Zero Tolerance Israel-Gaza-Krieg

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Einwanderungspolitik und Forderungen diesbezüglich sind nicht Teil des Threads und werden entsprechend behandelt. Davon nicht betroffen sind die Reaktionen von Muslimen hierzulande auf die Vorkommnisse, wie z.B. Pro-Palästina Demonstrationen.

Die rote Linie ist nicht erst mit einem Genozid überschritten, sondern schon davor durch das Aufkommen diverser Kriegsverbrechen und zivilen Toten. Informierte Menschen dürfen natürlich kritisch selbst urteilen können, was dort passiert, auch wenn die Informationslage sehr divergierend und unüberschaubar scheint.

Kriegsverbrechen, die als solche dann keine mehr sind, wenn zivile Einrichtungen zuvor zweckentfremdet wurden.

Als Privatperson kann man schlecht Privatuntersuchungen anstellen welche Seite nun recht hat.
 
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Die Deutschen haben deshalb auch gerne sowjetische Kriegsgefangene verhungern lassen, um an deren darauffolgenden Verhalten sich dann zu vergewissern, dass das in der Tat Untermenschen sind.
 
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Russen haben deutsche vergewaltigt oder ermordet. Wäre mir neu das Israel das selbe macht.

Dass Israelis morden, dafür gibt es in der über 50-jährigen Besatzung ausreichend dokumentierte Belege. Wie bei jedem anderen Ereignis gibt es unterschiedliche Interpretationen zu den Vorfällen, aber Tötungen gibt es durchaus.

Der Krieg gegen die Hamas könnte eine neue Dimension dieser Tötungen darstellen.


Bezüglich Vergewaltigungen gibt es neue Anschuldigungen, dass palästinensische Frauen und Kinder von IDF Soldaten sexuell missbraucht wurden:


 
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Ich glaube, jenseits der Diskussion, ob man jetzt von Völkermord sprechen kann oder nicht, sind sich die meisten Beobachter einig, dass die Verhältnismäßigkeit des Kriegseinsatzes längst das erträgliche Maß überschritten hat. Selbst enge Verbündete wie die USA, Frankreich und, wenn auch vorsichtig und zurückhaltend, Deutschland sehen das so.
Selbst in den deutschen Medien, die im Gegensatz zu den amerikanischen oder britischen Medien versucht haben, den Einsatz so positiv wie möglich darzustellen, ist eine Kehrtwende zu beobachten:
Tausende Palästinenser, die in ihrer Verzweiflung im Norden des Gazastreifens auf einen mit Lebensmitteln bepackten Lastwagenkonvoi zustürmen. Chaos. Schüsse. Schreie. Zahlreiche Menschen werden getroffen, das Hamas geführte Gesundheitsministerium spricht von mindestens 115 Toten und mehr als 750 Verletzten.

Was war geschehen? Dazu kursieren zwei Versionen. Die offizielle palästinensische in Gaza: In der Nähe stehende israelische Soldaten hätten blindlings auf die Zivilisten losgeschossen. Die offizielle israelische: Die Opfer seien die Folge einer beim Andrang auf die Hilfslieferung ausgebrochenen Massenpanik. Die israelische Armee habe zunächst nur Warnschüsse abgegeben und erst ganz am Ende, als "ein Mob" sich den Soldaten gefährlich näherte, scharf geschossen.

Das israelische Militär präsentierte zehn Stunden später ein von einer Drohne aufgenommenes, zusammengeschnittenes Video. Es enthält keinen Ton und zeigt auch nur das Ende dieses Massensterbens: leblos auf dem Boden liegende Menschen, um ihr Leben rennende Palästinenser und solche, die hinter Mauern Schutz suchen.
Wie die New York Times in einer Analyse feststellt, fehlt in dem Video der alles entscheidende Zeitraum, die Minuten vor dem Ausbruch der Massenpanik, jene Augenblicke, die erklären könnten, warum Tausende Menschen plötzlich die Flucht ergriffen und Hunderte dabei zu Boden fielen.
Untersuchungen werden irgendwann die wahren Hintergründe ans Licht bringen. Doch wie in aller Welt kann das offizielle Israel behaupten, es trage keinerlei Schuld daran? Ohne mit der Wimper zu zucken, sagt ein Sprecher der israelischen Verteidigungsstreitkräfte IDF: "Es hat nichts mit den IDF zu tun, [aber] die IDF werden dafür verantwortlich gemacht, was unerhört und lächerlich ist."

