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- 14 Mai 2002
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Ein interessantes Gespräch mit George Harrison.
CNN hat ein sehr interessanten Artikel über Nintendo's Kampf im Konsolen-Krieg auf der Webseite stehen.
Chris Morris, welcher den Artikel geschrieben hat, hatte eine Unterhaltung mit NoA Senior Vice President of Marketing George Harrison geführt, bei der er die Probleme und Pläne von Nintendo angesprochen hat und erfahren konnte, wie Nintendo wieder festen Boden unter die Füße bekommen will.
Hier der komplette CNN Artikel:
Es ist kein Geheimnis, dass ich Nintendo selbst für ihre schlechten Leistungen im momentanen Konsolenkampf verantwortlich mache. Mein E-Mail Fach platzt aus allen Nähten, da ich massenweise Post von Nintendo Loyalisten bekomme, die mich beschuldigen das ich bei Microsoft und Sony auf der Gehaltliste stehe und Nintendo deshalb so runtermache.
Das Problem ist leider, dass die Fabrik die Mario erfunden hat (Nintendo wer sonst?) dringend eine Generalüberholung braucht. Früher der unangefochtene Marktführer ist Nintendo jetzt nichts weiter als ein Fleck auf Sonys Dachfenster. Und der Neuling auf dem Markt, Microsoft, hat sogar das Undenkbare geschafft, und ebenfalls auf dem weltweiten Markt an Nintendo vorbeigezogen.
Zu Nintendos Verteidigung: Sie wissen das sie was ändern müssen! Letzte Woche hab ich mit George Harrison, dem Senior Vize Präsident für das Marketing zusammen gesessen und mich mit ihm über die Probleme bei Nintendo zu unterhalten und um herauszufinden, was Nintendo plant um wieder eine entscheidende Größe auf dem Markt zu werden.
Hier ist die gute Nachricht: Nintendo scheint schon mal in die richtige Richtung zu schauen. Es sind neue Bundles geplant, die Firmen Philosophie soll geändert werden, und Nintendo will versuchen Third Party Entwickler das Vertrauen in den Gamecube zurück zu geben. Allerdings weiß man bei Nintendo, dass es ein Kampf gegen Windmühlen werden könnte.
Nintendo hat sich entschlossen, den Gameboy Player zusammen mit dem Gamecube als Bundle heraus zu bringen. Gratis Spiele mit Hardware zu verkaufen war lange Zeit der Schlüssel zum Erfolg in der Konsolenbrange. Für Microsoft war es ein großer Schritt um die Userbase zu erweitern, als sie dieses Prinzip im Weihnachtsgeschäft geschickt ausgenutzt haben. Nintendo vertraute auf die Softwareverkäufe um an ihren Ertrag zu kommen, wobei der Anreiz bei den Verkäufen zunächst nicht hoch genug war.
„Wir antworteten mit Angeboten, die eindeutig nicht weit genug gingen“, sagte Harrison.
Im Februar streckte Nintendo die Waffen und fing an, Spieleperlen wie Metroid Prime gratis beim Erwerb eines Gamecube draufzulegen. Mit dem Resultat das die Verkaufszahlen wieder anstiegen. Letzte Woche wurden Pläne angekündigt, nach denen auch The Legend of Zelda in das Bundle Angebot hinzugefügt wird.
Am 23. Juni wird Nintendo den Gameboy Player auf den Markt bringen, mit dem man Gameboy Spiele auf dem Fernsehbildschirm spielen kann. Nintendo hat, wie schon angesprochen, vor ein Bundle mit Player und Gamecube auf dem Markt zu bringen.
Und das ist mehr als nur eine kleine Spielerei. Der Player wird die Gamecube Spielesammlung wieder erweitern und Fans der klassischen Nintendo Spiele werden wieder in der Lage sein diese auf dem TV Bildschirm zu spielen da Nintendo ja viele der berühmten SNES Klassiker auf dem GBA Konvertiert hat.
