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- 2 Jan 2007
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So, dann fang ich mal wie angekündigt an, zunächst mit einer Einleitung, dann mit Infos zu den schon gelaufenen ersten beiden Spieltagen.
Die norwegische erste Fußball-Liga heißt offiziell „Tippeligaen“, was man etwas unschön mit „Wettliga“ übersetzen könnte. Dieser Namen kommt vom Namenssponsor „Norsk Tipping“… was auch immer man sich dabei denkt, eine Liga von einem Wettanbieter sponsorn zu lassen, nun ja.
Nicht nur aufgrund des bescheuerten Namens selbst, sondern auch, weil es nun mal ein Sponsorname ist, wird dieser Name nur von wenigen Leuten benutzt. Selbst die meisten Medien nennen die Liga ganz einfach „Eliteserien“, mich inbegriffen
In der Liga spielen aktuell 14 Teams, nächste Saisons wird auf 16 Mannschaften aufgestockt. Deswegen steigt diese Saison nur eine Mannschaft direkt ab, eine weitere bestreitet zwei Relegationsspiele (zunächst zuhause, dann auswärts) gegen den Vierten der zweiten Liga. Normalerweise steigen zwei Mannschaften direkt ab, der Drittletzte spielt gegen den Dritten der zweiten Liga.
Oben in der Platzierung gibt es einige Unterschiede zur deutschen Liga. Der Erste wird natürlich Meister, aber schon hier fängt ein Unterschied an: Er ist nicht norwegischer Meister, sondern „Seriemester“, also in etwa „Meister der Liga“. Den Titel „Norwegischer Meister“ führt der Pokalsieger. Nichtsdestotrotz ist ein Ligagewinn höher angesehen als ein Pokalgewinn. Es gibt noch weitere Unterschiede: Der Zweite geht ebenfalls nicht leer aus, sondern erhält analog zu den Goldmedallien für den Meister (die neben der Trophäe vergeben werden) Silbermedallien. Der Dritte erhält dementsprechend Bronzemedallien.
International verschlägt es den Meister in die erste Quali-Runde für die CL, den Zweiten in die dritte Quali-Runde für den UEFA-Cup, den Dritten in die zweite Quali-Runde des UEFA-Cups und den Pokalsieger in die dritte Runde dieser Qualifikation. Übrigens ist Norwegens Liga laut UEFA-Koeffizient die stärkste Skandinaviens.
Gespielt wird, wie ihr vielleicht schon daran bemerkt habt, dass gerade mal zwei Spieltage vorbei sind, im Kalenderjahr, was auch ganz vernünftig ist, angesichts der Tatsache, dass in der aktuellen Saison zwei Vereine nördlich des Polarkreises beheimatet sind.
In der aktuellen Form gibt es die Liga seit 1963, und Rosenborg aus Trondheim (bitte nicht „Rosenborg Trondheim“, das ist so falsch wie „Schalke Gelsenkirchen“) ist eindeutig der Rekordmeister. Zwischen 1992 und 2004 wurde man gar jedes Jahr Meister, insgesamt hält man (seit 1938) 20 Titel. Insbesondere am Anfang dieser Serie war man der Konkurrenz weit voraus, aber in späteren Jahren holten die anderen Vereine auf. Bis Vålerenga schließlich im Jahre 2005 die Serie Rosenborgs durchbrechen konnte – tatsächlich stand der Rekordmeister in der Saison mehrfach am Rande der Abstiegsplätze.
2006 wurde wieder Rosenborg Meister, mit sieben Punkten Abstand vor dem Zweiten, Brann aus Bergen (und auch hier wieder: Nicht „Brann Bergen“). Man konnte schon befürchten, dass Rosenborgs Dominanz nur kurz unterbrochen wäre – dem war aber nicht so. 2007 hatte das Team aus Trondheim wie schon zwei Jahre zuvor absolut keine Chance auf den Titel, und der im letzten Jahr noch Zweitplatzierte schnappte sich den Titel.
