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Super Neptunia RPG ist ein Ableger von Hyperdimension Neptunia und erschien 2018 für PS4 und Switch in Japan. 2019 erfolgte dann die weltweite Veröffentlichung samt Umsetzung für PC. Entwickelt wurde das Spiel hauptsächlich von Artisan Studios, jedoch mit Beteiligung von Idea Factory und Compile Heart, welche bereits den Großteil der Games aus dem Neptunia-Franchise entwickelten.
Wie es der Titel schon verrät, haben wir hier ein RPG. Dieses spielt in 2D mit handgezeichneter Grafik. In Städten kann man typischer Weise einkaufen und Quests von NPCs holen, während man in freier Natur auf Monster zum Bekämpfen stoßen kann. Dabei gibt es leichte Plattformelemente, die jedoch kein großes Geschick verlangen.
Im Kampfbildschirm stehen die aus bis zu vier aktiven Charakteren bestehende Gruppe ihren Gegner gegenüber. Ein Aktionsbalken ähnlich wie aus Final Fantasy IV füllt sich mit der Zeit, doch im Gegensatz zum SNES-Klassiker ist dieser der gesamten Gruppe zugeordnet und etwas komplexer. So zeigt er ganze Zahlen an, die für Aktionspunkte stehen, die wiederum eben für Angriffsfähigkeiten und Zauber notwendig sind. Schafft man es einen Gegner vor dem Kampf mit dem Schwert zu treffen startet man diesen mit zwei statt null Aktionspunkten, was zumindest schon mal für einen einfachen Angriff genügt.
Trifft man mit einem Elementarangriff den Schwachpunkt eines Gegners bekommt man sofort zusätzliche Aktionspunkte. Absorbiert dieser jedoch die Attacke werden Aktionspunkte abgezogen und man merkt leicht entsetzt, dass der Aktionsbalken auch ins Negative abdriften kann.
Das eigene Team kämpft in einer Formation, die sich im oder gegen den Uhrzeigersinn drehen lässt. Denn abhängig von der Position kann man eine vorher zugewiesene Fähigkeit benutzen. Das bedeutet unterm Strich, dass jeder Charakter nur über bis zu vier verschiedene Fähigkeiten im Kampf verfügen kann.
Fähigkeiten aller Art erlangt man durch Anlegen von Ausrüstungsgegenständen. Diese behergen in der Regel ein oder mehrere Fähigkeiten. Solange man den Gegenstand trägt hat man Zugriff auf diese Fähigkeiten. Alternativ erhält man im Kampf neben Erfahrungspunkte auch Fähigkeitspunkte, mit den man ab einer bestimmten Anzahl eine Fähigkeit permanent lernt. Also so ähnlich wie bei Final Fantasy IX.
Neben Attacken und Heil- sowie Unterstützungszauber gibt es auch passive Fähigkeiten wie ein Boost auf einen bestimmten Statuswert oder Resistenz gegen eine Statusveränderung oder ein Element. Abhängig vom Level des Charakters besitzt man über eine Anzahl an Punkte zum Ausrüsten, man kann also nicht sämtliche passive Fähigkeiten gleichzeitig tragen.
Die Grafik ist richtig schick. Sei es allgemein die Umgebung oder im Kampfbildschirm. Vor allem im Hintergrund gibt es einige Animationen zu entdecken. Trotzdem hat mich visuell bisher nichts so umgehauen wie es 2009 bei Muramasa: The Demon Blade war. Man möchte meinen, bei einem Vergleich bezüglich der Optik würde ein 10 Jahre älteres Wii-Spiel anders abschneiden. Natürlich hat das PS4-Game eine höhere Auflösung, aber es beeindruckt mich einfach nicht wie es Muramasa damals geschafft hatte.
Der Soundtrack besteht hauptsächlich aus Stücken mit klassischen Instrumenten, doch es gibt auch ein paar elektronische Lieder.
Die Handlung ist die Schwäche des Spiels, wo man nicht viel erwarten braucht. Neptune und die anderen drei aus dem Franchise bekannten Charaktere, die bestimmte Konsolenhersteller repräsentieren, haben ihr Gedächtnis verloren und stellen sich in Laufe des Spiel einer Organisation entgegen, die alles andere als 2D-Videospiele verbietet. Dabei stößt man auf einen völlig neuen Charakter, der mehr über Neptune zu wissen scheint.
Das Game bekommt man mittlerweile im Paket mit sämtlichen DLCs geholt. Diese lassen sich in drei Kategorien einteilen.
So gibt es drei DLCs, die Alternativkostüme für alle Charaktere bieten. Das umfasst Bademode, Sentai-Anzüge (japanisches Genre für TV-Serien, welche das Vorbild für die amerikanischen Power Rangers waren) und Tierkostüme. Letzteres kann man interessanter Weise mit den anderen kombinieren. Naja, ich habe mir alles mal angeschaut, bin dann aber doch lieber mit den Standardoutfits unterwegs. Nur nach vielen Spielstunden hatte ich dann doch mal das Interesse, anders auszusehen. Man könnte aber eher darauf verzichten.
Es gibt acht DLC-Packs, die zusätzliches Equipment bieten. Die Waffen sind viel zu stark für die ersten Spielstunden, doch dafür bringen sie den Charakteren keine Fähigkeiten bei. Langfristig sollte man lieber zu sehen, sich Fähigkeiten anzueignen. Ab der Mitte des Spiels findet man eh stärkere Waffen, somit finde ich auch dieses DLC-Paket nicht überzeugend.
Ein großer Gamechanger zum Anfang des Spiels ist der DLC mit zusätzlichen Charakteren für die eigene Party. Diese basieren auf den Entwicklerstudios und für diese gibt es in den Läden eigene Waffen zu ergattern. Mit diesem DLC finde ich das Spiel allgemein viel angenehmer, denn Neptune ist erstmal allein unterwegs und die anderen Charaktere verlassen temporär immer wieder mal die Gruppe. Mit den drei DLC-Charakteren hast man nun stets ein Vierer-Team und kann dieses aufleveln. Das hat jedoch zur Folge, dass man mehr Gold für Ausrüstung erlangen muss und man die anderen Charaktere später vernachlässigt. Serientypisch verfügen die vier Hauptcharaktere noch über temporäre Verwandlungen, die sie stärker machen. Doch das erfordert einen gewissen Fortschritt im Spiel.
Wegen Zeichenlimit: Fortsetzung folgt!