Währenddessen ändert sich auch die Philosophie des Unternehmens was das Spiele machen anbelangt. Mehrere der Topspiele konnten sich nicht so gut verkaufen wie angenommen. Metroid Prime, zum Beispiel, wurde in Japan nur 800.000 Mal verkauft. „Wir glaubten, dass es viel mehr Potenzial hätte“, sagte Harrison. „Es wurde von Spielen wie Grant Theft Auto weg gespült.“ Super Mario konnte sich dagegen schon besser schlagen und verkaufte sich über eine Million Mal. Allerdings bekam das Spiel nur mäßige Kritiken.
Nintendos Mastermind Shigeru Miyamoto stimmte mit den Kritiken überein, dass Mario Sunshine viel zu schwer war. Deswegen entschied man sich dafür, die Spiele etwas leichter zu machen, sicherlich eine Entscheidung bei der die Hardcore Zocker lauf aufschreien werden.
„Wir versuchen wieder zurückzugehen und sicherzustellen, dass die Technologie den Spieler nicht abschreckt“, sagte Harrison. „Wir wollen Spiele machen, die wirklich jeden ansprechen.“
Zelda wird als Bundle zusammen mit dem Gamecube am 4. Mai erscheinen. Third Party Software Entwicklungen waren der Schlüssel für den Erfolg der Playstation und spielten auch eine große Rolle beim Aufstieg der X-Box. Nintendos Verhältnisse mit außen stehenden Unternehmen waren nicht immer die Besten. Um sich wieder in ein besseres Licht zu stellen, hat Nintendo vor kurzem ihre Lizenzgebühren verringert (der Publisher muss Nintendo für jede Kopie eines Spieles Geld zahlen). Und die kürzlich eingegangen tiefe Partnerschaft mit EA könnte auch dazu beitragen, um die Leute auf den Gamecube aufmerksam zu machen.
Es wird besonders interessant werden, wie EA die Linkfähigkeit zum Gameboy in ihre Titel, wie Madden Football, einbauen wird. Sicherlich wird uns die E³, welche nächsten Monat stattfinden wird, mehr verraten können. Harrison betonte nochmals, dass man auf der E³ das Hauptaugenmerk auf die Dritthersteller lenken möchte und weniger Nintendo - Eigene Produkte zeigen wird. (Was wohl darauf schließen lässt, das Nintendo dieses Jahr wieder die Spaceworld abhalten wird)
Viele Analysten erwarten, dass der Konsolenpreis in den nächsten Monaten gesenkt wird. Aber Harrison verneinte dies. „Wir haben nicht vor die Preise in der nahen Zukunft zu senken.“ Er antwortete sehr schnell auf diese Frage. „Nintendo war noch nie führend in Reduzierung der Hardwarepreise.“
(Ich sollte hier wohl erwähnen, dass er mit das Selbe schon letztes Jahr zum Thema Preissenkung gesagt hatte. Eine Woche später wurde der Preis dann von 199$ auf 149$ gesenkt, also solltet ihr nicht glauben das eine Preissenkung nicht möglich wäre)
Und was ist mit dem Thema Online spielen? Vergesst es lieber. Nintendo ist immer noch sehr skeptisch was das Konzept angeht. Die Spieler scheinen schon interessiert zu sein, wollen es aber nicht bezahlen. Nintendo war kürzlich sehr entmutigt wegen dem enttäuschenden Launch von Die Sims Online (auch wenn die mit dem Spiel nichts zu tun haben). Harrison meinte, dass er das Gefühl hätte als sei Nintendo noch ein paar Jahre vom Onlinespielen entfernt. Es scheint wirklich alles vom Erfolg des Gamecubes abzuhängen und davon, ob die Leute der Meinung sind, dass er es wert wäre darin zu investieren.
Nintendo hat alle Hände voll zu tun, um in dieser Generation etwas Dampf unter dem Kessel zu machen. Wenn Nintendo Interesse daran hat, auch in der nächsten Generation der Konsolen mitzumischen, müssen sie erstmal versuchen, etwas von ihren Marktanteilen zurückzubekommen. Nintendo hat sicherlich gute Pläne, dennoch stellt sich die Frage: Ist es dafür schon zu spät?
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Sehr schön zu lesen. Einiges stimme ich auch zu, aber Online mit dem Gamecube ist wirklich kein muß, da dann für mich wirklich Extrakosten entstehen würden. Mir reicht schon meine 60 Euro A-DSL kosten. Aber Nintendo wird es hoffentlich ganz gut mit ihrem LAN Projekt lösen können!!!
