Visual Novels auf dem PC

Habe nun mindestens eine Stunde in Bad End Theater hinter mir und bin sehr zufrieden. Das Theater im Titel bezieht sich eher auf die Präsentation vor der Charakterauswahl. So hat man die Wahl zwischen Held, Jungfer, Dämonenwache und Dämonenherrin. Man spielt eine kurze Geschichte, wo man durch Entscheidungen neue Charaktereigenschaften freispielen kann. Diese bestimmen das Verhalten der Figuren wenn man diese nicht steuert. Dadurch ergeben sich sehr viele Möglichkeiten, die jedoch früher oder später zu einem schlechten Ende führen.

Das macht das Spiel fast schon zu einem Puzzle. Dank einer Ingame-Timeline kann man nachvollziehen, welchen Weg man noch nicht eingeschlagen hat. Fragezeichen markieren hier fehlende Charaktereigenschaften und man kann erahnen, welche Figur dahintersteckt. Macht viel Laune bisher. Mir gefällt auch der Pixellook sehr. Nach drei Stunden soll man alles gesehen haben, auch mindestens ein gutes Ende. Für ein Budgettitel vollkommen okay.
 
Ich kann Higurashi(alle 8 Teile, mit PS Vita Assets-Patch) und Fate Stay Night empfehlen, sind auch heute noch in meinen Augen die Referenz in Sachen Storytelling. Steins;Gate fand ich tatsächlich nicht so gut, da sehr umständlich und ohne Guide verpasst man viel, da kleinste Entscheidungen alles verändern. Steins;Gate Zero hingegen war sehr nett zu "spielen" hier gibts nur eine Wendung und man kann so quasi nichts verpassen was die Story betrifft, definitiv besser als der Anime dazu. Die sonstigen Verdächtigen sind natürlich in Konsolenkreisen recht bekannt: Dangan Ronpa und die Zero Escape/Virtue's Last Reward Serie.

Ich habe außerdem vor ner Weile Gnosia gespielt, hat mich sehr positiv überrascht und gebe ich ne honorable mention:

Gibt es übrigens auch, wei viele VNs auf der Switch mittlerweile. Man kommt gut durch auch ohne Guides mit ein wenig experimentieren. Hat etwas von Dangan Ronpa. Wichtig ist hier zu erwähnen, dass man nach dem vermeintlichen Durchspielen nochmal starten sollte, sonst verpasst man das echte Ende. :ol:

Aktuell lese ich ein wenig The House in Fata Morgana, bisher ganz nett, leider kein Voice Acting und auch allgemein recht minimalistisch, die Ausrede des Entwicklers ist, dass es ja eh voiced Audiotracks hat, find ich aber recht schwach. Das Artwork hat mich bisher leider auch nicht abgeholt, Spezialeffekte gibts keine nur Musik im Loop. Das erste Chapter hab ich fertig, war ganz nett die Auflösung gegen Ende, man reist hier durch verschiedene Jahre des Hauses und kann anscheinend später mit Entscheidungen den Verlauf der Story ändern, beim ersten Run anscheinend nicht.

Für VNs kann ich übrigens das Steam Deck empfehlen, entweder im Handheldmode oder wie ich am 75 Zöller angeschlossen, Leistungstechnisch reicht es völlig aus für so gut wie alles. Gerade an heißen Sommertagen, da es kaum Abwärme erzeugt(verglichen mit nem PC), würde aber empfehlen Windows 10 oder 11 draufzuspeichern, außer ihr bezieht die VNs nur aus Steam, dann gehts wohl auch so. Viele ältere VNs die fan-übersetzt wurden benötigen nämlich die Japanische Locale-Einstellung um zu funktionieren.
 
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Bad End Theater hatte ich schließlich nach etwa drei Stunden abgeschlossen und war sehr zufrieden. Es ist eine schöne Knobelei zu dem wahren Ende. Anfangs hatte ich wahllos diverse Optionen und Charaktereigenschaften gewählt. Gegen Ende hatte ich dann lieber die Timeline genutzt, um abzuschätzen was für bestimmte Routen notwendig ist. Dabei ist es dennoch ein paar Mal passiert, dass ich während meines Runs dann doch irgendwie "falsch abgebogen" bin. Bei einem Charakter hatte ich etwas länger gehangen, weil ein paar Infos auf der Timeline fehlten. Ich hatte dann einfach darauf geachtet, was nicht da steht, aber vielleicht kommt man auch darauf, wenn man die Timelines der anderen Charaktere beachtet.

