Achtung, OT Wall of Text inc. Wer an der "CS ist nicht taktisch" Diskussion nicht interessiert ist, kann dies getrost ignorieren.
@sirtoby
Das klingt schwer nach Kunst und ihre übertrieben Darstellung... er fühlt die liebe Gottes als er diesen Punkt zeichnete. Ein bisschen übertrieben aber sehr leicht zu verstehen.
Also alles im leben besteht aus vielen Entscheidungen (dreh ich den Schlüssel links oder rechts rum, mit oder ohne Käse) das macht es weder anspruchsvoller noch wird man dadurch der bessere oer schlechtere Gamer. Wärend ich diesen Text geschrieben habe, habe ich mehr Entscheidungen und mehr Reflexe und Routine getätigt als eine Runde CS bietet. Das einzige was sich da ändert ist für einen kurzen Moment Aufmerksamkeit und der richtige Mausklick wenn man auf einen Gegner trifft.Und ich hab Cs 1.6 jahrelang gespielt selbst in Fifa hasst du mehr Möglichkeiten und mehr eigenen Einfluss darauf wie eine Partie endet.
das kam nicht von irgendwoher das beim Start einer Partie alle ihre Messer zückten. Es ging nur darum wer ist als erstes an dem günstigsten Punkt. Und dann lief es quasi immer gleich ab. Du wusstest immer wo einer stand oder stehen konnte, dann ging es nur darum wer mit Granate,Flashbag oder Knarre am besten trifft.
Klar zückt man die Messer, man will ja auch versuchen, schneller zu sein als der Gegner. Das ist wie zu sagen, dass Strafejumping in Quake das Spiel weniger taktisch mache.
Nur weil bei CS vieles Routine ist und gewissen Positionen immer wieder besetzt werden, heisst das nicht, dass es nicht taktisch ist. Im Gegenteil, ich will CS hier keinen Realismus attestieren, aber echte Polizeieinheiten üben ja auch immer wieder dieselben Taktiken, oder?
Wie gesagt, Variationen im Spielaufbau mögen minimal sein, ähnlich wie eine Eröffnung im Schach. Aber das macht Schach auch noch nicht zu einem untaktischen Spiel. Die Firstfrags einer Runde in CS sind oftmals Reaktionstests, da liegt ihr nicht ganz falsch. Aber was danach folgt, ist konstantes anpassen deines Verhaltens. Machst du als Angreifer den Frag, so verhält sich der zweite Spieler ganz anders (nämlich an die vorher ausgemachte Taktik), wird der erste Spieler gefragt und du hast als zweiter Spieler den Refrag gemacht, so musst du dich doch wieder neu orientieren, denn den Verteigidern fehlt zwar auch ein Spieler, aber dir ebenso.
So als Beispiel: Erst gerade habe ich mit oben genanntem Freund eine Runde PCW gespielt (und natürlich weiteren Freunden). Zusammen mit ihm habe ich die Deckung des B Spots auf de_inferno übernommen. Er wurde gefragt, also musste ich mich schleunigst zurückziehen und die Gegner mit Flashgranaten solange wie möglich beschäftigen. Soweit, so sehr ist es gewissermassen Routine. Nachher habe ich die Gegner so gut wie möglich beobachtet und mir innert kürzester Zeit ein Bild davon gemacht, wer wo hinläuft und musste mich entscheiden, welche meine beste Chance ist.
Einen Gegner habe ich erwischt, der nicht auf mich gezielt hat. Sein Teamkollege hinter der Wand hat mich entdeckt und sogleich unter Beschuss genommen, was mich noch weiter in die Defensive gedrängt hat. Ein weiterer war wesentlich näher (aber auch offener), und hat sich entschieden, mich zu konfrontieren. Ich musste mich also kurzzeitig entscheiden, welchen Gegner ich noch versuchen soll abzuknallen, bevor meine Mates vom andern Bombspot nachrückten. Dummerweise habe ich mich zu spät entschieden, den nahegelegeneren Gegner aufs Korn zu nehmen, was mir zwar einen zweiten Frag einhandelte, aber wegen meiner Zögerlichkeit hiess, dass ich keine Chance auf einen dritten hatte. Ich konnte aber durch meine schnellen Entscheidungen schlimmeres verhindern, und meine Mates konnten den Spot zurückerobern. Und das alles in ein paar wenigen Sekunden, und das bei meinem absoluten Mittelmass als Spieler. Stellt euch mal vor, wie das bei den Pros abgeht.
Klar, ein grosser Teil ist Routine. Aber ein grosser Teil ist eben auch, wie schnell man seine eigene Taktik der geänderten Situation anpassen kann, manchmal auch etwas Glück. Aber seid euch sicher, gute Spieler durchschauen solche Situationen wesentlich schneller und reagieren öfter richtig, als schlechte Spieler.
Wenn BF4 mich überzeugen kann, gerne.
Noch bin ich von Levolution nicht überzeugt (wirkt alles sehr vorgescriptet), aber wenns gut wird, wirds geholt. Ansich warte ich aber immer noch auf ein Bad Company 3 (BC2 ist soviel besser als BF3...).
Naja, wie gesagt, ich hab mir 2 Matches aus dem Video angeschaut. Die Spieler sind immer bis zum Ende des Ganges gelaufen und haben immer in die selben Spots Granaten reingeschmissen. Auch wenn das Strategie sein mag, ist es doch irgendwann Routine. Es ergeben sich kaum noch individuelle neue Situationen, sondern alles läuft fast wie vorprogrammiert ab, da einem das Spiel selbst nicht viele Freiheiten bietet.
Mag ja sein, aber in dem Tournament Video gab es teilweise Situationen wo einer alleine übrig ist und noch 3 Gegner. Wenn man sich da in den offenen Gang begibt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, gespottet zu werden und vorallem ist man flankierbar im Gang.
Ich geb dir hier in allen Punkten ja soweit recht. Mir ist bewusst, dass es diese Sachen gibt.
Aber mal ehrlich: Wenn du auf öffentliche Server gehst, wie viel von der eben beschriebenen Taktiken/Strategien kommen da zu Einsatz? Ich will den Shooter nicht als eSportler, sondern als Hobbygamer spielen und somit auf öffentlichen Servern joinen. Trotzdem will ich auch bei öffentlichen Spielen strategisches/taktisches Gameplay genießen. Sofern man also nicht als kompletter Clan auf öffentliche Server geht, wird sogut wie nichts von dem, was du beschrieben hast, auch wirklich realisiert werden. Bei BF kannste auch alleine oder zu zweit mit nem Kumpel strategisch viel für dein team rausreißen, ohne mit diesem kommunzieren zu müssen. Bei CS ist das praktisch unmöglich, da jeder die Situation anders liest.
Anders ausgedrückt: Bei CS muss man als ein Team denken und ein einheitliches Vorgehen haben, damit es zu taktischem Gameplay kommt. Hat man aber erstmal alles bei CS einstudiert, läuft das Game praktisch automatisiert ab, wo an bestimmten Spots bestimmte Aktionen ausgeführt werden. Bei BF hingegen kann man sowohl als Team als auch Solo strategisch spielen und viel rausreißen. Und durch die großen Maps, die unterschiedlichen Gameplaymöglichkeiten und die große Spieleranzahl ergeben sich ständig komplett neue Situationen. Das lässt sich schlecht einstudieren, weshalb man auch kaum routiniert vorgehen kann.
Gerade 1v3 Situationen enden zwar meistens zu Ungunsten des Einzelnen, aber andererseits macht es eben genau den Reiz aus, falls der Einzelne diese Runde irgendwie noch holen kann.

