Wenige Wochen nach seiner Veröffentlichung Ende 2011 musste das Online-Rollenspiel Star Wars: The Old Republic besonders bei einem Thema deutliche Kritik einstecken, wie zuvor schon zahlreiche andere Genre-Vertreter: Zu wenig Inhalte. Gab es bis zum Erreichen der Höchststufe 50 noch genug zu questen, war das Angebot für Spieler des Maximal-Levels äußerst überschaubar.
Nun erklärte Creative Director James Ohlen, was dafür unter anderem der Grund war. Man dachte bei Entwickler Bioware schlicht, dass die Spieler nicht so schnell Stufe 50 erreichen, sondern im Schnitt etwa vier Monate benötigen würden.
»[Unser Hauptproblem war], dass die Leute deutlich schneller durch unsere Inhalte marschierten, als wir das erwartet hatten. Wir rechneten damit, dass unsere Spielerschaft im Schnitt etwa drei bis vier Monate benötigen würde, um das Endgame zu erreichen. Vielleicht auch fünf. Es gab gut 170 bis 180 Stunden an Inhalt, doch unsere Statistiken zeigten uns, dass die Millionen von Spielern unsere Inhalte im Schnitt 40 Stunden die Woche konsumierten.«
Im Schnitt haben die Spieler also gut vier Wochen genötigt um das »Level-Cap« zu erreichen. Man habe hier also zuvor eine totale Fehleinschätzung getätigt und daher nicht damit gerechnet, so schnell neue Inhalte hinterher schieben zu müssen. Um vorhersehen zu können, dass einige Spieler in der Startphase sogar 80 bis 120 Stunden die Woche spielen würden, hätte man bei Bioware schlicht nicht die entsprechende Erfahrung im MMO-Genre gehabt.
Bioware hat also nicht damit gerechnet, dass ein heiß erwartetes Online-Rollenspiel, auf welchem auch noch groß »Star Wars« drauf steht, während seiner Launch-Phase von vielen äußerst intensiv gespielt wird. Und wir dachten immer, um das zu vermuten müsste man kein Branchen-Kenner sein ...