Gleich vorweg ein Hinweis: Ich bin sicherlich KEIN Freund der generellen, zahlreichen Analysten- und Investoren-“Ratschläge“ in Bezug auf Nintendo. Meist sind Investoren ohnehin nur auf kurzfristigen Erfolg aus und scheren sich einen Dreck um die längerfristige, gesunde Entwicklung eines Unternehmens.
Und ja, ich bin Nintendo-Fan... keinFanBOY, denn ich bin weder im entsprechenden Alter als „Boy“bezeichnet zu werden, noch würde ich mich selbst als „blindenAnhänger“ sehen, der alles durch die rosarote Brille sieht. Ich gebe aber zu, dass meine Sympathie dem alteingesessenen, japanischen Unternehmen gehört, no question about that... wobei es bei DER höchst unsympathischen Konkurrenz bestehend aus dem Softwarepatentkläger Nr. 1 aus Redmond und dem hochverschuldeten, arroganten Sony auch nicht schwer ist, lieber Nintendo als Videospielurgestein die Treue zu halten...
Warum ich das vorab erwähne? Ich möchte erstmal den Hatern Wind aus den Segeln nehmen ;-) Das soll hier kein weiterer „Nintendo is doomed“-Thread werden, sondern der Versuch eine alternative Positionierung im Videospielmarkt für Nintendo zu analysieren und deren Vorteile und Nachteile gemeinsam abzuwägen. Ich hoffe auf konstruktive Kritik
Also, worum geht es: Um den (ratsamen :-?) Einstieg Nintendos in den Smartphone- und Tablet-Markt!
MEINER Meinung nach sollte Nintendo tatsächlich Spiele für Google Play + den Apple Store anbieten. Ich zitiere einfach mal Reggie während der E3 2005: „The key here are two little words: the word 'or' and the word 'and'. Nintendo is not an or company, with games devoted to just this group or that group. We're an and company, with games for this group and that group and for groups that don't even call themselves gamers yet.“
Was Reggie hier sagte ist grundsätzlich völlig richtig und beschreibt den weiteren Weg, den Nintendo von 2005 an mit der Wii und dem DS ging. Man versuchte NICHT eine OR-Company zu sein, also ein Unternehmen, welches sichausschließlich auf EINE oder WENIGE Zielgruppen beschränkt (z.B.Coregamer oder Nintendo-Fans), sondern vielmehr eine AND-Company zu sein, welche im Prinzip jeden von 4-99 Jahren allen Geschlechts mit jeglichen Interessen zu Erreichen versucht (deshalb auch die Entwicklung von bei Core Gamern eher nicht besonders populären Projekten wie z.B. Wii Music oder Nintendogs).
Von 2005-2009/2010 ging das auch hervorragend auf, die Gewinne stiegen, die Aktienkurse auch, alles war prima. Insbesondere 2007-2008, da die damalige Landschaft noch ganz anders aussah als sie nun 2012 aussieht und man einen Erfolg nach dem anderen verbuchte. Brain Training schlug ein wie eine Bombe bei Casual Gamern, Motion Control sowieso und Minigames waren ein voller Erfolg.
Nun hat sich jedoch eine MENGE getan in der (IT)-Welt und heutzutage läuft beinahe jeder mit technisch mehr oder weniger überzeugenden Smartphones in der Tasche durch die Gegend. Der Casual-Markt, insbesondere im Handheld-Sektor,bricht somit Stück für Stück weg... Gelegenheitsspieler reich teine Partie Angry Birds oder eine Partie Solitär, wer früher ein Spiel wie „42 Spieleklassiker“ für knapp 30 EUR erwarb (http://www.amazon.de/Nintendo-42-Spieleklassiker/dp/B000I5X5LS so viel kostet es selbst heute noch...), bekommt es heute in –natürlich schlechterer Form aber vermutlich für den Casual Gamer völlig ausreichend – für wenige EUR oder gar Cent im Play- oder Apple-Store.
Zeiten ändern sich eben...wenn Nintendo den Casual-Markt, speziell im Handheld-Bereich, nicht völlig verlieren will, MÜSSEN sie meiner Meinung nach auch Spiele für Smartphones entwickeln/publishen. Die Alternative wäre nur noch Coregamer und Nintendo-Fans anzuvisieren... kann man machen aber dann fällt man eben VKZ-technisch in Cube-Zeiten zurück oder noch schlimmer...
