Die Linkspartei

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der mindestlohn geht darum in anderen ländern weil die so gut wie keinen kündigungsschutz haben.im gegensatz zu uns.setzt den kündigungsschutz runter,dann kann der lohn kommen.ich hör schon das gejammer wenn sich alles verteuert deswegen.alle brüllen mindestlohn,aber die zeche will keiner zahlen :ugly:

darum skandinavisches sys her
wenn das sozialsystem lückenlos ist und für jede altersgruppe jederzeit umschulungen angeboten werden is mir meine arbeitsplatzgarantie auch egal.
 
1- denk mal darüber nach welche ideologie hinter vwl steht ;) ist nicht unbedingt so, dass auf unis alles objektive, neutrale betrachter sind...keine beleidigung sondern eine weltanschauung.

2- wieso klappt der mindestlohn dann in anderen ländern sogar wirtschaftsfördernd ?
eine kaufkraftsteigerung kann nichts schlechtes sein, das einzige was wird, ist dass die unternehmen sich die "höheren" löhne gleich durch entlassungen wiederholen....pure erpressung. aber zeigt gut das es nicht möglich ist auch nur mehr den kleinsten sozialen druck auf unternehmer aufzubauen-

3- die linke ist keine kommunistische partei :) maximal eine post-kommunistische und wo da der kommunismus war is fraglich der hat sich höchstens in teilen der gesellschaft gezeigt ( vollbeschäftigung, sozialer zusammenhalt...) aber NIE in der politik die war restriktiv und inhuman und das war sicher nicht so wie gedacht ;)

4- es gab nur ganz wenige staaten die überhauüt nur an kommunistische werte herankamen, wie sie erdacht waren....in dem punkt war tito z.B den anderen hochüberlegen auch wenns immer noch kindisch war....nehmen wir an das kapitalistische musterland wäre russland, wo viele arm wurden und ein paar unglaublich reich innerhalb kürzester zeit....ist das konzept nun gescheitert ?:o

5- "geld verschenken" ? du meinst ne grundsicherung? ...na das würde nun zuweit gehen ;)


appropos verschenken...der fdp ansatz hat da auch was..
http://de.wikipedia.org/wiki/Bürgergeld

mir egal wie es heisst solange man aus der armutsfalle rauskommt :)

1) Aber sie kennen sich mit der Wirtschaft aus und wissen wahrscheinlich besser als wir, was welche Aktion für eine jeweilige Folge haben kann.

2) Kündigungsschutz ist mir persönlich wichtiger als ein Mindestlohn, Umschulungen helfen auch nicht jedem, ab einem bestimmten Alter ist Sense. Außerdem ist ein Vergleich mit Skandinavien nicht möglich, völlig andere Bedingungen. Und ein Mindestlohn ist praktisch sinnlos, wenn dafür die Preise steigen.

3) Was interessiert die gutgemeinte Ideologie wenn sie praktisch immer gescheitert ist? Die Folgen kennen wir.

4) Auch unter Tito war es katastrophal für die Bevölkerung. Lebensmittelmangel (es gab des öfteren einfach gar nichts, habs in Kroatien als Kind selbst gesehen), Staatsverschuldung, Inflation, Korruption und Unterdrückung des Volkes (Religionsausübung nicht gerne gesehen (die Kirchen blieben leer, aber nicht weil die Bevölkerung das so wollte, jetzt sind sie voll) und die Kommunisten waren nicht gerade zimperlich) an manchen Errungenschaften dieser Zeit knabbern diese Länder noch heute. Russland ist auch ein heftiges Beispiel.
 
Psst, unter uns: Klaus Ernst, stellvertretender Vorsitzender der Linkspartei hat VWL studiert, deren Schatzmeister ist ebenfalls Ökonom. Was nun?

Der Professor ist vermutlich neoklassizist. Darf er sein, sind denke ich die Meisten Professoren in Deutschland. Aber nur weil ein Professor den Nutzen von Mindestlöhnen bezweifelt heisst das nicht, dass sich nicht auch wissenschaftliche Argumente _dafür_ finden ließen. Bei Adam Smith z.B. *hust* Oder bei Keynes *husthust*

Die Frage des Mindestlohnes ist eine, die wissenschaftlich nicht entschieden ist.
 
Deshalb gibt es auch verschiedene Ansichten dazu, auch hier auf CW ;)

Ist doch OK.

Ich bin auch nicht für Ausbeutung, manche/ oder besser viele Löhne sind zu niedrig. Ich bezweifle halt, dass es gesetzlich durchsetzbar ist und nur gutes bringt... Die Wirtschaft wird ihren Gewinn nicht so ohne weiteres schmälern lassen und anders kürzen.
 
Deshalb gibt es auch verschiedene Ansichten dazu, auch hier auf CW ;)

Ist doch OK.

Ich bin auch nicht für Ausbeutung, manche/ oder besser viele Löhne sind zu niedrig. Ich bezweifle halt, dass es gesetzlich durchsetzbar ist und nur gutes bringt... Die Wirtschaft wird ihren Gewinn nicht so ohne weiteres schmälern lassen und anders kürzen.

Klar, es klang hier nur so, als wären Mindeslöhne wissenschaftlich völliger Käse, weil ja ein Prof. das so gesagt hat. Was nicht so ist.


Ich wäre übrigens dafür die Tarifgebundenen Löhne auszudehnen, das würde schon reichen. Im Moment sind ja ~60% Tarifgebunden, wodurch es in Deutschland praktisch ohnehin längst Mindestlöhne gibt. Sollte die effektivste Lösung sein.
 