Seit dem menschenverachtenden Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober 2023, durch den etwa 1.200 Israelis starben, führt Israel einen grausamen Kampf in Gaza. Er begann als Selbstverteidigung, schlug aber alsbald in einen vernichtenden Krieg um. An dieser Brutalität ist selbstverständlich auch die Hamas schuld. Würde sie aufhören zu schießen, würde sie Israels Existenzrecht anerkennen und die von ihr entführten israelischen Geiseln freigeben, wäre das Töten in Gaza schnell beendet.

Ein oder beide Beine verloren​

Dennoch: Es ist Israels Militär, das – im Auftrag der israelischen Regierung – mit seinen flächendeckenden Bombardements, den Raketen und Panzergeschossen bislang schätzungsweise 30.000 Palästinenserinnen und Palästinenser getötet, den Gazastreifen in ein Trümmerfeld verwandelt und die Bevölkerung in eine schwere Notlage gebracht hat. Laut der Kinderhilfsorganisation Unicef irren inzwischen 17.000 Mädchen und Jungen allein umher, weil sie entweder ihre Eltern verloren haben oder durch die Kämpfe von ihnen getrennt wurden. Ungefähr 1.000 Kinder haben demnach in diesem Krieg bereits ein oder beide Beine verloren.

85 Prozent der etwa zwei Millionen Einwohner von Gaza sind seit Monaten in dem engen, von Israel eingezäunten Landstreifen auf der Flucht und wissen nicht, wohin. Seuchen breiten sich aus, es gibt so gut wie keine medizinische Versorgung mehr, viele Menschen hungern und dursten. Kaum jemand bezweifelt noch ernsthaft, dass Israel die Grenzen seines Selbstverteidigungsrechts längst gesprengt hat und wenn auch keinen Genozid, so doch Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht.

Nur tröpfchenweise lässt Israel Nothilfe in den Gazastreifen​

Am 26. Januar hatte der Internationale Gerichtshof in einer Eilentscheidung Israel zu vorläufigen Schutzmaßnahmen verpflichtet. In dem Beschluss heißt es: "Der Staat Israel ergreift sofortige und wirksame Maßnahmen, um die Bereitstellung dringend benötigter grundlegender Dienstleistungen und humanitärer Hilfe zu ermöglichen, um die widrigen Lebensbedingungen der Palästinenser im Gazastreifen zu verbessern."

In einem Bericht an das Weltgericht der Vereinten Nationen behauptete die israelische Regierung vor wenigen Tagen, sie käme dieser Pflicht voll und ganz nach. Doch das Gegenteil ist der Fall. Nur tröpfchenweise lässt Israel Nothilfe in den Gazastreifen hinein. Man müsse sich darüber im Klaren sein, dass die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aufgrund der israelischen Restriktionen an Hunger und Durst leidet, sagte Jan Egeland, Leiter des Norwegischen Flüchtlingsrats, nach einem kürzlichen Besuch im Gazastreifen.

Ein Feld abgebrochener Zähne​

Und gelangen Hilfskonvois nach Gaza, werden sie, wie Videos aus den sozialen Medien zeigen, oft von Gruppen junger palästinensischer Männer umzingelt, die auf die Lastwagen springen, sich die Ware unter den Nagel reißen und damit in die Wohngebiete und Zeltlager zurücklaufen. Meist um ihre Familien zu versorgen, hin und wieder aber auch, um damit auf dem Schwarzmarkt Geld zu machen.

Besonders dramatisch ist die Lage im Norden des Gazastreifens, entlang der Mittelmeerküste, dort, wo der Krieg im letzten Jahr begann und heute kaum noch Hilfslieferungen ankommen. Jene vom Donnerstag war eine Ausnahme – und nahm darum auch ein schreckliches Ende.

