TITLE: World in Conflict
GENRE: Strategy
PLATFORM: PC / 360
DEVELOPER: Massive Entertainment
US PUBLISHER: Vivendi Games
UK PUBLISHER: Vivendi Games
NORDIC PUBLISHER: Vivendi Games
ONLINE PLAY: Yes
Movie 1:
http://www.primat-x.com/wordpress/?p=1762
Movie 2:
http://www.primat-x.com/wordpress/?p=1759
Movie Sammlung:
http://www.gametrailers.com/gamepage.php?id=2529
· fesselnde Story von Autor Larry Bond
· neueste Version der MassTech-Engine
· komplett zerstörbare Umgebungen
· Drop-in-Multiplayer-Modus für bis zu 16 Spieler
· Teamspiel mit vier verschiedenen Rollen
Screens:
http://www.firingsquad.com/media/gallery_index.asp/413
Ein Blick auf die Karte zeigt mir: Meine Mitspieler stürmen den Marktplatz der Stadt, die wir erobern sollen ein wichtiger strategischer Punkt. Begleitet von einem Geschwader Kampfhubschrauber macht sich das Panzerbataillon auf den Weg. Geruhsam bringe ich meine schwere Artillerie in einem Wäldchen in Stellung und fordere noch zwei Einheiten Luftabwehr an, falls der Feind auf die Idee kommen sollte, mich mit Hubschraubern aus meinem Waldstück zu jagen. Doch der Ansturm kommt ins Stocken in der Kirche haben sich Bazooka-Schützen des Gegners verschanzt und machen den Panzern das Leben schwer. Mit hämischem Grinsen gebe ich meiner Artillerie den Feuerbefehl. Sekunden später ist von der Kirche nur noch ein Trümmerhaufen übrig und der Weg für meine Kameraden ist frei. Doch schon kommt die Meldung, dass der Feind das örtliche Forschungszentrum attackiert, das wir vor wenigen Minuten eingenommen haben. Was tun, bis die Verstärkung dort ist? Moment, da war doch was ... ein Blick auf die taktischen Einsatzbefehle sagt mir, dass ein Bomberangriff verfügbar ist. Also flugs das Zielgebiet markiert und kurz darauf ist von der gegnerischen Truppe nur noch ein Häufchen Asche übrig. Verdammt, ich hätte doch öfter mal die Position wechseln sollen. Schwere Kampfpanzer des Gegners tauchen auf und zerlegen meine Artillerie zu Altmetall. Ich hoffe, meine Jungs kommen ohne mich aus, bis ich wieder Nachschub bekommen kann. Währenddessen genieße ich den Anblick der Explosionen am Horizont und schaue schon mal, wo ich mich als Nächstes verschanze, um meinen Jungs Rückendeckung zu geben.
'World in Conflict' baut auf ein fiktives Szenario. Statt uns zum hundertsten Mal mit WWII-Einheiten oder historischen Armeen in die Schlacht zu schicken, wird eine Welt simuliert, in der der Kalte Krieg der 80er-Jahre eine etwas andere Wendung genommen hat. Statt Abrüstung und Perestroika zu bejubeln, knallen die beiden Großmächte USA und Sowjetunion volles Brett aneinander und es kommt zum Krieg in heimischen Gefilden. Mit diesem Szenario im Hinterkopf schickt uns das Entwicklerteam in eine storylastige Einzelspielerkampagne sowie einen aktionsreichen Multiplayer-Modus. Ersterer soll in In-Game-Zwischensequenzen vor allem viel Wert auf farbige Charaktere legen, wobei auch der Humor nicht zu kurz kommen soll.
Das Spiel löst sich in vielen Bereichen von standardisierten Strategiespielen a la 'Command & Conquer' oder 'Age of Empires'. So gibt es weder Ressourcen-Management noch Basisbau, stattdessen erhaltet ihr ein gewisses Budget an Credits, welches ihr für eine begrenzte Zahl von Einheiten ausgeben könnt. Auch kontrolliert ihr nicht das gesamte Geschehen auf dem Schlachtfeld, sondern seid nur ein Teil einer Armee, die in wuchtigen Schlachten aufeinander prallt. Teamplay spielt dabei eine große Rolle, denn es gilt nicht, den Feind mit schnellstmöglich aufgebauten Armeen zu überrennen, sondern in Zusammenarbeit mit KI bzw. menschlichen Mitspielern wichtige Kontrollpunkte zu erobern, um schlussendlich das Schlachtenglück für euch zu haben.
