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Zero Tolerance Israel-Gaza-Krieg

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Hier mal etwas Historisches.

Also wurden im Grunde Palästinenser und Juden gleichermaßen von den Engländern gettäuscht. Eine Wunde, die bis heute nicht geheilt ist. Traurig, dass das im Video dargestellte arabische Bürgertum/Elite vertrieben wurde bzw. nicht mehr existiert.
 
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Widerlich. Und genau deshalb ist ein Richtungswechsel in der israelischen Regierung dringender denn je. Die Extremisten aus der Regierung werfen. Die Siedlungspolitik komplett überdenken. Säkulare und moderate palästinensische Vertreter fördern und in Entscheidungsprozesse einbinden.
Es gehört, wie gesagt, zur Strategie Netanjahus, dass am Ende nur noch die Hamas mit ihrer menschenverachtenden Ideologie als alleiniger Vertreter der Palästinenser dasteht. Wer einen palästinensischen Staat verhindern will, brauche nur die Hamas zu fördern. Die Hamas dient sozusagen als Legitimationswerkzeug für die gegenwärtige Besatzungs- und Siedlungspolitik. Und die Leidtragenden in diesem Machtspiel sind israelische und palästinensische Zivilisten. Die Palästinenser trifft es sogar noch schlimmer. Denn ihnen wird jedwede Teilhabemöglichkeit verwehrt.

Was gerade jetzt passiert, sagte Edward Said 1994 voraus:

Eine solche Stimme der Vernunft fehlt heute.

Interessantes New Yorker Interview über die Gazafizierung der West Bank und wie der 07.Oktober diesen Prozess beschleunigt:
The Israeli goal of cleansing as much of Area C as possible from Palestinian communities is not a new goal. Area C is just over sixty per cent of the West Bank—basically, all of the West Bank outside of the major Palestinian population centers and towns. All of the Jewish settlements in the West Bank are in Area C. The major Palestinian population centers are like holes in Swiss cheese, where the cheese itself is Area C, engulfing everything: the Jordan Valley, the South Hebron Hills, part of the northern West Bank.

These Palestinian communities have been under threat and pressure of military violence and settler violence and whatnot for years already. The legal phrase that describes it is creating a “coercive environment” so that the Palestinians will leave of their own volition—that they will just eventually, one day, collapse under this ongoing pressure. And this is not new.

What has happened since October 7th is an escalation of this process. The Israeli state, through its settlers, is trying to take advantage of the fact that all eyes are on Gaza and is intensifying dramatically the pressure on Palestinian communities. I would assume from the Israeli perspective this has been a success. Thirteen Palestinian communities have basically fled in horror in the three weeks since October 7th.
And also just to be very clear, everything that I’ve been describing, all of these various mechanisms that the state has been using, are backed by Israeli courts, and backed by the Israeli legal system. This is not some random phenomena that is happening uniquely to a single unlucky community far from the eyes of the state. On the contrary, this is part of an ongoing Israeli state project of trying to push, to cleanse, as many Palestinians out of Area C, using all available state mechanisms in order to accomplish this goal. They refuse to give building permits for Palestinians there. And you should think of what is making the headlines recently—settler violence—as one of those tools that has been used by the state when other tools, again, from their perspective, haven’t proved effective enough.
Maybe they are settlers, maybe they’re soldiers, maybe they’re a mix. And they openly threaten the people in the community and tell them that they have twenty-four hours to leave, and if you say otherwise we would wipe you out. You asked me specifically about the involvement of soldiers, if anyone is now shocked that Israeli soldiers are involved in this. You should have been shocked five years ago. You should have been shocked twenty years ago. Because the involvement of soldiers has been also documented for years, not only with testimonies but also with video footage.

There will be a group of armed settlers who come to the outskirts of a Palestinian community and attack the community. There are soldiers with them who almost always protect the attacking settlers and sometimes join them in attacking the Palestinians. And of course Palestinians, if they try to act in self-defense, will almost always have that used as an excuse to frame them as terrorists and to use lethal force against them. It cannot be overstated how exposed the lives of Palestinians are in the West Bank under these conditions. This is the reality that Palestinian communities all over the West Bank are always facing.

