thx schrieb:
Also dazu: Der Islam sagt aus, dass Jesus ein Prophet Gottes war und nicht Gott selbst (und auch nicht seine Inkarnation durch Maria). Die Bibel neben der Thora sind in den Augen des Islams heilige Schriften Gottes. (Also wenn der nächste Moslem-Extremist im Fernsehen behauptet, die Christen oder Juden seien "ungläubige", hat der Sprecher keine Ahnung von seiner eigenen Religion) Nur wäre die Bibel durch Menschenhand "verwässert" und durch x-Übersetzung verändert worden. Nun der Geschichtsunterricht an hiesigen Schulen sagt uns schon, dass das gute Stück von griechisch ins lateinische usw. übersetzt wurde. Wer weiss wie oft und wie oft falsch...
Deshalb "darf" der Koran nicht übersetzt werden und nur im arabischen Original bleiben (und gelesen werden - natürlich gibt es übersetzungen. Aber das "Original" ist immer nur arabisch).
Willst du etwa durch die Blume vermitteln, daß man dem Koran eher glauben kann als dem Neuen Testament hinsichtlich der Existenz Jesu? Das kann man definitiv nicht! Der Koran ist 600 Jahre später als die Evangelien entstanden. Es ist ganz schön abenteuerlich, wie Mohammed 600 Jahre später aufzutauchen und zu behaupten, daß sich die Apostel, die mit Jesus höchspersönlich Kontakt hatten und alle ihre Erfahrungen niederschrieben, geirrt haben und ihre Überlieferung falsch sei.
Ich sage es ganz drastisch: es ist nicht nur abenteuerlich, sondern schlicht eine LÜGE!
Zur Bibel und ihre Übersetzungen: ja glaubst du denn, daß man das Alte und Neue Testament nicht im Original lesen kann? Natürlich kann man das. Das Neue Testament wurde in altgriechische Sprache abgefasst. Jeder klassische Altphilologe kann die vier Evangelien daher im ursprünglichen Wortlaut rezipieren, und genau das tue ich auch. Und du kannst mir glauben, daß da nichts anderes drin steht, als daß in Jesus Gottes eingeborener Sohn inkarniert ist.
Welcher Überlieferung zum Leben Jesu werde ich wohl mehr Vertrauen schenken: derjenigen, die kurz nach Jesu Christi Tod von vier Zeitzeugen auf sehr ähnliche bis hin fast identische Art überliefert worden ist, oder jener, die 600 Jahre später von einem Fremden niedergeschrieben worden ist? Ich denke, die Frage erübrigt sich. Man kann den Koran dann nicht ernst nehmen, wenn er auf das Christentum Bezug nimmt, da er zeitlich gar keinen Bezug mehr zu dessen Ursprünge hat.
El Barto schrieb:
Vielleicht sollte man auch noch mal dazu sagen, daß "Götzenanbetung" ein christlicher Begriff ist, der dazu dient(e), andere Religionen zu diffamieren.
Das ist falsch. Schon die Anfänge der jüdischen Kultur (Judentum und Christentum sind nicht identisch, auch wenn das Judentum im alten Testament das Erscheinen des göttlichen Messias auf Erden vorhersagt. Dennoch erkennt das Judentum (oder Teile desselben) nicht den Jesus von Nazareth als den Messias an) kannten den Begriff des Götzendienstes. Er taucht im AT häufiger auf.
Der Götzendienst wird in manchen Religionen eben in dem Sinne gescholten, als er dem leblosen Abbild und nicht dem lebendigen Urbild Dienst leistet. In diesem Sinne wird er gescholten. Da das Christentum ein monotheistisches, auch durchaus pantheistisches Weltbild vertritt, wurde die heidnische Praxis des Polytheismus als Götzendienst verurteilt. Der Ausdruck Götze wurde nämlich auch im Sinne des toten Gottes gebraucht und die polytheistische Religiosität der Heiden als Anbetung toter Götter und eben nicht des einen lebendigen Gottes, aus dem alles Leben quillt, aufgefasst.
thx schrieb:
@back-to-topic: Götzenanbeter im klassischen Sinne sind Hindus.
Das kann man so nicht sagen. Auch wenn verschiedene Gottheiten im Hinduismus angebetet werden (je nach Glaubensausrichtung), so ist doch im Prinzip allen der Glaube an die eine Weltseele gemein. Auch ist das Ordnungsprinzip der geistigen Welt und Wesenheiten ebenso ein hierarchisches wie das des alten und neuen Testaments.
Wie schon oben angedeutet kann man beim Hinduismus leicht dem Irrtum anheimfallen, daß es sich hierbei um eine polytheistische Religion handelt, weil verschiedene Gottheiten angebetet werden. In Wirklichkeit handelt es sich bei den verschiedenen Gottheiten jedoch um die jeweiligen Gottheiten der unterschiedlichen hinduistischen Glaubensausrichtungen. Wenn nun zwei Hinduisten zwei verschiedene Götter anbeten, dann ist das die Folge daraus, daß beide unterschiedlichen hinduistischen Geistesströmungen angehören. Dennoch ist allen Strömungen die Verehrung EINES Gottes gemein, der wiederum Brahman, also die Weltseele repräsentiert.