Glaubst du der Anspruch so eines Physik-LKs sei in irgendeiner Weise mit dem Anspruch eines Geschichtsstudiums zu vergleichen? Nein? Dann ist die logische Folge, dass es tatsächlich auf den Lehrer ankommt. Geschichte ist kein Laberfach, auch wenn es oft so behandelt wird. Es ist tatsächlich vielleicht das klassischte Lernfach überhaupt. Typisches Lesefach, erfordert also überdurchschnittlich viel Selbstdisziplin. Ist sicher auch von Schule zu Schule unterschiedlich.
Bei uns war Lehrerbedingt z.B. Chemie das LK-Fach vieler, die einfach nur ne gute Note wollten. Ich weiß von einigen bekannten aber, dass ein Chemie-Studium widerum ne ganz andere Kanonengröße ist.
Zunächst müssen wir bei dem Vergleich von Studium und LK beachten, dass die Ziele völlig andere sind. Beim Studium gehts es um die "Meisterschaft" eines Fachgebiets, im LK um den Aufbau eines soliden Grundwissens/-verständnis. Daher ist es natürlich eine logische Folge, dass das Niveau auch abhängt von der Intention, die verfolgt wird. Diese unterscheidet sich klar auch von Lehrer zu Lehrer, allerdings bleibt der Vergleich mit dem Studium dann doch etwas übertrieben. Zu beachten ist zwischen den Naturwissenschaften und Gesellschaftsfächern, dass der Unterschied im Niveau in den verschiedenen nötigen Denkweisen zu sehen ist. Die Naturwissenschaften werden sehr schnell extrem abstrakt, berufen sich quasi immer auf die Mathematik. In Gesellschaftsfächern dagegen ist Quellenarbeit sehr wichtig und die Interpretation und Zusammenfügung von subjektiven Aussagen zeitgenössiger "Autoren". Da das Abstrakte allerdings im Allgemeinen als komplizierter, "denkferner" angesehen wird, sehe ich unter anderem hierin den höheren Anspruch des naturwissenschaftlichen LKs begründet.
@Belphegor666: Harter Vergleich, aber nicht ganz falsch. Mündliche Noten sind tatsächlich oft einfach Waffen des Lehrer zur Unterstützung seiner Subjektivität. Ich habe auch eine Lehrerin in einem Nebenfach (gehabt), die konsequent Mädchen bessere Noten als Jungen gegeben hat und auch immer wieder Argumente wie den "bösen, pubertären Halbstarken" gebracht hat.
@seienchin: Da hast du denke ich Recht. Ich würde mich in manchen Fächern auch als Streber bezeichnen. Allerdings ist ein Streber nur selten dasselbe wie ein Schleimer. Ein echter Streber sieht den Lehrer, zumindest fachlich gesehen, als einen Weg sein Wissen zu erweitern und konkretisieren, während der Schleimer, fachlich gesehen, den Lehrer als einen Weg bessere Noten zu erhalten sieht.
Und das Suchen nach Wissen und Erkenntnis ist oft sehr frustrierend und anstrengend und ebenso auch zeitaufwendig. Wenn man also etwas erreicht hat, möchte man natürlich schon einfach eine gewisse Anerkennung, einfach um wirklich zu merken, dass man etwas erreicht hat und dass man nciht einsam, ignoriert von anderen, auf der Welt ist. Und natürlich will man wissen, dass man mit seinen Folegrungen auch wirklich richtig liegt und nicht irgendeinen dummen Fehler gemacht hat.