Die Ernennung dieses Herrn zum West Bank Beauftragten bestätigt das im Interview wiedergegebene Narrativ:
 
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Also wurden im Grunde Palästinenser und Juden gleichermaßen von den Engländern gettäuscht. Eine Wunde, die bis heute nicht geheilt ist. Traurig, dass das im Video dargestellte arabische Bürgertum/Elite vertrieben wurde bzw. nicht mehr existiert.
Interessant das es schon im Jahre 1937 einen Plan gab für eine Zwei Staaten Lösung. In der Region gab es ja nicht nur Palestine, sondern auch andere Arabische Staaten Irak, Iran usw. die sind ja nachdem verfall des Osmanischen Reiches überwiegend in die Hände der UK-Westmächte gekommen und die haben sich nicht mehr darum gekümmert. Der Unterschied das diese genannten Arabischen Länder sich zu einem Land gefestigt haben.
 
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Ernstgemeinte Frage: Wie stehen die Chancen für eine Zweistaatenlösung? Das würde ja die Räumung der illegalen Siedlungen bedeuten. Da die Siedlerbewegung bis an die Zähne bewaffnet ist, birgt eine solche Lösung den Sprengstoff für einen innerisraelischen Bürgerkrieg:
Die Grenzen zwischen ziviler Siedlerbewegung und strafforganisierten Milizen scheinen zu verschwimmen und werden teilweise staatlich gefördert:
Wie kann die Zweistaatenlösung noch mit friedlichen Mitteln erreicht werden? Der demographische Wandel in Israel wird das nicht einfacher machen. Das liberale Lager verdünnt sich stark, während das radikale Lage immer größer wird.
 
Ein Statement von Robert Habeck zum Thema. Ich finde es gut. Es geht um Schutz der jüdischen Minderheit in Deutschland und Differenzierung.
er nimmt u.a. Stellung zu "Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsraison."
 
Ernstgemeinte Frage: Wie stehen die Chancen für eine Zweistaatenlösung? Das würde ja die Räumung der illegalen Siedlungen bedeuten. Da die Siedlerbewegung bis an die Zähne bewaffnet ist, birgt eine solche Lösung den Sprengstoff für einen innerisraelischen Bürgerkrieg:
Die Grenzen zwischen ziviler Siedlerbewegung und strafforganisierten Milizen scheinen zu verschwimmen und werden teilweise staatlich gefördert:
Wie kann die Zweistaatenlösung noch mit friedlichen Mitteln erreicht werden? Der demographische Wandel in Israel wird das nicht einfacher machen. Das liberale Lager verdünnt sich stark, während das radikale Lage immer größer wird.
Kann nicht, wenn dann wäre es schon längst passiert. Wie in dem vorigen Dokumentationsvideo gab es ja ein Bild wo man 1937 an so einer Idee versuchte. Auch in den 1990´er wo Bill Clinton einige male die Für-Sprecher der jeweiligen Parteien zu sich eingeladen hat sind zu keiner Besinnung gekommen. Obwohl ich da echt wie gesagt Hoffnung hatte. Dieser ganze Konflikt spaltet die Welt und das Internet tut mit der Histerie die dadurch entwickelt wird nochmals ordentlich Zunder, ihr übriges. Andernfalls hätte es hier auch keine Kritik über die jeweilige Religion gegeben die es schon seit Jahrhunderten existieren.


Ein Statement von Robert Habeck zum Thema. Ich finde es gut. Es geht um Schutz der jüdischen Minderheit in Deutschland und Differenzierung.
er nimmt u.a. Stellung zu "Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsraison."

Sehr gute Rede.
 