Ich bezog das auf Ganons Text und seiner Andeutung zu den VWlern (denen man ihr Wissen auch nicht absprechen sollte)

Nicht dass ich niemandem einen gerechten Lohn wünschen würde ;)
 
4) Auch unter Tito war es katastrophal für die Bevölkerung. Lebensmittelmangel (es gab des öfteren einfach gar nichts, habs in Kroatien als Kind selbst gesehen), Staatsverschuldung, Inflation, Korruption und Unterdrückung des Volkes (Religionsausübung nicht gerne gesehen (die Kirchen blieben leer, aber nicht weil die Bevölkerung das so wollte, jetzt sind sie voll) und die Kommunisten waren nicht gerade zimperlich) an manchen Errungenschaften dieser Zeit knabbern diese Länder noch heute. Russland ist auch ein heftiges Beispiel.

Du beschreibst ein völlig anderes Jugoslawien unter Tito als es mir von meiner kroatischen Frau dargestellt wird. Immer streng katholisch, Lebensmittel satt, Korruption und vor allen Dingen Kriminalität wesentlich geringer als jetzt.
 
Du beschreibst ein völlig anderes Jugoslawien unter Tito als es mir von meiner kroatischen Frau dargestellt wird. Immer streng katholisch, Lebensmittel satt, Korruption und vor allen Dingen Kriminalität wesentlich geringer als jetzt.

muss ja n grund haben wieso heute die meisten russen und ostblockler der sowjetzeit nicht nachweinen, viele "jugoslawen" aber noch gerne an tito denken :)
ich will hier keinen irgendwie mystifizieren oder hochstilisieren, aber er trifft die theorie wohl besser als das menschenverachtende china, das restriktive kuba und die ganzen anderen psuedo diktaturen :neutral:
 
muss ja n grund haben wieso heute die meisten russen und ostblockler der sowjetzeit nicht nachweinen, viele "jugoslawen" aber noch gerne an tito denken :)
ich will hier keinen irgendwie mystifizieren oder hochstilisieren, aber er trifft die theorie wohl besser als das menschenverachtende china, das restriktive kuba und die ganzen anderen psuedo diktaturen :neutral:

In einem Punkt muß ich Dich dann doch wieder "enttäuschen": Meine Frau sieht Jugoslawien unter Tito zwar als eine eher sanfte Diktatur an - aber weniger als kommunistischen Staat (auch wenn er so genannt wurde). ;)
 
In einem Punkt muß ich Dich dann doch wieder "enttäuschen": Meine Frau sieht Jugoslawien unter Tito zwar als eine eher sanfte Diktatur an - aber weniger als kommunistischen Staat (auch wenn er so genannt wurde). ;)

ist mir in dem punkt fast egal *g*
mir sind parteien an sich eigentlich auch nicht wichtig, solanhe schritte egsetzt werden die ich unterstützen kann.....von mir aus kann das auch der "verband der bibeltreuen wertebewahrer sein"...

bei wikipedia der abschnitt als staatschef stellt sehr gut alle schatten/licht-seiten herraus ich zitier das mal

Wikipedia schrieb:
Nach Kriegsende ließ sich Tito in einer Volksbefragung den Machterhalt bestätigen. Am 29. November 1945 wurde er Ministerpräsident der Volksrepublik Jugoslawien. Bis 1953 betrieb er mit Hilfe der Nationalen Volksbefreiungsfront und der KPJ die Umwandlung Jugoslawiens in einen sozialistischen Staat.

Dabei setzte er auch brutale Repressionen nach stalinistischem Vorbild ein. So geschah unter seiner Verantwortung im Mai 1945 das Massaker von Bleiburg. Zahlreiche politische Gegner, unter ihnen viele Stalinisten, wurden in den folgenden Jahren inhaftiert, vor allem auf der Gefängnisinsel Goli Otok. Außerdem fanden unter seiner Herrschaft große Vertreibungsaktionen, z. B. an den Donauschwaben statt, denen zigtausende Menschen zum Opfer fielen.

Da Titos Partisanenbewegung Jugoslawien ohne direktes Eingreifen der Roten Armee befreit hatte, war das Land das einzige sozialistische Land ohne sowjetische Besatzungstruppen. Dies ermöglichte Tito eine auf Unabhängigkeit und Gleichberechtigung beruhende Außenpolitik, zu der auch eigenständige Beziehungen zum Westen gehörten.

Zudem nahm er für Jugoslawien in Anspruch, einen eigenen Weg zum Sozialismus zu gehen, der im Kern ein gewisses Maß an Selbstverwaltung der Betriebe vorsah. Dieser so genannte Titoismus brachte das Land in Gegensatz zu den sowjetischen Hegemoniebestrebungen und führte 1948 zum Bruch zwischen Tito und Stalin. Die Auseinandersetzung wurde mit erbitterter Härte geführt. Stalin versuchte vergeblich, die jugoslawische Partei gegen Tito aufzuhetzen und drohte ihm in der Prawda öffentlich mit Mord (das Schicksal Trotzkis ist lehrreich, konnte man dort in Bezug auf Tito lesen). Die Einladung Stalins, in Moskau die Differenzen „freundschaftlich“ zu besprechen, lehnte Tito folglich ab. Am 29. November 1949 riefen die Kominform-Mitglieder offen zum Sturz von Tito und zum Kampf gegen den Titoismus auf. Im Zuge der Entstalinisierung nach Stalins Tod unter Nikita Chruschtschow (1956) und der Auflösung des Kominform kam es wieder zu normalen Beziehungen mit der Sowjetunion.

Nach der Annahme einer neuen Verfassung im Jahr 1953 wurde Tito am 14. Januar 1953 in das Amt des Staatspräsidenten gewählt, das er ab 1963 auf Lebenszeit innehatte. Er setzte sich für die Gleichberechtigung der Staaten, die friedliche Koexistenz der Blöcke und die Entwicklungsländer ein. Zusammen mit den Staatschefs von Ägypten und Indien, Gamal Abdel Nasser und Jawaharlal Nehru, gehörte er zu den Protagonisten einer Politik der Blockfreiheit. Diese wurde mit der Gründung der Bewegung der blockfreien Staaten institutionalisiert. Durch sein Charisma und seine auf Ausgleich zielende Politik erwarb er sich auch außerhalb Jugoslawiens besonderes Ansehen. Er war einer der angesehensten Vertreter der blockfreien Staaten.