Quelle
CNN hat ein sehr interessanten Artikel über Nintendo's Kampf im Konsolen-Krieg auf der Webseite stehen.
Chris Morris, welcher den Artikel geschrieben hat, hatte eine Unterhaltung mit NoA Senior Vice President of Marketing George Harrison geführt, bei der er die Probleme und Pläne von Nintendo angesprochen hat und erfahren konnte, wie Nintendo wieder festen Boden unter die Füße bekommen will.
Hier der komplette CNN Artikel:
Es ist kein Geheimnis, dass ich Nintendo selbst für ihre schlechten Leistungen im momentanen Konsolenkampf verantwortlich mache. Mein E-Mail Fach platzt aus allen Nähten, da ich massenweise Post von Nintendo Loyalisten bekomme, die mich beschuldigen das ich bei Microsoft und Sony auf der Gehaltliste stehe und Nintendo deshalb so runtermache.
Das Problem ist leider, dass die Fabrik die Mario erfunden hat (Nintendo wer sonst?) dringend eine Generalüberholung braucht. Früher der unangefochtene Marktführer ist Nintendo jetzt nichts weiter als ein Fleck auf Sonys Dachfenster. Und der Neuling auf dem Markt, Microsoft, hat sogar das Undenkbare geschafft, und ebenfalls auf dem weltweiten Markt an Nintendo vorbeigezogen.
Zu Nintendos Verteidigung: Sie wissen das sie was ändern müssen! Letzte Woche hab ich mit George Harrison, dem Senior Vize Präsident für das Marketing zusammen gesessen und mich mit ihm über die Probleme bei Nintendo zu unterhalten und um herauszufinden, was Nintendo plant um wieder eine entscheidende Größe auf dem Markt zu werden.
Hier ist die gute Nachricht: Nintendo scheint schon mal in die richtige Richtung zu schauen. Es sind neue Bundles geplant, die Firmen Philosophie soll geändert werden, und Nintendo will versuchen Third Party Entwickler das Vertrauen in den Gamecube zurück zu geben. Allerdings weiß man bei Nintendo, dass es ein Kampf gegen Windmühlen werden könnte.
Nintendo hat sich entschlossen, den Gameboy Player zusammen mit dem Gamecube als Bundle heraus zu bringen. Gratis Spiele mit Hardware zu verkaufen war lange Zeit der Schlüssel zum Erfolg in der Konsolenbrange. Für Microsoft war es ein großer Schritt um die Userbase zu erweitern, als sie dieses Prinzip im Weihnachtsgeschäft geschickt ausgenutzt haben. Nintendo vertraute auf die Softwareverkäufe um an ihren Ertrag zu kommen, wobei der Anreiz bei den Verkäufen zunächst nicht hoch genug war.
„Wir antworteten mit Angeboten, die eindeutig nicht weit genug gingen“, sagte Harrison.
Im Februar streckte Nintendo die Waffen und fing an, Spieleperlen wie Metroid Prime gratis beim Erwerb eines Gamecube draufzulegen. Mit dem Resultat das die Verkaufszahlen wieder anstiegen. Letzte Woche wurden Pläne angekündigt, nach denen auch The Legend of Zelda in das Bundle Angebot hinzugefügt wird.
Am 23. Juni wird Nintendo den Gameboy Player auf den Markt bringen, mit dem man Gameboy Spiele auf dem Fernsehbildschirm spielen kann. Nintendo hat, wie schon angesprochen, vor ein Bundle mit Player und Gamecube auf dem Markt zu bringen.
Und das ist mehr als nur eine kleine Spielerei. Der Player wird die Gamecube Spielesammlung wieder erweitern und Fans der klassischen Nintendo Spiele werden wieder in der Lage sein diese auf dem TV Bildschirm zu spielen da Nintendo ja viele der berühmten SNES Klassiker auf dem GBA Konvertiert hat.
Währenddessen ändert sich auch die Philosophie des Unternehmens was das Spiele machen anbelangt. Mehrere der Topspiele konnten sich nicht so gut verkaufen wie angenommen. Metroid Prime, zum Beispiel, wurde in Japan nur 800.000 Mal verkauft. „Wir glaubten, dass es viel mehr Potenzial hätte“, sagte Harrison. „Es wurde von Spielen wie Grant Theft Auto weg gespült.“ Super Mario konnte sich dagegen schon besser schlagen und verkaufte sich über eine Million Mal. Allerdings bekam das Spiel nur mäßige Kritiken.
