Politische Verdrossenheit - auch in unserer Generation?

Ein kleinerer Ruck geht denke ich aber schon durch die jüngere Generation, besonders seit auf den "Killerspielen" rumgehackt wird (und Lan-Partys aktiv verboten werden) und seitdem bekannt ist dass die Seitensperren auch auf andere Seiten ausgeweitet werden können als es vorgegeben wird. Ich sehe auch (oder denke auch zu sehen) dass die Piratenpartei in dem Punkt ne zentrale Rolle spielt, auch wenn sie von vielen - völlig zurecht - sehr kritisch gesehen wird.

Ja, wenn ich mir so die Meinungen von Freunden und Mitschülern anhöre, von denen auch viele Politikverdrossen sind, die würden am liebsten alle die Piraten oder garnicht wählen.
Letzteres halte ich zwar für nicht besonders unterstützendswert aber ich denke die Piratenpartei ist die Partei der jungen und schlägt im Moment auf viele Nicht-Wahlberechtigte (wie mich) an. In 2-3 Jahren könnten sie sicherlich mit mehr Stimmen rechnen, vorrausgesetzt sie halten sich solange bekannt.

Außerdem, schreib lieber "panem et ludes". Sind direkter die Spiele ;)
 
http://www.sueddeutsche.de/politik/655/479149/text/

Vielleicht hilft dir das ja, dein Vertrauen in das Demokratieverständnis der Politiker zurückzugewinnen. ;)

Aber sowas von xD when the fuck ist man auf die Idee gekommen, dass zu beschließen? Meiner Meinung will sich heut zu Tage niemand für eine Partei interessieren, weil keine eine richtige Agenda hat - die Leute im "Parlament" (:rolleyes: wie gesagt tolles Gesetz) verschieben doch alle wichtigen Sachen, in der Hoffnung, dass sie sich dann von selbst klären. Wir haben scheinbar kaum noch leidenschaftliche Köpfe wie Helmut Schmidt oder Joschka Fischer (um zwei bekanntere zu nennen), die mit idealistischen Gedanken an ihre Arbeit rangegangen sind - wir haben nur noch eine Brühe von einfallslosigkeit und desintresse; kein wunder, dass sie dieses Gesetzt verabschiedet haben... die wissen doch gar nicht mehr, was die im Parlament machen sollen.

Am meisten gefällt es mir, wie sehr die sich beklagen, dass Manager zu viel verdienen - wenn man jedoch die Leistungen in Anbetracht zieht, sinds imo unsere Politiker die zu überbezahlt sind. Wenn man ganz optimistisch ran geht, könnte man hoffen, dass die Situation sich nach Auflösung der Großen Koalition und nach den Neuwahlen sich verbessern können, aber, wie gesagt, mein Vertrauen hält sich in grenzen...

@ Dante & aganim

geht auf jeden Fall wählen - immerhin kann man dadurch verhindern, dass die ganzen extremen Spinner, von der rechten als auch von der linken Seite, Einfluss auf unsere Politik haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Dante & aganim

geht auf jeden Fall wählen - immerhin kann man dadurch verhindern, dass die ganzen extremen Spinner, von der rechten als auch von der linken Seite, Einfluss auf unsere Politik haben.

Agree !
Allerdings hört unser Einflus da schon auf !

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@ Topic :

Ja, ich bin Politikverdrossen !!!
Was für ein Outing.

Ich hab vor laaanger Zeit mal einen Text gebloggt, der dieses Thema imho gut umkreist.
Und um den Vorwurf der Klickgeilheit zu umgehen, zitiere ich mich mal selbst :

Nicken ist ein Standpunkt !


Standpunkte bräuchte man.Viele davon.
Die Welt tritt uns die Tür ein,schmiert sich uns aufs Brötchen und würgt uns die Meinungen aus dem Hals,das es nur so kracht.

Ozonloch und Linke Vergangenheit - Pah,von Vorgestern.
Mühsam zusammengelesenes Hintergrundwissen,halb zusammengesägte Meinungen sind schon von gestern,warten auf ihr Dahinscheiden,und träumen sich zurück zu Zeiten,als Dorffestskandale eine gefühlte Dekade lang reichten,um Bars und Wohnzimmer zu füllen.
Selbst der BILD-gestählte Leser muss heute zweimal überlegen,welcher Kommentar zu welchem Thema wo hinterlegt war.
Zum Herauskramen,denn oftmals wechseln bekanntlich nur Namen und Orte.Die diffizilen Hintergründe sind zu vernachlässigen.