Innenpolitisch verfolgte Tito weiterhin einen autoritären Regierungsstil, obwohl es nach der Absetzung des Sicherheitschefs Aleksandar Ranković 1966 zu einer deutlichen Liberalisierung der jugoslawischen Gesellschaft kam, die sich z. B. in einer relativen Freiheit von Kunst und Kultur ausdrückte. Den Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die ČSSR 1968 verurteilte Tito scharf, was sein Image im westlichen Ausland zusätzlich verbesserte. Im Jahr 1971 wandte er sich gegen nationalistische Demonstrationen in Kroatien. Auf diesen sogenannten Kroatischen Frühling reagierte Tito mit Massenverhaftungen, da er den Kern des jugoslawischen Sozialismus, die „Brüderlichkeit und Einheit“ (Bratstvo i Jedinstvo) angegriffen sah. Die Ereignisse führten jedoch dazu, dass Jugoslawien 1974 auf Initiative Titos eine neue Verfassung erhielt, die den Föderalismus stärker betonte. Dies war, neben einer neuen Aufteilung der erwirtschafteten Devisen, eine der Forderungen des Kroatischen Frühlings gewesen. Gleichzeitig wurde durch die Verfassung von 1974 die Stellung des Staatspräsidenten gestärkt, da Tito uneingeschränkte Vollmachten als Staatsoberhaupt auf Lebenszeit eingeräumt wurden. Das Amt des Staatspräsidenten wurde auch ausdrücklich keinem anderen staatlichen Organ gegenüber für politisch oder rechtlich verantwortlich erklärt. In Jugoslawien wurden acht Städte (in jeder Republik und autonomen Region) sowie ein Berg nach Tito benannt:


genauso n mörder anfangs wie die ganzen diktatoren auch aber mit der ideologie danach an sich kann ich leben :-)
 
Du beschreibst ein völlig anderes Jugoslawien unter Tito als es mir von meiner kroatischen Frau dargestellt wird. Immer streng katholisch, Lebensmittel satt, Korruption und vor allen Dingen Kriminalität wesentlich geringer als jetzt.

Ich machte seit meinem 1. Lebensjahr Urlaub in Istrien (ok da war Tito schon tot ;)), was auch damals zu den reichsten Gegenden Kroatiens gehörte (aufgrund des Tourismus), bis jetzt verbringe ich dort viele Urlaube. In den 8oern waren die einzigen etwas gefüllten Supermärkte in dieser Region die der Urlauberressorts. Aber auch dort gabs nicht viel ;) Ich kenne die Metzgereien wo nur eine Wurst drin hing ;) (kein Scherz) Die Leute waren im Gegenzug zu heute bettelarm.

Wir hatten auch mehrere Erlebnisse als die Kommunisten eingriffen, die waren sehr schnell zur Stelle und nicht zimperlich mit der Bevölkerung.

Religionsausübung wurde in diesem Teil Kroatiens zumindest nicht gefördert oder gerne gesehen, tiefkatholisch waren die Kroaten dennoch immer.

Dass das Titojugo voller Korruption und Machtmissbrauch war ist unbestritten, dass er das Land in die Verschuldung getrieben hat auch (das war auch der Grund für die Inflation in den 80ern), dass ihm dennoch viele nachtrauern ist wohl ein Phänomen wie bei den Ossis die der DDR nachtrauern. Aber das legt sich, die meisten Titoschmierereien die es Ende der 90er noch zu hauf gab sind inzwischen weggewischt.

Wie gesagt ich habe mit vielen gesprochen, weiß aber nicht wie es den Menschen in Zagreb ging, und kann nur über einen Teil Kroatiens sprechen ;) Tito war sicherlich einer der besseren Kommunisten, ändert trotzdem nichts daran, dass es kein Schlaraffenland war und viele leiden mussten (Goli Otok, Vertreibungen, ausschaltung der politischen Konkurrenz etc.)).

Zumindest in Kroatien ist die Kriminalitätsrate immer noch sehr gering im vergleich zu den anderen Balkanländern, ein sehr angenehmes und sicheres Urlaubsland, auch wenn sich manche unangenehmen Überbleibsel aus dem Kommunismus auch heute noch finden.

Dennoch muss man sagen, dass die Bevölkerung Kroatiens auch mit der jetzigen Politik nicht zufrieden sind und die letzten Regierungen auch sehr viele Fehler gemacht haben ;)

Wer etwas über die Verbrechen unter Tito lernen will sollte sich über die "foiba" , Goli Otok und die Vertreibung der Donauschwaben erkundigen ;)

Zur "Foiba" was soviel wie Graben bedeutet (es wurden mehr als 300 tausend Italiener vertrieben und über 10 tausend Zivilisten ermordet (und noch teilweise lebendig in den Graben oder eine Schlucht geschmissen) was neben der Landflucht der Grund für die vielen verwaisten Orte in Istrien ist.

http://www.nzz.ch/2005/02/11/fe/articleCL3GE.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass sich viele noch gerne an das Tito-Regime erinnern oder es sich gar herbeisehnen, kann ich ehrlich gesagt nicht bestätigen. Meine Eltern haben mir eigentlich durchweg negative Sachen erzählt (Harlock hat es ja schon recht gut ausgeführt), und auch meine restliche Familie, die noch unten lebt, denkt in keinster Weise gerne an den Kommunismus zurück :)

BTW @Harlock
Geh mal nicht immer nach Istrien, Dalmatien FTW :D 8) ;)
 