Aus der Luft sieht dieser zerbombte Landstrich aus wie ein riesiges Feld abgebrochener Zähne. Doch selbst in diesen Ruinen hausen immer noch Zehntausende Menschen. Und gerade hier setzen sich im täglichen Überlebenskampf die Stärksten gegen die Schwächeren durch. Ein 25-Kilogramm-Paket Mehl wird mitunter für 560 Dollar gehandelt, das ist mehr, als so mancher vor dem Beginn der Kämpfe im Monat mit ordentlicher Arbeit verdiente. Der Krieg im Gazastreifen zerstört neben den letzten Resten der öffentlichen Ordnung auch die Moral.

Mit US-amerikanischer Munition​

In Gaza ist ein wirklich irres Paradox zu beobachten: Dort, wo Israel die Hamas samt ihrer zivilen Einrichtungen vernichtet oder weitgehend zurückgedrängt hat, herrscht Anarchie und leidet die Zivilbevölkerung am meisten. Dort, wo noch Rumpfstrukturen der Hamas bestehen, sieht es mit der Versorgung ein bisschen besser aus. Die Menschen in Gaza sind gefangen zwischen der Terrorbande Hamas und den wild um sich schlagenden Israelis.

In dieser trostlosen Lage hat das Königreich Jordanien damit begonnen, Hilfspakete aus der Luft abzuwerfen. Eine Flotte von C-130 Hercules bedachte diese Wochen einige Menschen mit Windeln, Hygieneartikeln, Medikamenten und Lebensmitteln wie etwa dem palästinensischen Reisgericht Maklube.

Wegen Israels Weigerung, Hilfe im größeren Umfang zuzulassen, erwägen auch die Vereinigten Staaten von Amerika, Lebensmittel abzuwerfen. Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt: Die täglich von Hunger, Krankheit und Tod bedrohten Menschen im Gazastreifen bräuchten eigentlich nichts dringlicher als eine Waffenruhe in einem Krieg, der aufseiten Israels auch mit aus den USA stammender Munition geführt wird.
 
Und am Ende hat die Hamas genau das bekommen was sie wollten. Tote Palästinenser, da Israel einfach zu hart vorgeht. Das wird die Hamas in Palästina und weltweit für lange Zeit stärken.
Als hätte man bei Terrorbekämpfung nichts gelernt.
 
Und am Ende hat die Hamas genau das bekommen was sie wollten. Tote Palästinenser, da Israel einfach zu hart vorgeht. Das wird die Hamas in Palästina und weltweit für lange Zeit stärken.
Als hätte man bei Terrorbekämpfung nichts gelernt.

Genau das, am Ende gewinnt dee Terror. Das war leider ab dem Tag des Terror Anschlags absehbar.
Es gab für Israel leider auch keine realistische Alternative.

Es hätte den Anschlag gar nicht erst geben/zulassen dürfen. Danach war das Drama nicht mehr aufhaltbar.

Und wir sind längst nicht am Ende.
 
In Amsterdam wurde gegen Israel demonstriert wegen Gaza. In einem Museum, wo es um den Holocaust geht. Also Opfer des Nationalsozialismus in Europa. Also europäische Juden.

 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
In Amsterdam wurde gegen Israel demonstriert wegen Gaza. In einem Museum, wo es um den Holocaust geht. Also Opfer des Nationalsozialismus in Europa. Also europäische Juden.