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Kann nicht, wenn dann wäre es schon längst passiert. Wie in dem vorigen Dokumentationsvideo gab es ja ein Bild wo man 1937 an so einer Idee versuchte. Auch in den 1990´er wo Bill Clinton einige male die Für-Sprecher der jeweiligen Parteien zu sich eingeladen hat sind zu keiner Besinnung gekommen. Obwohl ich da echt wie gesagt Hoffnung hatte. Dieser ganze Konflikt spaltet die Welt und das Internet tut mit der Histerie die dadurch entwickelt wird nochmals ordentlich Zunder, ihr übriges. Andernfalls hätte es hier auch keine Kritik über die jeweilige Religion gegeben die es schon seit Jahrhunderten existieren.
Der Teilungsplan von 1937 war sehr zum Nachteil der Palästinenser ausgearbeitet worden. Man muss sich vor dem Hintergrund des Jahres 1937 vergegenwärtigen, warum denn überhaupt die Palästinenser einem Teilungsplan zustimmen sollten. Denn der Plan sah die Umsiedlung von 200.000 Palästinensern vor. Die Menschen lebten seit Generationen auf diesem Land und konnten nicht verstehen, warum sie es jetzt aufgeben sollten. An der Judenverfolgung in Europa traf sie keine Schuld. Es ist wichtig, sich in genau diesen historischen Kontext zu versetzen, um die damalige Sichtweise der Palästinenser zu verstehen.
Das Weißbuch, das auch in deiner Dokumentation erwähnt wird, sehe ich als eine eindeutig tragisch verpasste Chance. Es sah die Schaffung eines bi-nationalen Staates vor, in dem Juden und Palästinenser gleiche Rechte haben. Und hier kommt die Pointe: Dieser Plan wurde wiederum von den zionistischen Bewegungen abgelehnt, erfuhr aber von den gemäßigten Palästinensern unter Raghib al-Nashashibi Zustimmung.
150px-Raghib_al-Nashashibi22.jpg

Nun, das Oslo-Abkommen von 1993, das unter Clinton ausgehandelt wurde, würde ich kritischer sehen. Im Grunde haben die Palästinenser ein Abkommen akzeptiert, das sie enorm benachteiligt hat. Der Grund, warum man sich überhaupt auf dieses Abkommen eingelassen hat, war Arafat. Arafat war am Tiefpunkt seiner Popularität angelangt und stand mit dem Rücken zur Wand. Hinzu kam, dass die Hamas immer populärer wurde. Um sein politisches Erbe und auch sein Überleben zu sichern, stimmte er schließlich dem Osloer Abkommen zu. Die größte Schwäche des Oslo-Abkommens ist, dass es die Abhängigkeit der Palästinenser von Israel verfestigt hat und dass ein konkreter Plan, wie der zukünftige palästinensische Staat aussehen und wann der Übergangsprozess stattfinden soll, faktisch fehlt. Hinzu kommt, dass alle im Abkommen enthaltene Versprechungen bis heute nicht eingelöst wurden. Für die Palästinenser war das Abkommen ein Desaster, an dem Arafat aber auch seine Mitschuld trägt.
250px-Flickr_-_Government_Press_Office_%28GPO%29_-_THE_NOBEL_PEACE_PRIZE_LAUREATES_FOR_1994_IN_OSLO..jpg


@Mitch Schlechte Satire eines neurechten Twitter-Kanals. Dieses Narrativ wird nirgendwo medial verbreitet. Daher erschließt sich mir der satirische Bezug nicht. Magst du Ihn mir bitte erklären?
 
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Der Teilungsplan von 1937 war sehr zum Nachteil der Palästinenser ausgearbeitet worden. Man muss sich vor dem Hintergrund des Jahres 1937 vergegenwärtigen, warum denn überhaupt die Palästinenser einem Teilungsplan zustimmen sollten. Denn der Plan sah die Umsiedlung von 200.000 Palästinensern vor. Die Menschen lebten seit Generationen auf diesem Land und konnten nicht verstehen, warum sie es jetzt aufgeben sollten. An der Judenverfolgung in Europa traf sie keine Schuld. Es ist wichtig, sich in genau diesen historischen Kontext zu versetzen, um die damalige Sichtweise der Palästinenser zu verstehen.
Das Weißbuch, das auch in deiner Dokumentation erwähnt wird, sehe ich als eine eindeutig tragisch verpasste Chance. Es sah die Schaffung eines bi-nationalen Staates vor, in dem Juden und Palästinenser gleiche Rechte haben. Und hier kommt die Pointe: Dieser Plan wurde wiederum von den zionistischen Bewegungen abgelehnt, erfuhr aber von den gemäßigten Palästinensern unter Raghib al-Nashashibi Zustimmung.
150px-Raghib_al-Nashashibi22.jpg