Zuschauer zieht die Liga verhältnismäßig viele an, und in den letzten Jahren ist der Zuschauerschnitt enorm gewachsen – seit 2001 sind die Zuschauerzahlen um fast 90% gestiegen. Im letzten Jahr kamen im Schnitt gut 10.500 Zuschauer zu den Spielen. Rosenborg hat mit 19.900 Zuschauern den höchsten Schnitt, gefolgt von Brann und Viking mit 17.300 bzw. 15.800 Zuschauern. Dies sind auch die drei „Großen“ in der Liga, auch, wenn es (mal abgesehen von der 13-jährigen Rosenborg-Dominanz) schwierig ist, „große“ Vereine auszumachen, da die Liga recht ausgeglichen ist und sich im Vorjahr Drittplatzierte durchaus schon mal auf Abstiegsrängen wiederfinden; dass so etwas passiert ist fast schon mehr die Regel denn die Ausnahme.
2008 spielen folgende Mannschaften in der Eliteserien (sortiert nach der Platzierung im Vorjahr):
SK Brann (Bergen): Seit 1963 das erste Mal Meister (damals stieg man ein Jahr später ab). Einige zweite und dritte Plätze hat man gesammelt in den letzten Jahren, aber auch am Abstieg gerne mal gerochen. Zwischenzeitlich gab es Jahre, wo weder nach oben noch nach unten etwas ging. Definitiv eine der stärkeren norwegischen Mannschaften.
Stabæk Fotball (Bærum): Letztes Jahr Zweiter, auch davor hat man öfters oben mitgespielt, und das konstant. Dennoch im Vorjahr der Verein mit den schlechtesten Zuschauerzahlen, was auch an der recht leeren Titel-Vitrine (ein Pokalsieg 1998) und der Nähe zum Oslofjord samt zugkräftiger Konkurrenzvereine liegen könnte. 1995 das erste mal in Liga 1 aufgestiegen, zwischenzeitlich mal eine Saison in der zweiten Liga verbracht – ansonsten nie schlechter als Platz 5.
Viking FK Stavanger (Stavanger): Auch einer der großen Vereine, sowohl Titel- wie auch Zuschauerzahlenmäßig. 2001 zuletzt den Pokal gewonnen, in der Liga immer mäßig bis gut mitgespielt; dieses Jahr einer der Titelfavoriten überhaupt. In der Vergangenheit eindeutig erfolgreicher. Schon desöfteren europäisch mitgespielt und dabei gerne große Vereine wie Chelsea oder Werder Bremen geärgert.
Lillestrøm SK (Lillestrøm): Einziger Verein, der seit dem Aufstieg 1975 noch nie abgestiegen ist. In den letzten Jahren stabil Blech gesammelt (drei mal 4. in Folge), dafür 2007 den Pokal geholt. War desöfteren schon mal Titelfavorit, scheitert aber meistens gegen Saisonende; dafür im Pokal fast immer bis mindestens ins Viertelfinale mit dabei. Von den Zuschauerzahlen her noch gerade so im „10.000-Club“, auch hier ist die Nähe zum Oslofjord für einen eher „kleinen“ Verein eher hinderlich.
Rosenborg BK (Trondheim): Der norwegische Vorzeigeverein. War seit 1992 dreizehn(!)-mal in Folge Meister. 2005 und 2007 doch stärkere Einbrüche, und auch jetzt nicht mehr Titelfavorit. Sofern die Prognosen zutreffen sollten, ist die Rosenborg-Dominanz wohl endgültig vorbei. Natürlich ist Rosenborg trotzdem weiterhin einer der ganz großen Mannschaften Norwegens, und sicherlich auch die mit der größten internationalen Erfahrung; es dürfte auch die einzige Mannschaft sein, die international einigermaßen bekannt ist.
Tromsø IL (Tromsø): Der nördlichste Verein Europas, der schon mal international vertreten war. In der Liga meistens eher mittelprächtig bis gut, bis auf einen Ausflug in die zweite Liga 2002. Auch hoch im Norden (oder gerade da) hat man international schon gerne große Vereine wie Chelsea geärgert, was besonders im Winter gut gelang. Mittlerweile ist dort (auch nötiger) Kunstrasen verlegt. Mangels großem Zuschauerpotenzial eher wenig davon, aber dafür auswärts immer gut vertreten.
Vålerenga IF (Oslo): Einer von zwei Hauptstadtklubs. Zuletzt 2005 Meister, das Jahr davor und danach 2. bzw. 3., davor und danach eher schlecht. Desöfteren Bekanntschaft mit Relegationsspielen gemacht, zwischen 2000 und 2002 zwei Jahre zweite Liga gespielt. Wesentlich mehr Zuschauer als Stadtkonkurrent Lyn.
