Zero Tolerance Der Russisch-Ukrainische-Krieg

Sollte der Westen die Ukraine aktiv mit eigenen Truppen unterstützen?

  • Ja, mit dem gesamten Arsenal

    Stimmen: 20 31,7%
  • Ja, aber nur in weniger riskanten Einsätzen

    Stimmen: 3 4,8%
  • Nein, da dies zu eskalierend ist

    Stimmen: 20 31,7%
  • Nein, da uns dieser Krieg nichts angeht

    Stimmen: 17 27,0%
  • Unentschlossen

    Stimmen: 3 4,8%

  • Stimmen insgesamt
    63
  • Poll closed .
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3. Benutzt bitte Spoiler-Kästen und benennt diese entsprechend, wenn ihr besonders grausame Darstellungen, Fotos sowie Videos postet.

Ein kurzer Rückblick auf die Sanktionen der RU gegen Russland:

Es gab bisher 17 Sanktionspakete, beginnend am 23. Februar 2022. Das 18. Paket steht vor der Verabschiedung.

Was hat es nun aber gebracht? Der Rubel hat sich trotz der Sanktionen stabilisiert, Russland hat eine Handelsumlenkung Richtung Asien vollzogen. Und das Wirtschaftswachstum liegt für 2023 und 2024 bei jeweils über 3,5% und somit deutlich höher als der Durchschnitt der EU-Staaten.

Für uns in Europa führte es zu steigenden Energiepreisen und einer damit einhergehenden Industriebelastung.

Die Sanktionen treffen Russland natürlich - aber nicht entscheidend. Sie wirken höchstens mittel- bis langfristig, nicht als „Sofort-Stopp“. Der russische Staat pumpt aktuell enorm Geld in die Rüstungs- und Bauwirtschaft, was kurzfristig Wachstum erzeugt – allerdings ist dies auf einem wenig nachhaltigen Fundament.

Was ist eure Meinung dazu? Unabhängig davon, dass der Westen mit den Sanktionen Zeichen setzen musste, wie wird sich die Lage in den nächsten Jahren entwickeln?
 
Die Wirkung der Sanktionen kann man gut an den Kennzahlen der russischen Wirtschaft ablesen.
Was dabei stets zu beachten ist, dass in Russland zwei konkurrierende Effekte gleichzeitig ablaufen, die man sauber trennen muss und man nicht auf eine bloße Betrachtung des GDP-Wachstums reduzieren kann:
Auf der einen Seite hat man die reguläre Wirtschaftsleistung, die langfristig die Nationen tragen muss, und auf der anderen Seite die künstliche Kriegswirtschaft, die durch den Staat getragen wird. So klingen 3.5% Wachstum zunächst okayish für ein Schwellenland(man muss ja beachten, dass sie keine Industrie- oder Post-Industrienation sind, wo der Wirtschaftswachstum auf einem bedeutend höheren Niveau naturbedingt kleiner ausfällt), wird aber größtenteils nur durch Überhitzung getragen:

1. Militärstaatsausgaben:
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Die russische Regierung ist derzeit gezwungen enorme Mittel in die Militärausgaben zu stecken. Im vergangen Jahr waren es etwas mehr als 15%, im kommenden werden es etwa 40% [1] sein. Deutschland ist durch seine Erhöhungen nun von langjährigen 2.5% auf etwas über 3% in 2023 gestiegen und allein diese Steigerung um 0.5%-Punkte war eine enorme Kraftanstrengung in der Gesellschaft, entsprechend sind die Implikationen für die Haushaltsführung in Russland. Die Debatten in der Duma beim derzeitigen Haushalt waren enorm und dennoch muss man jeden dritten(!) Rubel des Staates 2025 in die Militärwirtschaft stecken. Dies wird zu noch größeren Schäden (s.u.) in der Wirtschaft führen.