Du verbreitest hier im Zerotolerancebereich irreführende Aussagen. Es wurde nicht im Kontext der Eröffnung des Museums demonstriert, sondern gegen den Besuch des israelischen Präsidenten Herzog. Das steht aber auch so im Spiegelartikel geschrieben, den du entweder nicht gelesen hat oder mit Absicht falsch darstellt.
Ich zitiere mal deinen geteilten Spiegel-Beitrag:
Nahe der Feier in der »Portugiesischen Synagoge« demonstrierten mehr als 1000 Menschen gegen den Besuch von Herzog sowie Israels Angriffe auf den Gazastreifen, unter denen die palästinensische Zivilbevölkerung massiv leidet. Kritiker verwiesen auf umstrittene Äußerungen Herzogs zum Gazakrieg. Die waren auch vom Internationalen Gerichtshof im Völkermordverfahren gegen Israel als problematisch zitiert worden. Im Januar hatte das höchste Uno-Gericht Israel aufgetragen, alles zu tun, um Völkermord im Gazastreifen zu verhindern.
Man demonstriert also gegen eine höchst umstrittene Persönlichkeit. Ob Erdogan, Bin Salman oder Herzog, alles Herrscher im Nahen Osten, die Kriegsverbrechen begangen haben. Und gegen solche Leute sollte man eigentlich demonstrieren, wenn einem die liberalen Menschenrechte etwas wert sind. Ja, das hat wirklich nichts mit Antisemitismus zu tun. Ich will gewisse palästinensische Aktivisten nicht in Schutz nehmen, die haben auch antisemitischen Dreck am Stecken, nur hier eben nicht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Du verbreitest hier im Zerotolerancebereich irreführende Aussagen. Es wurde nicht im Kontext der Eröffnung des Museums demonstriert, sondern gegen den Besuch des israelischen Präsidenten Herzog. Das steht aber auch so im Spiegelartikel geschrieben, den du entweder nicht gelesen hat oder mit Absicht falsch darstellt.

Ich zitiere mal deinen geteilten Spiegel-Beitrag:



Man demonstriert also gegen eine höchst umstrittene Persönlichkeit. Ob Erdogan, Bin Salman oder Herzog, alles Herrscher im Nahen Osten, die Kriegsverbrechen begangen haben. Und gegen solche Leute sollte man eigentlich demonstrieren, wenn einem die liberalen Menschenrechte etwas wert sind. Ja, das hat wirklich nichts mit Antisemitismus zu tun. Ich will gewisse palästinensische Aktivisten nicht in Schutz nehmen, die haben auch antisemitischen Dreck am Stecken, nur hier eben nicht.




Natürlich habe ich das gelesen. Aber was tut es zur Sache, wenn es da um den Holocaust ging?



Was ist den los mit euch? Das hat NIX mit Israel und Gaza zu tun sondern ist eiskalter Antisemitismus.



Wenn man demonstrieren will, warum sich dann nicht auf den Konflikt konzentrieren und stattdessen sowas wie den Holocaust dafür zu missbrauchen.



Habt ihr alle irgendwie die Empathie verloren?

Und nur mal nebenbei wurde ich da auch mit der Polizei geprügelt.

Ich will nur nochmal festhalten: da wird ein Holocaust Museum eingeweiht, um den toten des Holocaust zu gedenken. Und dann wird da demonstriert und mit sich der Polizei geschlagen nur weil ein Mann da ist, der umstritten ist und LÄNGER in Europa ist. Heißt, man hat genug andere Tage um gegen ihn zu demonstrieren. Aber nein, man muss diesen Tag dafür benutzen, wo es um ein schreckliches Verbrechen ging?
 
Natürlich habe ich das gelesen. Aber was tut es zur Sache, wenn es da um den Holocaust ging?



Was ist den los mit euch? Das hat NIX mit Israel und Gaza zu tun sondern ist eiskalter Antisemitismus.



Wenn man demonstrieren will, warum sich dann nicht auf den Konflikt konzentrieren und stattdessen sowas wie den Holocaust dafür zu missbrauchen.



Habt ihr alle irgendwie die Empathie verloren?

Und nur mal nebenbei wurde ich da auch mit der Polizei geprügelt.

Ich will nur nochmal festhalten: da wird ein Holocaust Museum eingeweiht, um den toten des Holocaust zu gedenken. Und dann wird da demonstriert und mit sich der Polizei geschlagen nur weil ein Mann da ist, der umstritten ist und LÄNGER in Europa ist. Heißt, man hat genug andere Tage um gegen ihn zu demonstrieren. Aber nein, man muss diesen Tag dafür benutzen, wo es um ein schreckliches Verbrechen ging?
Wenn ja, dann würde ich dir empfehlen, dich einmal mit der Funktion des israelischen Präsidenten zu beschäftigen: Er repräsentiert sein Land im In- und Ausland. Die Demonstrationen sind also völlig legitim und stehen in keinem antisemitischen Kontext.