Fredrikstad FK (Fredrikstad): Seit 2002 wieder in der ersten Liga, davor zehn Jahre zweitklassig, die großen Jahre liegen schon länger zurück. Daher in den letzten Erstligajahren immer in den tieferen Regionen der Tabelle zu finden. 2006 holte man mal wieder einen Titel, den Pokal, und schrieb sich mit 101 Fanbussen, die zum Finale fuhren, ins Guinness-Buch der Rekorde ein. Dementsprechend recht ordentlicher Zuschauerschnitt, insbesondere für die eher mäßigen Leistungen in den letzten Jahren.
FC Lyn Oslo (Oslo): Zweiter Hauptstadtklub Norwegens. In den letzten Jahren etwas erfolgreicher als Vålerenga, aber wie Vålerenga eher mittelmäßig, die richtig großen Jahre liegen schon vierzig Jahre zurück. Durch richtig schlechte Jahre, die zwanzig Jahre in den Ligen 2-4 bedeuteten, verlor man quasi eine Generation Fans, weswegen sich jetzt zu Lyn-Spielen nicht selten 5000 oder weniger Zuschauer in Norwegens Nationalstadion (Kapazität: 25000) verlieren.
Strømsgodset IF (Drammen): Hat tatsächlich 1970 schon mal die Liga gewonnen, 1997 wurde man Dritter – danach folgten eher unerfolgreiche Jahre. 2006 war die Konsequenz dieser Jahre eine Beinahe-Insolvenz, durch das Durchhalten in Liga 1 hat man sich aber gerettet. Die Zuschauerzahlen sind wegen der Konkurrenz am Oslofjord eher mäßig.
Aalesunds FK (Ålesund): Einer der Vereine, die in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt haben. 2003 das erste Mal in Liga 1 aufgetaucht und damals mit Zuschauerschnitten um die 1000, allerdings in einem der schönsten Stadien überhaupt, dem Kråmyra-Stadion:
http://www.youtube.com/watch?v=n-nQNOz9z7A
Mittlerweile ist das neue Stadion mit 10778 Plätzen fast immer ausverkauft. Richtig gut ist der Verein zwar nicht, aber in Ålesund ist man höchst zufrieden, wenn man in Liga 1 spielt.
Molde FK (Molde): Der Lokalrivale von Ålesund, der eine absolut gegenteilige Entwicklung nahm: Ende der 90er und Anfang der 2000er noch häufig international dabei, dreimal silber in fünf Jahren geholt. Doch ab 2003 ging es rapide abwärts. 2005 gewann man zwar den Pokal, musste aber in die Relegation, die man gewann. Ein Jahr später wurde es aber noch schlimmer, man stieg abgeschlagen als Tabellenletzter ab. Immerhin schaffte man den direkten Wiederaufstieg. So sind die Machtverhältnisse in Mittelnorwegen umgedreht, auch Zuschauer kommen in Molde mittlerweile weniger als in Ålesund. Dieses Jahr gibt es das erste mal seit langem wieder ein Derby.
Ham-Kam (Hamar): Der einzige Verein, der nicht in unmittelbarer Nähe zum Meer liegt. In den letzten Jahren nach einem Absturz im Jahr 2005 nicht mehr so erfolgreich, 2006 stieg man als 13. ab. Man schaffte den direkten Wiederaufstieg, dennoch muss man sich mittlerweile mit Zuschauerzahlen schon mal unter 4000 zufrieden geben. Ham-Kam war nie ein großer Verein, aber aktuell ist man definitiv in einen der schlechteren Zeiten.
Bodø/Glimt (Bodø): Der zweite Verein, der nördlich des Polarkreises liegt, und damit mehr oder minder „Derbygegner“ von Tromsø, zumindest mögen sich die Fans beider Mannschaften nicht. War mal auf ähnlichem Level wie Tromsø, in den letzten Jahren wurde der nördliche „Nachbar“ aber stärker. Glimt schaffte aber etwas, was seit langem kein Team mehr schaffte: Sie gewannen die Relegationsspiele als Zweitligist. Da man auf solchem Wege in die Liga kam, ist Glimt für viele schon der erste fest stehende Absteiger.
