Und waren Rainbow und Reginleiv in Japan so ein durchschlagender Erfolg, dass sich ihre Produktion gelohnt hat?
Als ob die Titel in Japan wirtschaftlich so viel sinnvoller waren als ein Westrelease. Wie gesagt, ich versteh völlig das Nin die Titel nicht hergebracht haben, allerdings frag ich mich dann warum sie die Titel dann überhaupt finanziert haben.Hätten sie mal das Geld genommen und für ne Produktion genutzt die man auch in den Westen bringen kann (Ja, ich habs gesagt)
Du hast da sicher nen besseren Einblick als ich, aber was brachten die beiden Titel Nin ein, außer etwas "street cred" in Japan, dem (überzogenen) Zorn von ein paar Westlern und eine Zusammenarbeit mit zwei Studios mit denen sie bisher nix mehr zu tun hatten?
(Sandlot entwickelt laut Wikipedia ja jetzt ein Spiel für Vita und eins für PS3 und 360)
In Japan lohnt sich's zumindest eher. Der Markt ist viel überschaubarer und leichter abzudecken. Ist ja nur ein relativ kleines Land. Eine Sprache, eine Bewertungsstelle, ein Patentamt. Dazu noch die weit flexiblere Preisgestaltung. Nischentitel sind trotz geringerer Budgets oft viel teurer als Mainstream-Titel in Japan, weil die Kunden akzeptieren, dass Spiele mit niedrigem Verkaufspotential eine höhere Spanne brauchen, um erfolgreich zu sein. Sowohl Reginleiv als auch Captain Rainbow waren entsprechend auch deutlich teurer als "normale" Nintendo-Titel. Und der Handel stellt sich in Japan auch nicht quer bei solchen Spielen.
Unterm Strich nehme ich an, dass sowohl Reginleiv als auch Captain Rainbow wirtschaftlich halbwegs erfolgreich waren. Machte in jedem Fall Sinn, diese Titel zu produzieren. Zudem hat Nintendo Geld wie Heu. Die können so viele Spiele produzieren wie sie wollen. Aber es gibt nunmal nur eine begrenzte Anzahl an Entwicklungsstudios, und noch viel weniger, mit denen Nintendo kann.
Sandlot entwickelt nebenbei für alle Plattformen. Sie arbeiten hauptsächlich für D3P und alle paar Jahre mal für Nintendo. EDF gehört D3P, wenn D3P also EDF für Vita, PS3 und 360 will, dann bekommen sie das. Ist nicht Sandlots Entscheidung. Und skip entwickelt nach wie vor und schon immer nur für Nintendo. Zuletzt WiiPlay Motion.
Die Lokalisierung hat sich gelohnt. Das Spiel hat sich sowohl in Europa als auch in den USA besser verkauft als in Japan.
Die Übersetzungskosten waren aufgrund lediglich angepasstem Text bzgl nicht-englischer Sprachen bestimmt überschaubar.
Zu Captain Rainbow: Spielt keine Rolle wie japanisch das Spiel ist. Spiele verkaufen sich grundsätzlich in den USA besser (bis auf wenige Ausnahmen).
Ein Flop war S&P2 global trotzdem. Und dass sich die Lokalisierung "gelohnt" hat, wage ich doch zu bezweifeln. Wird auch oft übersehen, dass viel mehr dazu gehört, ein Spiel in ein anderes Land zu bringen, als nur die Übersetzung. Selbst bei Download-Titeln gehört mehr dazu. Was glaubst Du beispielsweise, warum wir so lange auf Sakura Samurai warten mussten, und warum es bei uns nicht Sakura Samurai heißt? Dafür kannst Du Dich bei Shueisha bedanken, an Nintendos angeblicher Faulheit lag's nicht. Die Idee, bei NoE und NoA säßen ein paar Affen, die den ganzen Tag faul rumlungern und in der Nase bohren ist sowieso endbescheuert.
Und nein, Spiele verkaufen sich eben nicht grundsätzlich besser in den USA. Das gilt für japanische Mainstream-Titel wie Final Fantasy oder Kingdom Hearts, aber das war's dann auch schon. Die meisten sehr japanischen Titel kommen nie in den Westen. Weil sie keiner lokalisiert. Das ist nicht Nintendo-spezifisch. Auch Xseed, Aksys, Atlus oder NISA bringen nicht jeden obskuren Nischentitel rüber. Weil es sich ganz einfach nicht lohnt.