Jo Dalmatien geht mir noch ab, über die Kvarner Inseln und Istrien bin ich leider noch nicht hiausgekommen ;) (außerbei der Fahrt zu den Plitvicer Seen) Sorry für OT aber stammt deine Familie aus Dalmatien Ganondorf? :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass sich viele noch gerne an das Tito-Regime erinnern oder es sich gar herbeisehnen, kann ich ehrlich gesagt nicht bestätigen. Meine Eltern haben mir eigentlich durchweg negative Sachen erzählt (Harlock hat es ja schon recht gut ausgeführt), und auch meine restliche Familie, die noch unten lebt, denkt in keinster Weise gerne an den Kommunismus zurück :)

BTW @Harlock
Geh mal nicht immer nach Istrien, Dalmatien FTW :D 8) ;)

herbeisehnen ?
O.o

wir haben festgestellt das tito die vllt positivste form eines semi-sozialistischen staates geschaffen hat.....die gewissen heutigen aspekten überlegen war.

mehr wurde eigentlich nciht gesagt, ich weiss nicht wieso jede kritik am kapitalismus gleich n aufruf zum stalinismus sein muss :-)
 
Jo Dalmatien geht mir noch ab, über die Kvarner Inseln bin ich leider noch nicht hiausgekommen ;) Sorry für OT aber stammt deine Familie aus Dalmatien Ganondorf? :)

Der Teil meines Vaters, ja :) In so nem kleinen Dorf, nicht weit von Zadar, also noch Norddalmatien. Ist aber wunderschön, kann ich nur empfehlen ^^ Die Familie meiner Mutter kommt aus Slawonien und wohnt in der nähe von Osijek, auch in nem kleinen Dorf :)

Edit @darkganon

Sorry, etwas suboptimal formuliert. Wollt nur zum Ausdruck bringen, dass sich in meinem Bekanntenkreis niemand gerne an die kommunistische Zeit zurückerinnert :)
 
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@Ganon: Positive Aspekte? Er hat das Land durch die Überschuldung praktisch in den Ruin getrieben. Klar, in den 70ern gings ihnen relativ gut, aber alles war auf Pump ;) In den 80ern kam dann die Katastrophe. Und was an Vertreibungen, Gulags und Morden gut ist musst du mir erklären, auch die Unterdrückung der politischen Gegner sehe ich nicht als positiven Aspekt. Klar hat er auch was fürs Land getan, aber es gibt zuviele Schattenseiten und sein Erbe war sehr schlimm für das Land. Inflation ist nichts schönes. Hättest du selbst erleben müssen ;)

@Ganondorf: Muss ich unbedingt noch hin, will die Kornaten sehen :)
 
Hanno schrieb:
Ich wäre übrigens dafür die Tarifgebundenen Löhne auszudehnen, das würde schon reichen. Im Moment sind ja ~60% Tarifgebunden, wodurch es in Deutschland praktisch ohnehin längst Mindestlöhne gibt. Sollte die effektivste Lösung sein

Tarifgebundene Löhne auszuweiten würde IMHO inzwischen gar nichts mehr helfen, da ja bereits unter der neoliberalen Ausrichtung von Rot-Grün schon mehr als genug Tatsachen geschaffen wurden, um Tariflöhne (teils massiv) zu umgehen und der Kündigungsschutz praktisch ausgehebelt wurde. Gerade durch die einseitig wirtschaftsfreundliche Politik der beiden Parteien (eine Schwarz-Gelbe Koalition wäre für mich der Albtraum schlechthin) wurden ja bereits mehr als genug teils lange erkämpfte Arbeitsrechte, unter dem immer gleichen scheinheiligen Argumenten selbsternannter "Wirtschaftsexperten" wie "zu hohe Lohnnebenkosten" oder "zu wenig Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt", mit einem Federstrich beseitigt. Und trotzdem will man in der Industrie die Arbeitsbedingungen noch weiter und immer weiter verschärfen, bis man bei der Beschäftigung auf Drittweltland-Niveau oder zumindest bei der Hire-and-Fire Politik der USA angelangt ist. Unsere Industrie jammert und lamentiert auf sehr hohem Niveau.

Der vor einer Weile veröffentlichte Armutsbericht, der belegte, daß die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht, war ja IMO sozusagen der zynische "Erfolgsbericht" der Rot-Grünen Politik (ich würde sogar soweit gehen, daß die Umverteilung zu einigen wenigen immer reicher werdenden und die Ausweitung prekärer Beschäftigung sogar das Ziel dieser Politik war). Als Wolfgang Clements Lebenswerk wird ja jetzt (neben massiver Lobbyarbeit für die Atomwirtschaft) die Ausweitung und Förderung der Leiharbeit gelten, mit der man ja inzwischen alle Tarifverträge unterlaufen kann. Durch das Mismanagement der Autokonzerne bekommen es die über Leiharbeitsfirmen versklavt... äh ... Beschäftigten derzeit besonders zu spüren. Inzwischen kann man Festangestellte ganz legal mit Arbeitslosigkeit bedrohen um sie dazu zu bringen neue Arbeitsverträge über Leiharbeitsfirmen zu akzeptieren (natürlich ohne jeden Tarif- und Kündigungsschutz bzw. gründen inzwischen manche Konzerne sogar eigene Leiharbeitsfirmen um die ehemals Festangestellten zu schlechteren Arbeitsbedingungen neu einzustellen). Nett ist auch die Möglichkeit zwar Tarifverträge abzuschließen, dies aber nicht etwas mit den gängigen Gewerkschaften, sondern mit einseitig arbeitgeberfreundlichen Scheingewerkschaften (ironischerweise sind das meist Kleinstgewerkschaften mit einem "christlich" im Namen) zu tun.