Ich würde dich bitten, auch inhaltlich auf meine Argumentation einzugehen, anstatt nur oberflächlich zu argumentieren. Warum ist es antisemitisch gegen ein Land zu demonstrieren, das ganz offenkundig Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen begeht? Warum ist es antisemitisch, gegen ein Verbrechen zu demonstrieren, das gerade stattfindet, also im Hier und Jetzt? Warum soll es antisemitisch sein, gegen den höchsten Repräsentanten dieses Landes zu demonstrieren? Du scheinst dir nicht bewusst zu sein, was Antisemitismus eigentlich bedeutet. Indem du diesen Begriff für deine eigene Agenda missbrauchst, untergräbst du auch die Bedeutung dieses Begriffs.
 
Wenn ja, dann würde ich dir empfehlen, dich einmal mit der Funktion des israelischen Präsidenten zu beschäftigen: Er repräsentiert sein Land im In- und Ausland. Die Demonstrationen sind also völlig legitim und stehen in keinem antisemitischen Kontext.

Ich würde dich bitten, auch inhaltlich auf meine Argumentation einzugehen, anstatt nur oberflächlich zu argumentieren. Warum ist es antisemitisch gegen ein Land zu demonstrieren, das ganz offenkundig Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen begeht? Warum ist es antisemitisch, gegen ein Verbrechen zu demonstrieren, das gerade stattfindet, also im Hier und Jetzt? Warum soll es antisemitisch sein, gegen den höchsten Repräsentanten dieses Landes zu demonstrieren? Du scheinst dir nicht bewusst zu sein, was Antisemitismus eigentlich bedeutet. Indem du diesen Begriff für deine eigene Agenda missbrauchst, untergräbst du auch die Bedeutung dieses Begriffs.
Natürlich ist mir auch klar, dass Israel zu weit geht. Natürlich weiß ich dass dies zu keinem Verhältnis steht dieser Krieg. Und natürlich darf man dagegen demonstrieren. ABER in Europa haben Juden Angst wie schon lange nicht mehr und daher sollten wir dann das dennoch klar erwähnen dürfen.

Da wurde ein Museum wegen dem Holocaust eröffnet. Und dann wird da gegen Israel demonstriert und sich mit der Polizei geprügelt. Und das soll nicht Antisemitsich sein?
 
Es ging um die Eröffnung eines Holocaustmuseums. Das hat nichts mit Gaza zutun. Man sollte schon Anstand besitzen nicht gerade da zu demonstrieren. Ansonsten braucht man sich nicht wundern als Antisemit bezeichnet zu werden. Ganz einfach :nix:
 
Natürlich ist mir auch klar, dass Israel zu weit geht. Natürlich weiß ich dass dies zu keinem Verhältnis steht dieser Krieg. Und natürlich darf man dagegen demonstrieren. ABER in Europa haben Juden Angst wie schon lange nicht mehr und daher sollten wir dann das dennoch klar erwähnen dürfen.

Da wurde ein Museum wegen dem Holocaust eröffnet. Und dann wird da gegen Israel demonstriert und sich mit der Polizei geprügelt. Und das soll nicht Antisemitsich sein?
Dann muss man akzeptieren, dass der Holocaust in der Erinnerungskultur von Menschen, die nach 1945 nach Europa gekommen sind, eine andere Rolle spielt als in der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Ich fände es problematisch, wenn Deutsche mit Nazivergangenheit vor diesem Museum demonstrieren würden. Sie haben einfach ein anderes Verhältnis zum Holocaust als andere. Für die Palästinenser ist der Holocaust auch ein Menschheitsverbrechen, aber ein Verbrechen neben anderen. Man kann nichts für den Holocaust und man hat seine eigene Erinnerungskultur, und da spielt der Holocaust einfach eine andere Rolle. Familiär ist man einfach durch die Nakbar geprägt. Bei den Armeniern ist es ähnlich. In deren Geschichtsbewusstsein steht nicht der Holocaust im Vordergrund, sondern der Völkermord an den Armeniern.