2 Das ganze führt bereits in der Vergangenheit zu einer massiven Inflation, die die gesamte Gesellschaft in Russland betrifft. Im Graphen sieht man den Vergleich der russischen Inflation (grau) zu Deutschland (Rot) und der Eurozone (Blau). Nachdem wir zu Kriegsbeginn und im Folgejahr den kurzen Peak mit einem MAximum von 8% kämpft die russische Wirtschaft und Gesellschaft durchgängig (mit einem kurzen Cooldown für zwei Monate) mit einer enorm hohen Inflation.
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3. LEitzins
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Auf der anderen Seite führt die Inflation natürlich zu einer Reaktion der russischen Zentralbank. Der Leitzins beträgt mittlerweile mehr als 18% und würgt damit die Realwirtschaft außerhalb der Kriegsproduktion ab. Noch höher kann und will die russische Zentralbank nicht gehen, da sie damit die lokale Wirtschaft außerhalb der Kriegsproduktion noch mehr schädigen würde, aber anderseits schafft sie es damit nicht die Inflation so erfolgreich zu justieren wie die EZB.


Insgesamt ist die Lage in der russischen Wirtschaft außerhalb der künstlichen Kriegsproduktion sehr ernüchternd und für das Volk enorm belastend. Die russische Regierung muss im kommenden Jahr mittlerweile 40% ihres Staatsbudgets für Militär und Sicherheit ausgeben, was zu einem für ein Schwellenland nicht guten Wirtschaftswachstum dank der starken Militärproduktion von 3.5% führt. Gleichzeitig gibt es eine Inflation, die nicht von der Zentralbank kontrolliert werden kann, die um ein Vielfaches höher ist als in der Eurozone, die mittlerweile ihre Zielinflation erreicht hat, und würgt gleichzeitig die heimische Nicht-Kriegswirtschaft durch die LEitzinsen ab.
Die Sanktionen wirken also so, wie es erwartet wurde. Populisten und Schaumschläger der Politik versuchen die Debatte natürlich dahingegen politisch zu lenken, dass sie nicht wirken, missachten dabei aber die vielen Details und Kennzahlen, die sie wiederlegen. Es war von Anfang an klar und auch so kommuniziert, sowohl von Ökonomen als auch von den Politikern, die die Maßnahmen implementierten, dass der Effekt kein instantaner sein wird, der die russische Wirtschaft in Wochen zerbrechen lässt, sondern etwas, was man langfristig über Jahre und Jahrzehnte merken wird.


[1] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-haushalt-100.html
 
Ein kurzer Rückblick auf die Sanktionen der RU gegen Russland:

Es gab bisher 17 Sanktionspakete, beginnend am 23. Februar 2022. Das 18. Paket steht vor der Verabschiedung.

Was hat es nun aber gebracht? Der Rubel hat sich trotz der Sanktionen stabilisiert, Russland hat eine Handelsumlenkung Richtung Asien vollzogen. Und das Wirtschaftswachstum liegt für 2023 und 2024 bei jeweils über 3,5% und somit deutlich höher als der Durchschnitt der EU-Staaten.

Für uns in Europa führte es zu steigenden Energiepreisen und einer damit einhergehenden Industriebelastung.

Die Sanktionen treffen Russland natürlich - aber nicht entscheidend. Sie wirken höchstens mittel- bis langfristig, nicht als „Sofort-Stopp“. Der russische Staat pumpt aktuell enorm Geld in die Rüstungs- und Bauwirtschaft, was kurzfristig Wachstum erzeugt – allerdings ist dies auf einem wenig nachhaltigen Fundament.

Was ist eure Meinung dazu? Unabhängig davon, dass der Westen mit den Sanktionen Zeichen setzen musste, wie wird sich die Lage in den nächsten Jahren entwickeln?

Diese Diskussion hat auch gefühlt einen jährlichen Wiederholungsrythmus. Mit den immer gleichen Fehlbehsuptungen und den immer gleichen Richtigstellungen.

Die Sanktionen hatten nie das Ziel, den Krieg sofort zu beenden und/oder Russland zur Aufgabe zu zwingen. Das haben auch Fachleute nie behauptet, da Sanktionen zu sowas gar nicht in der Lage sind.
Richtig ist aber auch, das dies auch von Politikern immer wieder so dargestellt wurde.

Die Sanktionen haben aber nachweisbar den russischen militärischen Operationsraum im Ukraine Krieg stark eingeschränkt. Und sie haben den ökonomischen Spielraum extrem eingeschränkt und Russland nicht nur hunderte Mrd gekostet sondern auch Möglichkeiten der Rekapitalisierung genommen.

Die Aussage, die Sanktionen hätten uns mehr geschadet als Russland ist regelrecht absurd.
Sie haben Russland und ein Vielfaches mehr geschadet als dem Westen.

