Wir schreiben das Jahr 2 0 0 3
ich bin nur einer von vielen in diesem Krieg, der hier tobt
und an vielen Orten auf der ganzen Welt
Ich bin jetzt Opfer und Täter mit meiner Waffe in der Hand
Schreibe meine Gedanken auf in dieses Kriegstagebuch.
Seite für Seite
Wort für Wort
Gedanke für Gedanke
Für euch da drausßen, damit ihr euch euer eigenes Bild machen könnt über das,
was hier geschah
ich weiß nicht mehr, was Gut und Böse ist
sitze nur hier und schreibe
und ich weiß nicht wie lange ich noch durchhalte.
Denkt an mich!
1.Der letzte Eintrag ; Kriegstagebuch mentaler Winter,ein grauer Schleier bedeckt wie ein
Leichentuch den Himmel.Die Stille ist unfassbar laut ; zerreißt mein Gehör.Ich hör' nichts mehr,
doch ich gehör hierher,gehör' in dieses Kriegsgebiet, in dem es keinen Frieden gibt,bin kein Feigling, der klein beigibt bei jeder Krise flieht,auch wenn mich manchmal schon der Mut
verlässt, die Wut sie lässtmich an Tagen das Leid ertragen, das Blut, den Stress ...Es lagen
Stacheldrahtspiralen in meinem Vorgarten,wusste nicht, was sie vorhatten, wusste nicht, was sie
planten, doch durch Überlebenswillen so weit die Füße mich tragen ...Es hilft kein Beten, wenn
Teufel und Realität vereint zuschlagen.Sie haben massenhaft Waffen pures Gift in den
Adern,Herzen, die taktlos schlagen, Nerven aus stahlharten Fasern.Doch ich wollte nicht
kampflos weichen, ich wollte nicht schweigen,scheiß' auf Orden fürs Morden man zwang mich, mich zu verteidigen.
Chorus:
Es ist Krieg ; Menschen leiden und sterben voll Schmerz,keiner siegt ; ein Leben ist nichts mehr
wert.Im Krieg sind die Köpfe der Krisenherd,die Macht macht Krieg ; die Menschen vieles
verkehrt.
2.Ich bin ein denkender Kämpfer sie sind zu lenkende Henker,sie brachten ihren Krieg zu mir
brennende Felder, rennende Männer.Sie brachten Tod, Gewalt, Not, Leid, Verderben,verminten
uns unsere Erde, nahmen uns Eltern und Erben.Anfangs kamen sie nachts im Schutz der
Schatten der Stille,strategische Landungen in Gruppen, unter dem Deckmantel der Hilfe.Jetzt
läuft ihr Wahnsinn live im Fernsehen, Propaganda in jeder Silbe,sie verzerren die Wahrheit nur
durch wenige Bilder.Denn auch sie bringen Bomben und scheißen auf unsere Kultur.Zerstören
unsere Häuser, spucken uns auf die Schuhe,wollen uns sagen, was Recht und was Unrecht ist,was
gut, was schlecht ist. Waffen machen klar, wer hier jetzt Chef ist.Trotzdem leiste ich Widerstand,
bleib ich ; schieße dann,wenn es heißt "Achtung, Achtung" ; Feind und Fliegeralarm",denn ich
will was meins ist behalten und diese Krieger haben keinen Respekt vor unserem Leben, deshalb
lieg ich im Schützengraben.
Chorus:
Es ist Krieg ; Menschen leiden und sterben voll Schmerz,keiner siegt ; ein Leben ist nichts mehr
wert.Im Krieg sind die Köpfe der Krisenherd,die Macht macht Krieg ; die Menschen vieles
verkehrt
3.Ich war nie sonderlich politisch ambitioniert,ich hab' nie öffentlich gegen irgendwas demonstriert,bin kein Fanatiker, kein Attentäter, kein Terrorist,bin eins von den zivilen Opfern,die man leider oft vergisst.Gewalt erzeugt Gegengewalt ich bin gegen Gewalt,doch um meine Liebe zu schützen habe ich keine andere Wahl. wo sollte ich hin, meine Familie und Freunde sind alle hier, durch das, was gerade passiert, könnt ich alle verliern, also bleib ich hier, verzweifle hier und wenn mein Schicksal es verlangt von mir dann fall ich hier. jetzt muss ich zusehn, wie sie uns unser Leben nehmen, unsre Werte, Wünsche, Visionen verstümmeln, mit Füßen treten. Lobbyisten und Wirtschaftsbosse wollen mich stoppen. wir zahlen den Preis, färben die Erde mit roten Tropfen. Was mir nicht in den Kopf will: wofür gibt's Diplomatie? Wofür bezahl ich die, geh ich wählen, was ist Politik? Kein Ziel rechtfertigt einen Krieg, habt ihr kapiert, dass mir Frieden am Herzen liegt? Doch unser Handeln wird boykottiert, jetzt hungern wir; das nennt die Welt zivilisiert? Wie arm seid ihr?
chorus (2x):
Krieg, Menschen leiden und sterben voll Schmerz, keiner siegt - ein Leben ist nichts mehr wert. Im krieg sind die Köpfe der Krisenherd. Die Macht macht Krieg, die Menschen vieles verkehrt