"Alles Schweine" passt eigentlich immer und wird,vorgetragen mit empört wirkender Mine, von Kennern gerne mit einem schweigenden Nicken goutiert.Oder mit einem verräterischen: "Früher war alles besser".
Verräterisch deshalb,weil dieser dahingerotze Satz schon verrät,wie wenig Reflektionswille seitens des Zuhörers da war.
Der hat nämlich auch keine Meinung,weder zu früher noch heute.
Denn wenn immer "früher" alles besser gewesen wäre,hieße das ja vorrausschauend,das es Morgen schlimmer wird als heute.Und das heißt wiederum : So gut wie heute,geht es uns nie mehr.
Wenn es nur immer so einfach wäre.

Ja man bräuchte Standpunkte,und vor allem bräuchte man einen Standpunkt-Filter.
Bald wird es Wahlplakate geben,auf den steht "SPD - Auch nicht schlechter als die Anderen" oder :"CDU - kann man ja mal machen".
Denn von handfesten Standpunkte,oder gar steinharten Differenzen sind die bekannten Parteien schon Lichtjahre entfernt.Lesbische Grundschullehrerinnen mit russischem Akzent und Weltenbummlern mit Schreberärten sind nunmal auch nicht beizukommen,mit Kesselsprüchen und eindimensionalen Weltbildern.

Wirklich ehrliche Politiker,nicht in dem kitschigen,pathetischen Sinne,sondern in dem,das sie es ernst meinen mit ihrem Job, müsste man anmieten können,und bezahlen.Dafür das sie einem das erzählen was man hören will.Ansonsten hätten sie zu schweigen oder im STERN-Ressort:"Was macht eigentlich..:" aufzutauchen.
Wirkliche Parteiprogramme dürften nur einen Satz enthalten,und zwar :"Die einzelnen Parteigremien werden ihr bestes tun,um die üblichen Identiätsfragen grinsend auszusitzen, und ansonsten was das Budget so zulässt".

Hätte Politik noch Standpunkte,hätten wir noch Politik.
So haben wir Lobbisten und Inlandsprodukte.
Und hört mir auf mit dem Grummeln über das "Stammtisch"-Niveau solcher Feststellungen.
Angeekelt vom ständigen "Alles Schweine"-Abnicken,habe ich mich vor langer Zeit in den reißenden Informationsfluß von Medien und Menschen geschmissen,die Soap-haften Politik von Kohl über Schröder bis Merkel verfolgt,und bin wieder herausgekrochen.
Alles nur um festzustellen : Ich kann beruhigt weiternicken !
 
Triffts eigentlich vollkommen auf dem Kopf - zuviele Wörter, zuwenig Aktionen seitens der Politiker.
 
immernoch eine politik verdrossenheit?
du sagst das ja so als wäre das was schlechtes.
ich finds voellig daemlich sich zu sehr mit sollchen idioten zu beschäftigen.
ne zeit lang hab ich mich auch sehr mit politik befasst bzw vorallem mit den Politikern an
und für sich und ich kann nur sagen, das sind keine Leute die mich führen können noch
in irgendeiner weise über mich herrschen sollen lol.
Kommt mal fit, haltet diese "Demokratie" doch nicht noch laenger am leben, ist schon gut das
sich die Menschen immer mehr von der Politik usw abwenden und anfangen ihre eigene Meinung
zu haben und sich nicht mehr kontrollieren und eben beherrschen lassen wollen.
Die Politiker sind auch nichts anderes als die Kirche des Mittelalters, die Römer, die Nazis,
die Könige, nur halt der jetzigen Zeit. Im grunde alles das gleiche nur anders verkleidet.

Ich meine ist euch noch nie aufgefallen wie absurd das ganze ist?
Man sagt man lebt in einem freien land, aber sobald man etwas macht was irgendwelche
leute mal eben so beschlossen haben, wird gewalt ausgeübt.
Selbst nen 6 jaehriges Kind welches z.b. nicht in die Schule will, aus was für einem grund
auch immer, vielleicht hat es noch wichtigeres zutun, wird mit gewalt zur schule gezwungen.
das ist keine freiheit.. da kann man argumentieren soviel man will, freiheit ist nicht
ständige androhung und ausführung von gewalt sobald man etwas tut was nicht regel
konform ist.