Demnächst folgt noch die Berichterstattung von den ersten beiden Spieltagen.
Die norwegische erste Fußball-Liga heißt offiziell „Tippeligaen“, was man etwas unschön mit „Wettliga“ übersetzen könnte. Dieser Namen kommt vom Namenssponsor „Norsk Tipping“… was auch immer man sich dabei denkt, eine Liga von einem Wettanbieter sponsorn zu lassen, nun ja.
Nicht nur aufgrund des bescheuerten Namens selbst, sondern auch, weil es nun mal ein Sponsorname ist, wird dieser Name nur von wenigen Leuten benutzt. Selbst die meisten Medien nennen die Liga ganz einfach „Eliteserien“, mich inbegriffen

In der Liga spielen aktuell 14 Teams, nächste Saisons wird auf 16 Mannschaften aufgestockt. Deswegen steigt diese Saison nur eine Mannschaft direkt ab, eine weitere bestreitet zwei Relegationsspiele (zunächst zuhause, dann auswärts) gegen den Vierten der zweiten Liga. Normalerweise steigen zwei Mannschaften direkt ab, der Drittletzte spielt gegen den Dritten der zweiten Liga.
Oben in der Platzierung gibt es einige Unterschiede zur deutschen Liga. Der Erste wird natürlich Meister, aber schon hier fängt ein Unterschied an: Er ist nicht norwegischer Meister, sondern „Seriemester“, also in etwa „Meister der Liga“. Den Titel „Norwegischer Meister“ führt der Pokalsieger. Nichtsdestotrotz ist ein Ligagewinn höher angesehen als ein Pokalgewinn. Es gibt noch weitere Unterschiede: Der Zweite geht ebenfalls nicht leer aus, sondern erhält analog zu den Goldmedallien für den Meister (die neben der Trophäe vergeben werden) Silbermedallien. Der Dritte erhält dementsprechend Bronzemedallien.
International verschlägt es den Meister in die erste Quali-Runde für die CL, den Zweiten in die dritte Quali-Runde für den UEFA-Cup, den Dritten in die zweite Quali-Runde des UEFA-Cups und den Pokalsieger in die dritte Runde dieser Qualifikation. Übrigens ist Norwegens Liga laut UEFA-Koeffizient die stärkste Skandinaviens.
Gespielt wird, wie ihr vielleicht schon daran bemerkt habt, dass gerade mal zwei Spieltage vorbei sind, im Kalenderjahr, was auch ganz vernünftig ist, angesichts der Tatsache, dass in der aktuellen Saison zwei Vereine nördlich des Polarkreises beheimatet sind.
In der aktuellen Form gibt es die Liga seit 1963, und Rosenborg aus Trondheim (bitte nicht „Rosenborg Trondheim“, das ist so falsch wie „Schalke Gelsenkirchen“) ist eindeutig der Rekordmeister. Zwischen 1992 und 2004 wurde man gar jedes Jahr Meister, insgesamt hält man (seit 1938) 20 Titel. Insbesondere am Anfang dieser Serie war man der Konkurrenz weit voraus, aber in späteren Jahren holten die anderen Vereine auf. Bis Vålerenga schließlich im Jahre 2005 die Serie Rosenborgs durchbrechen konnte – tatsächlich stand der Rekordmeister in der Saison mehrfach am Rande der Abstiegsplätze.
2006 wurde wieder Rosenborg Meister, mit sieben Punkten Abstand vor dem Zweiten, Brann aus Bergen (und auch hier wieder: Nicht „Brann Bergen“). Man konnte schon befürchten, dass Rosenborgs Dominanz nur kurz unterbrochen wäre – dem war aber nicht so. 2007 hatte das Team aus Trondheim wie schon zwei Jahre zuvor absolut keine Chance auf den Titel, und der im letzten Jahr noch Zweitplatzierte schnappte sich den Titel.