Um das zu erreichen, schielen die Entwickler etwas über die Schultern des Shooter-Genres. Euer Squad hat nämlich die Aufgabe, in Zusammenarbeit mit anderen Einheiten eine wichtige Rolle zu übernehmen. So habt ihr die Wahl, ob ihr als Infanterietrupp, Panzereinheit, Hubschraubergeschwader oder Support-Einheit ins Geschehen eingreift. Jeder dieser vier Rollen fallen dabei bestimmte Aufgaben zu. Die Infanterie ist im Feld zwar verwundbar, kann sich aber in Gebäuden verschanzen und mit Bazookas gepanzerten Einheiten ordentlich einheizen. Die Panzertrupps sind quasi die Einheiten für den direkten Kampf mitten im Geschehen, aber empfindlich gegen Luftangriffe. Hubschraubergeschwader kommen bestens damit klar, Panzern oder anderen Lufteinheiten das Leben schwer zu machen, während die Supporter sich mit Reparatur beschäftigen, aber auch Langstreckenartillerie und Luftabwehreinheiten im Programm haben.
Da das Ressourcen-Management komplett wegfällt, mussten die Entwickler eine andere Lösung finden. Selbige besteht aus oben genannten Credits, die euch in begrenzter Menge zur Verfügung stehen. Wird eine eurer Einheiten zerstört, wandert deren Betrag in einen Topf und wird nach und nach wieder verfügbar, sodass ihr neue Einheiten kaufen könnt. Selbige werden innerhalb fester Dropzones per Flattermann abgeworfen und stehen euch nach einigen Sekunden zur Verfügung.
Eine Quasi-Ressource gibt es in Form von Tactical-Aid-Points, die ihr durch erfolgreiche Aktionen erlangt. Das können ausgeführte Reparaturen ebenso sein wie eroberte Kontrollpunkte oder vernichtete Gegner. Mit diesen Punkten könnt ihr in einem gesonderten Menü des Benutzer-Interfaces Spezialattacken starten. Dabei erwarten euch je nach Punktestand einige harte Kracher: von Fallschirmspringern über schweren Artilleriebeschuss bis hin zu Luftschlägen, Bombenangriffen oder gar Nuklearschlägen. Diese wollen natürlich gezielt eingesetzt werden, denn die Punkte dafür regnen nicht vom Himmel. Sehr praktisch ist, dass ihr im Multiplayer-Modus euren Kameraden Punkte übertragen könnt, damit diese schwerere Angriffe starten können.
Die Begrenzung der Credits und damit der Einheiten bedeutet aber auch, dass ihr euch in jeder einzelnen Schlacht für eine Spielweise entscheiden müsst. Eine alles könnende Eier legende Wollmilchsau aus eurem Trupp zu machen, ist kaum möglich. So könnt ihr als Supporter beispielsweise Transporter kaufen, um der Infanterie das Leben zu erleichtern, Reparaturfahrzeuge, Artillerie oder Luftabwehr. Oder im Luftbereich Scouts, Transporter oder Kampfhubschrauber. Jede der Einheiten hat ihren Wert für die Schlachten, die ihr an der Seite anderer KI-gesteuerter Truppen verbringt. Ein KI-Panzertrupp kann beispielsweise Kontrollpunkte erobern, ist aber anfällig gegen Luftangriffe, sodass es Sinn macht, ihm Luftabwehreinheiten zur Seite zu stellen. Diese wiederum sind recht wehrlos gegen Infanterie, die ihrerseits dem Artilleriefeuer nichts entgegenzusetzen hat. Eine gute Mischung der Rollen ist damit sowohl im Single- als auch Multiplayer-Modus der Schlüssel zum Erfolg.
Ein weiterer Vorteil der Rollen ist, dass quasi jede Art von Spieler ihre Erfüllung findet. Wer satte Action will, schnappt sich Panzereinheiten und stürzt sich mitten ins Geschehen. Wer es anspruchsvoll will, versucht, sich mit Infanterieeinheiten durch das offene Feld zu schlagen und in Gebäuden festzusetzen. Wer gern verantwortungsvoll ist und seinen Kameraden schnell und effektiv zur Seite stehen will, nimmt die Hubschrauber. Wer indes eher zurückhaltend spielt, verteidigt seine Truppen mit Luftabwehreinheiten, kümmert sich um die Reparatur oder beharkt die Gegner mit schwerem Artilleriefeuer, um den Sturm mit Panzern und Infanterie zu erleichtern. Sehr praktisch ist, dass ihr jederzeit eure Rolle wechseln und damit dynamisch auf den Gegner reagieren könnt natürlich mit etwas Zeitverlust.
Entsprechend werden vor allem im Multiplayer-Modus, an dem bis zu 16 Spieler teilnehmen können, Schlachten nicht durch Klickorgien und Massenaufbau entschieden, sondern durch koordiniertes Vorgehen. Bei unserem munterem "Multiplayer Mayhem" gegen und mit den Entwicklern konnten wir uns davon überzeugen, dass die Schlachten in der Tat eine Menge Spaß bringen und sich das Schlachtenglück jederzeit wenden kann. Gespielt wurde ein Domination-Modus, in dem es darum ging, Kontrollpunkte auf der Map zu erobern, um das Kräftegleichgewicht zu verlagern. Wer am Ende der eingestellten Zeit die meisten Kontrollpunkte hält, gewinnt das Match. Ein Riesenvorteil von Massives Konzept zeigte sich schon nach wenigen Minuten: Auch unerfahrene Strategen können jederzeit ins Spiel einsteigen und auch ohne Was-baue-ich-wann-Kenntnisse ihren Teil zum Sieg beitragen. Leicht zu erlernen, schwer zu meistern genau so muss ein Spiel sein.