Und ja, Sanktionen haben immer einen langfristigen Ereignishorizont.
 
Das sind alle Kriege. Aber solange es Menschen gibt die andere Unterdrücken wollen oder Land einnehmen wollen wird es das geben
 
Gibt nur nicht viele Kriege wo Kinder entführt werden und sie indoktriniert werden. Eigentlich war das früher ein Nazi Ding.

Es werden auf dem Planeten mehr Kriege geführt als uns meistens bewusst ist und das mit diesen Kinderentführungen passiert leider ebenfalls viel zu oft.
 
Die Wirkung der Sanktionen kann man gut an den Kennzahlen der russischen Wirtschaft ablesen.
Was dabei stets zu beachten ist, dass in Russland zwei konkurrierende Effekte gleichzeitig ablaufen, die man sauber trennen muss und man nicht auf eine bloße Betrachtung des GDP-Wachstums reduzieren kann:
Auf der einen Seite hat man die reguläre Wirtschaftsleistung, die langfristig die Nationen tragen muss, und auf der anderen Seite die künstliche Kriegswirtschaft, die durch den Staat getragen wird. So klingen 3.5% Wachstum zunächst okayish für ein Schwellenland(man muss ja beachten, dass sie keine Industrie- oder Post-Industrienation sind, wo der Wirtschaftswachstum auf einem bedeutend höheren Niveau naturbedingt kleiner ausfällt), wird aber größtenteils nur durch Überhitzung getragen:

1. Militärstaatsausgaben:
OLIotBU.png

Die russische Regierung ist derzeit gezwungen enorme Mittel in die Militärausgaben zu stecken. Im vergangen Jahr waren es etwas mehr als 15%, im kommenden werden es etwa 40% [1] sein. Deutschland ist durch seine Erhöhungen nun von langjährigen 2.5% auf etwas über 3% in 2023 gestiegen und allein diese Steigerung um 0.5%-Punkte war eine enorme Kraftanstrengung in der Gesellschaft, entsprechend sind die Implikationen für die Haushaltsführung in Russland. Die Debatten in der Duma beim derzeitigen Haushalt waren enorm und dennoch muss man jeden dritten(!) Rubel des Staates 2025 in die Militärwirtschaft stecken. Dies wird zu noch größeren Schäden (s.u.) in der Wirtschaft führen.

2 Das ganze führt bereits in der Vergangenheit zu einer massiven Inflation, die die gesamte Gesellschaft in Russland betrifft. Im Graphen sieht man den Vergleich der russischen Inflation (grau) zu Deutschland (Rot) und der Eurozone (Blau). Nachdem wir zu Kriegsbeginn und im Folgejahr den kurzen Peak mit einem MAximum von 8% kämpft die russische Wirtschaft und Gesellschaft durchgängig (mit einem kurzen Cooldown für zwei Monate) mit einer enorm hohen Inflation.
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3. LEitzins
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Auf der anderen Seite führt die Inflation natürlich zu einer Reaktion der russischen Zentralbank. Der Leitzins beträgt mittlerweile mehr als 18% und würgt damit die Realwirtschaft außerhalb der Kriegsproduktion ab. Noch höher kann und will die russische Zentralbank nicht gehen, da sie damit die lokale Wirtschaft außerhalb der Kriegsproduktion noch mehr schädigen würde, aber anderseits schafft sie es damit nicht die Inflation so erfolgreich zu justieren wie die EZB.


Insgesamt ist die Lage in der russischen Wirtschaft außerhalb der künstlichen Kriegsproduktion sehr ernüchternd und für das Volk enorm belastend. Die russische Regierung muss im kommenden Jahr mittlerweile 40% ihres Staatsbudgets für Militär und Sicherheit ausgeben, was zu einem für ein Schwellenland nicht guten Wirtschaftswachstum dank der starken Militärproduktion von 3.5% führt. Gleichzeitig gibt es eine Inflation, die nicht von der Zentralbank kontrolliert werden kann, die um ein Vielfaches höher ist als in der Eurozone, die mittlerweile ihre Zielinflation erreicht hat, und würgt gleichzeitig die heimische Nicht-Kriegswirtschaft durch die LEitzinsen ab.
Die Sanktionen wirken also so, wie es erwartet wurde. Populisten und Schaumschläger der Politik versuchen die Debatte natürlich dahingegen politisch zu lenken, dass sie nicht wirken, missachten dabei aber die vielen Details und Kennzahlen, die sie wiederlegen. Es war von Anfang an klar und auch so kommuniziert, sowohl von Ökonomen als auch von den Politikern, die die Maßnahmen implementierten, dass der Effekt kein instantaner sein wird, der die russische Wirtschaft in Wochen zerbrechen lässt, sondern etwas, was man langfristig über Jahre und Jahrzehnte merken wird.