Nintendos Mastermind Shigeru Miyamoto stimmte mit den Kritiken überein, dass Mario Sunshine viel zu schwer war. Deswegen entschied man sich dafür, die Spiele etwas leichter zu machen, sicherlich eine Entscheidung bei der die Hardcore Zocker lauf aufschreien werden.
„Wir versuchen wieder zurückzugehen und sicherzustellen, dass die Technologie den Spieler nicht abschreckt“, sagte Harrison. „Wir wollen Spiele machen, die wirklich jeden ansprechen.“
Zelda wird als Bundle zusammen mit dem Gamecube am 4. Mai erscheinen. Third Party Software Entwicklungen waren der Schlüssel für den Erfolg der Playstation und spielten auch eine große Rolle beim Aufstieg der X-Box. Nintendos Verhältnisse mit außen stehenden Unternehmen waren nicht immer die Besten. Um sich wieder in ein besseres Licht zu stellen, hat Nintendo vor kurzem ihre Lizenzgebühren verringert (der Publisher muss Nintendo für jede Kopie eines Spieles Geld zahlen). Und die kürzlich eingegangen tiefe Partnerschaft mit EA könnte auch dazu beitragen, um die Leute auf den Gamecube aufmerksam zu machen.
Es wird besonders interessant werden, wie EA die Linkfähigkeit zum Gameboy in ihre Titel, wie Madden Football, einbauen wird. Sicherlich wird uns die E³, welche nächsten Monat stattfinden wird, mehr verraten können. Harrison betonte nochmals, dass man auf der E³ das Hauptaugenmerk auf die Dritthersteller lenken möchte und weniger Nintendo - Eigene Produkte zeigen wird. (Was wohl darauf schließen lässt, das Nintendo dieses Jahr wieder die Spaceworld abhalten wird)
Viele Analysten erwarten, dass der Konsolenpreis in den nächsten Monaten gesenkt wird. Aber Harrison verneinte dies. „Wir haben nicht vor die Preise in der nahen Zukunft zu senken.“ Er antwortete sehr schnell auf diese Frage. „Nintendo war noch nie führend in Reduzierung der Hardwarepreise.“
(Ich sollte hier wohl erwähnen, dass er mit das Selbe schon letztes Jahr zum Thema Preissenkung gesagt hatte. Eine Woche später wurde der Preis dann von 199$ auf 149$ gesenkt, also solltet ihr nicht glauben das eine Preissenkung nicht möglich wäre)
Und was ist mit dem Thema Online spielen? Vergesst es lieber. Nintendo ist immer noch sehr skeptisch was das Konzept angeht. Die Spieler scheinen schon interessiert zu sein, wollen es aber nicht bezahlen. Nintendo war kürzlich sehr entmutigt wegen dem enttäuschenden Launch von Die Sims Online (auch wenn die mit dem Spiel nichts zu tun haben). Harrison meinte, dass er das Gefühl hätte als sei Nintendo noch ein paar Jahre vom Onlinespielen entfernt. Es scheint wirklich alles vom Erfolg des Gamecubes abzuhängen und davon, ob die Leute der Meinung sind, dass er es wert wäre darin zu investieren.
Nintendo hat alle Hände voll zu tun, um in dieser Generation etwas Dampf unter dem Kessel zu machen. Wenn Nintendo Interesse daran hat, auch in der nächsten Generation der Konsolen mitzumischen, müssen sie erstmal versuchen, etwas von ihren Marktanteilen zurückzubekommen. Nintendo hat sicherlich gute Pläne, dennoch stellt sich die Frage: Ist es dafür schon zu spät?
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Sehr schön zu lesen. Einiges stimme ich auch zu, aber Online mit dem Gamecube ist wirklich kein muß, da dann für mich wirklich Extrakosten entstehen würden. Mir reicht schon meine 60 Euro A-DSL kosten. Aber Nintendo wird es hoffentlich ganz gut mit ihrem LAN Projekt lösen können!!!
Quelle