Zur Grafik zählt all das, was das Auge wahrnehmen kann:
- Umgebung:
Tja, Umgebung ist eigentlich das wichtigste, was nützt einem ein perfekt detailierter Hauptcharakter der in einer Welt aus maximal 100 Pixeln rumläuft (mal übertrieben ausgedrückt). Umgebung umfasst Flora, Landschaft, abwechslungsreiche Szenerien vom feurigen Vulkan bis zur sisigen Schneelandschaft. All das ist sehr wichtig und entscheidet schon oftmals darüber ob der Spieler das Spiel grafisch ansprechend findet - oder eben nicht.
- Details:
Details, ja, die sind ebenfalls richtig wichtig! Details können überall vorkommen, in Szenerien wo man es garnicht erwartet. Ein Fledermaus schwarm in einer Höhle, ein Regenbogen am Wasserfall, Wasser das einen blendet wenn es die Sonne reflektiert, selbst Fliegen die um einen herumsurren können die Atmossphäre erheblich verbessern und somit den visuellen Eindruck des Spielers! Oder wenn sich das Blut deiner Opfer nicht nur auf dem Boden befindet mit einem vorgenerierten Blutfleck sondern sich realistisch auf die Blätter legt und man wirklich auf Fährte gehen könnte!
- Weitsicht:
Naja, was soll ich dazu gross sagen? Es wirkt schon episch wenn man in die Ferne schaut und man dort Berge sieht mit dichtem Gebäum. Oder man grosse Dungeons schon ind er Ferne sieht und den ganzen Weg dorthin auch. Was man heutzutage nochnicht sooft sieht das man Gegner aus sehr hoher Entfernung schon sehen kann. Meist hat dies aber einen spielerischen Aspekt das man sich nicht allzu früh auf die Gegner vorbereiten kann (denke ich mir zumindest).
- Charaktere und wie detailiert sie sind (Gegner, NPC's, Mitspieler):
Naja, versteht sich eigentlich von selbst. Der Charakter muss aber nicht zwangsläufig "kompliziert gemacht" aussehen, sondern er muss stil haben, einzigartig sein und gleichzeitig ins Spielkonzept passen! Oder stellt euch mal Varn aus FF12 in FF9 vor als Hauptcharakter anstelle von Zidane, da würden einige das grausen bekommen!
- Anzahl der Charaktere (Gegner, NPC's, Mitspieler):
Ja, man stelle sich ein Herr der Ringe vor, die Atmossphäre des Krieges fleucht an einem vorbei wie kalter Morgenwind. Es ist sprichwörtlich die Ruhe vor dem Sturm und man erwartet gleich die 10000 Orcs die die Festung stürmen wollen und dann... kommen 3 Orcs! Ja, es heisst zwar Klasse statt Masse, aber in gewissen Fällen ist Masse ausschlaggebend für die Präsentation! Und so ist das auch teilweise im Spiel. Klar, es gibt Endbosse, da ist einer mehr als genug, aber es gibt auch Gegnerhorden die als einzelne Figuren doch recht schwach wirken würden, in einer Gruppe von mehr als 10 aber doch sehr imposant rüberkommen!
- Abwechslungsreiche Welt/Animationen:
Wettereffekte, Tag und Nacht wechsel (sichtbar, evtl. mit Einfluss auf die Umgebung) oder animierte Bäume/Flora, das sind die Dinge die einer Welt auf dauer Leben einhauchen können! Wenn diese Dinge dann auchnoch Einfluss auf den spielerischen Aspekt haben, kann einen das für Stunden vor dem Bildschirm halten und das teils ohne viel Action!