Du argumentierst hier also aus einer deutschen Perspektive und damit emotional. Sonst wärst du auch inhaltlich auf meine Frage eingegangen und hättest mir klar benennen können, was an der Demo antisemitisch war. Wäre die Demo deiner Meinung nach nicht antisemitisch gewesen, wenn es keinen zivilen Ungehorsam gegenüber der Polizei gegeben hätte? Hat es nur daran gelegen?

Außerdem tritt Herzog hier nicht als Repräsentant der Jüdinnen und Juden der Welt auf, sondern als Repräsentant des Staates Israel. Deshalb muss er hier keine Schonfrist erwarten. Der Krieg in Gaza findet gerade jetzt statt. Die Hungerkatastrophe findet gerade jetzt statt. Es ist der Beginn des Ramadan, des heiligen Monats der Muslime und der wird gerade in Gaza von niemandem respektiert, schon gar nicht von Herzog. Im Gegenteil, Netanyahu hat gerade seine Rafah-Offensive angekündigt. Wie kann man erwarten, dass Herzog jetzt respektiert wird, wenn er die andere Seite nicht respektiert? Warum werden an Herzog andere Maßstäbe angelegt als an die Demonstranten? Museumseröffnung hin oder her. Meine israelischen Freunde haben hier keinen Antisemitismus gesehen und es sogar begrüßt, dass gegen Herzog demonstriert wurde.

Aber ich gehe jetzt mal einen Schritt auf dich zu, denn ich bin nicht so der Fan von absoluten Positionen. Man kann die Demonstration in der Nähe des Museums taktlos finden. Als Deutscher hätte ich dort nicht demonstriert. Aber ich würde generell auch an keiner Demonstration teilnehmen, weder an einer pro-israelischen noch an einer pro-palästinensischen. Aber taktlos zu sein, heißt noch lange nicht, antisemitisch zu sein. Das sind zwei Paar Schuhe. Und am Ende muss man als Deutscher akzeptieren, dass es in anderen Ländern eine andere Sensibilität für den Holocaust.

Aber aus einer anderen Perspektive kann man Herzogs Besuch wiederum auch als taktlos empfinden. Hätte man nicht jemand anderen für die Eröffnung des Museums finden können? War es denn nötig, dass ein Museum, das an eines der größten Verbrechen der Menschheit erinnern soll, vom obersten Repräsentanten eines Staates eröffnet wird, das selbst Kriegsverbrechen begeht? Gab es keine anderen jüdischen Würdenträger auf der Welt? Keinen, der etwas weniger umstritten gewesen wäre? Erweist man den Opfern des Holocaust wirklich Respekt, wenn man die Gedenkstätte von einer solchen Person eröffnen lässt?

Und man darf hier auch nicht Minderheiten gegeneinander ausspielen. Ja, es gab viele antisemitische Vorfälle und die empfinde ich als zutiefst beschämend. Aber glaub mir, es ist gerade in Deutschland nicht angenehm jüdisch oder muslimisch zu sein, und das ist ein Zustand, den man nicht akzeptieren darf. Aber in deinem Narrativ können Muslime nur Täter sein und Juden nur wehrlose Opfer, die dringend von den Deutschen beschützt werden müssen. Ich sage dir, Jüdinnen und Juden brauchen die Deutschen und ihre Bevormundung nicht und können sich selbst schützen. Ich finde es absurd, dass viele Israel-Unterstützer in Deutschland selbst antisemitisch agieren. 30 Prozent der von Kulturstiftungen und Behörden abgesagten propalästinensischen Veranstaltungen in Deutschland hatten jüdische Organisatoren. Jüdische Demonstranten wurden von deutschen Polizisten auf propalästinensische Demonstranten geprügelt und festgenommen. Der israelische Regisseur, der, ob legitim oder illegitim, Israel als Apartheidstaat bezeichnete, erhielt auch von deutschen nichtjüdischen Israel-Unterstützern Beleidigungen und Morddrohungen. Berlins CDU-Oberbürgermeister Kai Wegner bezeichnete den jüdischen Israeli sogar als Antisemiten. Es geht vielen Deutschen also weniger um Antisemitismus als um sich selbst. Es geht um deutsche Befindlichkeiten! Das ist deutsche Identitätspolitik, und die meisten haben das noch gar nicht gemerkt. Deswegen glaube ich, dass der Begriff im Moment sehr stark instrumentalisiert wird und dadurch leider sehr viel Schaden nimmt. Wenn das so weitergeht, wird in Zukunft niemand mehr diesen Begriff ernst nehmen und dann haben wir ein echtes Problem.