Für mich stellt sich bei der derzeitigen Beschäftigungspolitik nicht die Frage ob der Mindestlohn kommen soll, sondern warum er nicht möglichst schon gestern eingeführt wurde. Gerade im Hinblick auf die Entlohnung und die teils üblen Arbeitsbedingungen bei der Leiharbeit tut ein Mindestlohn eigendlich längst not. Denn was derzeit im Bereich der Leih- und Zeitarbeit arbgeht ist IMHO Ausbeutung in ihrer reinsten Form... dank der "linken" SPD.

Und wenn das gesellschaftliche Klima zu "sozial" wird, spielt man eben die Beschäftigten gegen Arbeitslose (meist medial dann als "Sozialschmarotzer" gescholten) oder gegen Ausländer oder Deutsche mit Migrationshintergrund aus. Und aus einer eher gemäßigt linken Partei wie der Linken (weitaus extremere, teils wirklich fragwürdige Ansichten, wird man eher bei z.B. der DKP, MLPD oder was es weiter Links noch so alles gibt, finden) wird dann eben die "kommunistische" oder auch einfach nur "sozialistische" Gefahr. Die Linke nimmt inzwischen einfach den Platz ein, den früher einmal die SPD (vor ihrem Rechtsruck) inne hatte. Mit Sicherheit gibt es auch bei der Linken faule Äpfel (wie in jeder Partei), als gefährlich schätze ich sie aber nicht ein (zumindest im Bereich der "Sicherheitspolitik" ist derzeit ja eher die CDU/CSU als brandgefährlich einzustufen).

Betrachtet man sich (was ich sicherlich schon viel zu oft geschrieben habe) die politischen Veränderungen seit Rot-Grün ist es kein Wunder, wenn immer weniger Menschen die Anti-Soziale (und inzwischen sogar Verfassungsfeindliche) Ausrichtung (um mal den überstrapazierten Begriff "Rechtsruck" zu vermeiden) der ehemaligen Volksparteien mittragen wollen und statt dessen eine Partei wählen, die sich auf die frühere Ausrichtung der SPD besinnt (nicht umsonst sind viele von der neuen Ausrichtung der SPD enttäuschte Politiker zur Linken übergelaufen). Medial wird das dann gerne mal als Populismus oder Protestwählen abgekanzelt, da ja nicht sein kann was nicht sein darf.

Was meiner Meinung nach eher gegen die Linke spricht, ist, daß sie sich meiner bescheidenen Meinung, wenn sie mitregieren kann, längst enzaubert hat. z.B. in Berlin macht die Linke inzwischen sozusagen SPD Politik "aus der Hölle". Was dort von der Linken alles mitgetragen wurde :shakehead:. Von der ehemals sozialen Ausrichtung wird denke ich auch bei anderen Rot-Roten Bündnissen bei der Linken (leider) nicht mehr viel übrigbleiben. Die Linke fällt einfach viel zu schnell um.
 
Müntefering unterstützt Rot-rot auf Landesebene

SPD-Chef Franz Müntefering hat rot-roten Koalitionen auf Landesebene grundsätzlich zugestimmt. "Wenn es uns gelingt, mehr sozialdemokratische Ministerpräsidenten zu stellen, würde uns das helfen, mehr als es schadet", sagte Müntefering dem "Stern" auf die Frage nach rot-roten Bündnissen etwa in Thüringen und im Saarland. "Wir könnten so auch machtpolitisch ein Zeichen setzen."

Er habe keine Angst davor, wenn es vor der Bundestagswahl 2009 zu Koalitionen zwischen der SPD und der Linken komme. Die Debatte über solche Koalitionen werde die Bundestagswahl nicht wesentlich entscheiden. "Das regt die Menschen nicht mehr auf", sagte der SPD-Chef.
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla erklärte, Müntefering ermuntere die SPD-Landesverbände zu weiteren "waghalsigen Politikexperimenten". "Wer mit der Linkspartei in den Ländern und in der Bundesversammlung gemeinsame Sache macht, der wird auch vor dem letzten Schritt im Bund nicht zurückschrecken." SPD-Spitzenkandidat Frank-Walter Steinmeier müsse "sich schleunigst erklären, ob er für diese Bündnisse steht oder sie ablehnt".
Müntefering schloss in der ARD-Sendung "Beckmann" erneut eine Koalition mit der Linken auf Bundesebene aus. Mit dem Linken-Parteichef und ehemaligen SPD-Genossen Oskar Lafontaine werde er sich nie mehr gemeinsam an einen Tisch setzen: "Ich habe da wirklich keine Lust mehr drauf, das sage ich ganz ehrlich", sagte Müntefering in dem Interview, das am Montagabend ausgestrahlt werden soll.Die SPD strebe eine rot-grüne Koalition an. Wenn das nicht ginge, wäre eine Ampel-Koalition mit Grünen und FDP das Ziel. Müntefering sagte, FDP-Chef Guido Westerwelle werde sich nicht nochmals verweigern, weil er unter dem Zugzwang stehe, seine Partei endlich in die Regierung führen zu müssen
Quelle

Mal im ernst ..... wer hatte was anderes erwartet?Nur eine Frage der Zeit gewesen :sorry: will jemand wetten wann sie vollkommen umkippen?

Vielleicht könnte die SPD aber auch Stimmen sammeln wenn sie sich wieder auf ihren wahren Ziele besinnt aber gut das ist nicht mein Problem.
 
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das nennt man normalität....aber ne...lieber erstmal jede andere linke strömung verdammen....

aber keine sorge dank der segmentierung der gesellschaft, wird das der cdu in den nächsten 30 jahren auch passieren und dann ist über kurz oder lang schluss mit der, im konservativen bereich, allmächtigen union...falls es dann überhaupt noch ne cdu-csu-kombi gibt :-)
 
Rede des Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands, Dieter Rolle, zur Festveranstaltung in Berlin zum 90. Jahrestag der Novemberrevolution und Gründung der KPD

Liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freunde und Mitstreiter,



wie von meinen Vorrednern bereits hervorgehoben, war unter anderem eines der wichtigsten Hauptergebnisse der Novemberrevolution in Deutschland die Gründung der revolutionären marxistischen Kampfpartei, der Kommunistischen Partei Deutschlands.



