Gewalt war schon immer ein Bestandteil in Kultur und Unterhaltung. Ob bei Shakespear, in diesem Märchenbuch mit Jesus

oder auch in den "normalen" Märchen. Und die Spiele sind nur ein weiteres Ausdrucksmittel. Ich wüsste nicht, weshalb man überhaupt Spiele nur wegen ihres Gewaltgehaltes verteufeln kann. Postal habe ich zwar noch nie gespielt, finde die Grundidee dahinter aber wirklich witzig.
DAS ist comichaft überzeichnete Gewalt.
Bedenklich finde ich eher wenn man Propaganda wie bei Americas Army dem Spiel beimengt. Das finde ich eher indizierungswert. Auch wenn dort die Gewalt grafisch garnicht so extrem dargestellt wird. Auch mit dem Gewaltgehalt von z.B. Soldier of Fortune habe ich keinerlei Probleme und wäre der reaktionäre politische Unterton nicht, würde ich es sogar "Minderjährigen" empfehlen.
Auch Bedenklich ist eher die Tabuisierung der Gewalt in den Medien. Ich finde es beispielsweise wirklich pervers, das man Filme nur wegen des Gewaltanteils kürzt. Das zeugt in meinen Augen eher für die vollkommene Idiotie und Stümperhaftigkeit der Sender. Jegliche Kastration von Filmen stellt für mich letztendlich eine Respektlosikeit gegenüber der künstlerischen, kreativen Arbeit der Filmschaffenden dar. Wenn man eine solche Praxis auch auf Bücher anwenden würde, dann wäre das Geschrei groß und man würde es nicht ganz unberechtigt in Zusammenhang zu den "Zensurmaßnahmen" der Nazis bringen, welche die Arbeit von diversen Künstlern auch als "Schund" und "Entartet" bezeichnet haben. Aber bei Filmen kennen die Sender anscheinend keine Tabus. Es wird gekürzt als wäre ein Film ein Stück Schlachtvieh aus dem man die "schlechten" Teile einfach entfernen kann.
Aber auch die neuen Jugendschutzbestimmungen finde ich äußerst suspekt. Vorher waren die Gesetze schon die härtesten in ganz Europa. Doch nun wurden sie auch noch verschärft. Und noch immer schreien einige Politiker nach weiteren Verschärfungen

.
Außerdem haben die Schnittempfehlungen der "Freiwilligen" Selbstkontrolle des Fernsehens (aber auch im Kino) sehr schlechte Auswirkungen auf die, welche diesen Filme denn letztendlich senden. Selbst Kinderfilme im Kino werden inzwischen gekürzt um eine niedrigere Alterseinstufung zu bekommen. Und das ganz freiwillig ohne Druck, einfach deshalb weil man dadurch eine größere Zuschauermenge anspricht und das letztendlich mehr Geld in die Kasse bringt. Da hat man von den Zensurbehörden wirklich gelernt. Sogar durch Kastration von Filmen kann man also noch Geld machen.
Aber die Medien haben sich anscheinend auf das verzerrte Klischeebild eingeschossen. In den meisten Reportagen wird nur noch von "Gewaltspielen, -filmen, -videos" gesprochen. Wenn man Beispiele zeigen will, dann werden ganz gerne einzelne Szenen ohne jeglichen Zusammenhang aus dem Film/Spiel herausgerissen und das ganze Werk als verachtenswerte, "entartete" Kunstform dargestellt