Nun, das Oslo-Abkommen von 1993, das unter Clinton ausgehandelt wurde, würde ich kritischer sehen. Im Grunde haben die Palästinenser ein Abkommen akzeptiert, das sie enorm benachteiligt hat. Der Grund, warum man sich überhaupt auf dieses Abkommen eingelassen hat, war Arafat. Arafat war am Tiefpunkt seiner Popularität angelangt und stand mit dem Rücken zur Wand. Hinzu kam, dass die Hamas immer populärer wurde. Um sein politisches Erbe und auch sein Überleben zu sichern, stimmte er schließlich dem Osloer Abkommen zu. Die größte Schwäche des Oslo-Abkommens ist, dass es die Abhängigkeit der Palästinenser von Israel verfestigt hat und dass ein konkreter Plan, wie der zukünftige palästinensische Staat aussehen und wann der Übergangsprozess stattfinden soll, faktisch fehlt. Hinzu kommt, dass alle im Abkommen enthaltene Versprechungen bis heute nicht eingelöst wurden. Für die Palästinenser war das Abkommen ein Desaster, an dem Arafat aber auch seine Mitschuld trägt.
250px-Flickr_-_Government_Press_Office_%28GPO%29_-_THE_NOBEL_PEACE_PRIZE_LAUREATES_FOR_1994_IN_OSLO..jpg


@Mitch Schlechte Satire eines neurechten Twitter-Kanals. Dieses Narrativ wird nirgendwo medial verbreitet. Daher erschließt sich mir der satirische Bezug nicht. Magst du Ihn mir bitte erklären?

Naja, zur Geschichte gehört aber ebend auch, das der Teilungsplan von 1937 niemals umgesetzt wurde.
Umgesetzt wurde der UN- Teilungsplan 1947 (Resolution 181). Dort gab es auch keine Umsiedlungspläne sondern das Gebiet wäre in 2 souveräne Staaten aufgeteilt und die Menschen (Juden und Palistinänser) bleiben wo sie sind. Die Palistinänser hätten in diesem Teilungsplan auch die größeren Gebiete zugesprochen bekommen.
Und zur Wahrheit gehört auch, das die Araber diese Resolution akzeptiert haben, indem sie an der Abstimmung teilnahmen und mit no stimmten. Sie haben sich werder enthalten noch die Wahl boykotiert. Sie haben das getan, weil sie sich sicher waren, die Resolution würde scheitern (ws auch alle Prognosen vorhergesagt hatten). Aber sie haben dann nicht das Ergebnis akzeptiert.
Zur Weisheit gehört auch, das die Palistinänser unter der Führung der Araber 3 Angriffskriege gegen Israel führte und diese alle verloren hat. Erst das löste die Vertreibung der Palistinänser aus und führte dazu, das sie von Niederlage zur Niederlage immer mehr verloren haben.

Jetzt, 70 Jahre nachdem sind beide Seiten in einem Kreislauf aus Gewalt und Vergeltung gefangen.
 
Naja, zur Geschichte gehört aber ebend auch, das der Teilungsplan von 1937 niemals umgesetzt wurde.
Umgesetzt wurde der UN- Teilungsplan 1947 (Resolution 181). Dort gab es auch keine Umsiedlungspläne sondern das Gebiet wäre in 2 souveräne Staaten aufgeteilt und die Menschen (Juden und Palistinänser) bleiben wo sie sind. Die Palistinänser hätten in diesem Teilungsplan auch die größeren Gebiete zugesprochen bekommen.
Und zur Wahrheit gehört auch, das die Araber diese Resolution akzeptiert haben, indem sie an der Abstimmung teilnahmen und mit no stimmten. Sie haben sich werder enthalten noch die Wahl boykotiert. Sie haben das getan, weil sie sich sicher waren, die Resolution würde scheitern (ws auch alle Prognosen vorhergesagt hatten). Aber sie haben dann nicht das Ergebnis akzeptiert.
Zur Weisheit gehört auch, das die Palistinänser unter der Führung der Araber 3 Angriffskriege gegen Israel führte und diese alle verloren hat. Erst das löste die Vertreibung der Palistinänser aus und führte dazu, das sie von Niederlage zur Niederlage immer mehr verloren haben.

Jetzt, 70 Jahre nachdem sind beide Seiten in einem Kreislauf aus Gewalt und Vergeltung gefangen.
Zunächst einmal vielen Dank, dass Du auch inhaltlich auf meine Argumente eingehst, das weiß ich sehr zu schätzen. Wenn das hier jeder machen würde, würde das die Diskussionskultur in diesem Thread deutlich heben.

