Mit Dark Souls (GG-Test: 7.5) feierte From Studios trotz oder gerade wegen seines hohen Schwierigkeitsgrads einen riesigen Erfolg. Nicht zuletzt aus diesem Grund befindet sich derzeit der offizielle Nachfolger Dark Souls 2 in Entwicklung (GG-Angeschaut). Aber auch andere Studios haben das Potential hinter dem Reiz des häufigen Sterbens in Rollenspielen erkannt. So etwa Deck 13, die unter anderem für Venetica verantwortlich zeichnen. Mit tatkräftiger Unterstützung des ehemaligen Witcher 2-Produzent Tomasz Gop arbeiten sie aktuell an dem Action-Rollenspiel Lords of the Fallen im mittelalterlichen Fantasyszenario. Auf der E3 sahen wir erste Spielszenen.
Gleich zu Beginn macht uns Gop darauf aufmerksam, dass der Titel kein Spaziergang wird: "Sterben ist kein Fehler, es ist ein Teil des Lernprozesses." Diese Warnung ist übrigens ernst gemeint: Schon den ersten Kampf packt er erst im dritten Versuch. Bei den Gefechten handelt es sich nach eigener Aussage um taktische Echtzeitkämpfe, die bereits beim Zuschauen sehr flüssig wirkten. Meist werdet ihr damit beschäftigt sein, den Attacken der Monster auszuweichen und ihnen möglichst in den Rücken zu fallen.
Euer Kampfstil hängt nicht zuletzt auch von der gewählten Spielerklasse ab. Derer gibt es in Lords of the Fallen drei: Den Warrior, ein schwer gepanzerter Kämpfertyp, den flinken aber anfälligen Rogue sowie den Cleric, der sich zwischen den beiden anderen Charakteren einordnet. Jede der Klassen verfügt zudem über ihren Skilltree und eigene Waffen, wobei es euch freigestellt ist, die Fähigkeiten im Spielverlauf miteinander zu vermischen.
Die uns präsentierte Demo spielt sowohl im Innenbereich als auch im Äußeren eines verschneiten und atmosphärisch hübschen Klosters. Hinter jeder Ecke warten neue Gegner auf uns, wobei wir es meist mit maximal zwei von ihnen gleichzeitig zu tun bekommen. Richtig anspruchsvoll wird der Kampf gegen die dickeren Brocken. Ihr Angriffsverhalten und ihre Reaktionen auf euer Vorgehen zu studieren, ist unabdingbar. Bei einem der Monster erweist es sich etwa als hilfreich, eine bestimmte Angriffskette abzuwarten und seine kurze Erholungsphase abzupassen. Viele Gefechte laufen mehrstufig ab, sodass eure Feinde immer aggressiver werden.
In den Levels verstecken sich darüber hinaus überall größere und kleinere Sammelobjekte, die wir aus der Ferne an ihrem Schimmern erkennen. Jedoch reicht es meist nicht, sie nur zu erspähen – die Kunst wird darin liegen, sie auch tatsächlich zu erreichen. In dieser Art ist auch die Open World aufgebaut: Zwar dürft ihr diese von Anfang an erkunden, doch setzen euch verschlossene Türen immer wieder mal Grenzen, die ihr erst mit gefundenem Schlüssel passieren dürft. Des Weiteren werden euch auch höherrangige Monster daran hindern, bestimmte Spielbereiche zu früh kennenzulernen.
Ob es in Lords of the Fallen eine Levelgrenze geben wird, ist laut Gop noch nicht ganz geklärt. Fest steht jedoch schon, dass ein "New Game +"-Modus den Weg ins Spiel finden wird, der den Schwierigkeitsgrad erneut anheben wird. Das Spiel machte bereits jetzt einen guten Eindruck auf uns und könnte insbesondere für Freunde von Dark Souls eine willkommene Alternative darstellen. Erscheinen wird es 2014 für den PC, PS4 und Xbox One.