@Naru
Without naming them, Netanyahu claimed he had the tacit support of several Arab leaders for driving ahead with the onslaught against Hamas.
Gemeint sind wohl die Golfstaaten und wahrscheinlich auch Ägypten. Wenn das stimmt, dann sind die arabischen Staaten mitschuldig an Gaza und können sich ihre Krokodilstränen sparen. Aber Israel zeigt damit, was es letztlich ist: Ein Staat, der innen- und außenpolitisch nach der Logik der anderen nahöstlichen Staaten handelt. Auch wenn die Deutschen gerne einen europäischen Staat auf Israel projizieren: Israel hat sich in der Region perfekt assimiliert und steht seinen Nachbarn in nichts nach.
 
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Dann muss man akzeptieren, dass der Holocaust in der Erinnerungskultur von Menschen, die nach 1945 nach Europa gekommen sind, eine andere Rolle spielt als in der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Ich fände es problematisch, wenn Deutsche mit Nazivergangenheit vor diesem Museum demonstrieren würden. Sie haben einfach ein anderes Verhältnis zum Holocaust als andere. Für die Palästinenser ist der Holocaust auch ein Menschheitsverbrechen, aber ein Verbrechen neben anderen. Man kann nichts für den Holocaust und man hat seine eigene Erinnerungskultur, und da spielt der Holocaust einfach eine andere Rolle. Familiär ist man einfach durch die Nakbar geprägt. Bei den Armeniern ist es ähnlich. In deren Geschichtsbewusstsein steht nicht der Holocaust im Vordergrund, sondern der Völkermord an den Armeniern.

Du argumentierst hier also aus einer deutschen Perspektive und damit emotional. Sonst wärst du auch inhaltlich auf meine Frage eingegangen und hättest mir klar benennen können, was an der Demo antisemitisch war. Wäre die Demo deiner Meinung nach nicht antisemitisch gewesen, wenn es keinen zivilen Ungehorsam gegenüber der Polizei gegeben hätte? Hat es nur daran gelegen?

Außerdem tritt Herzog hier nicht als Repräsentant der Jüdinnen und Juden der Welt auf, sondern als Repräsentant des Staates Israel. Deshalb muss er hier keine Schonfrist erwarten. Der Krieg in Gaza findet gerade jetzt statt. Die Hungerkatastrophe findet gerade jetzt statt. Es ist der Beginn des Ramadan, des heiligen Monats der Muslime und der wird gerade in Gaza von niemandem respektiert, schon gar nicht von Herzog. Im Gegenteil, Netanyahu hat gerade seine Rafah-Offensive angekündigt. Wie kann man erwarten, dass Herzog jetzt respektiert wird, wenn er die andere Seite nicht respektiert? Warum werden an Herzog andere Maßstäbe angelegt als an die Demonstranten? Museumseröffnung hin oder her. Meine israelischen Freunde haben hier keinen Antisemitismus gesehen und es sogar begrüßt, dass gegen Herzog demonstriert wurde.