[1] https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-haushalt-100.html
tl;dr: Russlands Wirtschaftsminister warnt, dass Russland am Rande einer Rezession sei; Staatsfonds neigen sich dem Ende zu laut russischer Zentralbank; russische Wirtschaftsinstitute stellen fest, dass die meisten zivilen Sektoren bereits in einer Rezession seien; Einnahmen aus Rohstoffindustrie sind zusammengebrochen


Trotz der massiven Investionen aus dem Staatshaushalt, warnt Russlands Wirtscahftsminister Maxim Reschetnikow nun offen davor, dass man am "Rande einer Rezession" steht und warnt vor einem Einbruch der Investitionen.

Aufgrund des sehr hohen Leitzins von 20%, "könnten die Investionen im dritten und viertel Quartal nach Schätzungen des Ministers unter dem Vorjahresniveau liegen."
Interesant ist dabei vor allem, dass die Zentralbankchefin Elvira Nabiullina offen ausspricht, dass die Kriegsfond sich deutlich leeren:

Zentralbankchefin Elvira Nabiullina wehrte sich gegen die Vorwürfe einer falschen Geldpolitik, prognostizierte aber ebenfalls Schwierigkeiten. Russlands Wirtschaft sei zwei Jahre lang trotz der Sanktionen durch Programme zur Importverdrängung gewachsen - dank Geldern aus dem Wohlstandsfonds und bestehenden Kapitalreserven des Bankensystems.

"Wir müssen verstehen, dass viele dieser Ressourcen tatsächlich aufgebraucht sind, und wir müssen über ein neues Wachstumsmodell nachdenken", sagte sie.
Selbst regierungsnahe Wirtschaftsinstiute geben diese Woche bekannt, dass "die meisten zivilen Sektoren sich in einer Rezession [befänden], und es gebe keine Anzeichen dafür, wie das Wirtschaftswachstum wieder angekurbelt werden könne. Es [scheine so], als stagniere die Wirtschaft".

Darüberhinaus ist insbesondere die Rohstoffindustrie [betroffen]. Gazprom, lange Zeit wichtigste Geldquelle für den russischen Haushalt, hat 2024 einen Milliardenverlust erlitten - erstmals nach einem Vierteljahrhundert mit Gewinnen. Der Konzern droht 2025 noch tiefer in die roten Zahlen abzurutschen. Hier machen sich der Wegfall des europäischen Marktes und sinkende Gaspreise bemerkbar.
 
Zuletzt bearbeitet:

Komisch. Ich dachte immer man könne mit Putin verhandeln. Was sagen der Timo und die Sarah denn dazu?

Zitat aus dem Artikel:

„Wohin ein russischer Soldat seinen Fuß setzt, das gehört uns“, fügte Putin hinzu.

Eigentlich sollte mittlerweile Jeder mitbekommen haben, wie der Massenmörder tickt; aber bei einem gewissen Teil der Bevölkerung ist es leider hoffnungslos. Die würden noch lachend mit Russland Fähnchen ins MG Feuer der Russen laufen, wenn Ostdeutschland zurück in Putins Reich geholt wird.
 

Komisch. Ich dachte immer man könne mit Putin verhandeln. Was sagen der Timo und die Sarah denn dazu?

Zitat aus dem Artikel:

„Wohin ein russischer Soldat seinen Fuß setzt, das gehört uns“, fügte Putin hinzu.

Eigentlich sollte mittlerweile Jeder mitbekommen haben, wie der Massenmörder tickt; aber bei einem gewissen Teil der Bevölkerung ist es leider hoffnungslos. Die würden noch lachend mit Russland Fähnchen ins MG Feuer der Russen laufen, wenn Ostdeutschland zurück in Putins Reich geholt wird.
Dachte Putin will Frieden?
 
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