Dieses Jahr habe ich bereits zwei MP3-Player gekauft. Da meine Schwester nämlich auch einen brauchte, habe ich den zuerst gekauften einfach ihr geschenkt und mir einen neueren (besseren und noch dazu billigeren

zugelegt).
Beim Kauf bin ich es ähnlich angegangen wie du. Vor allem war mir der Preis wichtig. Weshalb ich mir auch keinen von Apple gekauft habe (ich habe schon genug Geld für mein MacBookPro an Apple bezahlt, welcher meinen Amiga 1200 ablösen soll).
Solche Player, bei welchem man jeden Song einzeln durchschalten muss, gibt es doch eigendlich gar nicht mehr, oder? Man kann doch relativ frei selbst Ordnerstrukturen (am Rechner) anlegen um die MP3's etwas geordneter abzulegen. Ich bin da aber auch nicht so bewandert, da die schon genannten Player auch meine ersten waren (mangels USB an meinem alten Rechner, hatte ich bis vor kurzem sogar noch einen guten alten Walkman und musste gar mit Kassetten hantieren).
Bei meiner Kaufentscheidung war mir folgendes wichtig:
- Preis
Mehr als 60 Euro wollte ich nicht ausgeben
- interner Speicher
weniger als 4 GB interner Flash-Speicher sollte das Ding nicht haben
- externer Speicher mittels micro SD
... da man nie genug Speicher haben kann. Wobei mir leider erst später klar wurde, daß die Unterstützung von micro SDHC noch viel, viel wichtiger ist, da die normalen microSD Karten nur max. 2GB groß sein können. Bei SDHC bzw. eher micro SDHC sind es max. 64 GB (wobei ich solche Karten noch nirgends gesehen habe; das derzeitige Maximum ist wohl 16GB). Aber nicht jeder Player unterstützt SDHC's
- komfortable Bedienung
- Equalizer
Die vorgegebenen Presets sind meist alle Scheiße, am besten wäre einer an dem man auch selbst etwas ändern kann.
Mein erster Player war ein
Teac MP-460 (für ca. 70 Euro gekauft, also ein bischen über meinem selbstgesteckten Limit):
Der war schön flach, natürlich auch billig genug und entsprach die erste Zeit lang auch sonst meinen Anforderungen in Sachen internem (4GB intern) und externem Speicher. Leider (was ich zu spät bemerkte) unterstützt er nur normale microSD Cards, also extern nur max 2 GB, was sich für mich dann später auch als absolut unzureichend herausstellte. Wenn man den Player ausmacht merkt sich das Gerät leider nicht den letzten Song, diesen Komfort habe ich bei dem zweiten Player erst richtig zu schätzen gelernt. Dafür hatte der Teac einen Equalizer, den man auch selbst verändern konnte, definitiv ein Plus wenn man mal etwas mehr Bässe braucht (für mich wichtig, da ich fast nur Metal höre). Die Bedienung war manchmal ein wenig umständlich. Es hatte eine ganze Weile gedauert bis ich den Player blind bedienen konnte. Man kann ihn schließlich nicht jedes mal wenn man an der Lautstärke drehen will oder einen Song vor-/zurückspringen will den Player aus der Tasche hervorkramen.
Einige Features waren für mich aber überflüssig, wie z.B. die Radio-Funktion, da ich ohnehin kein Radio mehr hören möchte (das Medium Radio ist für mich Tod, da eigendlich jeder Sender gleich (nervig) klingt und die selbe flache Musik spielt). Auch das integrierte Tetris Spiel war nicht wirklich sinnvoll. Genausowenig habe ich je die Lyrics-Funktion gebraucht, ich habe noch nicht einmal getestet ob das Ding überhaupt funktioniert. Einige der angepriesenen Features wie die Anzeige der ID3-Tags (inklusive Lyrics Unterstützung) haben nie funktioniert. Der Player zeigte immer nur den Dateinamen, aber nie den Album, Song und Interpreten. Ich habe alles versucht, also auch die ID3-Tags in der denkbar ältesten Version gespeichert - funktioniert hat es trotzdem nie. Die Möglichkeit Videos auf dem Player abzuspielen ist auch nicht wirklich 100%ig sinnvoll. Außerdem verkürzt das die Akkulaufzeit und man muss die Videos mit der mitgelieferten Software erst herunterrechnen (die Videos haben dann außer der erwartbar niedrigen Auflösung auch nur noch 14 fps).