Sicherlich wird es jetzt viele geben, die das nicht wahr haben möchten aber ich fühle mich bereits jetzt durch den vergleichsweise SEHR schleppenden Verkauf von Nintendogs für den Nintendo 3DS voll bestätigt. Eine Glaskugel hab ich nicht, nein.. aber ich rechne dennoch offen gesagt stark damit, dass das 3DS-Brain Training nicht der von Nintendo erwartete Renner sein wird und bei den VKZ schlussendlich leider Galaxien vom DS-Gehirntraining entfernt sein wird... mark my words, ich lehne mich jetzt einfach mal aus dem Fenster raus
Ich sage NICHT, dass Nintendo all seine Ressourcen in Smartphone- und Tablet-Spiele stecken sollte, ganz gewiss nicht! Es sollte natürlich weiterhin Entwicklungen für Konsole und Dedicated Handheld-Systemegeben und Großprojekte wie Zelda oder 3D-Marios...also eher kein Kid Icarus für Android oder iOS, keine Angst;-)Aber dafür z.B. ein Brain Training oder vielleicht sogar ein Mario Kart? So erreicht man die Casual Gamer von HEUTE.
Was spricht denn überhaupt für und was gegen den Einstieg in den Smartphone-Markt?
Vorteile:
Mögliche Nachteile
Ich befürchte Nintendo rennt auf eine Sackgasse zu, wenn sie so weitermachen wie bisher.Obwohl ich Satoru Iwata als guten CEO einschätze habe ich den Eindruck als würde er fast nicht wahrnehmen (wollen?), dass Gelegenheitsspieler sich keine mobile Spielemaschine mehr für 150EUR kaufen... und schon gar nicht für 250 EUR, dem anfänglichenPreis des 3DS...
Schaut euch mal um... wie viele Leute zocken an Bahnhöfen, in Straßenbahnen, in Bussen/Zügen, im Wartezimmer... gar nicht sowenige, oder? Dann schaut aber mal einfach hin wie viele davon noch auf einem Handheld spielen: Kaum noch welche.
Selbst bei Kindern ist die Entwicklung zu sehen, immer öfters sieht man diese auf Papas Smartphone spielen... oder ob es ihres ist...? Whatever...
Um ehrlich zu sein sehe ich mich so langsam fast auch als einen vonNintendo quasi nicht mehr erreichten Spieler an. Vor 4 Monaten bin ich Papa geworden und habe mit meinem Beruf und dem Familienlebenquasi fast gar keine Zeit mehr zum spielen... kleine Pick up &Play-Spiele zocke ich nur noch auf meinem Smartphone. Liebend gerne würde ich Nintendo-Spiele darauf spielen doch Nintendo bietet nichts an für mich... schade eigentlich ...
Aus Sicht eines Casual Gamers erschließt sich einfach nicht weshalb maneinen Handheld erwerben sollte, wenn doch das Smartphone die gleiche Spielerfahrung bringt. Wie gesagt, es geht nicht umD-Pad/TastenintensiveSpiele mitTiefgang, sondern um simple Gelegenheitsspiele oder Minigames...
Sorry für den riesenlangen Text... ich möchte aber die Debatte konstruktiv anstoßen
Ich hoffe es interessiert hier überhaupt jemanden
Und ja, ich bin Nintendo-Fan... keinFanBOY, denn ich bin weder im entsprechenden Alter als „Boy“bezeichnet zu werden, noch würde ich mich selbst als „blindenAnhänger“ sehen, der alles durch die rosarote Brille sieht. Ich gebe aber zu, dass meine Sympathie dem alteingesessenen, japanischen Unternehmen gehört, no question about that... wobei es bei DER höchst unsympathischen Konkurrenz bestehend aus dem Softwarepatentkläger Nr. 1 aus Redmond und dem hochverschuldeten, arroganten Sony auch nicht schwer ist, lieber Nintendo als Videospielurgestein die Treue zu halten...
Warum ich das vorab erwähne? Ich möchte erstmal den Hatern Wind aus den Segeln nehmen ;-) Das soll hier kein weiterer „Nintendo is doomed“-Thread werden, sondern der Versuch eine alternative Positionierung im Videospielmarkt für Nintendo zu analysieren und deren Vorteile und Nachteile gemeinsam abzuwägen. Ich hoffe auf konstruktive Kritik
Also, worum geht es: Um den (ratsamen :-?) Einstieg Nintendos in den Smartphone- und Tablet-Markt!