Nun zu deinen Einwänden:

Wie gesagt, hier ist es hilfreich, den Teilungsplan von 1947 historisch zu kontextualisieren. Im Zuge des Weißbuchs wurden den Palästinensern ab 1939 konkrete Versprechungen gemacht. Diese Versprechungen wurden bis 1947 eingehalten, bis Großbritannien plötzlich seine Politik änderte. Die natürliche Reaktion der Araber war natürlich, diesen Plan zu boykottieren. Schließlich geht es hier um das Recht auf Selbstbestimmung und kollektive Beteiligung an Entscheidungsprozessen. Beides ist in diesem Fall nicht geschehen.
Die Palistinänser hätten in diesem Teilungsplan auch die größeren Gebiete zugesprochen bekommen.
Auch das stimmt nicht. Den Juden und Jüdinnen wurden 56 Prozent des Landes zugesprochen. Das macht aus palästinensischer und arabischer Sicht keinen Sinn, weil die palästinensische Bevölkerung damals doppelt so groß war wie die jüdische. Warum also einem solchen Plan zustimmen, der eindeutig die israelische Seite begünstigt? Hinzu kommt, dass ein Großteil der traditionellen Anbaugebiete Israel zugeschlagen worden wäre.
und die Menschen (Juden und Palistinänser) bleiben wo sie sind.
Auch das stimmt nicht. In den Schubladen der israelischen Führung lagen sehr ausgereifte Pläne mit genauen Vorstellungen und Anweisungen zur Vertreibung der Palästinenser aus ihren angestammten Gebieten; so wie sie am Ende auch ausgeführt worden sind. All das weiß man heute dank der mühsamen Archivarbeit der neuen israelischen Historiker seit den 1980er Jahren.
Erst das löste die Vertreibung der Palistinänser aus
Ich wiederhole mich, das stimmt nicht. Die Vertreibung und die Vergrößerung der Gebiete waren von langer Hand geplant. Weder die Israelis noch die Araber haben den Status quo von 1947 akzeptiert.
das die Palistinänser unter der Führung der Araber 3 Angriffskriege gegen Israel führte
Auch das greift zu kurz. 1967 zum Beispiel war ein Angriffskrieg der Israelis. Man hat lange versucht, den Krieg als Präventivschlag darzustellen, aber diese Darstellung ist längst von Historikern und auch von israelischen Ex-Geheimdienstlern und Politikern widerlegt worden.
Der einzige eindeutige Angriffskrieg von arabischer Seite fand 1973 statt, und dieser Krieg war darauf angelegt, ein kurzer Krieg zu bleiben. Die Syrer und Ägypter wussten, dass sie angesichts der materiellen Überlegenheit der Israelis auf Dauer keine Chance hatten. Die Strategie war, schnelle Siege zu erringen, um Israel an den Verhandlungstisch zu zwingen, damit es die 1967 verlorenen Gebiete zurückgibt. Das ist zum Teil auch gelungen.
Über die Natur des Krieges von 1948 lässt sich streiten. Von einem einseitigen arabischen Angriffskrieg zu sprechen, greift zu kurz. Wie gesagt, auch die Israelis waren 1948 mit dem Status quo von 1947 nicht einverstanden.

Man kann aus meinen Ausführungen herauslesen, dass ich, so wie du gerade ein eher einseitiges pro-israelisches Narrativ teilst, hier ein pro-palästinensisches Narrativ teile. Ich möchte das relativieren, indem ich auch auf die Verfehlungen der arabischen Seite hinweise. Die arabisch-israelischen Konflikte sind bis heute durch eine Vielzahl von Ambivalenzen gekennzeichnet. Im jordanischen Bürgerkrieg etwa wurden die Jordanier bei der Vertreibung der PLO von Israel unterstützt. Im libanesischen Bürgerkrieg standen Israel und Syrien zunächst auf derselben Seite, indem sie christliche Milizen gegen palästinensische Milizen unterstützten. Wenig später wechselte Syrien die Seiten und unterstützte die Palästinenser. Deshalb macht es wenig Sinn, immer von "den" oder "den" Arabern zu sprechen. Die arabischen Staaten haben in der Palästinafrage nie eine einheitliche Linie verfolgt. Es wurden stets Eigeninteressen verfolgt, die mal mit israelischen, mal mit palästinensischen Interessen konvergierten.
Die Organisation Hamas ist aus der Muslimbruderschaft hervorgegangen. Eine Organisation, die sowohl mit Ägypten als auch mit Saudi-Arabien verfeindet ist. Nicht umsonst hat der ägyptische Geheimdienst Israel zwei Tage vor dem 07. Oktober vor einem Großangriff gewarnt. Saudi-Arabien und Ägypten sind sehr daran interessiert, dass die Hamas durch die Bodenoffensive ausgeschaltet wird. Gleichzeitig hat die israelische Regierung in den letzten dreißig Jahren die Hamas unterstützt und die gemäßigte PLO delegitimiert, wo sie nur konnte.

