Im Grunde kann man fast schon sagen, dass nahezu unendlich viel Geld im Spiel ist. Es gibt so viele Investoren (die sich auch zu Investorgruppen zusammentun können, das könnte die nächste Stufe sein) und so viele Milliarden, wir sind noch weit davon entfernt die Grenzen auch nur wahrnehmen zu können. Außerdem dürfen wir nicht immer nur von dem Geld reden was von den Investoren kommt. Fußball ist nicht nur ein Sport, es ist eine Marke und eine eigene Wirtschaft. Das hat man z.B. in England schon vor Jahren verstanden und vermarktet die Rechte (jedenfalls wirtschaftlich betrachtet) sehr, sehr, sehr gut. Was England für Geld überall auf der Welt durch TV Rechte einnimmt, das ist einfach wahnsinn. Die Bundesliga hat nicht mal einen Hauch einer Chance gegen das Geld was die englische Liga alleine durch TV Rechte einnimmt. Dann gibt es natürlich auch noch die Einnahmen durch "Merchandiseartikel" a la Trikots und ähnlichem. Ich bin mir sicher, dass auch bezüglich der Trikotverkäufe kein Land mit England mithalten kann. Die haben so viele Stars, so viele große Vereine und die Liga ist einfach so beliebt und bekannt. Erst recht weltweit betrachtet muss man hier wieder etliches an Geld machen, wo der Rest einfach nicht weiß wie er mithalten soll. Gleichzeitig missachten die meisten, dass nicht nur Geld reingepumpt wird. Wir haben gerade schon von den TV Rechten und Trikotverkäufen gesprochen, da wird wieder sehr, sehr, sehr viel Geld eingenommen. Die Eintrittspreise sind in England extrem hoch. Jeder der sich über deutsche Preise beschwert, der soll sich erst gar nicht überlegen in England ein Spiel schauen zu wollen. In Deutschland kommt man schon fast kostenlos zu den Spielen (aus Sicht der englischen Kartenverkäufer). In England gibt es auch keine Stehplätze, das ist schon seit einigen Jahren verboten (jedenfalls in den hohen Ligen). Im Wembleystadion gibt es einen großen Bereich an etlichen Sitzplätzen, welche an reiche Asiaten usw. als Dauersitzplätze verkauft wurden. Man sieht die Leute nicht wirklich oft, aber es bringt wieder sehr, sehr, sehr viel Geld. Das sieht man in Deutschland all zu selten. In England haut man nicht nur viel Geld raus, sondern man nimmt auch sehr viel Geld ein. Wenn man noch bedenkt, dass die englischen Vereine in der englischen Liga und in Europa sehr erfolgreich sind, dann heißt das wieder, dass man sehr viel Geld einnimmt. Genau da ist auch einer der Knackpunkte: Warum sollte ein Investor wirklich in einen deutschen Verein investieren? Er hat mit einem englischen Verein viel bessere Karten. Viel, viel, viel bessere Karten!
Außerdem wird es immer genug Spieler geben. Gewisse Spieler sind es wert, so dass man mit seinem ganzen Geld um sich wirft um sie zu bekommen. Das war damals schon der Fall und wird in Zukunft genauso sein. Aber das werden in Zukunft, genauso wie heute, eher wenige Spieler sein. Bei den meisten anderen gibt man vielleicht zu viel Geld aus (wobei das ein eher subjektives Empfinden ist), aber man hat seine Schmerzgrenzen. Zu gleich wissen die Vereine - oder sie werden es in einigen Jahren bemerken - dass es sinnlos ist immer nur zu kaufen und zu kaufen und zu kaufen. Man muss auch selbst Spieler großziehen und trainieren. Diese können einen Verein nicht nur ohne all zu viel Geld auszugeben stärken, sondern bei einem Verkauf auch viel Geld einbringen. Aktuell sieht man natürlich sehr viel Geld in die Käufe von Spielern wandern. Mich würde es nicht überraschen, falls wir in einigen Jahren spürbar mehr Geld in die Jugendförderung wandern sehen. Bloß die Spieler werden nie ausgehen.
Es gibt jedenfalls hier und heute keine festen Indizien, dass das Ganze irgendwann zusammenfällt wie ein Kartenhaus. Eher im Gegenteil: Die reichen Vereine spielen schon seit Jahren immer ganz oben (z.B. Bayern München in Deutschland, Manchester United in England und in Europa, Real Madrid in Spanien und Europa, usw.). Geld hat sich längst als Erfolgsbringer bewiesen. Außerdem hat man in England jetzt schon mehrmals gesehen, dass Investoren abspringen und neue kommen. ManCity war gestern, Newcastle United ist z.B. das aktuelle Thema. Ihr Investor will nicht mehr, ein neuer Käufer wird aktuell gesucht. Glaubt ihr wirklich, dass die Vereine sich kein Stück absichern? Glaubt ihr wirklich, die Vereine kennen die Bedrohung nicht, dass ein Investor sie einfach total im Stich lässt? Ach, bitte! Letztendlich glaube ich, dass sich diese Wirtschaft ganz einfach noch drastisch verändern wird. Aber zusammenbrechen wird das Ganze in den nächsten Jahren 100%ig nicht! Warum versuchen wir das auch immer nur innerhalb der Sportart und Wirtschaft Fußball zu erklären? In Amerika funktioniert das Ganze mit Basketball / Baseball / American Football schon seit etlichen Jahren. In Europa wird das mit Fußball bestimmt auch funktionieren.