Die Zwei Staaten Lösung wurde schon in der Zwischenkriegszeit (WK1 bis WK2) von den Arabern abgelehnt.
Man war zwar auf einen guten Weg, da es aber keine Chance gab ein Syrisches Großreich zu bilden (Franzosen wollten das nicht), wurde das von Arabischer Seite wieder verworfen.
Der UN Aufteilungsplan ist gescheitert. Mehrere Kriege folgten.
Die Araber wollten es nie, erst als sie militärisch keine Chance mehr gesehen haben, war es für manche eine Option.
Radikale Organisationen sehen das natürlich anders.
Okay, ja mir ist bewusst, dass schon vor 1948 (dem Jahr, wo die Briten offiziell die Kontrolle über das Gebiet aufgegeben, und Israel seinen Staat ausgerufen hat) Juden in Palästina gelebt haben. Hier die Demografik der Bevölkerung der Region im Verlauf der Zeit:
Um 1800 lebten gerade einmal 7000 Juden in Palästina, und 246'000 Araber. Das macht 3% Juden vs 89% Araber! (Der Rest waren Christen.)
1922 waren es 84'000 Juden, 589'000 Araber: 11% Juden, 78% Araber.
Das Verhältnis hatte sich also innert 100 Jahren bereits verschoben, aber da waren die Juden noch unter dem britischen Mandat vor den Arabern geschützt.
In den 1940ern folgt dann die Massenimmigration, natürlich vor allem wegen der Massenverfolgung und -vernichtung durch die Nazis.
Ich frage mich, wie diese Expansion damals wohl vonstatten ging. Das Gebiet wurde durch die Briten kontrolliert, die denke ich mal die Araber auch unterdrückt haben. Und da frage ich mich, wie viele Araber bereits da enteignet wurden, und Land an Juden übergeben wurde, und wieviel davon durch faire Handel abgetauscht wurde.
Auf jeden Fall würde ich mich auch bedroht fühlen als Araber in den 1940ern. Man wurde über längere Zeit von den Briten unterdrückt, und jetzt wandern hunderttausende Juden in die eigene Heimat ein und wollen einen eigenen Staat proklamieren. Auf dem Gebiet, auf dem man selber hunderte Jahre gelebt hat.
Das spielt bei so einem grausamen Terroranschlag, wo Terroristen unschuldige Zivilisten auf grausame Art töten und entführen, meiner Meinung nach, aber keine Rolle mehr
Warum nicht?
Aus psychologischer Sicht ist genau der Gedankengang problematisch. In Konfliktzeiten denkt man plötzlich in schwarz-weiss, was es dann "erlaubt" der Gegenseite die Menschlichkeit abzusprechen, so dass man sie misshandeln darf. Die Kunst ist, auch
gerade in Konfliktzeiten den Kontext zu berücksichtigen, und so die Menschlichkeit der Gegenseite immer im Bewusstsein zu behalten.