Solche unreflektierten Aussagen verdeutlichen einmal mehr wie dringend Aufklärung auch an Schulen notwendig ist. "Die homosexuelle Lebensweise" gibt's genauso wenig wie "die heterosexuelle Lebensweise", und eine homosexuelle Orientierung ist nicht schädlich. Im Gegensatz zur Ernährung sucht man sich seine sexuelle Orientierung auch nicht aus, weshalb Pro-/Contra Argumentationen hier auch nicht zielführend sind.
Ich lasse mir von dir weder implizit, noch explizit vorwerfen, ich sei in diesem Bereich nicht aufgeklärt oder welche Steigerungen man da auch immer reinphantasieren kann. Ich bitte dich, in Zukunft beim Thema zu bleiben und auf die Aussagen und die Fragestellung zu achten. Für dich wiederhole ich mein Problem bei dem Ganzen (das war der Gesamtkontext zu Harlocks Post):
Warum bleibt hier ein Posting unkommentiert stehen, in dem behauptet wird, die vegetarisch/vegane Lebenseinstellung sei "erwiesenermaßen"(!) schädlich und solle deswegen nicht im Unterricht gleichbereichtigt (im Stile des Bildungsplanes 2015) behandelt werden? Seine Aussage war unreflektiert und ich habe exakt sein Argument auf eine andere Minderheit angewandt (wo es genauso "erwiesen" ist), damit er und andere sehen können, welche Vorbehalte andere Menschen eventuell gegen eine Unterrichtseinbindung von Homosexualität haben könnten. Es ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung, sich in einem Bereich von außen als tolerant hinzustellen, weil es gerade ein aktuelles Thema ist, und in einem anderen, gleichwertigen, Bereich komplett das Gegenteil auszuleben. Das ist doppelgesichtig ohne Ende. Genauso wie Tierschützer, die sich jeden Tag einen Chickenburger bei McDonalds gönnen.
Vielleicht kannst du ja an seiner statt antworten?
Zum zweiten Teil: Seine Orientierung sucht man sich nicht aus, nein. Aber die Orientierung wird auch nicht zum Unterrichtsinhalt gemacht. Dass es eine solche Orientierung gibt, wird schon heute an der Schule thematisiert. Was soll also geändert werden?
Ich schätze (und der Bildungsplan ist sehr vage gehalten, was eben für Skepsis sorgen kann), dass das
Ausleben dieser Orientierung thematisiert werden wird. Und spätestens beim Ausleben hat man die Wahl. Ich kann meine Orientierung ausleben, wie es mir beliebt, sollte dabei aber noch immer die gesellschaftlichen Konventionen mit bedenken. Wenn ich mitten in der Stadt anfange, mit jemandem zu schlafen, werde ich auch fortgeführt von der Polizei, ungeachtet meiner "akzeptierten" sexuellen Orientierung oder nicht.
Aber wo sind hier die Grenzen? Werden Praktiken thematisiert? Probleme? Die Geschichte der homosexuellen Bewegung? Was wird an der Schule denn konkret gemacht werden?
Solange man das nicht weiß, bin ich vorsichtig mit dem Ganzen. Denn es sind nicht die Lehrer, die das plötzlich umsetzen. Es ist plötzlich die Universität, die neue Strömungen produziert und so wie die Lehrer diesbezüglich gebildet werden, wird der Unterricht in den nächsten 5-10 Jahren aussehen. Ich will wissen, welche Autoren dahinter stehen, welche Vorbildung sie haben und welche Meinungen sie auch sonst zu anderen Themen vertreten. Ein aufgeklärter Mensch geht eben nur ganz oder gar nicht.
Was die Unterrichtsinhalte angeht, wird es doch auch bestimmt für dich Grenzen geben, oder? Welche sind es denn, deiner Meinung nach?
@Naru:
Ich hatte wohl Glück, weil ich im Religionsunterricht nicht den bayerischen Stereotyp ausleben musste... afaik hing bei uns auch kein Kreuz? Andere Religionen wurden oftmals mit eingebracht und thematisiert, es war schon eher Ethik-Unterricht bei meiner Lehrerin, wofür ich dankbar bin. Aber jetzt, wo du es sagst:
Auf welchen Studien basiert denn überhaupt der Bildungsplan? Welche Probleme wurden denn erschlossen beim jetzigen Unterricht? Welche Zahlen gibt es im Bezug auf den Umgang mit diesem Thema im Unterricht? Hat ja vielleicht jemand eine Antwort...?