Ich möchte mich aber von so Ideologischen Linksextremisten krams distanzieren,
darum geht es mir nicht.
Es geht nicht um Anarchie, anarchie ist immer allgegenwärtig wenn man so will, alles andere
ist eine erfindung von wenigen personen die vorallem nach Macht strebten.
Das war früher so und das ist heute so, nur sind sie vielleicht ein bisschen schlauer
geworden es zu vertuschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es fehlen die Visionen in der Politik. Es wird soviel "Realpolitik" gemacht, dass die Politiker gar nicht mehr merken, wie wenig sich ihre Parteien eigentlich noch unterscheiden. Da führt eine sozialdemokratische Partei die Rente ab 67 ein während die Konservativen die Familien stärken. Und das ruft einige Probleme hervor. Die Grenzen zwischen den Parteien verschwimmen. Grundsätze und Forderungen, gerade die im Wahlprogramm festgehaltenen, werden allzu leichtfertig über Bord geworfen. Die Konsequenz für uns als Wähler ist dann, dass wir keinem Parteiprogramm und keriner Parteilinie mehr wirklich Glauben schenken können. Wenn sich die großen Parteien zu wenig unterscheiden in ihrem Verständnis einer Realpolitik, dann bedeutet das für die Wähler, dass ihre Wahl nur marginal Einfluss auf die künftige Politik haben wird.

Und das ist nicht im Sinne der Demokratie. denn der Grundgedanke ist doch, dass die Wähler durch die Wahl einer Partei zeigen, welche Form von Politik sie sich für die kommenden Jahre wünschen, wo ihre Interessen liegen.

Eine Partei sollte sich also nicht zu sehr als fürsorgliche Bürger-Mutter verstehen. Sonst schadet sie mittelfristig der Demokratie. Richtig übel wird es aber in den Bereichen, in denen sich die Lobbies einschalten. Daraus resultiert dann leider allzuschnell, dass sich die Parteien nur noch dort als Bürgermütter verstehen, wo der Bürger schon gut genug auf sich selbst aufpassen kann.

Und diese Personifikation möchte ich gerne weiterführen. Denn wenn man eine Mutter hat, so trägt diese Verantwortung für ihren Schützling. Eine nachlässige Mutter lässt ihren Schützling verkommen und schutzlos. Aber eine Mutter, die glaubt, stets auf genau den Schützling aufpassen zu müssen; zu bestimmen, was gut und was böse ist, was gesehen werden darf und was nicht;... blockiert den Schützling in der furchtlosen Selbstentfaltung, dem Aufbau von Kreativität und Ideenreichtum; denn ncihts ist so schädlich für den intelligenten Geist wie die Angst selbst vor kleinsten Fehlern und die ständige Kontrolle von oben.
 
naja es geht, so radikal wie etwa die Kriche im Mittelalter (oder in den Vereinigten Staaten xD) oder den Nazis sind sie nicht - es sind zwar viele nutzlose, überbezahlte Idioten durunter, aber solange die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen, wegen lächerlichen Sachen, sind wir - das "Volk" - immernoch besser dran, als wenn irgendwelche Extremisten das Land regieren würden.

Das Problem an unserer Politik ist eher, dass wir kaum voran kommen, schwarze Schafe für alles suchen und es sowohl an Mut als auch an Vision fehlt. Würden wenigstens ein paar Leute so sehr an positive Veränderungen im Lande hängen, wie die Top-CEOs an ihren Konzernen, dann würden einige Sachen anders aussehen. Meine Theorie ist das Politiker neidisch auf die Manager-Gehälter sind, weshalb die ständig drauf rumhacken, anstatt sich endlich um ihre Probleme zu kümmern...
 
Ich interessiere mich sehr für Politik und rede mit einigen Schulkollegen ständig darüber, beteilige mich hier aber nicht so oft an politischen Diskussionen, weil ich CW von meinen Beobachtungen her ehrlich gesagt nicht als die richtige Plattform dafür einschätze. Ist nicht böse gemeint, aber der Tonfall lässt manchmal doch zu wünschen übrig. ^^;

Klar, es ist schlimm zu sehen, wie gleichgültig die Menschen (und das ist generationenübergreifend) gegenüber der Politik geworden sind, dabei ist es so ziemlich das Wichtigste. Auch glaube ich, dass die meisten Bürger viel zu verblendet sind und die Lage der Nation besser einschätzen als sie wirklich ist. Kaum jemand erkennt, dass der neoliberale Weg uns direkt ins Verderben führt.