Ihr Gründungsparteitag vom 30. Dezember 1918 bis 1. Januar 1919 war nicht nur ein bedeutendes Ereignis in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, sondern für das ganze deutsche Volk. 90 Jahre Kommunistische Partei Deutschlands, das sind neun Jahrzehnte Kampf für die nationalen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebensinteressen des werktätigen Volkes, das mit der sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik den ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat hervorbrachte.



Eine der wichtigsten Lehren der Novemberrevolution bestand darin, daß die deutsche Arbeiterklasse noch immer nicht über eine revolutionäre Partei verfügte, was sich bitter rächte.



Die Spartakusgruppe schuf sich in dieser Situation ein Sprachrohr, ein Mittel, um den Revolutionären Richtung und Ziel weisen zu können und Kontakt zu den Massen zu halten; die revolutionäre Tageszeitung „Die Rote Fahne“. Hier wurde am 10. November 1918 ein Aufruf an die Arbeiter und Soldaten gerichtet mit dem Kampfprogramm zur Weiterführung der Revolution. Doch diese glaubten den Parolen der rechten SPD- und USPD-Führer, daß das Erreichte bereits die siegreiche sozialistische Revolution wäre. Die Novemberrevolution bestätigte die Feststellung in der Leninschen Revolutionstheorie, daß eine proletarische Revolution ohne die Führung durch eine kommunistische Partei nicht siegreich sein kann. Die deutsche Arbeiterklasse erlebte aber auch, welche Kraft sie besitzt, wenn sie gemeinsam für ein Ziel kämpft.



Die linken Kräfte in der USPD - Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg, Wilhelm Pieck, Leo Jogiches und andere - gründeten am 11. November 1918 den Spartakusbund. Sie zogen damit Konsequenzen und bereiteten die Trennung von der USPD sowie die Gründung einer eigenständigen proletarischen, revolutionären, einer kommunistischen Partei vor.



Karl Liebknecht begründete diesen Schritt auf dem Gründungsparteitag am 30. Dezember 1918: „Wenn wir heute auseinandergehen, muß eine neue Partei gegründet sein, eine Partei, die im Gegensatz zu den scheinsozialistischen Parteien steht, zu denen auch die USPD zu rechnen ist; im Gegensatz zu den Parteien, die das Wort Sozialismus mißbrauchen, um die Massen zu verwirren und den herrschenden Klassen in die Hände zu arbeiten; eine Partei, die ein klares Programm hat; eine Partei, in der das Ziel und die Mittel zum Ziele gewählt sind mit klarer Entschlossenheit, mit einer Entschiedenheit, die nicht verwirrt werden kann, ... .“



Dem Referat Karl Liebknechts stimmte der Parteitag ohne weitere Diskussion zu und faßte am 30. Dezember 1918 den geschichtlich bedeutungsvollen Beschluß: „Unter Lösung seiner organisatorischen Beziehungen zur USPD konstituiert sich der Spartakusbund als selbständige proletarische Partei unter dem Namen: Kommunistische Partei Deutschlands (Spartakusbund).“



Am 31. Dezember 1918 begründete Rosa Luxemburg in ihrer Rede auf dem Parteitag das am 14. Dezember in der Roten Fahne veröffentlichte Programm des Spartakusbundes als Programm der neuen Partei. Sie erklärte: „Genossen, heute erleben wir den Moment, wo wir sagen können: wir sind wieder bei Marx, unter seinem Banner.“ Dieses Programm war die Fortsetzung des Kommunistischen Manifestes von 1848, des Eisenacher Programms der SDAP von 1869 und des Erfurter Programms der SPD von 1891 unter den neuen weltgeschichtlichen Bedingungen.



Der Parteitag bestätigte das Parteiprogramm und beschloß, die Rede Rosa Luxemburgs als Agitationsbroschüre herauszugeben. Am 1. Januar 1919 endete der Gründungsparteitag mit der Wahl der Zentrale. Die Kommunistische Partei Deutschlands war gegründet.



Die Gründung der KPD stärkte zwar die revolutionären Kräfte, aber den Ausgang der Novemberrevolution vermochte sie nicht mehr zu ändern. Die Hetze der Reaktion und der SPD-Führer wurde immer zügelloser. Die Konterrevolution marschierte. Am 15. Januar 1919 wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von der Noske-Soldateska verhaftet und heimtückisch ermordet.



Noch heute ehren jeweils Zehntausende im Januar die Begründer unserer kommunistischen Partei Deutschlands. So wird es auch erneut wieder am 11. Januar 2009, anläßlich des 90.Jahrestages der feigen Ermordung von Karl und Rosa, sein.



Liebe Freunde,



die Gründung der KPD war aber nicht nur ein überragendes nationales Ereignis. Sie war auch von großer internationaler Bedeutung. Die Kommunistische Partei Deutschlands war die erste kommunistische Partei, die nach der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution 1917 in Rußland in einem entwickelten kapitalistischen Land entstand. Das Ziel der jungen Partei war es, den Weg in ein sozialistisches Deutschland freizukämpfen und so ihren Beitrag zur proletarischen Weltrevolution zu leisten.