Fast wie wenn BayernMünchen im Fussball in der Nachspielzeit von einem unterklassigen Verein geschlagen wird (ausser natürlich für Bayern und seine Fans

).
Siehe oben. In CS sind deine Möglichkeiten sicherlich deutlich beschränkter als in einem Battlefield, und es gibt ein gewisses Metagame. Aber es geht ja hier nicht darum, ob CS einem Vergleich mit BF standhalten kann, sondern ob es taktisch ist oder nicht. BF Taktik und CS Taktik unterscheiden sich einfach zu sehr voneinander, dass man sie auf eine Ebene stellen kann (wobei ich weder das eine, noch das andere abwerten möchte).
Ich muss dir bezüglich Public-Spiel leider absolut zustimmen. CS ist da leider überhaupt nicht zu gebrauchen, wenn du taktisches Gameplay willst. Auf der anderen Seite gibt es jetzt Matchmaking (mit allseinen Tücken), wo du aber zumindest öfter mal ein Team hast, welches effektiv am Zusammenspiel und an Taktik interessiert ist. Das Niveau ist da auch nicht sonderlich hoch, aber als Hobbygamer wird man eigentlich ganz gut bedient.
Auch ist es keine allzugrosse Hürde, sich mit einigen Gleichgesinnten zusammen zu tun, und PCW zu spielen. Klappt da mal eine Teamaktion, ist es umso belohnender, als stur Frags zu sammeln auf Publicservern. So wenig wie ich spiele würde ich mich sicherlich nicht als aktiv bezeichnen, im besten Fall spiele ich pro Woche an drei Abenden 2+ Runden PCW/MM. Und trotzdem kann man taktisch einigermassen was reissen, wenn auch vielleicht ohne so krass koordiniertes Granatengewitter und dafür mit viel mehr Fail.

Spass machts trotzdem.
Bei BF kommt wie gesagt auf Public mehr Taktik und Strategie zu Einsatz. Da hast du schon Recht. Aber insgesammt war meine wahrgenommene Bilanz doch eher ernüchternd, wie viel ECHTE Taktik (also mehr als dem Squadmitglied hinterherrennen und mal ein Fahrzeug teilen) doch zustande kam. Und das obwohl das Belohnungssystem in BF3 doch ganz gut gelungen ist für Teamaktionen. Teilst du den Squad mit einem Einzelgänger, hast du halt verloren, und das ist mir Solo auf Public auch mehr als oft passiert. Was BF halt bieten kann (in BF3 only on PC

) ist, wenn du mit ein paar Gleichgesinnten zu viert (bald zu fünft) ein 32er Gegner Team aufmischen gehst, durch kluges, taktisches Spielen. Das gibts so nicht in CS. Das macht ein gepflegtes Match aber nicht gleich untaktisch.
