Ich habe auch im Eingangspost einen Artikel einer Autistin verlinkt, die erklärt, warum sie einen leichten Schwierigkeitsgrad schlicht braucht, um Spiele überhaupt spielen zu können. Natürlich hat es (auch) was mit Barrierefreiheit und Zugänglichkeit zu tun. Schau dir dieses Video an. Ein blinder Gamer, der Dank einer Easy-Mod endlich Spaß hat, Hollow Knight zu spielen. Sowas wollt ihr ihm halt einfach verwehren. Wieso?
Bei Barrierefreiheit geht es um fundamentale Dinge, jemanden Zugang zum Spiel zu ermöglichen. Nicht um das Spiel selbst.
Ob jemand Autist oder blind ist, tut beim Schwierigkeitsgrad nichts zur Sache. Es gibt auch Autisten, die das Spiel sicher auch ohne Easy Mode durchspielen können. Und auch Nicht-Blinde tun sich mit dem Spiel offenkundig schwer.
Von der Behinderung schlusszufolgern, dass man den Schwierigkeitsgrad senken sollte, ist falsch. Auch behinderte Menschen können schwierige Spiele durchspielen. Das ist Tokenisierung, die völlig nach hinten losgeht, weil Behinderung = niedriger Schwierigkeitsgrad ein völlig bescheuertes Klischee ist. Barrierefreiheit zu schaffen ist hingegen begrüßenswert.
Aber erkläre doch mal bitte jemand, was Leuten genommen werden würde, würde es bei z.B. Silksong OPTIONALE Schwierigkeitsgrade geben?
Was wird den Leuten genommen, wenn man optional in Tetris die erhöhte Geschwindigkeit ausschaltet oder in Silent Hill den Nebel verschwinden lässt?
Die Frage kannst du praktisch bei jedem Spiel stellen, und es wird Leuten auf den Zeiger gehen, weil es die gemeinsame Community-Erfahrung verwässert und optional einfach mal die Kernqualitäten des Spiels entfernt, was so wirkt als würden die Entwickler ihr eigenes Design misstrauen. Das ist ein Fass ohne Boden.
Dann besteht die Gefahr, dass das zur Mainstreamisierung des eigentlichen Spiels führt und optionale Schwierigkeitsgrade dann Einfluss auf Designphilosophie hat (Siehe zweiten Punkt von Heaven). Das wollen viele nicht und deswegen ist Hollow Knight sicher auch nicht so beliebt geworden, sondern eben weil es so ist wie es ist.
Es ist nicht so, als gäbe es bei unserem Hobby keine Ausweichmöglichkeiten. Der Markt ist riesig. Und darin gibt es nunmal Spiele, die nicht für den Massenmarkt gemacht sind, und das ist auch völlig in Ordnung.
VR-Spiele sind wegen Motion Sickness auch nichts für mich, aber soll ich mich jetzt beschweren, dass man bitte alles optional auch ohne VR spielen können sollte? Die Spiele sind oft auf VR ausgelegt, wozu also die Kernerfahrung verwässern.
Der Ausschluss anderer Spieler erfolgt auch nicht aus Bosheit damit man anderen was wegnimmt. Es ist einfach Nische und Teil der Identität.
Wenn ein Spiel Alleinstellungsmerkmale hat, dann wird niemanden was weggenommen, sondern eher Leuten was gegeben, die sich danach sehnen. Es sind dann eher die Leute, die an einem Spiel dann solche Forderungen stellen, die der Community was wegnehmen möchten. Denn Alternativen auf dem Markt nimmt euch ebenfalls niemand weg.
Ich habe Hollow Knight mal gekauft und wenn es zu schwer für mich wird, dann lass ich es auch wieder sein statt einen Easy Mode zu fordern.