Aber ich gehe jetzt mal einen Schritt auf dich zu, denn ich bin nicht so der Fan von absoluten Positionen. Man kann die Demonstration in der Nähe des Museums taktlos finden. Als Deutscher hätte ich dort nicht demonstriert. Aber ich würde generell auch an keiner Demonstration teilnehmen, weder an einer pro-israelischen noch an einer pro-palästinensischen. Aber taktlos zu sein, heißt noch lange nicht, antisemitisch zu sein. Das sind zwei Paar Schuhe. Und am Ende muss man als Deutscher akzeptieren, dass es in anderen Ländern eine andere Sensibilität für den Holocaust.

Aber aus einer anderen Perspektive kann man Herzogs Besuch wiederum auch als taktlos empfinden. Hätte man nicht jemand anderen für die Eröffnung des Museums finden können? War es denn nötig, dass ein Museum, das an eines der größten Verbrechen der Menschheit erinnern soll, vom obersten Repräsentanten eines Staates eröffnet wird, das selbst Kriegsverbrechen begeht? Gab es keine anderen jüdischen Würdenträger auf der Welt? Keinen, der etwas weniger umstritten gewesen wäre? Erweist man den Opfern des Holocaust wirklich Respekt, wenn man die Gedenkstätte von einer solchen Person eröffnen lässt?

Und man darf hier auch nicht Minderheiten gegeneinander ausspielen. Ja, es gab viele antisemitische Vorfälle und die empfinde ich als zutiefst beschämend. Aber glaub mir, es ist gerade in Deutschland nicht angenehm jüdisch oder muslimisch zu sein, und das ist ein Zustand, den man nicht akzeptieren darf. Aber in deinem Narrativ können Muslime nur Täter sein und Juden nur wehrlose Opfer, die dringend von den Deutschen beschützt werden müssen. Ich sage dir, Jüdinnen und Juden brauchen die Deutschen und ihre Bevormundung nicht und können sich selbst schützen. Ich finde es absurd, dass viele Israel-Unterstützer in Deutschland selbst antisemitisch agieren. 30 Prozent der von Kulturstiftungen und Behörden abgesagten propalästinensischen Veranstaltungen in Deutschland hatten jüdische Organisatoren. Jüdische Demonstranten wurden von deutschen Polizisten auf propalästinensische Demonstranten geprügelt und festgenommen. Der israelische Regisseur, der, ob legitim oder illegitim, Israel als Apartheidstaat bezeichnete, erhielt auch von deutschen nichtjüdischen Israel-Unterstützern Beleidigungen und Morddrohungen. Berlins CDU-Oberbürgermeister Kai Wegner bezeichnete den jüdischen Israeli sogar als Antisemiten. Es geht vielen Deutschen also weniger um Antisemitismus als um sich selbst. Es geht um deutsche Befindlichkeiten! Das ist deutsche Identitätspolitik, und die meisten haben das noch gar nicht gemerkt. Deswegen glaube ich, dass der Begriff im Moment sehr stark instrumentalisiert wird und dadurch leider sehr viel Schaden nimmt. Wenn das so weitergeht, wird in Zukunft niemand mehr diesen Begriff ernst nehmen und dann haben wir ein echtes Problem.

@Naru

Gemeint sind wohl die Golfstaaten und wahrscheinlich auch Ägypten. Wenn das stimmt, dann sind die arabischen Staaten mitschuldig an Gaza und können sich ihre Krokodilstränen sparen. Aber Israel zeigt damit, was es letztlich ist: Ein Staat, der innen- und außenpolitisch nach

Es geht doch nicht darum, ob es Palästina, deutsche etc. Da demonstrieren... Da wird zum Gedenken an ein grausames Verbrechen ein Museum eröffnet. Darf man das ignorieren, nur weil man nix damit zu tun hat. Ich habe auch nix mit dem schrecklichen Hanau Attentat zu tun, darf ich dann da auch am Gedenktag in Hanau gegen Islamismus demonstrieren und mich mit der Polizei prügeln? Es geht um Anstand. Es geht darum die Leute klar zu machen NIE WIEDER und dann wird da gewaltsam demonstriert in einem Europa wo Juden Angst haben wie seit der NS Zeit nicht mehr?
 
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