Die Software läuft noch dazu nur mit Window$ (was eigendlich nicht mehr zeitgemäß ist); ich musste also auf dem Mac CrossOver (eine kommerzielle Variante von WINE für die man keine Window$ Installation braucht) verwenden um die Software benutzen zu können. Bei beiden Geräten lag übrigens die gleiche Software zum Umkodieren bei, nur bei dem Teac eben in einer älteren Version (trotzdem laufen auf dem Teac nur Videos, die mit der alten Software umkodiert wurden). Seltsamerweise hat die alte Softwareversion für den Teac das Video nicht nur verkleinert, sondern wahrscheinlich aufgrund der verbauten Technik das Bild auch noch gespiegelt (der Player zeigt es aber richtig an).
Um mal zusammenzufassen:
Teac MP-460 (70 Euro)
+ relativ preiswert
+ angemessen großer interner Speicher: 4GB
+ microSD Speicherkarten werden unterstützt (leider kein microSDHC)
+ sehr flach und leicht
+ gutes Display: 2.0"
+ Dia-Show (JPG), Text-Viewer (bei der gebotenen Bildauflösung allerdings gänzlich sinnfrei) und Videoplayer-Funktion (die allerdings die Akkulaufzeit verkürzt)
+ relativ frei verstellbarer Equalizer, jedoch leider nur wenige Abstufungen innerhalb der Frequenzbereiche
- keine Unterstützung für microSDHC also nur microSD Karten mit max. 2GB verwendbar (und 2GB hat man schnell gefüllt)
- die auf der Packung groß beworbene Anzeige der ID3-Tags (inklusive Lyrics) funktioniert überhaupt nicht
- überflüssige Features wie die Radio-Funktion, die Aufnahme- (bzw. Diktier-) Funktion und das Tetris Spiel
- keine Möglichkeit zum vor dem letzten Auschalten gespielten Song zu springen (falls man den Player mal schnell auschalten musste)
- Tasten bereits nach ca. 1/2 Jahr schon etwas ausgeleiert
- gewöhnungsbedürftige Bedienung
- der interne Speicher hatte sich bereits einmal zerschossen und 2-3 MP3's "vernichtet", ich musste den Speicher also schon einmal neu formatieren
und mein derzeitiger Player (mit dem ich recht zufrieden bin):
Archos 2 (für ca. 50 Euro gekauft)
Hier mache ich es mal etwas kürzer, da dieser nur geringfügig besser ist als der andere, dafür allerdings sogar ein wenig preiswerter war:
+ für die gebotenen Leistung sehr preiswert
+ recht großer interner Speicher: 8GB
+ unterstützt externen Speicher als microSD Karte (bis 2GB) und auch microSDHC (bis max 64GB)
+ akzeptables Display
+ der vor dem letzten Ausschalten gespielte Song kann später wieder schnell angesprungen werden (allerdings nur bei MP3's auf dem internen Speicher)
+ komfortable Benutzerführung, bei der man sogar nach Interpret und Album sortieren kann
+ deutlich mehr Infos zum gespielten Song werden angegeben, z.b. bisherige Laufzeit, Gesamtlänge und sogar Graphic Equalizer (welcher, jedoch nur eine eigendlich entbehrliche Grafikspielerei ist, da das Display zum Energiesparen sowieso nach ein paar Sekunden bereits abgeschaltet wird)
+ nette pseudo 3D Grafikspielereien in den Menüs
+ Dia-Show, Text-Viewer und Video-Player Funktion
- gemessen am alten Player etwas dicker und allgemein ein ganzes Stück klobiger und auch etwas schwerer
- geringfügig kleineres Display (1,8"), allerdings zusätzlich schlechtere Bildqualität (deutlich gröbere Bildpunkte)
- kein Halteband beigefügt, um sich den Player um den Hals zu hängen
- Equalizer bietet nur völlig unnütze Presets (daher steht er bei mir nur auf "normal"), man kann selbst nichts am Klang ändern
- überflüssige Radio- und Aufnahme- (bzw. Diktier-) Funktion
Eine Funktion die ich inzwischen aber mehr als schmerzlich vermisse, ist so etwas wie ein Audio-Ausgang um z.B. den Player, falls nötig, mal schnell an eine Anlage anzustöpseln. Im Laden sah ich zwar einige (teurere) Player die einen Audio-
Eingang (Line-In) hatten (wozu will man mit so einem Player eigendlich überhaupt etwas aufnehmen?), aber ich kann mich nicht erinnern je einen Player mit einer zweiten Klinkenbuchse als Ausgang gesehen zu haben, was ich leider sehr, sehr schade finde.
Ach ja, so etwas wie Treiber braucht man
natürlich nicht. Normalerweise verhalten sich per USB-Kabel angeschlossene MP3-Player wie ganz normale USB-Sticks. Ansonsten hätte ich ja auch Problem am Mac gehabt.