MEINER Meinung nach sollte Nintendo tatsächlich Spiele für Google Play + den Apple Store anbieten. Ich zitiere einfach mal Reggie während der E3 2005: „The key here are two little words: the word 'or' and the word 'and'. Nintendo is not an or company, with games devoted to just this group or that group. We're an and company, with games for this group and that group and for groups that don't even call themselves gamers yet.“
Was Reggie hier sagte ist grundsätzlich völlig richtig und beschreibt den weiteren Weg, den Nintendo von 2005 an mit der Wii und dem DS ging. Man versuchte NICHT eine OR-Company zu sein, also ein Unternehmen, welches sichausschließlich auf EINE oder WENIGE Zielgruppen beschränkt (z.B.Coregamer oder Nintendo-Fans), sondern vielmehr eine AND-Company zu sein, welche im Prinzip jeden von 4-99 Jahren allen Geschlechts mit jeglichen Interessen zu Erreichen versucht (deshalb auch die Entwicklung von bei Core Gamern eher nicht besonders populären Projekten wie z.B. Wii Music oder Nintendogs).
Von 2005-2009/2010 ging das auch hervorragend auf, die Gewinne stiegen, die Aktienkurse auch, alles war prima. Insbesondere 2007-2008, da die damalige Landschaft noch ganz anders aussah als sie nun 2012 aussieht und man einen Erfolg nach dem anderen verbuchte. Brain Training schlug ein wie eine Bombe bei Casual Gamern, Motion Control sowieso und Minigames waren ein voller Erfolg.
Nun hat sich jedoch eine MENGE getan in der (IT)-Welt und heutzutage läuft beinahe jeder mit technisch mehr oder weniger überzeugenden Smartphones in der Tasche durch die Gegend. Der Casual-Markt, insbesondere im Handheld-Sektor,bricht somit Stück für Stück weg... Gelegenheitsspieler reich teine Partie Angry Birds oder eine Partie Solitär, wer früher ein Spiel wie „42 Spieleklassiker“ für knapp 30 EUR erwarb (http://www.amazon.de/Nintendo-42-Spieleklassiker/dp/B000I5X5LS so viel kostet es selbst heute noch...), bekommt es heute in –natürlich schlechterer Form aber vermutlich für den Casual Gamer völlig ausreichend – für wenige EUR oder gar Cent im Play- oder Apple-Store.
Zeiten ändern sich eben...wenn Nintendo den Casual-Markt, speziell im Handheld-Bereich, nicht völlig verlieren will, MÜSSEN sie meiner Meinung nach auch Spiele für Smartphones entwickeln/publishen. Die Alternative wäre nur noch Coregamer und Nintendo-Fans anzuvisieren... kann man machen aber dann fällt man eben VKZ-technisch in Cube-Zeiten zurück oder noch schlimmer...
Sicherlich wird es jetzt viele geben, die das nicht wahr haben möchten aber ich fühle mich bereits jetzt durch den vergleichsweise SEHR schleppenden Verkauf von Nintendogs für den Nintendo 3DS voll bestätigt. Eine Glaskugel hab ich nicht, nein.. aber ich rechne dennoch offen gesagt stark damit, dass das 3DS-Brain Training nicht der von Nintendo erwartete Renner sein wird und bei den VKZ schlussendlich leider Galaxien vom DS-Gehirntraining entfernt sein wird... mark my words, ich lehne mich jetzt einfach mal aus dem Fenster raus
Ich sage NICHT, dass Nintendo all seine Ressourcen in Smartphone- und Tablet-Spiele stecken sollte, ganz gewiss nicht! Es sollte natürlich weiterhin Entwicklungen für Konsole und Dedicated Handheld-Systemegeben und Großprojekte wie Zelda oder 3D-Marios...also eher kein Kid Icarus für Android oder iOS, keine Angst;-)Aber dafür z.B. ein Brain Training oder vielleicht sogar ein Mario Kart? So erreicht man die Casual Gamer von HEUTE.
Was spricht denn überhaupt für und was gegen den Einstieg in den Smartphone-Markt?
Vorteile:
- Man erreicht Gelegenheitsspieler und Nongamer, welche sich sicherlich weder einen 3DS noch eine WiiU kaufen werden
- Neue, lukrative Geldquelle... extrem schnell steigende Nutzerzahlen bzw unglaublich schnell wachsender Markt...
