehen ihrer Pflicht nicht nach und der Student beantragt kein Bafög/geht nicht arbeiten.
Welchen Grund haben über 85% der Eltern ihren Kindern keine Hilfe zu sein? Plötzlich weniger Geld aber höhere Ausgaben weil das Kind nichts mehr kostet man aber weiterhin das Kindergeld einstreicht?

Das erste Fazit aus dem Artikel muss also sein: wie kann der Staat dem Kind dabei helfen sicherzustellen, das die Eltern ihrer Pflicht nachkommen werden?
Also das Kindergeld?
Nenne es wie du möchtest, auch wenn es ein völlig unwichtiger Nebenkriegschauplatz fernab jeglicher auch nur ansatzweiser Relevanz bleibt. Die Eltern bekommen Kindergeld (oder entsprechende Sozialleistungen) als weitere Einkommen und geben aus den Gesamteinkommen aus was für den Unterhalt des Nachwuchses benötigt wird.
1. Wäre das dann das Geld was nicht bis zum Studium zusammengespart werden kann.
Das Wort sparen fällt gerade zum ersten Mal und der Artikel bezieht sich auch nicht darauf. Mir wäre auch neu das Kindergeld als Sparplan für ein mögliches Studium und nicht als Unterstützung bei den laufenden Kosten gedacht ist.
2. Wenn das Kindergeld während des Studiums nicht ausgezahlt wird, können die Kinder einen Antrag stellen, dass das Kindergeld an ihnen persönlich ausgezahlt wird. Dies folglich als Ursache anzusehen, hat eine zu geringe Wahrscheinlichkeit.
Niemand hat gesagt das fehlendes Kindergeld die Ursache ist. Der Artikel sagt die Eltern sind die primäre Ursache weil sie sich zu mindestens 85% weigern ihre Kinder ab Auszug weiter zu unterstützen selbst wenn sie sich dadurch nicht mehr einschränken müssen (im Gegenteil dürften sie mehr im Monat übrig haben in den meisten Fällen).
 
Der Artikel geht um das Szenario das die Kinder ausziehen zwecks Studium und dann greifen Bafög, Kindergeld, Studentenjob, außer die Eltern gehen ihrer Pflicht nicht nach und der Student beantragt kein Bafög/geht nicht arbeiten.
Ich glaube aber nicht, dass der Artikel vermitteln will, dass Eltern absichtlich den Kindern etwas vorenthalten.
Ich verstehe aber denke ich worauf du hinaus möchtest.
Korrekterweise hätte das Kindegeld mit aufgeführt werden müssen. Da ich stimme zu.

Wie du schriebst, ist es ein völlig unwichtiger Nebenkriegschauplatz.
Und ob das Kindergeld vorhanden ist oder nicht, ändert nichts an der Kernaussage, dass das Bafög einfach nicht reicht.
Die Hürden für einen Umzug unter den im Artikel aufgeführten Szenarien sind riesig.
 
Wenn die syrischen Flüchtlinge wieder zurück nach Hause gehen und anschließend die Ukrainer, dann wird Deutschland in diversen Bereichen zum Stillstand kommen.
 
Hier muss ich noch was ergänzen: Erstmal bezog ich mich nicht auf die Anzahl der Ärzte bei der Zitierung von Marx, sondern auf das "Jammern über den Fachkräftemangel der Unternehmen", was TheLastJedi umschrieb, zweitens - wie du richtig erkannt hast - läuft das bei der bessergestellten Klasse genau umgekehrt, weil die bürgerlichen Klasse gerade sich vor den kapitalistischen Mechanismen schützen will, welche sie der Arbeiterklasse aussetzen.

Was genau meinst du denn mit den "kapitalistischen Mechanismen"?

Das widerlegt die Aussagen von Marx nicht sondern belegt sie, da die künstliche Verknappung eben deshalb geschieht um die Löhne hoch zu halten (Was im Falle der Ärzte primär mit der Aufrechterhaltung der hohen Patientenanzahl zu tun hat).

Ja Akteure mit politischen Einfluss versuchen über den Staat Angebot und Nachfrage zu ihren eigenen Gunsten zu steuern.

Aber das könnte man genau so gut als Argument gegen Linke/Sozialisten verwenden.
Statt also erstmal ein Mechanismus zu lernen den Marx beschreibt, um damit zu erkennen, dass das auf die eine oder die andere Richtung angewendet werden kann, meinst du mich damit widerlegen zu können, dass das ja bei den Ärzten exakt in die andere Richtung läuft, obwohl das doch der Punkt des Users war, den ich zitierte.

