Abschließend zum Thema sharen und wie ich das sehe und damit nicht einige glauben, sie wären mich hier im Thread los
Das Sharen, so wie es nach den veröffentlichten offiziellen Statements von MS vorgesehen war ist natürlich nicht gleich zu setzen mit einem uneingeschränktem Sharen. Beim MS System hätte immer nur einer das Game zocken können. Und das ist bei vielen Games schon mal praktisch sehr eingeschränkt möglich.
Dazu gehören Games, die man regelmäßig zockt, vor allem Online. Aber auch Games, mit denen man sich hundert(e) Stunden im SP-Modus beschäftigen kann. Diese Games eignen sich also höchstens dazu, durch das Sharen einen ersten Eindruck zu gewinnen und dienen als Kaufentscheidung. Im Vergleich zu einer Demo hat man das ganze Spiel zum Testen.
Durch diese Art des Sharens wird aber jetzt nicht plötzlich jedes Game nur noch ein Zehntel der Verkaufszahlen aufweisen, wie es hier ja einige zu prognostizieren scheinen. Aus den eben genannten Grund passt das schon mal nicht. Weiterhin muss ja trotzdem irgend jemand das Game kaufen, was man geshared haben möchte.
Und hier kann man schon durch einen grobe Überschlagsrechnung erkennen, dass im Grunde genommen das System sogar zu mehr Verkäufen führen würde. Gleichzeitig hätte aber auch jeder User die Möglichkeit mehr Spiele als bisher mit seinem Budget zocken zu können.
Die Rechnung geht folgendermaßen.
Die Tie-Rate der 360 dürfte wohl um die 10 Games liegen. Also jeder User hat bisher im Schnitt zehn Games gekauft.
Nun nehmen wir an, durch das tolle Sharen kauft sich jeder nur noch die Hälfte.
Das Sharen ist aber auf einen Personenkreis von zehn Leuten jeweils beschränkt.
Jeder dieser Leute kauft also im Schnitt 5 Games, so dass in der Sharinggesellschaft insgesamt 50 Games vorhanden sind. Da einige Games sich wie bereits erklärt nicht zum dauerhaften sharen eignen, liegen diese auch mehrfach vor.
Jeder COD zocker z.B. wird auch seine eigene COD Kopie weiterhin kaufen. Nur als Beispiel
Nehmen wir also an, dass von den 50 Games sich 30 Games voneinander unterscheiden. Das ist nun wirklich keine große Masse aber immer noch um einiges mehr, als derjenige zocken kann, der die Games nicht sharen kann.
Es kommen aber ständig neue Games raus, und die muss ja dann schließlich auch jemand kaufen.
Realistisch betrachtet wird man in so einer Sharinggemeinschaft wohl kaum unter die Tie-Rate der jetzigen Konsolen kommen. Die Rate wird eher größer sein, da man ja auch immer die neuesten Games auch zocken will. Aber man hat andererseits auch durch die Sharinggemeinschaft Zugriff auf eine größere Spielbibliothek wie bisher. So spart sich der ein oder andere auch mal ein Fehlkauf, den er sonst mit Verlust wieder weiterverkauft hätte.
Wir werden wohl nie erfahren, ob das System mit irgendwelchen Einschränkungen behaftet wäre. Meiner Ansicht nach bräuchte es ja keine um troztdem für alle Seiten super zu funktionieren.
Sollte sich dann aber tatsächich herausstellen, und zwar aus erster Hand, dass diese Timedemo-Geschichte war sein sollte, dann kann auch ich nur den Untergang der ONE begrüßen. Denn das wäre die Kundenverarsche hoch zehn und gleichzeitig die bescheuertste Entscheidung in der Konsolengeschichte. Und nur weil MS jetzt zurück rudert, dürfte man das einfach nicht mehr unterstüzen.
Also: Wenn es so gedacht war wie von mir erläutert wäre das System grenzgenial. Wenn es wie nach dem Gerücht ausgesehen hätte einfach unverzeihbar.