- Brand-Awareness/Markenbekanntheit steigt und entwickelt sich positiv... vorausgesetzt die Qualität der Software ist typisch Nintendo einfach gut... wer das klasse Gameplay der Nintendo-Software im jeweiligen Store kennen lernt und es mit Gameloft & Co vergleicht, behält Nintendo in guter Erinnerung und kann evtl sogar ein späterer Konsolen- bzw Coregamer werden
- Idealer Markt für kleinere, verrücktere Spielprinzipien à la WarioWare, da kaum Entwicklungskosten (kein Vertrieb, keine Verpackung, keine Herstellung von Speichermedien).
- Cross-Promotion und Cross-Gaming via 3Ds- und Wiiu eShop möglich: Kaufe Spiel A auf Android und lade es für den 3DS herunter und umgekehrt. Plattformübergreifendes Gaming im Stil von „3DS vs Android“ wäre auch denkbar und wenns nur um eine Online Highscore-Liste in Brain Training geht...
Mögliche Nachteile
- Nintendo-Spiele könnten in einem Zug mit „Billig-Software“ aus den Stores genannt werden, z.B. Rovio, Gameloft oder noch schlimmeres → Gegenargument: Überzeugt die Qualität tritt in Wahrheit der gegenteile Effekt auf, siehe oben... die Leute sehen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Softwareentwicklern und merken, dass ein Mario Kart eben doch nicht mit Tiki Kart vergleichbar ist, sondern eine ganz andere Hausnummer ist...
- Entwertung der Spielepreise (Iwatas größte Angst) → Gegenargument: Niemand sagt, dass Nintendo die Spiele für 99 Cent anbieten muss. Aber eben natürlich auch nicht für viel mehr als 10/15 EUR/Dollar. Dass das natürlich weit entfernt ist von den (3)DS-Retailpreisen ist verständlich. Aber es fällt hier auch so einiges an Kosten weg (Verpackung, Herstellung der Cartridges, Transport, etc.). Außerdem gilt: Besser Geld verdient als GAR KEINES, wenn man einfach tatenlos zusieht, wie alle Casualgamer abwandern.
- Mangelnder Kopierschutz bei Android → Stimmt... hoffe da unternimmt Google noch etwas.... allerdings sollte man sich überlegen wie viel Piracy es bereits beim DS gab... trotzdem lief es gut. Soll die Sache aber nicht schönreden
Ich befürchte Nintendo rennt auf eine Sackgasse zu, wenn sie so weitermachen wie bisher.Obwohl ich Satoru Iwata als guten CEO einschätze habe ich den Eindruck als würde er fast nicht wahrnehmen (wollen?), dass Gelegenheitsspieler sich keine mobile Spielemaschine mehr für 150EUR kaufen... und schon gar nicht für 250 EUR, dem anfänglichenPreis des 3DS...
Schaut euch mal um... wie viele Leute zocken an Bahnhöfen, in Straßenbahnen, in Bussen/Zügen, im Wartezimmer... gar nicht sowenige, oder? Dann schaut aber mal einfach hin wie viele davon noch auf einem Handheld spielen: Kaum noch welche.
Selbst bei Kindern ist die Entwicklung zu sehen, immer öfters sieht man diese auf Papas Smartphone spielen... oder ob es ihres ist...? Whatever...
Um ehrlich zu sein sehe ich mich so langsam fast auch als einen vonNintendo quasi nicht mehr erreichten Spieler an. Vor 4 Monaten bin ich Papa geworden und habe mit meinem Beruf und dem Familienlebenquasi fast gar keine Zeit mehr zum spielen... kleine Pick up &Play-Spiele zocke ich nur noch auf meinem Smartphone. Liebend gerne würde ich Nintendo-Spiele darauf spielen doch Nintendo bietet nichts an für mich... schade eigentlich ...
Aus Sicht eines Casual Gamers erschließt sich einfach nicht weshalb maneinen Handheld erwerben sollte, wenn doch das Smartphone die gleiche Spielerfahrung bringt. Wie gesagt, es geht nicht umD-Pad/TastenintensiveSpiele mitTiefgang, sondern um simple Gelegenheitsspiele oder Minigames...
Sorry für den riesenlangen Text... ich möchte aber die Debatte konstruktiv anstoßen
Ich hoffe es interessiert hier überhaupt jemanden