Angebot und nachfrage sind als Begriffe lange vor Marx bekannt gewesen.

Und ja gut, Masseneinwanderung erhöht den Druck auf die Sozialausgaben und das Angebot von Hilfsarbeitern.

Der Staat erhöht das Angebot an Studienplätze nicht so stark wie das Angebot an Abiturienten dies erlauben würde.

Das sind ja auch wieder in beiden Fällen Dingen die der staat bewusst nicht zugunsten der eigenen Bürger regeln will.

Was meinst du wovon die Kinder in solchen Haushalten leben, wenn die Eltern das Kindergeld anderweitig verbrauchen? (Wir reden natürlich hier dann auch von Haushalten, wo das Kindergeld nicht auf die Sozialleistungen angerechnet wird.)

Ich bin selbst ein Akademiker aus einer nicht Akademiker Familie und fühlte mich durch den Artikel angesprochen und irgendwie auch nicht.

Ich denke in gehobenen Schichten besteht ein sehr hoher Druck quasi studieren zu müssen, so als eine Art Statussymbol und fester Teil der Biographie, um zur gehobenen Gesellschaft dazugehören zu können.

Und dann wird halt irgendwas studiert, was weiß ich, Archäologie oder Germanistik und Philosophie im Doppelbachelor.

Ich denke das ist auch ein Problem unserer Gesellschaft, eine "Elitenüberproduktion" also immer mehr Leuten mit den höchsten formellen bildungsabschlüssen, die für sich selbst den Anspruch auf gehobene berufliche Stellen erheben aber nicht über herausragende Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen.

Für die werden dann Im managerialismus immer mehr Stellen erschaffen, ein Koordinator für X einer für Y, Gleichstellungsbeauftragte, Diversity Manager, respect coaches, immer mehr migrationsdienste, immer mehr Schulsozialarbeiter, dann den QM Berater für die betriebe, dann die QM Prüfer die vorbeischauen, dann immer noch einen Fachbereichsleiter für die einzelnen themenfelder und die haben wieder ihre Stellvertreter, dann gibt es da noch deren Netzwerktreffen und Weiterbildungen mit übergeordneten referenten und Dozenten.

Und dann brauchst du noch jemanden für die Nachhaltigkeit und grüne Kreislaufwirtschaft der darauf achtet dass dein Toilettenpapier recycelt wurde.

Ganz ehrlich, wenn jemand jetzt lieber Handwerksmeister als Sozialwissenschaftler werden will, kann ich das absolut nachvollziehen.

Wahrscheinlich ist das langfristig die bessere Entscheidung.
 
Nenne es wie du möchtest, auch wenn es ein völlig unwichtiger Nebenkriegschauplatz fernab jeglicher auch nur ansatzweiser Relevanz bleibt. Die Eltern bekommen Kindergeld (oder entsprechende Sozialleistungen) als weitere Einkommen und geben aus den Gesamteinkommen aus was für den Unterhalt des Nachwuchses benötigt wird.

Das Wort sparen fällt gerade zum ersten Mal und der Artikel bezieht sich auch nicht darauf. Mir wäre auch neu das Kindergeld als Sparplan für ein mögliches Studium und nicht als Unterstützung bei den laufenden Kosten gedacht ist.

Niemand hat gesagt das fehlendes Kindergeld die Ursache ist. Der Artikel sagt die Eltern sind die primäre Ursache weil sie sich zu mindestens 85% weigern ihre Kinder ab Auszug weiter zu unterstützen selbst wenn sie sich dadurch nicht mehr einschränken müssen (im Gegenteil dürften sie mehr im Monat übrig haben in den meisten Fällen).

Natürlich muss dazu gesagt werden, dass unter ("biodeutschen") Arbeiterfamilien im Schnitt eine Mentalität herrscht, dass die Kinder ab Volljährigkeit beim Auszug eigens sich um das Einkommen zu kümmern haben, selbst wenn die Arbeiterfamilien so viel erwirtschaften würden, dass sie den zweite Haushalt des Kindes abseits des Kindergeldes mitfinanzieren könnten (Wobei sie ab einer bestimmten Einkommensgrenze auch an Unterhalt zahlen müssen (!)). Auch sprachst du von " u.A. das Kindergeld und die anderen bisherigen Ausgaben bis Auszug lieber versaufen", daher kam ich auf das Sparen.
 
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