Lenin würdigte die Gründung der KPD als Grundlage für die Gründung der Kommunistischen Internationale. Er schrieb in seinem „Brief an die Arbeiter Europas und Amerikas“ vom 21. Januar 1919: „Als der deutsche Spartakusbund ... den Namen ,Kommunistische Partei Deutschlands’ annahm, da war die Gründung einer wahrhaft proletarischen, wahrhaft internationalistischen, wahrhaft revolutionären III. Internationale, der Kommunistischen Internationale, Tatsache geworden.“



In den Klassenkämpfen der 20er Jahre, wir denken zum Beispiel an die Beseitigung des Kapp-Putsches, die revolutionären Kämpfe in den Jahren 1920 bis 1923, insbesondere auch den Hamburger Aufstand 1923, die breite Volksbewegung zur Fürstenenteignung 1925/26 bzw. gegen den Panzerkreuzerbau 1928, wuchs die KPD zu einer Massenpartei der Arbeiter, deren Interessen die KPD am konsequentesten verfocht. In den 30er Jahren stand der Kampf gegen Faschismus und Krieg, für eine breite antifaschistisch-demokratische Volksfront zum Sturz der Hitler-Diktatur im Mittelpunkt. Dem trugen zum Beispiel die 1930 beschlossene „Programmerklärung zur nationalen und sozialen Befreiung des deutschen Volkes“, die „antifaschistische Aktion“ 1932, die Brüsseler Konferenz im Oktober 1935 sowie die Berner Konferenz 1939 der KPD Rechnung. Im antifaschistischen Widerstand brachte unsere Partei die größten Opfer. Viele ihrer Mitglieder wurden von den Faschisten ermordet, unter ihnen der Vorsitzende der KPD, Genosse Ernst Thälmann.



Deutsche Kommunisten nahmen in den Internationalen Brigaden am Spanischen Bürgerkrieg zur Befreiung vom faschistischen Franco-Regime teil. Des weiteren nahmen Kommunisten an der Seite der Roten Armee sowie der anderen alliierten Streitkräfte am bewaffneten Kampf gegen die faschistischen Armeen teil, halfen mit bei der Zerschlagung des Faschismus in Deutschland und setzten sich an die Spitze des antifaschistisch-demokratischen Aufbaus.



Am 20. April 1946 vereinigten sich in der sowjetischen Besatzungszone in Deutschland die KPD und SPD und gründeten am 21. April 1946 die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands. An ihrer Seite kämpften auch die Kommunisten in Westdeutschland für die Schaffung einer einheitlichen Arbeiterpartei. Die wurde aber durch die westlichen Besatzungsmächte im Bunde mit den rechten Führern der Sozialdemokratie und den wieder erstarkenden imperialistischen Kräften unterbunden. In der BRD wurde die KPD 1956 verboten. Nach wie vor treten wir für die Aufhebung dieses Verbotes ein.



Der Zusammenschluß von KPD und SPD zur SED war eines der wichtigsten Ereignisse der politischen deutschen Arbeiterbewegung und die Voraussetzung für die Gründung der DDR am 7. Oktober 1949. Vor allem erfüllte sich ein in hundert Jahren gewachsener Traum der deutschen Arbeiterbewegung: Schluß mit der Ausbeutung, mit Krieg, mit Faschismus, Schluß mit der imperialistischen Herrschaft. Folgerichtige Resultate der damaligen Kämpfe gegen Imperialismus und Militarismus nach 1945 waren die demokratische Bodenreform, die Schul- und Justizreform, die Verwirklichung der Menschenrechte auf Arbeit, Wohnung, Gesundheit und Bildung. Damit wurden die Fundamente für den Weg zu einem Staat des Volkes, zu Frieden und gesellschaftlichem Fortschritt gelegt.



Dieser Staat des arbeitenden Volkes, der Arbeiterklasse und der Genossenschaftsbauern, aller Werktätigen, wurde in 40 Jahren das Werk von Millionen. Diese DDR war trotz aller Angriffe, trotz der Probleme und großen Fehler ein friedlicher, menschlicher, ein demokratischer, der Zukunft der Menschheit zugewandter sowie auch international angesehener und anerkannter Staat. Wenn man die historischen Leistungen der SED zugrunde legt, ist es eigentlich kein Wunder, daß sie von Beginn an wütenden Attacken ausgesetzt war.



Mögen die Herrschenden, ihre Ideologen und Pseudowissenschaftler noch so viel geifern über den „Unrechtsstaat“ DDR, wozu das Jahr 2009 erneut herhalten wird, es findet nicht nur ihre Delegitimierung statt, zu der bekanntlich bereits Herr Kinkel aufgerufen hatte, sondern eine tägliche gnadenlose Verteufelung. Als finsteres Unrechtsregime wird sie dargestellt. Schlimmer noch: Als eine Diktatur, die der faschistischen Barbarei gleicht, als ökonomische Müllhalde und geistiges Ödland.



Wir werden aber nicht vergessen und sprechen es als Wahrheit aus, wozu sich manche gar nicht mehr trauen, weil der Kotau vor den Herrschenden nicht tief genug sein kann, daß der Staat DDR vom Westen von Beginn seiner Existenz an mit allen Mitteln bekämpft worden ist. Das Arsenal umfaßte neben Alleinvertretungsanspruch durch die BRD in den Beziehungen von Staaten untereinander, Handelsembargo, wirtschaftliche Schädigung und Ausplünderung, politische Diskriminierung und Verleumdung, ideologische Verteufelung, Spionage, Sabotage, Terror und Anschläge auf das Volkseigentum sowie auf Personen. Auf allen Gebieten wurde Krieg gegen die DDR geführt.



Die Leistung der DDR bleibt, was sie in Wirklichkeit war. Die schwer erkämpften Ergebnisse und Errungenschaften wurden ausradiert, vernichtet und beseitigt, das ist ein Rückfall in schlimme imperialistische Zeiten.



Wir halten fest an unserem Bekenntnis, daß die Deutsche Demokratische Republik deshalb auch das Wertvollste und Beste war, was die revolutionäre deutsche Arbeiterbewegung bisher in ihrer Geschichte hervorgebracht hat.



