Also halten wir fest:
- Egal wie gut man Standards trainiert, ist trotzdem Glück
- Egal ob Bayern auch nur in die Nähe des Realtors gekommen ist oder nicht, in den ersten 15 Minuten waren sie "deutlich besser"
- Wenn Bayern Standards kacke verteidigt ist das unglücklich nicht unvermögend
- Real kann kein Aufbauspiel
- Konter sind keine rausgespielten Tore
Man ist Madrid schlecht. Aber passt ja zu den Stimmen vor dem Spiel: "Real das einfachste Los".
:v:
hör auf das ins Lächerliche zu ziehen:
1. Standards sind natürlich oft einfach nur glücksbedingt. Irgendwelche Abpraller die irgendwo landen, irgendwelche Kopfbälle die ungeplant verlängert werden etc.pp. Natürlich kann sowas trainiert werden, dennoch ist es einfach deutlich zufallsbedingter als andere Spielzüge
2. Ich glaube ich rede chinesisch. Ich sage, dass Bayern das Spiel zu Beginn im Griff hatte. Schau dir mal vom Hinspiel die erste Viertelstunde an, da würde kein normaler Mensch sagen, dass Real das bessere Team sei. Die haben hinten drin gestanden, haben teilweise einfachste Zuspiele nicht hinbekommen, hatten kein Mittel gegen Bayerns Pressing. Dann war Bayern aber so dumm in einen klassischen Konter zu laufen, hat hinten durch individuelle Fehler schlecht verteidigt und ab dann wars das. Und gestern lief es ähnlich. Real war definitiv nicht die spielstärkere Mannschaft am Anfang.
3. Ähnlich zu Punkt 1. Ich finde das Verteidigen von Standards ist auch immer sehr zufallsbedingt. Dass Ramos da so angerannt kommt ist schwer zu verteidigen, ebenso die Kopfballverlängerung beim zweiten Tor, die wohl definitiv nicht wirklich so geplant war.
4. Natürlich kann Real prinzipiell Aufbauspiel, aber zu den jeweiligen Zeitpunkten als es 0:0 stand sah das sehr schlecht aus. Wie gesagt: Meistens war der Ball nach zwei Stationen weg.
5. Ist Definitionssache, dennoch sind Kontertore natürlich immer einfacher zu schießen, als Tore die vom eigenen grundsätzlichen Spielaufbau her resultieren. Wobei ich damit nicht sagen will, dass die einen mehr "wert" sind als die anderen.
Das pure Ergebnis sagt doch meistens relativ wenig über die wirkliche Spielstärke aus. Eine Mannschaft, die 4:0 gewinnt war nicht automatisch in allen Belangen besser als die andere, und auch ein knappes Ergebnis von 1:0 kann demonstrieren, dass die andere Mannschaft haushoch überlegen war.
Beim EM-Finale 2008 hat Spanien gegen Deutschland 1:0 gewonnen - allerdings waren die Spanier der deutschen Mannschaft deutlich mehr überlegen als es gestern Real gegenüber Bayern war. Die reinen Ergebnisse sind oftmals nicht zwangsläufig aussagekräftig.
Zu 1. Schüsse im Spiel können genauso Glück sein (Abpraller, Abgefälscht, Pfosten Latte rein). Auf der Kehrseite genauso gut Pech.
Also so what?! Gehört überall dazu. Fertig aus.
Zu 2. Was kann sich Bayern von seiner "Spielstärke" (Dominanz, Ballbesitz...) kaufen, wenn sie keinen Risikopass spielen? Zum Fußball gehört nunmal vertikales Spiel dazu. Wenn man nur quer und nach hinten spielt kann man die Tore auf beiden Seiten des Spielfeldes ja auch abbauen.
Und Bayern schafft es nunmal nicht in 2 Spielen gegen Madrid auch nur einen gefährlichen Ball in die Tiefe zu spielen. Aber sicher, Madrid war echt komplett unfähig.
Zu 3. Dann guck dir die Wiederholung einfach mal genau an. Bayern hat einfach eine sau schlechte Raumordnung bei beiden Gegentoren. Ramos einen einstudierten Laufweg. Zack: so können halt auch Tore fallen.
Aber schade, dass Bayern im Hinspiel bei gefühlt 20 Ecken kein "Glück" hatte.
Zu 4. Wiederum: Was konnte Bayern sich davon kaufen, dass Madrid häufig den Ball im Aufbauspiel einfach weggeschlagen hat?
Nichts! Kein Umschaltspiel, kein Risikopass und somit Ball zur Seite oder nach hinten. Richtig beeindruckend für den Gegner. Vielleicht wollte Madrid auch nicht immer "schön" aufbauen?! Die Verteidigung der Bayern ist einfach in beiden Spiele ohne Ball schwach gewesen. Da brennt bei jedem Tempogegenstoß einfach alles. Das war nicht nur gegen Madrid so, sondern auch gegen Dortmund, Manchester, Bremen.
Bayern schafft es einfach nicht ohne Ballbesitz zu verteidigen. Sobald sie den Ball verlieren, läuft da fast gar nichts zusammen.
Zu 5. Kontertore sind einfacher zu schießen als "Aufbau"tore? Standardtore sind glücklicher als aus dem Spiel herausgespielte Chancen?
Na dann sollten wir doch einfach eine neue Regel einführen.
Standardtor zählt soviel wie 1 Tor (manchmal auch nur 0,5; abhänig vom Glücksanteil)
Kontertore zählen soviel wie 2 Tore.
Herausgespielte Tore zählen soviel wie 3 Tore.
Und für > 75 % Ballbesitz gibt es Bonuspunkte obendrauf.
Was für eine blödsinnige Ansichtweise vom Fußball. Es gibt nunmal nicht nur eine Spielweise. Dass Pep einfach keinen Plan B hat musst du schon deinem Verein zuschreiben und nicht damit versuchen zu erklären, dass Madrid Glück hatte, schlecht im Aufbauspiel und eigentlich "schlechter" gewesen ist.
Schau dir doch mal das letztjährige Halbfinale gegen Barca an.
Bayern spielt vertikalen Fußball, Barca Ballbesitz: Barca verliert.
Gestern dann:
Real spielt vertikalen Fußball, Bayern Ballbesitz: Bayern verliert.
Das heißt jetzt nicht, dass der vertikale Fußball nun zwangsweise schlechter ist. Nur ist es bei weitem kein Zufall, dass in beiden Spielen "Peps System" die Grenzen aufgezeigt bekommen hat.
Und der Schlüssel für den dominanten "Pep Style" ist und war ein Spieler: Messi (in Form)
Hat diesen Bayern? Nein.