Dennoch gibt es meiner Meinung nach in einer der großen fünf Parteien durchaus noch jede Menge Idealisten, denen das Wohl der Menschen noch am Herzen liegt. Leider wird genau diese Partei immerzu mit Vorurteilen diffarmiert. Schade, dass die meisten Menschen nicht in der Lage sind, die Partei zu wählen, die ihre Standpunkte auch tatsächlich vertritt.
 
Dir fällt etwas auf, womit die Politiker seit je her arbeiten! Die Dummheit und Ignoranz der Menschen.

Werft dem pöbel sinnloses Zeug wie Talkshows, Next Top Models oder den nächsten Uri Geller vor und das Volk wird es euch danken, indem es eure Fehler übersieht und nicht merkt wie es missbraucht wird :D

Tja so ist das nunmal, ich habe mich damit abgefunden, solltest du auch, aber gut dass mich Deutschland nichts angeht, hier ist es auch schon schlimm genug ;)
http://www.corrodedreality.org/2009-05-Amusing-Ourselves-to-Death.png

Hatte ich noch gebookmarkt, passt irgendwie.
 
  • Lob
Reaktionen: MoX
minderheitenfreundliches mehrheitswahlrecht und schon kann man die parteien wieder extrem differenzieren ;-)
 
coke sagt: Die einen sind verdrossen, die anderen wissen, dass sie machtlos sind. Ich gehöre zu letzteren...
 
dafür hält man sich paar idioten von der macht weg.
sorry alleine das ahmadine wegen der vielen nichtwähler 05 gewählt wurde hat mir gezeigt, dass weiss wählen immer die bessere alternative ist. ich will keine führer mehr.
 
dafür hält man sich paar idioten von der macht weg.
sorry alleine das ahmadine wegen der vielen nichtwähler 05 gewählt wurde hat mir gezeigt, dass weiss wählen immer die bessere alternative ist. ich will keine führer mehr.

Es wird doch kein Unterschied zwischen ungültigen und nicht abgegebenen Stimmen gemacht. Der Sieger wird doch nur aufgrund der gültigen abgegebenen Stimmen ermittelt..
 
Dieses Comic ist so genial :D
Naja, wobei ich die Aussage „Huxley statt Orwell“ für ein bisschen übertrieben halte. Es geht ja auch ein bisschen von beiden.

Dass die aktuelle Gesellschaft eher in Richtung Huxleyscher Dystopie tendiert und das in Teilen sogar gut findet (aber anders funktioniert diese Dystopie auch nicht), zeigt das Comic ja ganz gut.
Aber dennoch findet man ja Tendenzen, die in Orwellsche Überwachungsphantasien deuten.

Der gute Staatsmann, denke ich, bedient sich beiderlei: Man kann schließlich nicht garantieren, dass jeder diesem Amüsierwahn verfällt, und wenn der Rest dann tun und lassen kann, was er will (in normalen rechtsstaatlichen Rahmenbedingungen), ist das für den Staat doch potenziell gefährlich. Wenn es aber dann gelingt, diese Minderheit möglichst mundtot zu machen und zu verfolgen, hat man eine gute Kontrolle über die Menschen. Den Orwell braucht man sozusagen für die Leute, die Huxley nicht verfallen.

Wer Fahrenheit 451 kennt, findet mMn so eine Art Mischung dieser beiden Dystopien: Zum einen die auf Amüsement ausgelegte Gesellschaft, zum anderen aber Verfolgen derer, die sich nicht daran halten. (Zumal, streng genommen, es ein Stück weit staatliche Repression auch in Brave New World gibt)
 
und das ergebnis dieser welt sind dann frustrierte gewalt-bewegungen ala clockwork orange....wo wir die kontrolle auch gleich nochma per therapie nachliefern ;-) wofür kontrolle...psychische eingrenzung ;-)

damit hätten wir die 4 besten vertreter des genres ja versammelt :blushed:

btw...orwell > burgess > huxley > bradbury...aber ales nur imo *g
 
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