Zwei Dinge vorweg: Final Fantasy Dimensions ist ein sehr gutes Spiel und dennoch meilenweit von der Qualität der großen Serienteilen wie VII, VIII, X entfernt. Dies liegt vor allem in der vergleichsweise mangelnden Freiheit und der grafisch bedingt weniger epischen Inszenierung begründet.
Dimensions möchte aber nicht in direkter Konkurrenz zu jenen Teilen der Serie gesehen werden, sondern als Erbe der klassischen 16-Bit-Ära, die zum Teil mit Neuauflagen bekannter Serienteile in den letzten Jahren eine Renaissance erfahren hat. Und hiermit gelingt Matrix Software durchaus etwas, das zu Recht mit Final Fantasy benannt werden darf: Es fängt den Charme jener auf den Nintendo-Konsolen erschienenen Spiele so ein, wie sie die Spieler in Erinnerung hatten. Vor dem geistigen Auge nicht gealtert, mit dem Fokus auf taktischen Kämpfen.
Spieler, die erst mit den dreidimensionalen Serienteilen Kontakt zur Serie geknüpft haben, jene, die Final Fantasy der Story und Inszenierung halber spielen, könnten von Dimensions dennoch enttäuscht sein, ebenso, wie sie es von den Remakes der ersten Spiele wären. Alle anderen können, kleine Makel außer Acht lassend, zugreifen, sofern sie die hohen Kosten von derzeit ca. 23€ nicht scheuen. Dafür bekommen sie aber auch ein Spiel geboten, dass durchaus imstande ist, dreißig Stunden an den Bildschirm zu fesseln, und durch die ständig als Köder ausgeworfenen, neuen Klassen einige der wohlbekannten „Nur noch dieses Kapitel!“-Momente erwarten lässt.