Zuschauer zieht die Liga verhältnismäßig viele an, und in den letzten Jahren ist der Zuschauerschnitt enorm gewachsen – seit 2001 sind die Zuschauerzahlen um fast 90% gestiegen. Im letzten Jahr kamen im Schnitt gut 10.500 Zuschauer zu den Spielen. Rosenborg hat mit 19.900 Zuschauern den höchsten Schnitt, gefolgt von Brann und Viking mit 17.300 bzw. 15.800 Zuschauern. Dies sind auch die drei „Großen“ in der Liga, auch, wenn es (mal abgesehen von der 13-jährigen Rosenborg-Dominanz) schwierig ist, „große“ Vereine auszumachen, da die Liga recht ausgeglichen ist und sich im Vorjahr Drittplatzierte durchaus schon mal auf Abstiegsrängen wiederfinden; dass so etwas passiert ist fast schon mehr die Regel denn die Ausnahme.
2008 spielen folgende Mannschaften in der Eliteserien (sortiert nach der Platzierung im Vorjahr):
SK Brann (Bergen): Seit 1963 das erste Mal Meister (damals stieg man ein Jahr später ab). Einige zweite und dritte Plätze hat man gesammelt in den letzten Jahren, aber auch am Abstieg gerne mal gerochen. Zwischenzeitlich gab es Jahre, wo weder nach oben noch nach unten etwas ging. Definitiv eine der stärkeren norwegischen Mannschaften.
Stabæk Fotball (Bærum): Letztes Jahr Zweiter, auch davor hat man öfters oben mitgespielt, und das konstant. Dennoch im Vorjahr der Verein mit den schlechtesten Zuschauerzahlen, was auch an der recht leeren Titel-Vitrine (ein Pokalsieg 1998) und der Nähe zum Oslofjord samt zugkräftiger Konkurrenzvereine liegen könnte. 1995 das erste mal in Liga 1 aufgestiegen, zwischenzeitlich mal eine Saison in der zweiten Liga verbracht – ansonsten nie schlechter als Platz 5.
Viking FK Stavanger (Stavanger): Auch einer der großen Vereine, sowohl Titel- wie auch Zuschauerzahlenmäßig. 2001 zuletzt den Pokal gewonnen, in der Liga immer mäßig bis gut mitgespielt; dieses Jahr einer der Titelfavoriten überhaupt. In der Vergangenheit eindeutig erfolgreicher. Schon desöfteren europäisch mitgespielt und dabei gerne große Vereine wie Chelsea oder Werder Bremen geärgert.
Lillestrøm SK (Lillestrøm): Einziger Verein, der seit dem Aufstieg 1975 noch nie abgestiegen ist. In den letzten Jahren stabil Blech gesammelt (drei mal 4. in Folge), dafür 2007 den Pokal geholt. War desöfteren schon mal Titelfavorit, scheitert aber meistens gegen Saisonende; dafür im Pokal fast immer bis mindestens ins Viertelfinale mit dabei. Von den Zuschauerzahlen her noch gerade so im „10.000-Club“, auch hier ist die Nähe zum Oslofjord für einen eher „kleinen“ Verein eher hinderlich.
Rosenborg BK (Trondheim): Der norwegische Vorzeigeverein. War seit 1992 dreizehn(!)-mal in Folge Meister. 2005 und 2007 doch stärkere Einbrüche, und auch jetzt nicht mehr Titelfavorit. Sofern die Prognosen zutreffen sollten, ist die Rosenborg-Dominanz wohl endgültig vorbei. Natürlich ist Rosenborg trotzdem weiterhin einer der ganz großen Mannschaften Norwegens, und sicherlich auch die mit der größten internationalen Erfahrung; es dürfte auch die einzige Mannschaft sein, die international einigermaßen bekannt ist.
Tromsø IL (Tromsø): Der nördlichste Verein Europas, der schon mal international vertreten war. In der Liga meistens eher mittelprächtig bis gut, bis auf einen Ausflug in die zweite Liga 2002. Auch hoch im Norden (oder gerade da) hat man international schon gerne große Vereine wie Chelsea geärgert, was besonders im Winter gut gelang. Mittlerweile ist dort (auch nötiger) Kunstrasen verlegt. Mangels großem Zuschauerpotenzial eher wenig davon, aber dafür auswärts immer gut vertreten.
Vålerenga IF (Oslo): Einer von zwei Hauptstadtklubs. Zuletzt 2005 Meister, das Jahr davor und danach 2. bzw. 3., davor und danach eher schlecht. Desöfteren Bekanntschaft mit Relegationsspielen gemacht, zwischen 2000 und 2002 zwei Jahre zweite Liga gespielt. Wesentlich mehr Zuschauer als Stadtkonkurrent Lyn.