Was ich mit meinen Ausführungen zeigen möchte, ist, dass den Palästinensern sowohl von arabischer als auch von israelischer Seite das Recht auf Selbstbestimmung und kollektive Teilhabe an Entscheidungsprozessen verweigert wurde. Die palästinensische Bevölkerung ist seit 1948 ein nützliches Instrument im Machtspiel der Staaten im Nahen Osten.

Deshalb ist mein Narrativ pro-palästinensisch, aber sehr kritisch gegenüber den arabischen Akteuren sowie Israel und auch so manchen palästinensischen Anführern wie Arafat.
 
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Ein Statement von Robert Habeck zum Thema. Ich finde es gut. Es geht um Schutz der jüdischen Minderheit in Deutschland und Differenzierung.
er nimmt u.a. Stellung zu "Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsraison."

Ich habe das Gefühl, viele Wissen gar nicht, was der da eigentlich impliziert alles gesagt hat.

was bedeutet Staatsräson denn überhaupt.


Ich habe Mal einen Punkt rausgegriffen rausgegriffen

"Generell geht es bei der Staatsräson um die Rechte und die Befugnisse von modernen Staaten – und um das Aushöhlen und Ausdehnen dieser in bestimmten Situationen.

Die Staatsräson vertritt den Grundsatz, dass ein Staat das Recht hat, in der Außenpolitik, also gegenüber anderen Staaten, den eigenen Interessen Vorrang zu geben.

Dies ist auch dann der Fall, wenn bestimmte Rechte, wie zum Beispiel das Völkerrecht, dabei verletzt werden.

Oder vereinfacht ausgedrückt: Staatsräson räumt staatlichen Interessen Vorrang vor anderen Werten ein.
"

Wenn also die Unterstützung und das Existenzrecht Israels deutsche Staatsräson ist, dann hält die Regierung sich vor gegebenenfalls bestimmte Rechte und Freiheiten der Menschen in Deutschland einzuschränken und ggf. sogar militärisch im nahen Osten zu intervenieren, wenn das in ihren Augen notwendig ist.

Und bei der Begründung hätte ich schon ein bisschen mehr erwartet, ausser "historische Verantwortung".

Und das ist ja auch ein seltsames Staatsverständnis, dass dem Aspekt dem unser Staat alle anderen Interessen unterordnen will, für dass wir ggf in den Krieg ziehen würden, ein deutscher Generationen übergreifender Schuldkomplex ist. Aber selbst wenn man das nicht hinterfragt und als gegeben ansieht.

Was ist denn mit Leuten die gar keine Vorfahren aus Nazi-Deutschland haben? Ich meine besonders unter jungen Erwachsenen und minderjährigen wächst deren Anteil ständig an. Die haben doch keinen persönlichen Bezug dazu. Und dass ist ja ein Problem dass gerade Politiker wie Habeck und seine Partei zu verantworten haben.

Die ganzen Leute hat er damit definitiv nicht angesprochen.

Und auch andere Aussagen.

Entkolonialisierung ist in Ordnung aber nicht bei Israel? Na wenn die das unter Dekolonialisierung verstehen, verzichte ich lieber komplett darauf.

Ich habe null Vertrauen in diesen Mann. Der wird keines der Probleme die er anspricht lösen und in 10 Jahren wird alles nochmal eine ganze Ecke schlimmer sein als es jetzt schon ist
 
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so beendet man halt auch keinen konflikt…
"Hamas ausmerzen" klingt toll, aber ist das realistisch, wenn wichtige Anführer der Organisation sich außerhalb Gazas aufhalten und die Hamas die aktuellen Ereignisse für ihre Propaganda ausnutzen und innerhalb der Gaza-Bevölkerung weiter rekrutieren wird?
 
Jetzt sollen wir schon unsere eigenen Städte meiden!

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Was für eine Entwicklung! Es wird Zeit dieses Land zu verlassen. Habe zum Glück diese Möglichkeit.

PS: Das HSV Spiel findet erst um 20:30 statt - Das ist wieder eine plumpe gesteuerte mediale Ausrede.
 
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