Jedenfalls war das wahre Ende ein komplett anderes, als ich erwartet hatte. Das Spiel kommentiert dies dann auch plötzlich und gibt sich hinterher diplomatisch, in dem es noch etwas aus der Hinterhand ausspielt. Den Abschluss des Games finde ich nur so lala, den Wiederspielwert danach finde ich auch nicht besonders hoch, aber die eigentliche Spielzeit wurde ich gut unterhalten. Auf weitere Spiele dieser Machart hätte ich schon Lust.

Das Game werde ich mir definitiv noch für PC holen. Da kostet es zwar etw 60% mehr, aber es gibt u.a. gratis ein Artbook dazu.
 
Bin mit Coffee Talk Episode 2 durch, kann aber gar nicht sagen, wie viele Stunden das nun ging. Es waren etwa 2 Wochen im Game vergangen, was in etwa dem Umfang vom ersten Teil entspricht und letztendlich kann man sagen, es ist wie der erste Teil. Es gibt ein paar neue Figuren, neue Geschichten, neue Zutaten für Getränke und das war's. Es ist eine Fortsetzung ohne Überraschungen. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die man unterschiedlich absolvieren kann. Das meiste könnte man wohl ohne Guide selbst schaffen, notfalls gibt es bei den Ingameerfolgen mitunter Hinweise auf bestimmte Sachen. Wobei es auch in diesem Teil wieder ein paar spezielle Getränke gibt, die nur an jeweils einer bestimmten Stelle in der Story gelingen. Fand ich schon beim ersten Teil doof.

Das Game ist okay, aber nichts Besonders. Es liefert ein paar alltägliche Geschichten mit einer Prise Fantasy und das aus Sicht eines Baristas.
 
Class of '09 beginnt mit einer Menge Drama und ist alles andere als fröhlich. Auf Grund der häufigen Umzüge ist die Junge Nicole nicht gerade kontaktfreudig oder ein positiv eingestimmter Diskussionspartner. Dann nimmt sich auch noch ihr Vater im Vorspann das Leben. Nun beginnt man 2007 die High School und sollte dann 2009 den Abschluss machen.

Ein Run ist recht kurz, geht vielleicht 20min, habe nicht auf die Zeit geachtet. Animationen beschränken sich auf das Verschieben von starren Figuren, die zumindest recht gut aussehen und häufig die Kleidung wechseln. Außerdem ist der gesamte Text vertont worden. Die Handlung selbst beschränkt sich auf wenige Tage während der Schulzeit und es kommt zu gewaltigen Zeitsprüngen. Die allgemeine Stimmung ist sehr negativ. So gibt es einige Fälle sexueller Belästigung, aber im Kontrast dazu auch die manipulierende Nutzung weiblicher Reize.

Mein Geschmack trifft das Game nicht, aber es war schon witzig dafür zu sorgen, dass der eigene Bruder vom FBI abgeholt wird. Der Humor ist schon teilweise böse. Das Game an sich ist für mehrere Runs ausgelegt. Auf einem alten Handy bekommt man anscheinend 15 Nachrichten, was die Anzahl an unterschiedlichen Enden sein könnte. Bei meinem ersten Mal habe ich die Schule abgebrochen und bin in einer Fast Food Kette gelandet. Beim zweiten Run wurde etwas plötzlich eine Feminismuskampagne gestartet, was unterstreicht, dass es zwischen den Zeitsprüngen etwas Handlung gibt, die man selbst nicht sieht. In meinem letzten Anlauf hatte ich es mit einigen Lügen bis vors Gericht geschafft und dank ein paar Halbwahrheiten viel Geld erhalten. Ist moralisch sehr verwerflich, aber Nicole ging es daraufhin in ihrer neuen Wahlheimat bedeutend besser als sonst.
 
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