Jetzt kommen wir zu den umstrittenen Punkten:
- Stil:
Stil, ein heikles Thema weil es hier um den persönlichen Geschmack geht. Was dem einen gefällt, wirkt beim nächsten vielleicht gleich einen Kotzreiz aus. Die Stile vieler Spiele gehen sehr weit ausseinander und dementsprechend die Fangemeinden der jeweiligen Franchises. Zelda The Wind Waker wird von vielen vergöttert und von eben genausovielen wiederrum verflucht. Gerade in diesem Bereich wird die Spielergemeinschaft nie auf einen gleichen Nenner kommen, es ist eben so wie beim Essen, der Geschmack entscheidet!
- KI:
Ebenfalls schwierig zu sagen wieviel KI zur Optik beiträgt. Immerhin ist KI ansich in erster Linie nichts sichtbares. Warum also sollte man dies in den grafischen Aspekt, wo es alleine um Optische Elemente geht, mit einbeziehen? Ich kann die Frage zum Teil beantworten. KI beeinflusst die Verhaltenmuster von Gegnern, computergesteuerten Mitspielern oder normalen NPC's die eventuell kämpfen. Ein möglichst realistisches oder abwechslungsreiches Verhalten in einem Kampf verbessert auf alle Fälle die Präsentation des Spiels. Man stelle sich 3 Gegner vor, links und rechts sind Säulen, man selbst steht in der Mitte und die 3 Gegner kommen auf einen zu. In einem Spiel ohne KI würden die Gegner einfach gerade auf einen zu laufen, schiessen und das solange bis ihr, oder eben die Gegner tot sind. Bei einem Spiel mit guter KI hingegen würden sich 2 Gegner hinter den Säulen verstecken, der dritte schmeisst sich auf den Boden, schiesst auf dich, lenkt dich damit ab während einer von der rechten Flanke angreift und der andere sich weiter nach hinten pirscht um von hinten anzugreifen. Der Spieler wird durch diese Art der Präsentation vielmehr mit ins Spiel einbezogen was wiederrum das visuelle Erlebnis um ein vielfaches steigert! Man muss aber auch dazu sagen das man teilweise von der KI des Gegners nicht soviel mitbekommt und dieser Effekt dann somit nicht so stark seine Wirkung zeigt wie von mir eben beschrieben. Zum Vergleich müsste man z.B. Halo 3 oder Killzone 2 nehmen, das Spiel einmal ganz ohne KI spielen (also nur stupide, dumme Gegner) und dann einmal die KI einschalten. Das Ergebnis wäre auf alle Fälle interessant!
- Physik:
Auch hier das slebe. Wie auch bei KI kriegen wir Spieler optisch garnicht soviel von der Physik mit. Für uns ist einiges schons elbstverständlich im Spiel geworden und wir nehmen es als "natürlich" wahr das dies im Spiel vorhanden ist. Aber auch hier wäre ein Vergleich interessant. Einmal das Spiel spielen mit keiner richtigen Physik, jedes Objekt hat die selbe Eigenschaft und ein gleiches spezifisches Gewicht. Dann das Spielchen umgedreht, man nimmt total falsche Werte, eine Tasse wiegt soviel wie ein Haus und ein riesiger Stein ist so leicht wie eine Feder. Und dann eind rittes mal spielen mit richtigen Werten! Erst jetzt würde der Spieler wirklich merken wie wichtig Physik doch ist! Gerade in Spielen wo sich viel anstellen lässt verbessert das den optischen Reiz des Spiels!
Alles in allem muss man sagen das alles wichtig ist von dem oben genannten und alles davon zählt irgendwie zur Grafik. Dinge wie Musik und Soundeffekte dürfen aber keinesfalls in diese Liste mit rein. Grafik ist in erster Hinsicht nur das, was man auch wirklich sehen kann. Am besten könnte dies jemand beurteilen der Taub ist und sich nur auf seinen Sehsinn beschränkt beim spielen, für ihn ist das wichtig, was er sieht und das ist die Grafik! Alles was mit fühlen, schmecken, riechen oder hören zutun hätte, wäre nichtmehr der Grafik zuzuordnen.
