Schwierigkeitsgrad in Videospielen: Eine unüberwindbare Barriere?

Also doch Gatekeeping. Tja.

Nenne es wie du willst. Wenn es ne Kerncommunity für spezifische herausfordernde Spiele bzw. Genres gibt, diese Community in der Käuferschaft nur 30℅ ausmacht, aber der Massenmarkt mal eben 70℅ und diese dann alle auf Easy Mode spielen, dann sendet es ein falsches Signal an den Entwickler. Jener Entwickler gestaltet das Spiel kurz- oder langfristig für die 70℅.

Das ist eine legitime Befürchtung („keine Nachteile“ ist eine durchgehend falsche Behauptung, die du hier aufstellst) und da kannst du gerne weiter mit Buzzwords um dich schmeißen.
 
Das ist doch die Konsequenz daraus, wenn man leichte Schwierigkeitsgrade kategorisch als Option ablehnt. Das schließt Leute aus. Habe ich im Eingangsbeitrag dargelegt. Wenn man das weiter ablehnt, ist einem das entweder egal (was nicht nett ist) oder man will es Leuten einfach nicht gönnen (was noch mehr nicht nett ist).

Warum will man Menschen, den Zugang zu Spielen erschweren, obwohl man ganz persönlich gar keine Nachteile hat? Das ist die Kernfrage dieses ganzen Threads. Und darauf habe ich immer noch keine nachvollziehbare Antwort bekommen.


Weil Mikrotransaktionen generell in der Kritik stehen, weil sie oft wie Geldmacherei wirken. Leute geben ungern noch mehr Geld ausgeben - erst recht nicht in Vollpreisspielen. Aber willst du das jetzt ernsthaft mit einem zusätzlichen Schwierigkeitsgrad vergleichen, der für dich null Nachteile bedeutet?


Auch Kunst hat Verantwortung. Kunst kann sich daher nicht komplett davor verschließen, Werke zugänglich(er) zu gestalten. Barrierefreiheit, um die es hier ein Stückweit auch geht, ist auch eine Aufgabe für künstlerische Werke und diejenigen, die sie schaffen. Die Möglichkeit der Teilhabe erstreckt sich nicht nur auf lebensnotwendige Dinge, sondern auch auf all die schönen Dinge, die das Leben zu bieten hat. Aber niemand verlangt, dass Spiele so gestaltet werden, dass alle Menschen gleichermaßen davon angesprochen werden. Sowas kann ja gar nicht funktionieren. Es geht doch nur darum, Möglichkeiten einzubauen, die die Zugänglichkeit verbessern. Niemand will Spiele "glatt bügeln". Schwere Spiele sollen bitte genauso schwer bleiben wie sie sind. Daran würde ein zusätzlicher Schwierigkeitsgrad, den du gar nicht nutzen musst, nichts ändern.
Aber man würde ihn dann nutzen und so sich der ursprünglichen gedachten Erfahrung berauben.
Ich bin aktuell an HK dran und im Palast unterwegs, es ist bitterlich schwer für mich und ich beiße mich Zentimeterweise vor. Wenn ich es dann schaffen werde wird es mir mit Garantie anders im Gedächtnis bleiben als wenn ich da jetzt so durch rennen würde. Mich würde es schon locken da ne Einstellung zu wählen nicht bei jeden Treffer zurück gesetzt zu werden aber es wäre dann einfach ne andere Erfahrung.
Und wenn ich es nicht schaffe dann ist es auch okay, scheitern gehört zum Leben.

Wieso muss Kunst für jeden zugänglich verständlich sein ohne das man sich damit befasst. Mich lassen z.b. Gedichte und Skulpturen total kalt und wenn ich eins lese verstehe ich oft nicht mal was daran so toll sein soll aber jemand der sich damit befasst wird es ganz anders wahrnehmen und zu schätzen wissen. Aber das kommt nicht von nix, der hat dann bestimmt zich Gedichte gelesen und sich mit verschiedenen Formen befasst und Regeln. Dadurch hat er dann ein Mehrwert im Vergleich zu mir.
 
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Nenne es wie du willst. Wenn es ne Kerncommunity für spezifische herausfordernde Spiele bzw. Genres gibt, diese Community in der Käuferschaft nur 30℅ ausmacht, aber der Massenmarkt mal eben 70℅ und diese dann alle auf Easy Mode spielen, dann sendet es ein falsches Signal an den Entwickler. Jener Entwickler gestaltet das Spiel kurz- oder langfristig für die 70℅.

Das ist eine legitime Befürchtung („keine Nachteile“ ist eine durchgehend falsche Behauptung, die du hier aufstellst) und da kannst du gerne weiter mit Buzzwords um dich schmeißen.
Warum sollte ein Publisher seine sichere Kernzielgruppe aufgeben? Macht doch aus wirtschaftlicher Sicht null Sinn. Nach rein wirtschaftlicher Logik wäre es viel sinnvoller, Spiele für die Kernzielgruppe attraktiv (aka schwer) zu halten und sie gleichzeitig für neuere Zielegruppen zu öffnen (aka weitere optionale Schwierigkeitsgrade einzuführen). Es wurde ja auch schon gemacht. Passiert ist bisher nichts von dem, was du befürchtest. Hat man bei Lies of P irgendwie den normalen Schwierigkeitsgrad leichter gemacht als man einen leichten Schwierigkeitsgrad eingeführt hat? Wurde Celeste im normalen Modus irgendwie leichter, nur weil man einen leichten Modus nutzen kann? Nee, die Herausforderung ist für diejenigen, die sie wollen, genau die gleiche.