Fredrikstad FK (Fredrikstad): Seit 2002 wieder in der ersten Liga, davor zehn Jahre zweitklassig, die großen Jahre liegen schon länger zurück. Daher in den letzten Erstligajahren immer in den tieferen Regionen der Tabelle zu finden. 2006 holte man mal wieder einen Titel, den Pokal, und schrieb sich mit 101 Fanbussen, die zum Finale fuhren, ins Guinness-Buch der Rekorde ein. Dementsprechend recht ordentlicher Zuschauerschnitt, insbesondere für die eher mäßigen Leistungen in den letzten Jahren.
FC Lyn Oslo (Oslo): Zweiter Hauptstadtklub Norwegens. In den letzten Jahren etwas erfolgreicher als Vålerenga, aber wie Vålerenga eher mittelmäßig, die richtig großen Jahre liegen schon vierzig Jahre zurück. Durch richtig schlechte Jahre, die zwanzig Jahre in den Ligen 2-4 bedeuteten, verlor man quasi eine Generation Fans, weswegen sich jetzt zu Lyn-Spielen nicht selten 5000 oder weniger Zuschauer in Norwegens Nationalstadion (Kapazität: 25000) verlieren.
Strømsgodset IF (Drammen): Hat tatsächlich 1970 schon mal die Liga gewonnen, 1997 wurde man Dritter – danach folgten eher unerfolgreiche Jahre. 2006 war die Konsequenz dieser Jahre eine Beinahe-Insolvenz, durch das Durchhalten in Liga 1 hat man sich aber gerettet. Die Zuschauerzahlen sind wegen der Konkurrenz am Oslofjord eher mäßig.
Aalesunds FK (Ålesund): Einer der Vereine, die in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt haben. 2003 das erste Mal in Liga 1 aufgetaucht und damals mit Zuschauerschnitten um die 1000, allerdings in einem der schönsten Stadien überhaupt, dem Kråmyra-Stadion:
http://www.youtube.com/watch?v=n-nQNOz9z7A
Mittlerweile ist das neue Stadion mit 10778 Plätzen fast immer ausverkauft. Richtig gut ist der Verein zwar nicht, aber in Ålesund ist man höchst zufrieden, wenn man in Liga 1 spielt.
Molde FK (Molde): Der Lokalrivale von Ålesund, der eine absolut gegenteilige Entwicklung nahm: Ende der 90er und Anfang der 2000er noch häufig international dabei, dreimal silber in fünf Jahren geholt. Doch ab 2003 ging es rapide abwärts. 2005 gewann man zwar den Pokal, musste aber in die Relegation, die man gewann. Ein Jahr später wurde es aber noch schlimmer, man stieg abgeschlagen als Tabellenletzter ab. Immerhin schaffte man den direkten Wiederaufstieg. So sind die Machtverhältnisse in Mittelnorwegen umgedreht, auch Zuschauer kommen in Molde mittlerweile weniger als in Ålesund. Dieses Jahr gibt es das erste mal seit langem wieder ein Derby.
Ham-Kam (Hamar): Der einzige Verein, der nicht in unmittelbarer Nähe zum Meer liegt. In den letzten Jahren nach einem Absturz im Jahr 2005 nicht mehr so erfolgreich, 2006 stieg man als 13. ab. Man schaffte den direkten Wiederaufstieg, dennoch muss man sich mittlerweile mit Zuschauerzahlen schon mal unter 4000 zufrieden geben. Ham-Kam war nie ein großer Verein, aber aktuell ist man definitiv in einen der schlechteren Zeiten.
Bodø/Glimt (Bodø): Der zweite Verein, der nördlich des Polarkreises liegt, und damit mehr oder minder „Derbygegner“ von Tromsø, zumindest mögen sich die Fans beider Mannschaften nicht. War mal auf ähnlichem Level wie Tromsø, in den letzten Jahren wurde der nördliche „Nachbar“ aber stärker. Glimt schaffte aber etwas, was seit langem kein Team mehr schaffte: Sie gewannen die Relegationsspiele als Zweitligist. Da man auf solchem Wege in die Liga kam, ist Glimt für viele schon der erste fest stehende Absteiger.
Demnächst folgt noch die Berichterstattung von den ersten beiden Spieltagen.