Beispiele hatte ich bereits aufgezählt.
Wenn man tatsächlich eine echte Diskussion führen will, dann sollte man zunächst überhaupt definieren, was eine "Spielkonsole" eigentlich ist.
Mein Vorschlag: Eine Spielekonsole ist ein dediziertes und standardisiertes Gerät zum Abspielen von Spielen.
Dediziert heißt: Das Abspielen von Spielen ist sein Primärzweck, es kann aber auch andere Nebenfunktionen haben (z.B. Abspielen von Audio-CDs oder Film-DVDs/-BRs, Videostreaming usw.). Standardisiert heißt: Die Hardware eines Gerätes ist im Wesentlichen unveränderlich, RAM-Erweiterungen u.Ä. ("Expansion-Packs") ausgenommen.
(Es lässt sich natürlich vortrefflich darüber streiten, wo man die Grenzen zieht.)
Ich halte Spielekonsolen nicht für ein Auslaufmodell. Wieso?
Der gleiche Grund, wieso es heute auch noch Kameras gibt, obwohl jeder ein Smartphone hat. Spezialisierung ermöglicht eine höhere Produktqualität.
Spielekonsolen bieten für ihr Geld einfach ein besseres Spielerlebnis als Alleskönner, seien es Steammachines, Mobiltelefone oder PCs. Steammachines mit vergleichbarer Performance sind deutlich teurer und es fehlt an zugkräftigen Exklusiv-Titeln, die sich auch gut auf Steammachines spielen ließen. Smartphones, obwohl selbst deutlich teurer, bieten deutlich simplere und technisch schwächere Titel, zumal die Eingabemöglichkeiten beschränkt sind. Keine Alternative für FIFA- oder CoD-Spieler. Gaming-PCs wiederum bieten sogar komplexere und technisch anspruchsvollere Spiele, sind jedoch A) teurer und B) weniger benutzerfreundlich. Ein besseres Spielerlebnis auf dem PC als auf der Konsole setzt eine höhere Investition an Geld und Zeit voraus. Auf Office-PCs trifft das Gleiche wie auf Smartphones zu.
Die einzige wirkliche, potenzielle Konkurrenz, die ich für Spielkonsolen sehe, sind Streaming-Dienste. Noch allerdings sind sie aufgrund hoher Latenzen keine wirkliche Alternative. Und sofern der Netzausbau nicht deutlich voranschreitet und überall regionale Serverfarmen aus dem Boden sprießen, wird es noch sehr lange dauern, bis sie eine Alternative werden können. Bis dahin werden Konsolen für Videospiele die Nr. 1 bleiben, wenn auch vielleicht aufgrund der Abwanderung der weniger Videospiel-affinen Käuferschichten (singende Singstar-Tanten und WiiSports-bowlende Großmütter) zu Browser- oder Smartphone-Spielen nicht mehr ganz so stark wie in der letzten Konsolengeneration. Auch kann es sein, dass der Produktzyklus der Konsolen wieder etwas kürzer wird. Ich glaube nicht, dass wir acht Jahre auf den XO-Nachfolger (also bis Ende 2021) warten werden müssen.