Nachdem sich 1989 die SED/PDS vom Marxismus lossagte und in Ostdeutschland eine neue SPD gegründet wurde, gründete sich folgerichtig im Januar 1990 die Kommunistische Partei Deutschlands wieder.



Natürlich ist, wie das eigentlich schon seit Beginn der kommunistischen Bewegung der Fall war, auch in der jetzigen Zeit nicht zu übersehen, daß der Antikommunismus in dieser Gesellschaft zugenommen hat. Da ist eben ein Bestehen von kommunistischen Parteien ein Dorn im Auge. Der Gegner läßt dabei nichts unversucht. Deshalb kommen auch immer wieder Kräfte zum Wirken, die mit Gerüchten und Provokationen versuchen, Einfluß auf die Einheit und Geschlossenheit unserer Reihen zu nehmen, unsere Partei von innen heraus zu spalten.



Die Aussagen im Programm der KPD von 1918 sind heute im wieder erstarkten imperialistischen Deutschland von brennender Aktualität. Es gelten heute, so wie damals, die Worte Rosa Luxemburgs: „Sozialismus ist in dieser Stunde der einzige Rettungsanker der Menschheit. Über den zusammensinkenden Mauern der kapitalistischen Gesellschaft lodern wie ein feuriges Menetekel die Worte des Kommunistischen Manifestes: , Sozialismus oder Untergang in die Barbarei’.“ Auch die damaligen wirtschaftlichen Forderungen sind Forderungen, die die KPD in ihrem bedeutsamen Aufruf vom 11. Juni 1945, dem „Aktionsprogramm für den Kampf um dauerhaften Frieden, demokratische Rechte und soziale Sicherheit des deutschen Volkes“ vom April 2006 sowie in ihrem auf dem 25. Parteitag im April 2007 neu beschlossenen Programm fortschreibt und die den Kampf für die antiimperialistisch-demokratische Umwälzung beinhalten.



Dazu ist unser Aktionsprogramm auf kurz- und mittelfristig zu lösende Aufgaben gerichtet, die auf die Entwicklung einer antiimperialistisch-antifaschistischen Volksbewegung hinsteuern und damit verknüpft vorrangig die Herausbildung der Aktionseinheit der Arbeiterklasse und ihrer politischen Organisationen, gesellschaftlichen Zusammenschlüsse, Sozialverbände usw. zur Voraussetzung haben. Diesem Anliegen trug auch die Konferenz für Aktionseinheit am 17. Mai dieses Jahres Rechnung. Ohne die Bündelung dieser außerparlamentarischen Kräfte wird es nicht möglich sein, erfolgreich gegen die volksfeindliche, sozialreaktionäre und antidemokratische Politik der gegenwärtigen Regierungskoalition zu kämpfen.



Die KPD läßt sich in ihrer Politik davon leiten, was die deutsche und internationale Arbeiterbewegung in fast zwei Jahrhunderten ihrer Existenz erkannt hat: „Einigkeit macht stark“ oder anders ausgedrückt: „Das Trennende laßt beiseite stehen, das Einigende muß in den Vordergrund rücken.“ Im Kampf gegen Demokratie- und Sozialabbau wollen wir gemeinsam mit unseren Kampfgefährten in der DKP, der KPF sowie weiteren linken Kräften, die mit uns im Kampf um die Bildung einer Antiimperialistischen / antifaschistischen Volksbewegung übereinstimmen, alles dafür tun.



90 Jahre währt der Kampf der deutschen Kommunisten. Er ist geprägt durch glänzende Siege und bittere Niederlagen. Er umfaßt die Überwindung der Spaltung der Arbeiterklasse durch die Vereinigung von Kommunisten und Sozialdemokraten in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands nach dem Sieg der Sowjetunion und ihrer Verbündeten über das faschistische Deutschland ebenso wie die Errichtung des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden. Er umfaßt aber auch blutige und fürchterliche Niederlagen, wie die Errichtung der faschistischen Diktatur sowie den Sieg der Konterrevolution auf dem Gebiet der DDR und damit die Ausdehnung der monopolistischen Herrschaft wieder in ganz Deutschland.



Nach wie vor gilt jedoch Liebknechts Vermächtnis vom 15. Januar 1919:

„Jawohl! Geschlagen wurden die revolutionären Arbeiter Berlins! Niedergemetzelt an die 100 ihrer Besten! Aber es gibt Niederlagen, die Siege sind und Siege, verhängnisvoller als Niederlagen. ... Die Geschlagenen von heute werden die Sieger von morgen sein. Denn die Niederlage ist die Lehre für künftige Klassenkämpfe und -schlachten. ... Himmelhoch schlagen die Wogen der Ereignisse - wir sind es gewohnt, vom Gipfel in die Tiefe geschleudert zu werden. Aber unser Schiff zieht seinen geraden Kurs fest und stolz bis zum Sieg. Und ob wir dann noch leben werden, wenn es erreicht wird? Leben wird unser Programm; es wird die Welt der erlösten Menschheit beherrschen. Trotz alledem!“



Diese Siegeszuversicht wird uns auch in den kommenden Jahrzehnten begleiten.



Ernst Thälmann brachte in der „DRF“ vom 23. Oktober 1925 zum Ausdruck:

„Jubiläen sind für die Kommunisten und den klassenbewußten Teil des Proletariats nicht leere Gedenktage, sondern Richtlinien für den Klassenkampf, Leitfäden für die Aktion.“



Laßt uns in diesem Sinne viele gemeinsame Aktionen organisieren.



Die Kommunistische Partei Deutschlands ruft alle kommunistischen Parteien, Linkskräfte und Sympathisanten auf:



Erweisen wir uns als würdig, das Erbe von Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Ernst Thälmann zu bewahren, indem wir unser Bekenntnis zur Aktionseinheit der Arbeiterklasse bekräftigen und den Worten Taten folgen lassen!
 
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