Meine Prämisse ist ja auch ganz klar: Es geht um optionale Schwierigkeitsgrade und nicht um eine allgemeine Senkung des Schwiergkeitsgrades. Wenn sichergestellt ist, dass ein leichter Schwierigkeitsgrad wirklich nur eine Option ist und das Spiel abseits dessen genau das gleiche ist wie du es kennst und magst, würdest du das immer noch ablehnen?
 
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Warum sollte ein Publisher seine sichere Kernzielgruppe aufgeben?

Weil die andere Gruppe mehr Umsatz bringt?

Passiert ist bisher nichts von dem, was du befürchtest.

Es gibt genug Reihen, die mehr oder weniger mal ihre Kernzielgruppe verraten haben um es für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen.

Hat man bei Lies of P irgendwie den normalen Schwierigkeitsgrad leichter gemacht als man einen leichten Schwierigkeitsgrad eingeführt hat?

Warten wir mal ab, wie Lies of P 2 wird. Der Director hat da anscheinend schnell seine Meinung geändert, nachdem er die Dollarzeichen gesehen hat.


Lies of P is adding difficulty options for free alongside the Overture DLC, despite the director previously saying "We believe soulslike games shouldn’t have difficulty options"​



Bei Lies of P existiert die Basis schon, der Schwierigkeitsgrad wurde aber nach knapp 2 Jahren feinjustiert. Das war laut dem Entwickler auch mit sehr viel Aufwand verbunden (den nicht jeder Entwickler erübrigen kann). Jetzt besteht natürlich die Gefahr, dass man sich den gleichen Aufwand im Sequel erspart und alles schon vorher im Gamedesign berücksichtigt für eine breitere Masse.

Ist jedenfalls ein interessanter Testballon.
 
Weil die andere Gruppe mehr Umsatz bringt?
Den meisten Umsatz bringen beide Gruppen zusammen.

Es gibt genug Reihen, die mehr oder weniger mal ihre Kernzielgruppe verraten haben um es für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen.

Warten wir mal ab, wie Lies of P 2 wird. Der Director hat da anscheinend schnell seine Meinung geändert, nachdem er die Dollarzeichen gesehen hat.


Lies of P is adding difficulty options for free alongside the Overture DLC, despite the director previously saying "We believe soulslike games shouldn’t have difficulty options"​



Bei Lies of P existiert die Basis schon, der Schwierigkeitsgrad wurde aber nach knapp 2 Jahren feinjustiert. Das war laut dem Entwickler auch mit sehr viel Aufwand verbunden (den nicht jeder Entwickler erübrigen kann). Jetzt besteht natürlich die Gefahr, dass man sich den gleichen Aufwand im Sequel erspart und alles schon vorher im Gamedesign berücksichtigt für eine breitere Masse.

Ist jedenfalls ein interessanter Testballon.
Aber ist nicht genau deshalb ein optionaler leichter Schwierigkeitsgrad viel sinnvoller? Wenn es nur einen Schwierigkeitsgrad gäbe, ist doch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Entwickler den runterschraubt, um mehr Leute anzusprechen, viel höher. Wenn es nebenher noch einen leichten Schwierigkeitsgrad gäbe, wäre das überhaupt nicht nötig.
 
Ganz im Gegenteil, man möchte dass die Leute zu Fans werden und die Spiele lieben lernen wie sie nun mal sind und gehören.
Wie sollen sie zu Fans werden, wenn sie solche Spiele gefrustet bei Seite legen, weil es ihnen viel zu schwer ist? Ein optionaler leichter Schwierigkeitsgrad würde den Zugang erleichtern und vielleicht traut sich dann der eine oder die andere doch an den normalen Schwierigkeitsgrad.
 
Wie sollen sie zu Fans werden, wenn sie solche Spiele gefrustet bei Seite legen, weil es ihnen viel zu schwer ist? Ein optionaler leichter Schwierigkeitsgrad würde den Zugang erleichtern und vielleicht traut sich dann der eine oder die andere doch an den normalen Schwierigkeitsgrad.

Nö, wer einmal leicht zockt, zockt immer leicht. Isso. :niatee:
 
Den meisten Umsatz bringen beide Gruppen zusammen.
Etwas das jeden ansprechen soll spricht niemanden an. Es hat dann keine Tiefe, keinen Sinn. Es wird zum kapitalistischen Produkt. Konsumgut. Und du wirst nicht beide Gruppen gleichzeitig ansprechen können, das siehst du ja auch an mir.

Leute wissen gar nicht was sie verpassen vor lauter Zwang alles für jeden zugänglich zu machen und das soll bitte auch "euer" Problem bleiben.
 
  • Lob
Reaktionen: Avi
Vielleicht lasst ihr Leute Spiele so spielen wie sie wollen? Wer bist du, dass du entscheiden willst, was die richtige Art ist, ein Spiel zu spielen.

Das kommt ausgerechnet von DIR?!

Spider Man Lol GIF
 
Du verlangst es von ALLEN Games, merkste selbst oder? ;)
Ich WÜNSCHE es mir von mehr Spielen. Und zwar als zusätzliche Option. Ich will dir nichts wegnehmen.

Ja, du. Jeden Tag aufs Neue beweist du diese These in deinem Fred. :tinglewine:
Und weil ich immer auf leicht spiele, wenn ich die Möglichkeit habe, machen das alle so? Also ich halte mich ja nicht für so wichtig, dass ich glaube, dass mein Verhalten repräsentativ würde alle anderen ist.

Das kommt ausgerechnet von DIR?!

Spider Man Lol GIF
Schreibe ich euch vor, wie ihr ein Spiel zu spielen habt? Liest du meine Beiträge?
 
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