G8 ist brutal. Das grenzt für mich schon fast an Kinderarbeit. G10 ist die Zukunft uwichtige Fächer wie Sport, Religion, Musik und Kunst streichen und jeden Tag um 8:30 Uhr Schule plus keine Schule am Freitag. So haben die Jugendlichen wenigstens noch Freizeit und können sich abseits von der Schule entfalten.
Grundsätzlich kein schlechter Gedanke, sollte man aber wirklich präzisieren. Sport abschaffen nein, aber dynamischer gestalten. D.h nciht benoten (außer als LK), oder gleich als Fach abschaffen und die Pflicht einführen, sich in einem Sportverein zu betätigen. Fände ich sehr viel sinnvoller. Da kann man sich etwas aussuchen, was einem besser gefällt, hat am Ende sogar mehr Sport gemacht und erhält Sport nicht als sklaventreiberischen Ohnmachtsanfall-Anreger in Erinnerung.
Kunst und Musik sind auf jeden Fall nötig zur kreativen Entfaltung, aber lassen sich wegen der sinnvollen und notwendigen Theorie nur schlecht/unzureichend/nur teilweise "auslagern". Sollten daher also Schulfächer bleiben.
Religion streichen ist grundsätzlich nicht schlecht, insbesondere in Hinsicht auf unsere multikulturelle Gesellschaft. Man sollte aber dennoch etwas Sinnvolleres dafür einsetzen, etwas das grundlegende moralische Regeln vermittelt und begründet. Ich würde die Horizont erweiternde Philosophie empfehlen aber auch Ethik als spezialisierte Philosophie wäre denkbar. Es ist auch besser, Dinge mit Logik und selbst erschlossenen Gedanken zu begründen als mit "die Bibel sagt".
Ideen wie Samstagsunterricht oder 38 (Schul-)Stunden-Woche finde ich ähnlich wie du übertrieben. Sportliche, politische und kulturelle Betätigung, sowie allgemein Hobbies erfordern nun einmal Zeit und können nur vernünftig ausgeführt werden, wenn man nicht total geplättet aus der Schule heimkommt und eigentlich nur noch schlafen will. Merke ich immer selbst wieder, dass mein Wochenende genau einen Tag zu kurz ist. Ich befürworte durchaus die Idee eines G10, zumal in der heutigen Zeit 20-22 jährige Abiturienten keine Minderheit darstellen (müssen).
Man könnte diesen zusätzlichen freien Tag auch mit der schulischen Pflicht verbinden, sich aktiv in einem kulturellen oder naturwissenschaftlichen Verein( z.B. Orchester oder Schachclub) zu beteiligen. Oder man könnte zumindest jeden 2. Freitag freigeben.
Es ist wohl sinnvoller, eine variantenreiche, spaßmachende und nicht überfordernde Ausbildung zu bieten, als eine, die durch zeitliche Straffung wichtige Teile der Theorie komplett auslässt und den Schüler durch extreme Arbeits/Freizeit-Verhältnisse zu willensschwachen Ja-Sagern oder Frustrierten konditioniert.
Bin mal auf Reaktionen gespannt. Utopie, SChwachsinn oder Vision?