NPCs dürfen auf keinen Fall wie angewurzelt an der selben Stelle stehen, sowas kann ich an OW Games gar nicht ab, oder wenn ein ganzer Haufen (wie in HZD) nur wie leblose Statisten wirken, die nur da sind um den Spieler "Lebendigkeit" vorzutäuschen.
Da die NPCs in RDR2 auf jede Menge Shit, den macht reagieren und ich durch deren Verhalten hier wie bei keinem anderen OW-Game das Gefühl habe, dass die Welt wirklich lebt, ist es für mich in dem Bereich die Nummer 1. Man kann auch mit wirklich allen auf die ein oder andere Art interagieren.
Dazu kommen die ganzen Zufallsbegegnungen, die sich erstaunlich lange nicht wiederholen und natürlich die unglaubliche Optik, die abwechslungsreichen Locations und einige Survival Aspekte, durch die man der Natur einen gewissen Respekt entgegen bringt.
Witcher 3 muss aber auch lobend erwähnt werden, denn hier ist das Environmental Storytelling absolute Spitze:
Wenn man (z.B.) eine Notiz findet, in der von einem Brunnen die Rede ist, in dem ein Vater seine Kinder zum sterben hineingeworfen hat, dann gibt's den auch im Game zu finden...mit den Leichen.
Okay, unschönes Beispiel, aber auf solche Details stehe ich.
Oder: Es gibt im späteren Verlauf einen bestimmten NPC, der -je nach Handeln des Spielers- zur Bestrafung zum sterben an einen Felsen gekettet wird.
Das Spiel verrät nicht wo, aber man kann ihn tatsächlich zuällig finden, natürlich mit einem verhungerten toten.
Was das 'Minuten lang nur Stock, Stein und Wiese' angeht: Finde ich gut und muss so sein, eine OW sollte nicht übermäßig mit Aufgaben und Points of interests vollgestopft sein, sondern den Spieler auch mal atmen und einfach Atmosphäre genießen lassen.
Weniger ist oft einfach mehr und gerade dadurch wecken Auffälligkeiten in der Welt Neugier und Interesse.
Etwas, was auch extrem wichtig ist, aber nur sehr wenige Games zufriedenstellend hinbekommen, sind gute Quests, die sich auch wirklich mit der Welt befassen oder diese überhaupt eine Rolle darin spielen lassen, wodurch häufig die Immersion leidet. Oft fällt den Entwicklern einfach nix besseres ein, als langweiligen Sammelkram ins Game zu kacken, um wenigstens einen Grund mitzugeben, die Welt zu erkunden.
Was es mehr braucht, sind Quests, die von noch unerforschten Orten erzählen und mich neugirig darauf machen, diesen zu entdecken und mich fragen lassen, was mich dort erwartet.
Ausserdem haben Quests im Optimalfall ne spannendere oder witzige kleine Story zu erzählen (muss wieder W3 erwähnt werden), auf simples 'bring mir hiervon und töte davon' habe ich echt keinen Bock mehr.
Zum Schluss noch zu Punkten, die auch SEHR wichtig sind, denn sie sorgen -für mich- fast am meisten dafür, wie lebendig sich eine OW anfühlt: Interaktion mit der Umwelt und die Möglichkeit, diese mit ins Gameplay zu beziehen und hier ist BotW wirklich herausragend.
Was dieses Game für spielerische Details bietet, die einem nicht vorgekaut, sondern durch 'einfach ausprobieren' oder reiner Logik (Aktion->Reaktion) möglich sind, ist echt beeindruckend: Feuer setzt Büsche oder ganze Wiesen in Brand, Ein Elektropfeil in einem Teich sorgt für eine große Entladung, die alle Fische darin tötet, bei Gewitter kann von einem Blitz getroffen werden, Bombenpfeile explodieren in zu heißen Gebieten direkt vor der eigenen Nase, bei Regen ist das klettern nur eingeschränkt möglich, Eiswaffen bieten in der Wüste kühlenden Schutz und und und...
Könnte noch dutzende weitere Dinge aufzählen, aber wir haben es ja fast alle selbst gespielt.
Bleibt aber noch zu sagen, dass mir gerade kein OW Titel einfällt, der mich DURCHGEHEND gefesselt hat, irgendwann ist der Punkt in jedem Game dieser Art gekommen, wo das Gefühl aufkommt alles gesehen zu haben, oder das man nicht mehr überrascht wird.
Liegt sehr oft an zu viel Recycling, wenn die OW einfach zu groß geraten ist, wie zuletzt leider auch bei Elden Ring.