Also bei Autoindustrie kann man auch übertreiben...da wurden nicht nur Stellen abgebaut, weil man Trends verschlafen hat, sondern weil der Trend sich sowieso gegen die Autoindustrie stellt und davon ist nicht nur D betroffen und das kostete die Arbeitsplätze eher. Und auch Abseits der generell sinkenden Absatzzahlen, wenn man es auf den höheren Konkurrenzdruck schiebt: der entstand ja nicht nur durch neue Technologien alleine (wodurch auch absolut nicht nur Deutschlands Autoindustrie betroffen war), sondern auch durch Bewegungen, die eher gegen das Klima arbeiten - man ist ja auch nicht aus Spaß an der Freude immer mehr nach Osteuropa gerückt. Nicht simplifizieren was da alles die letzten Jahrzehnte passiert ist, nur weil es gerade dem Argument gut tut.
Und natürlich stimmt es auch, dass nicht nur die Grünen etwas für das Klima tun wollen - da bewegen sich ja selbst die Konservativen Parteien in Europa mittlerweile sogar recht rasant in manchen Ländern. Da muss man sicherlich auch festhalten, dass hier einige sehr progressive Parteien es den Grünen auch zu leicht machen, sich so stark in den Köpfen der Menschen als einzige wählbare Möglichkeit für Klimabewusste-Wähler zu platzieren. Das ist ja nicht so.
Da sehe ich allein nur über simple Wahlkampfstrategien/PR viel Potential nach oben bei einigen...will da dem Wähler auch keinen Vorwurf machen (wobei...bissl lässt man sich ja schon auch verarschen oder verarscht sich selbst, wenn man die Wahlprogramme gar nicht kennt, aber trotzdem ganz stolz auf sein Wahlrecht ist und leidenschaftlich diskutiert), aber werden sicherlich bei dieser Wahl wieder einige Grün wählen, die bei einer anderen Partei eigentlich besser aufgehoben wären....gilt natürlich genauso für andere Parteien und andere Punkte.
Und - und das passiert ja eh in jeder Nation bei so einem aktuellen Thema - natürlich ist es auch Quatsch immer wieder so zu tun, als wäre D in jedem Punkt hoffnungslos verloren und hätte alles verschlafen. D ist jetzt schon in einigen Punkten sehr weit und du wirst exakt keine einzige größere Nation finden, die in jedem Punkt bereits meilenweit entfernt ist...da muss man die Füße auch mal still halten.
Das heißt jetzt aber nicht, dass man nicht Grün wählen soll...die haben ja natürlich in vielen Punkten radikale Ideen für die man auch sein kann. Es klingt nur manchmal bei einigen so, als wären das die einzigen, die überhaupt für was einstehen und das ist dann entweder wieder dieses binäre Schwarz/Weiß denken in Extremen alleine oder sehr oberflächlich gedacht - wahrscheinlich beides.
Und gerade als Österreicher hoffe ich auch mal ganz stark, dass nicht nur Grüne Parteien alleine in der Lage sein werden den Klimawandel zumindest zu bremsen....das hoffe ich wirklich. Ich würde bei euch wohl Rot wählen (muss Gott sei Dank nicht...ihr seid ja wenn man ehrlich ist bei Spitzenkandidaten und dem Profil der Parteien zur Zeit ähnlich beschissen dran wie wir...so ein bissl ist ja alles kacke zur Zeit, das muss man denke ich auch mal sagen dürfen), was aber zugegeben auch daran liegt, dass man als Österreicher aktuell erfährt, dass Grüne Moral allein und ein guter Wahlkampf dann einen Furz bedeutet wenn man mitregiert. Unsere haben sich ja richtig schön gebückt und im wahrsten Sinne die Seele dem kurzen Teufel verkauft.
Ich selbst tendiere ja deswegen auch immer mehr zum strategischen Wählen (natürlich nur unter den für mich wählbaren Parteien, die auch nicht mehr werden in letzter Zeit), auch wenn man natürlich eigentlich dem Wahlprogramm folgen sollte...aber vor allem durch unsere Koalitionssysteme geht die Nummer mit dem Wahlprogramm alleine ja nicht immer bei uns auf. Eigentlich sogar sehr selten. Strategisch geht natürlich auch nicht immer auf - den Kurzen bei uns zu verhindern, war ja so oder so ein quasi unmögliches unterfangen zuletzt - ich hab's versucht