Der Multiplayer-Modus hat einige Vorzüge zu bieten. So werden zahlreiche Möglichkeiten zur Kommunikation und Koordination geboten. Ihr könnt jederzeit mit euren Teamkollegen per Chat kommunizieren, zudem ist eine Voice-over-IP-Lösung integriert. Außerdem dürft ihr mittels eines simplen Menüs Markierungen mit Unterstützungsgesuchen auf der Karte setzen, die von euren Teammitgliedern auf einer übersichtlichen Karte eingesehen werden können. Dort seht ihr zudem die Laufwege eurer Kameraden, sodass ihr notfalls auch ohne Chat oder Mikrofon entsprechend agieren könnt, um euren Teil zum Sieg beizutragen. Ihr braucht Luftunterstützung für eure Panzer? Kein Problem einmal die Marke gesetzt und eure Mitspieler wissen sofort per Meldung auf dem Bildschirm Bescheid. Da die Schlachten eigentlich erst dann richtig Spaß machen, wenn ordentlich Spieler auf der Map vertreten sind, verfügt 'World in Conflict' über Bot-Support, das heißt ihr könnt auch in Multiplayer-Schlachten KI-gesteuerte Spieler einsetzen, die erfreulich aggressiv und clever handeln und auch gut auf eure Hilfsgesuche reagieren.
Das User-Interface, welches wir am Abend in einer nagelneuen Version des Spieles bewundern konnten, macht einen übersichtlichen und leicht bedienbaren Eindruck. Auf einer Mini-Map werden Kontrollpunkte und Verbündete ebenso wie die Gegner im Sichtfeld angezeigt. Ausklappbare Menüs dienen zur Auswahl der Spezialangriffe und der Einheiten. Icons am unteren Bildrand geben euch schnellen Zugriff auf jede Einheit und ihre Spezialfähigkeiten. Auch das Zusammenstellen von Gruppen geht per Strg+Zahlentaste schnell von der Hand. Die Kamera bewegt ihr mit den WASD-Tasten, die Sichthöhe wird mit dem Mausrad reguliert. Kameraschwenks erledigt ihr durch Bewegen der Maus an den Bildrand. Simpel, einfach und überaus effektiv. Schon nach kurzer Eingewöhnung könnt ihr problemlos an den Schlachten teilnehmen.
Grafisch liefert 'World in Conflict' ein wahres Feuerwerk ab. Auch hier löst sich Massive etwas von gängigen Standards und verpasst euch eine Perspektive, die deutlich näher am Geschehen ist als in gängigen Spielen. Überdies ist der Blickwinkel etwas flacher. Das wiederum hat den visuell grandios anzuschauenden Vorteil, dass ihr jederzeit erkennen könnt, was in anderen Regionen des Schlachtfelds gerade los ist. Und das sieht zum Teil wahrlich bombastisch aus, wenn am Horizont wuchtige Explosionen und Rauchwolken aufsteigen. Wer einmal aus der Entfernung die Auswirkungen eines Nuklearschlags am Horizont sieht, ist sofort verliebt in das Spiel. 'World in Conflict' inszeniert sehr intensive und actionreiche Schlachten mit tollen Explosionen und Raucheffekten, wobei so ziemlich alles, was ihr auf der Karte seht, auch zerstörbar ist. Und das durchaus zum taktischen Vorteil, indem ihr beispielsweise auch Brücken zerstören könnt, um Wege zu blockieren und an anderer Stelle per Brückenleger einen neuen Zugang zum Feindgebiet zu bauen. Die Engine hinterlässt einen sehr stabilen Eindruck und verfügt offenbar über gute Skalierungsmöglichkeiten. Dabei werden nicht etwa Objekte in der Ferne per Nebel oder Ausblendung kaschiert. Alles, was auf der Map steht, ist quasi aus jeder Entfernung zu sehen, lediglich Effekte, wie Schatten, oder der Detailgrad werden etwas heruntergefahren. Dank der freien Kamera könnt ihr zudem überall ins Geschehen einsteigen und sogar bis auf Grashalmhöhe hineinzoomen.
Auch die Soundkulisse kann sich sehen oder vielmehr hören lassen. Das Schlachtengetümmel wird fulminant und wuchtig umgesetzt. Zudem gibt es auch immer wieder Sprachkommentare der Einheiten, witzigerweise in der jeweiligen Landessprache.
quelle: gameswelt